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Passives Durchbewegen Wachkomapatienten

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Hallo ihr Lieben,

nach einigen Jahren verliert man das eine oder andere gelernte einfache Wissen, wenn man es nicht benutzt. Mir wird jetzt die Chance gegeben als Physiotherapeut auf einer Wachkoma-Station in einem Pflegeheim zu arbeiten. Nach wieder Auffrischung kommt so die eine oder andere Frage auf.

Wo beginne ich beim passiven Durchbewegen? Am Fuß (Zehen), herzentfernt oder Zentral (beginnend an der Schulter) ? Ich finde leider meine Unterlagen von der Ausbildung - passives Durchbewegen nicht mehr :-(

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Ich glaube ich habe da nie eine Richtlinie gelesen oder gelernt. Vom Gefühl her würde ich bei den großen Gelenken anfangen.
Herzentfernt macht für mich weniger sinn, da man das Herz schonen will bei Muskelaktivitäten - das ist hier ja nicht der Fall.
Rumpf nicht vergessen!

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Hallo; wenn wir das erste Mal am Patienten arbeiten, bewegen wir obere Extremitaeten zuerst; dies geschieht unter Kontrolle von Blutdruck (meist elektronisch, weil das einfacher ist). Wenn Patienten auf das Bewegen sehr stark mit Hochdruck reagieren, fangen wir an den unteren Extremitaeten an. Soviel ich weiss, gibt es Studien nur fuer passives Bewegen von Schlaganfallspatienten, nicht SHT.
Und oft laesst sich die Hypertonie nicht voraussagen; aber grundsaetzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass je frischer das Koma ist oder je laenger ein Patient ueberhupt nicht bewegt wurde, desto empfindlicher ist die cardiovascular Reaktion auf passives Bewegen.

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Also wenn ich mich recht entsinne, habe ich es auch so gelernt, dass man distal herzentfernt beginnt (von den kleinen zu den großen Gelenken und vom kurzen zum langen Hebel), bin mir aber nicht sicher. Denn ich hatte mal eine Kollegin die auf biegen und brechen anderes meinte (von cranial nach caudal, von den großen zu den kleinen Gelenken und vom langen zum kurzen Hebel). Was für mich allerdings aufgrund der Biomechanik wenig Sinn ergibt, denn man arbeitet doch unter abnahme der Schwere und ich kann mir gut vorstellen, dass es für ein großes Gelenk erstmal ziemlicher Stress ist, eine schwere Last (wie das gesamte Bein) zu stemmen.

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Habe zwar auch von distal nach prox gelernt, mache es jedoch häufig vom Patienten abhängig. Bei einigen hatte ich das Gefühl, dass sie von prox nach dist angenehmer fanden...
Wichtig, wie ja auch einige bereits beschrieben, ist das flüssige/gleichmässige arbeiten, ganz egal von wo man anfängt!
Viele vergessen übrigens auch die HWS!

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  • 3 weeks later...

Wir haben immer Herzfern und distal angefangen. Bei den großen Gelenken langsam arbeiten mit Augen auf dem Monitor und dem Patienten.
Gerne sind beim Durchbewegen bei größeren Gelenken Blutdruck- und Pulsschwankungen möglich.

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  • 2 weeks later...

Also wir haben in unserer Klasse auch keine Richtlinie erhalten. Ich fang immer an der UE an und arbeite mich nach oben und auch immer von dist. nach prox. Wichtig ist das man trotzdem mit dem Patienten redet und Kommandos gibt.

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Generell sollte man schon von distal nach proximal anfangen. Ich fange auch immer an der Hand an, weil die natürliche Kontaktaufnahme beim Menschen das Hände geben ist. So haben wir das gelernt. Wichtig ist auch bei jedem Schritt die verbale Kommunikation, damit der Patient weiß was an ihm und mit ihm passiert

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Eine strenge Richtlinie gibt es da vermutlich nicht (wie sich aus den anderen Beiträgen raushören lässt).
Ich mache es immer patientenabhängig, wobei ich bei wohl über 90 % der Fälle herzfern an der UEX beginne.
War während meiner Ausbildung auch auf einer Wachkoma-Station und dort haben die Kollegen damals auch überwiegend an der UEX begonnen.

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Nur mal so um eine echte Diskussion anzuregen:
Kann mir bitte jemand die Logik zu ´herzfern´ erklaeren?

Ich sehe keinen Grund warum herzschonend gearbeitet werden sollte (es sei denn die Patienten sind akut krank) - Wachkoma Patienten haben ein Problem im Gehirn. Die physischen Reaktionen auf Bewegung sind daher extremer, aber das bewirkt lediglich eine Einschraenkung der oberen und unteren Grenzwerte (z.B. Herzfrequenz, Blutdruck) nicht eine Ausschliessung jeglicher Schwankungen.
Wir haben auch Wirbelsaeulenrotationen gemacht und diese Patienten an die Bettkante gesetzt usw., ...
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Patienten viel besser mit Bewegungen in den proximalen Gelenken zurecht kommen, da diese oefter bewegt werden (z.B. vom Pfelegepersonal) und auf Bewegen der distalen Gelenke oft schmerzhaft reagieren (Schmerzreflex usw.).

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    • Hallo, ich danke dir. Nur Schnappgefühl. Kein Geräusch. Wenn ich die Hand seitlich leicht hinten auf den Trochanter lege und die beschriebene Bewegung mache, fühle ich richtig, dass da unter der Haut was überspringt/schnappt. Aber ohne Schmerz. Man erschreckt sich dann etwas. Aber geschwollen, erwärmt oder gerötet ist nichts.  Also Schmerzen sind mitlerweile so keine. Soll ich trotzdem Ibu Tabletten und Doc Salbe nehmen? Gegen Entzündung? Oder soll ich lieber lassen?  
    • Morgen! Na klar Sonnenstern könnte es auch eine schnappende Hüfte sein (Coxa saltans) das könnte auch diese Schnappgeräusche die mit Schmerzen verbunden sind erklären. Manchmal ist auch eine Schleimbeutelentzündung daran beteiligt. Der Bereich um den Trochanter müsste aber geschwollen sein und evtl. erwärmt. Auch hier wäre Physiotherapie das mittel der Wahl und gut in den Griff zu bekommen
    • Eine Frage hätte ich noch. Könnte das auch eine  Coxa saltans sein? Oder kann man das eher ausschließen? Ich habe nämlich jetzt gemerkt, dass, wenn ich das Bein anwinkel, nach innen drehe und den Unterschenkel hochziehe von 10 Versuchen ca. 6 mal neben dem Rollhügel was wegspringt. Das kann man fühlen. Und kann das dann diesen stechenden Schmerz letzte Woche ausgelöst haben? Wäre toll, wenn du mir das noch beantworten könntest.

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