Jump to content

stechender Schmerz in der Leistengegend

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe mal wieder ein Frage bzgl. eines Patienten:

männlich, 54 Jahre, von Beruf Chemiefacharbeiter, seit ca. 1 Jahr stechender Schmerz in der rechten Leiste mit Ausstrahlung bis zur Mitte des Oberschenkels

Dies lässt sich durch Hüftflexion über 90° mit leichter Add auslösen/provozieren

von ärztlicher Seite wurde röntgenologisch eine leichte Coxarthrose bds. festgestellt

Endgefühl bei Hüftflexion ist weichelastisch, da Weichteilstop Bauch- Oberschenkel, kein Kraftverlust, keine Fraktur in der Vorgeschichte, keine Osteoporose bekannt, keine Bewegungseinschränkung, Meniskusglättung 2011 allerdings am linken Knie

Traktion, Oszillieren, Walken, Dehnung -> erbringen keine Besserung

Was kann das denn sein? Ich bin etwas ratlos.

Über die Kraft- und Bewegungstestung habe ich die Muskulatur ausgeschlossen, NPP wurde bisher noch nicht untersucht (-> SLR aktiv und passiv sind aber auch o.B.), auch ein Leistenbruch wurde von ärztlicher Seite bereits ausgeschlossen.

Wenn die PT-Behandlung keine Besserung erbringt, soll er zum Chirurgen gehen, so seine eigene Aussage.

Geschrieben
  • Patient in Rückenlage, das Knie/Hüfte 90° flektiert.
  • Du stehst neben ihm auf der betroffenen Seite. (ca. auf höhe unterhalb seiner Hüfte)
  • Lege seinen Fuß auf deine SIAS oder du du nimmst ihn in deine Fußnahen Hand
  • Deine andere, hüftnahe Hand legst du auf sein Knie
  • Wenn du beide Hände angelegt hast beginnst du mit der Hand, die das Knie fasst, die Hüfte des Patienten mit kreisenden    Bewegungen im Halbkreis zu drehen. Einmal links und einmal rechts rum.
  • Das ganze nennt sich Fitzgerald-Test. Im Endeffekt wird hier ein Impingement der Hüfte getestet.

Ach was rede ich, schau´s dir doch einfach an....xD

https://www.youtube.com/watch?v=CgD7zdwll2Q

Der hier ist fast besser:
https://www.youtube.com/watch?v=TWhJpSt1lZg

Ist der Test positiv, müsste man, am Besten im MRT, weitere Untersuchungen durchführen lassen um eine genauere Diagnose erstellen zu können. Es ist oft nicht gesagt, dass das Labrum eingeklemmt wird, es könnte auch eine laxe Kapsel den Schmerz auslösen!

Geschrieben

Gude Sebastian,

immer dran denken bei so Geschichten im rechten Bein bis Leiste und Mitte Oberschenkel Dermatom L1 verwaschen auch L2 ist ja nie ganz genau einzugrenzen. An den Blinddarm denken der eine Ausstrahlung nur ins rechte Bein bewirken kann.

 

LG

  • Like 1
  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank euch beiden für die schnelle Hilfe.

Sollte der Fitzgerald-Test positiv sein, ist also ein MRT nötig um genaueres festzustellen, richtig? Ich habe da so meine Probleme, in solchen Situationen den Patienten das richtig zu vermitteln. Kannst du mir da weiterhelfen Gianni?

Danke auch für den Hinweis auf die Dermatome L1 und L2 Rafael.

Laut Patient bestehen keine Probleme im Bereich der inneren Organe.

 

Geschrieben

Da muss ich dem Rafael wirklich zustimmen, Sebastian. Ich würde auch eine eventuelle LWS-Problematik nicht ausschließen. Alleine schon wegen der Ausstrahlung in den Oberschenkel, die du oben beschrieben hast und ich überlesen habe o.O
Da fragst du aber nicht den Patienten ob er da beschwerden hat (LWS), sondern testest ihn am Besten selber. Mach mal den Femoralis-Test: https://www.youtube.com/watch?v=sUkNEfv4U6E

Außerdem würde ich noch ein paar Provokationstests an der LWS machen.
Ich denke, dass der Patienten sicher nicht unter´s Messer möchte. Also ist die Alternative erstmal MRT.
Sag ihm das klipp und klar ;)

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Hallo zusammen!

Also...Eine Muskuläre Problematik scheint ja ausgeschlossen zu sein. Auf einem Problem des Labrums könnte man testen, das stimmt.

Ich hätte aber noch eine andere Idee. ?

Was interessant wäre wenn man das Bein in 90 grad Hüftflex bringt und den Hüftbeuger mit Isometrischen Widerstand testet. Strahlt der Schmerz in den ventralen Oberschenkel aus dann könnte es entweder ein Triggerpunkt sein im M.Iliopsoas oder worauf Ich eher tippe auf eine Läsion des N.femoralis. Dieser kann neben dem Ausstrahlungsgebiet im ventralen Oberschenkel auch Leistenschmerzen verursachen, da dieser unter dem Leistenband hindurch läuft.  Wenn der M.iliopsoas hyperton ist irritiert er den Nerv und drückt ihn zusätzlich gegen das Leistenband.. Gerade bei einer Hüftflex über 90 grad kann der Raum unter dem Leistenband schon eng werden.

Ein Dermatom L1-L2 kann ausstrahlende Beschwerden in der Leiste verursachen das Stimmt rafaelm1990, und wenn man das Dermatom L3 noch dazu nimmt hätten wir eine mögliche Erklärung auch noch für das Ziehen im ventralen Oberschenkel, sozusagen einen Trias von L1-L3. Das mit dem Visceralen Gedanken, du sagst z.b. Blinddarm ist ebenfalls ein guter Ansatz. Hier könnte man anamnestisch noch den Pat. bez. alter Op´s im Bauchraum fragen. Die Nieren haben z.b. ebenfalls direkte Verbindung zum Plexus, M.psoas mayor und dem N.femoralis. Von dem Gedanken einer LWS-problematik bin Ich aber nicht ganz so überzeugt da die Symptome des Pat. nicht durch eine bestimmte Stellung der LWS oder Bewegung ausgelöst werden sonder primär durch die Bewegung des Hüftgelenkes.

Ergänzend würde Ich aufjedenfall einen Nervenspannungstest machen des N.femoralis. Dazu legt sich der Pat. auf die Seitlage. Der Kopf des Pat. liegt in Neutralposition auf seinen Unterarm. Der Therapeut steht hinter dem Pat. und bringt das oberer Bein in eine Dehnposition als würde man den Quatriceps dehnen bis das Symptom (ziehen vorderer Oberschenkel)  ausgelöst wird. Nun flektiert der Pat. mit Unterstützung des Unterarms seinen Kopf. Die Beinposition (Dehnstellung) wird nicht verändert. Werden die Symptome oder das -Ziehen ins Bein mehr, dann ist der N.femoralis schonmal als Struktur gesichert.

Sollte sich dies bestätigen hat man mit einer Detonisierung des M Iliopsoas (lokale massage, zugang unter dem Bauch und Beckenschaufel, M.iliacus), Aufdehnung des Leistenbandes und Nervenmobi des N.femoralis eine gute Erfolgsaussicht

  • 3 months later...
Geschrieben
Am 5.12.2018 um 21:24 schrieb bbgphysio:

Sollte sich dies bestätigen hat man mit einer Detonisierung des M Iliopsoas (lokale massage, zugang unter dem Bauch und Beckenschaufel, M.iliacus), Aufdehnung des Leistenbandes und Nervenmobi des N.femoralis eine gute Erfolgsaussicht

Hallo zusammen,

kurze Frage wie dehnst du das Leistenband auf?

Geschrieben

Guten Morgen Mariob! Du stehst auf der betr.Seite, Blickrichtung Zum Pat. Nach oben. Die Pat.nahe Hand legst du auf die SIAS, die Finger zeigen nach Ausen. Andere  Hand auf dem Schambein im Kreuzgriff, nach mediokaudal Nun kannst das  Band dehnen indem du die Hand der sias nach laterokranial und die auf dem schambein nach mediokaudal schiebst

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Guten Abend Simon! Du hast einen sehr interessanten Ansatz. Allerdings passen die Symptome die Sebastian beschrieben hat nicht ganz zu deiner Theorie.  Du hast ein sehr gutes Beispiel genannt für eine Läsion des N.obturatorius???.Dieser macht aber Beschwerden im Verlauf der Add, also Oberschenkelinnenseite. Der Pat. hat aber ausstrahlende Schmerzen bis zur Mitte des Oberschenkels. Ich vermute aber es ist der vordere Oberschenkel gemeint. Der n.obt. Lässt sich ja provozieren durch Hüftext., Hüftabd. Und  Hüftausenrotation. Die Symptome des Pat. Lassen sich aber durch Hüftflex und Add provozieren. Da die Schmerzen nur bis zur Mitte des Oberschenkels ausstrahlen ist es auch etwas untypisch für den n.femoralis, da es eigentlich den ganzen vordere Oberschenkel betreffen müsste. Deshalb konnte Ich mir eher Triggerpunkte im m.Iliopsoas vorstellen oder ein Hüftimpingment

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Gleiche Inhalte

  • Beiträge

    • Hallo Gast, soweit ich mich entsinnen kann, gibt es eine Klinik in Hamm, die sich auf ISG -Instabilitäten spezialisiert haben. https://kmt-hamm.de/therapie/leistungsspektrum#ruckenschmerzen-schmerzen-im-bereich-der-wirbelsaule   Da kannst du mal nachfragen.   Bis dahin könntest du einen Beckengurt tragen, um den Beckenring zu stabilisieren. Ich habe mit diesem hier gute Erfahrungen gemacht: https://mikros-medical.de/Serola-Iliosakral-Gurt/FBM62040    
    • Gast Autsch
      Hallo zusammen,   ich habe gerade große Schmerzen im ISG-Bereich und kann kaum laufen.   Zum Hintergrund: In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich (starke) Schmerzen, aber „nur“ im Illiosakralgelenk und nicht an der Symphyse selbst, so dass die vermutliche Lockerung nicht in Betracht gezogen wurde (und ich diese durch Dehnübungen lindern sollte, was natürlich kontraproduktiv war). Die Spontangeburt war wegen Sternguckerlage nicht einfach, es wurde mit einer Saugglocke gearbeitet und durch einen Gebärmutterhalsriss verlor ich viel Blut. Als dieser genäht werden sollte, gab es einen stechenden Schmerz. Ich konnte in der Folge nicht mehr laufen (die Beine anheben) und hatte starke Schmerzen. Im Krankenhaus wurde die Symphysenruptur nicht erkannt, erst ein niedergelassener Orthopäde diagnostizierte diese dann direkt nach Entlassung aus dem Krankenhaus.   Ich erhielt eine Orthese und Krücken, nach ca. sechs Wochen konnte ich wieder ohne Krücken laufen und die Schmerzen hatten sich reduziert. Später nach dem Abstillen verschwanden sie im Alltag nahezu ganz. Allerdings bekam ich jedes Mal wieder Probleme, wenn ich stärker belastete (Heben, steile An- und Abstiege u. ä.).   In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich von Beginn an starke Schmerzen, nach der Sectio verringerten sie sich zügig, aber nach stärkerer Anstrengung kommen sie nach wie vor immer wieder zurück. Normalerweise hilft etwas Schonung so, dass nach ein bis zwei Tagen wieder Ruhe einkehrt.   Ich habe dazu dieses Jahr erneut den Orthopäden aufgesucht. Dort erhielt ich Einlagen wegen eines Längenunterschieds meiner Beine und einen Zettel mit allgemeinen Übungen zur Stärkung des Rückens. Leider bringt dies nichts, im Gegenteil, aktuell habe ich extrem starke Schmerzen und eine deutliche Einschränkung meiner Beweglichkeit, schlimmer als jemals zuvor nach Ende der Schwangerschaften. Und dieses Mal weiß ich gar nicht so recht, warum. Die Schmerzen sind wieder nur, wie eigentlich immer, im Illiosakralgelenk, im Symphysenbereich spüre ich lediglich ein leichtes Ziehen. Aktuell liege ich hauptsächlich mit Kniekissen auf der Seite und habe einen Wärmegürtel an der schmerzenden Stelle, in der Badewanne war ich auch schon (mit Ach und Krach  ).   Was kann ich noch tun, damit es schnell wieder besser ist? Und sollte ich die Rückenlage bevorzugen?   Und wie finde ich jemanden, der sich damit gut auskennt? Nach der Ruptur wusste so gar keiner richtig, was das ist, der Orthopäde hat das nachschlagen müssen. In München gibt es wohl an der LMU Experten, ich wohne aber in NRW und das ist kaum machbar für mich.   Welche Übungen wären gut, um mittelfristig weniger Probleme zu haben?   Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!
    • Hallo. Ich habe einen Patienten, ca. 55 Jahre mit einem Insult re Nov. letzten Jahres mit Hemiplegie li. Wahrnehmung ist gegeben und eine leichte Ansatzfunktion in der Schulter auch. Distal hatte er vor ca.2,oder 3 Monaten eine Muskelzuckung Kleinfinger und Daumen. Das Hauptproblem sind die Schmerzen in der li Schulter (sublux). Er läuft den ganzen Tag mit einer Orthese herum. Wenn man diese auszieht, äußert er bei minimaler Abduktion Schmerzen. Was kann ich tun bzw. was wären die nächsten Schritte, hänge ein bisschen in der Luft... Bis jetzt, ich war zweimal dort, habe ich ihm gesagt, er soll ein warmes Kirschkernkissen auflegen, da er auch Omarthrose hat. Übungen zur Mobilisation punctum fixum, mobile Schulter/Rumpf. Die Schiene hat er aber dabei an. Wischübungen am Tisch Ri Anteversion und schräg nach rechts oben. Er soll die Lagerungsschiene für die Finger (spastik) eine Stunde am Tag mind.tragen und 1-2Std. am Tag ohne Orthese sein. Zusätzlich hab ich die Muskeln mit Novafon behandelt. Vl. geht er nächste Woche wieder zur Infiltration. Sind meine Behandlungswege so richtig, zuerst Schmerzmanagement dann alles weitere, oder andere Reihenfolge? Wie lange soll er die Orthese, wenn er so Schmerzen hat, tagsüber tragen, Gewohnheit - Eigenaktivitätförderung? Kann man Wischübungen in Richtung Abd. machen? Wäre Johnstonesplintschiene indiziert oder besser mit einer Spiegeltherapie (Bewegungsanbahnung) starten? Was kann man noch machen bei schmerzhafter Schulter? Vielleicht kann mir jemand helfen  Vielen Dank! LG

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung