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Geschrieben

Hallo alle zusammen,
ich denke das diese Diskussion warscheinlich wieder ins unermessliche steigen wird aber ich wollte mal auf das nervige Thema Iliosacralgelenk kommen. Nervig deswegen, da mir JEDER etwas anderes darüber erzählt. Ich schildere mal ein Beispiel: Ein Lehrer (sagen wir Lehrer A) sagt das ein Vorlauf pathologisch ist und das diese Seite dann behandelt werden muss. Vergleichbar mit einem Skapulavorlauf. Damit es kein Gehinkirmes gibt norme ich mal den Beispielfall. Sagen wir mal linke SIPS hat Vorlauf. Lehrer B sagt: man muss erst festellen ob links vorläuft (also pathologisch) oder ob vielleicht rechts hängt (pathologisch). Dementsprechend kann es auch sein das man dann in diesem Beispiel rechts behandeln muss. Dann kommen noch diese Tausend anderen Tests dazu: z.B. Rücklauf (laut Lehrer B nicht mehr gültig), Pelvis rock (Pat. in RL, Therapeut legt beide Hände auf die SIAS und testet, welche Seite sich leichter in die Behandlungbank drücken lässt), Kompressionstests, Aufklafftest in SL, usw. weiter und sofort.

Da steh ich nun wie ein nasser Pudel :( Klein Eric vor dem ISG und sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Wenn ich jetzt noch mit den Bewegungsrichtungen anfange wie zum Beispiel das das ISG nach dorsolateral sich bewegen kann, Nutation und Kontranutation macht usw. und sofort blick ich es einfach nicht mehr so richtig.

Kann mir jemand bei solch einer Informationsflut helfen? Bzw. gibt es nicht einmal irgendwelche Fakten wie z.B. schön definierte Bewegungsachsen des ISG (am besten mit Bildern).
Kann man die Bewegung wirklich spüren oder ist es nur sugestive Einbildung? Wenn man mal bedenkt wie straff das ganze ist.
Ist das ISG vielleicht überbewertet oder unterbewertet?
Wie sind eure Erfahrungen?

Also, komplexes Thema denke ich. Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich wäre sehr sehr dankbar.

Liebe Grüße Eric

Geschrieben

Hi,

Mythos ISG :P - ich habe gelernt, dass Vorlauftests nur sehr ungenügende Ergebnisse bringen, da sich ISG li und ISG re. nicht gleichen und letztlich eine miserable Intra und Intertester Genauigkeit gibt. Also nicht nur, dass Therapeut A etwas anderes sieht als Therapeut B, sondern auch, dass Therapeut A in einer späteren Behandlung sein altes Ergebnis nicht mehr reproduzieren kann.

Meines Wissens ist der Test des ISG rein auf Kompression State of the Art

Geschrieben

bei mir hieß es schon in der ausbildung, dass die ergebnisse des vor- und rücklaufs schlecht reproduzierbar sind ( intra- und inter... ). wir haben es so gehalten, das zur "diagnose" isg die hüfte und die lws ausgeschlossen werden müssen. zusätzlich gibts ja provokationstest.

das ganze wurde jetzt in der MT bestätigt.

also differenzieren und symtome des patienten reproduzieren, dann behandeln und schaun, obs besser ist.

Geschrieben

Pain is a greatful liar habe ich mal gehört. Kann das theoretisch nicht ausstrahlen wie sonst auch?

Welche Provokationstests kennt ihr denn? Ich kenne das wo der Pat. in RL liegt und der Therapeut die Arme überkreuzt und die Beckenschaufeln etwas nach lateral/dorsal drückt. Dann wird ja das ISG komprimiert.

Geschrieben

Ja da stimme ich dem stephan voll zu.
Vor- und Rücklauf sind leider nicht aussagekräftig genug. Eher noch "manipulative Tests" nenn ich sie mal wie die Kompressionstests. Dabei entstehten leichtere reproduzierbarere Ergebnisse.

Natürlich strahlen die Schmerzen aus ... den genauen Ursprungsort zu finden ist ja schließlich die Kunst der Künste ;) Sonst hätten wir ja nix zu tun oder?

Geschrieben

ich frag nur deswegen, weil stephan schreibt ein ISG Schmerz wäre NIEMALS über der SIPS. Ich hätte das jetzt mal nicht ausgeschlossen. Aber ihr wisst ja wie das ist mit Schülern. Man macht sich über alles Gedanken und dann kommt Person A und zerlegt deine Theorie und Person B bestätigt es dir vielleicht.
Ich tröste mich immer mit: Es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Trotzdem schonmal danke für die Antworten...


PS: Gibt es vielleicht irgendwo ein paar wisschenschaftliche Untersuchungen über das ISG? Ich wunder mich, wieso man da so wenig drüber findet.

Geschrieben

zur ausstrahlung: stephan hat recht, bei reiner ISG-problematik schmerz nie cranialer als L4 > wissenschaftliche begründung: dafür gibts ja jetzt den neuen studiengang :D

isg problematik allgemein: ASTE: pat. in BL, th. steht am fußende und palpiert mit den daumen beide tuber ( gleich hoch etc. ), dann ab auf die bank und ISG-Fugen/sacrum palpieren (gleich hoch etc. ) > man schaut also ob die beckenschaufeln gegengleich verdreht/rotiert sind.. das kann man mit dem popeligen vorlauftest niemals herausfinden
hier liegen ganz oft auch die ursachen für statikproblematiken mit rückenschmerz etc.

zur beweglichkeit: da das ISG eine arthrodese ist > minimale bis gar keine beweglichkeit >> schaut man sich die gelenkflächen an, sieht man, das diese gezackt sind und ineinander greifen, daher kan man mit drauf rumdrücken gar nichts erreichen.. blockierungen sind dementsprechend ein "verkanten" der rauhen gelenkflächen, die sonst nicht wie zahnräder ineinander greifen

Geschrieben

hallo!

habe zwei schöne studien zu diesem thema!
isg ist eben schwierig, weil es keine wirklich validen, betraubaren und reproduzierbaren tests gibt!

"Specificity, sensitivity, and predictive values
of clinical tests of the sacroiliac joint:
a systematic review of the literature"
Kent Jason Stuber, BSc, DC* und Laslett et al: "Diagnosing painful sacroiliac joints: A validity study of a McKenzie evaluation and sacroiliac provocation tests"

richig interressant wird es wenn man noch eine Unterscheidung zwischen sacrum oder ilium problematik macht, sprich SI-problem, oder IS-problem, dazu kommt natürlich noch viszerale problematik....

groetjes FysioNL

Geschrieben

" PS: Gibt es vielleicht irgendwo ein paar wisschenschaftliche Untersuchungen über das ISG? Ich wunder mich, wieso man da so wenig drüber findet."

Die Biomechaniker machen sich schon lange Zeit auch über die ISG gedanken :))

In: KLEIN SOMMERFELD
BIOMECHANIK DER MENSCHLICHEN GELENKE
Grundlagen-Becken-untere Extremität
ELSEVIER

steht ein wenig darüber und es gibt auch Verweise auf diverse Studien die von den beiden miteinander verglichen werden.

Gute Bücher für Grundlagenwissen aus einer etwas anderen Sichtweise (2. Buch behandelt WS)

Ad Vorlauf:

sagt nur aus, dass ein "Problem" da ist

5

das ist etwas was mir immer fehlt wenn ich bei euch Vorlauf lese, denn es sagt aus ob das "Problem" von der UE (im stehen pos.) her kommt oder von Sacrum/LWS (im stehen und im sitzen pos.). Und es sagt auch noch nicht aus welche Strukturen betroffen sind.

Ich mach den Vorlauf-test immer mit, denn er dauert 30 Sekunden und gibt mir unter Umständen einen Wink, wie ich weiter untersuche und was ich mir noch anschaue.

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    • Hi, wie viel Training lässt du deiner Schulter zukommen? Mein erster Gedanke war, dass das nur muskulär gehalten werden kann - erst statisch und mit der Zeit immer dynamischer.
    • Hey M. (?), hatte sowas Ähnliches mal bei einer Patientin nach Schnittverletzung + sekundärer Narbenheilung – da war auch der Mittelfinger das Sorgenkind  Hier ein paar Sachen, die bei mir geholfen haben: - Narbenmobilisation mit Mini-Schröpfglas (z. B. die kleinen Silikondinger aus dem Gesichtspflegeset) → vorher leicht erwärmen (Rotlicht oder Paraffinbad), dann sanft mobilisieren, während der Patient aktiv Faust schließt. Hat super Wirkung auf das Gleitverhalten gebracht. - MCP-Mobi in Flexion mit gleichzeitigem Druck auf die Narbe → aber wirklich dosiert. Dabei ggf. Tape quer zur Narbe setzen, um Spannung zu reduzieren. Ich hab’s auch mal mit Spidertech-Tape in "X"-Form probiert, das kam gut an. - Lumbrikales Training: „Tabletop“-Bewegungen + isometrische Aktivierung der intrinsischen Muskulatur. Was mega geholfen hat: Stift zwischen den Fingern halten, ohne das PIP zu beugen – super für feine Kontrolle. - PIP-Streckschiene mit leichter Spannung über ein paar Stunden täglich – gerade, wenn’s knopflochähnlich aussieht. Ggf. mal Elson-Test machen wie du schreibst. Und was oft unterschätzt wird: Kombinierte Übung mit Funktion – z. B. was aufheben, zusammendrücken, weglegen. Da kriegt man manchmal mehr ROM raus als mit 10 Wiederholungen reiner Mobi-Übungen. Bin gespannt, wie sich dein Fall weiterentwickelt – halt uns gerne auf dem Laufenden! LG Matze
    • Gast Manu
      Hallo, wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich Probleme, so eine Art Schwindel, eher Gangunsicherheit und manchmal auch mal Benommenheit, alles mal mehr, mal etwas weniger, also nicht immer gleich stark. Ich bin mir nicht sicher ob es damit zusammenhängt, aber zu dem Zeitpunkt fing es an. Ich war beim zahnärztliches Notdienst an einem Wochenende Anfang dieses Jahr. Ich hatte unten seitlich an einem Zahn starke Schmerzen und als der Zahnarzt diesen Stuhl nach hinten gefahren hat und ich in dieses Licht von der Lampe geschaut habe wurde mir ganz komisch und ich sagte, Hilfe ich glaube ich werde ohnmächtig. Da hat er mich mit dem Stuhl wieder hochgefahren und hat gemeint wir röntgen jetzt erstmal. Ich musste dann aufstehen und ins Röntgenzimmer, da war ich ganz wackelig auf den Beinen. Naja der Zahn musste raus, er hat das dann aber so gemacht das ich nicht mehr mit dem Stuhl nach hinten fahren musste. Anfangs hatte ich dann immer wenn ich mich abends ins Bett gelegt habe so ein komisches Gefühl, irgendwie benommen, obwohl ich den Kopf immer ziemlich hoch lagere mit 2 Kopfkissen und 1 Nackenkissen.  Naja und dann kam auch so eine Gangunsicherheit. Komisch wird es mir auch immer wenn ich nach unten schaue, wenn ich z.B. auf der Waage stehe und nach unten aufs Gewicht schaue oder wenn ich nach oben schaue an die Decke. Beim laufen habe ich so eine Art Gangunsicherheit, mal mehr mal weniger, bin aber noch nie gestürzt und bin auch noch nie ohnmächtig geworden. Beim stehen ist es auch wenn ich z:b. Mich wo anstellen muss, ich konzentriere mich dann irgendwie auf das stehen und ich kann auch stehen, nur fühlt es sich so komisch an. Beim Neurologen wurden so Tests gemacht, auf einer Linie laufen, Romberg Test, dann etwas mit den Augen verfolgen usw. Mehr wurde nicht gemacht und der meinte ich soll mal zum HNO Arzt. Da war ich dann auch, wurde in die Ohren geschaut und in die Nase, wurde ein Hörtest gemacht und etwas mit so einer Klanggabel. Ich hatte zwischenzeitlich nämlich noch manchmal so ein Brummen im Ohr bekommen, das ging paar Sekunden dann war Pause und dann hat es wieder gebrummt, immer so Brummen - Pause usw. Dann ging es wieder weg und kam manchmal wieder, so alle Paar Tage mal. Jedenfalls haben die nichts weiteres gefunden. Kann das auch von der BWS oder HWS kommen? Morgens wenn ich aufwache habe ich oft so ein Gefühl Kribbeln von der BWS in die Schulterblätter und in die Arme, wenn ich dann aufstehe geht es nach kurzer Zeit wieder weg. Mich belastet diese Gangunsicherheit sehr und auch diese gelegentliche Benommenheit die manchmal dazu kommt (die ich dann auch im sitzen habe oder im liegen). Weis jemand was das sein könnte oder was man dagegen machen bzw. Versuchen könnte. Übungen oder so? Danke schon mal für eure Hilfe

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