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Tipps für Lehrer

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Geschrieben

Hallo!

Ich bin Ärztin und werde bald meinen ersten Unterricht als Anatomie-Innere- und Physiologie-Lehrkraft halten. Wer kann mir Tipps geben? Was ist/war für Euch richtig guter Unterricht? Was nervt Euch im Unterricht? Was ist in meinen Fächern für Euch das Wichtigste? ...?

Bitte helft mir, damit mein Unterricht so gut wie möglich wird.

Geschrieben

Hallo,

das find ich ja mal sehr super, dass sich Lehrer an den Gedanken von Physioschülern bzw Physios orientieren.

Mein Tipp von Anfang an ist, dass Sie versuchen interdisziplinäre Zusammenhänge darzustellen. Ziel sollte es in meinen Augen sein Schüler zu animieren die Basics in Anatomie und Physiologie direkt im Unterricht anzuwenden. Das macht zwar sicher nicht immer Spass wenn man oft noch einmal was nachlesen muss, ist aber die Grundlage für spätere gute Behandlungen. Die Zusammenhänge zu schaffen macht es aber auch leichter den Sinn in so mancher Lernstunde zu finden und gibt denen, die weiterdenken wollen und können die Chance nicht alles auswendig lernen zu müssen sondern bereits gelerntes Wissen zu übernehmen :)

Das fällt mir spontan ein, aber sicher hören Sie später noch einmal von mir.

Mit freundlichem Gruß,
Stephan

Geschrieben

ich weiß nicht, ob es einen exakten lehrplan gibt..

genial wäre es natürlich, wenn sich ein doc. gedanken machen würde, dass er da "physioschüler" unterrichtet und sich überlegt, ob es wirklich sinn macht z.b. "die inhaltsstoffe des pankreassaftes und deren funktion" zu unterrichten.

supergenial wäre es natürlich, wenn man gut im stoff liegt, eine kleine präparationsstunde an schweinen durchführt, dass man sich mal vorstellen kann, wie sich so ein kreuzband oder ne bursa überhaupt anfühlen(oder wie viel energie nötig ist, um so ein dünnes band zu zerreißen), bzw. einfach ein wenig mehr praxis reinzubringen.

ne wöchentliche abfrage ist zwar für die schüler sehr nervig und kostet auch zeit, allerdings bin ich wirklich bei meinem anatomielehrer dadurch ein ganzes semester lang dabei gewesen, was mir heute noch sehr hilft.

am anfang des semester sollte eine genaue gliederung heraus-gebracht werden, an die sich gehalten werden muss.

bei den scripten... ist schwierig wir haben ausformulierte scripe bekommen, die von banalitäten nur so wimmeln
auf der anderen seite haben wir handschriftlich versucht einen komplett chaotischen unterricht festzuhalten

mir persönlich gefällt ein diktierter text am besten/bzw. es lässt sich aus meiner sicht am besten damit lernen.


ups, ich lese gerade, dass es sich um anatomie innere handelt

hier wäre es genial, wenn man ab und zu mal die lage eines organes am schüler einzeichnen bzw. die versch lungensegmente anhand von anatomischen merkpunkten einzeichnen würde (z.b. für spätere vibrationen und drainagelagerungen für best. segmente)

und ganz wichtig ist es auf jeden fall parallel zu arbeiten d.h. wenn die anatomischen grundkenntnisse über das herz gesetzt sind, sollte auch in physiologie mit dem herzen angefangen werden

war jetzt ein wenig chaotisch...is ja auch schon spät

schönen abend noch

Geschrieben

Vielen Dank für Eure Beiträge!!! Leider gibt es einen Lehrplan, an den ich mich zu halten habe, auch wenn mir nicht immer klar ist, wofür es gut sein soll. Der geliebte Pankreassaft ist auch dabei, dafür fehlt z.B. Schwangerschaft und Geburt!?!
Wie läuft bei Euch der Unterricht ab? Habt Ihr hauptsächlich Frontalunterricht oder gibt es andere Methoden (Gruppenarbeit o.ä.), die mehr bringen?

Für weitere Beiträge bin ich sehr dankbar!!!!!

Geschrieben

Also ich muss sagen wir hatten eigentlich in unserem Unterricht nur/sehr viel Theorie. Was ich gut Fand war das wir uns mal Röntgenbilder ansehen konnten wo erklärt wurde wie ein Herz auf einem Röntgenbild auszusehen hat und wie man sehen kann wenn eine Erkrankung vorliegt oder wie ein Beipass aussieht auf einem Röntgenbild.
Ich muss sagen ich hätte es besser gefunden wenn man mal eine Stunde zwischendrin Gruppenarbeit gemacht hätte und vllt am Anfang eines THemas gesagt hätte "ok ihr lest euch jetzt in der Gruppe alle groben wichtigen Sachen zu dem Neuen THema raus,das schreibt ihr auf und kopiert es dann für die anderen und wir tragen dann auch die geschriebenen Sachen zusammen sodas nichts falsch wird und den rest (Einzelheiten und Unterthemen) machen wir dann theoretisch im Unterricht".

Liebe Grüße

Cathi

Geschrieben

Hi,

das bringt mich auf ne gute Idee - Röntgenbilder und CT/MRT Aufnahmen sollte man heute als Physio lesen können bzw wenigstens sich orientieren können.

Mein Tipp wäre, wenn man zu Radioloigschen Kliniken geht und dort fragt, ob es Ausschussbilder gibt. Da wo ich Zivi gemacht hab gab es da jede Woche einen ganzen Paperkorb voll Bilder.
Unter der Auflage, dass man den Streifen unten mit Namen usw entfernt konnten Lehrer sich die mitnehmen (Achtung - vorm wegschneiden Alter und Geschlecht abschreiben ;)

Geschrieben

Hallo Frau Doktor!

"Habt Ihr hauptsächlich Frontalunterricht oder gibt es andere Methoden (Gruppenarbeit o.ä.), die mehr bringen? "

Ich hoffe, dass ich Ihnen auch ein paar Fragen stellen darf :)

Haben Sie schon jemals erlebt, dass Frontalunterricht ein geeignetes Mittel darstellt?

Wie haben Sie sich Ihre Anatomiekenntnisse angeeignet?

Was erwarten Sie in der Praxis von einem PT?

Welche Zusammenhänge erscheinen Ihnen, für unseren Berufsstand, wichtig?

Die Vorgabe eines Lehrplanes ist die eine Sache, die Umsetzung desselben eine andere ;)

Anatomie in Vivo ist eine sehr gute Möglichkeit, die manchmal sehr trockene Materie im wahrsten Sinne des Wortes "zu begreifen". Alles was man anatomisch palpieren kann sollte auch palpiert werden.

Sollten Sie die Möglichkeit haben, Ihre drei oben erwähnten Fächer zu kombinieren, ist es Ihnen auch Möglich die Zusammenhänge besser darzustellen.

Denn wenn ich nicht nur weiß wie eine Struktur aussieht und sich anfühlt, sondern auch wie sie funktioniert werden die Zusammenhänge deutlicher.

Ich hoffe Ihnen ein wenig geholfen zu haben und wünsche ein schönes Wochenende

trigger

Geschrieben

Hallo Trigger!

Zu den Fragen:

1) Ich habe meine Schullaufbahn vor ca. 20 Jahren beendet, damals gab es eigentlich fast nur Frontalunterricht. An Gruppenarbeit o.ä. kann ich mich kaum erinnern, PISA war noch fern. Im Studium gab es Vorlesungen, und in den Praktika kochte man nach Anleitung die Experimente. Somit habe ich wenig Erfahrung mit anderen - evtl. besseren didaktischen Methoden.

2) Zunächst gab es eine Anatomievorlesung von zweifelhafter Qualität. Wichtiger war der "Präp"-Kurs, in dem in Kleingruppen eine Leiche seziert wurde. Am allerwichtigsten waren jedoch Anatomiebuch und -atlas (>80%).

3) Ich habe bisher meist in der Inneren - Nephrologie auf Station gearbeitet, und hier gab es nicht so viel zu tun für PTs (Mobilisation bei geriatrischen Pat., Atemgymnastik und Lymphdrainage, anderes war seltene Ausnahme). Ich fand es immer gut, mit einem PT einen Patienten zu besprechen, und ggf. Vorschläge für weitergehende sinnvolle Therapien zu erhalten. Somit sind Kenntnisse von Krankheitsbildern bei den PTs für mich wichti; Anatomie und Physio also Grundlage für das Verständnis von pathologischen Veränderungen.

Entsprechend der bisherigen Vorschläge werde ich versuchen, auch klinische Untersuchungstechniken im Unterricht einzubauen, bei Anatomie der inneren Organe und Physio ist das jedoch nur beschränkt möglich. Jedenfalls danke für die Beiträge!!!

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Hallo, zunächst finde ich es echt gut das du diese Frage überhaupt mal stellst.
Ich war auf einer Schule mit Lehrern die alles mal probieren wollten. Irgendwann wars dann nur so das es nur noch Gruppenarbeite gab u ich finde das Problem dabei ist, das z.T wenn die Gruppen dann vorgestellt werden die Inhalte nicht immer ganz richtig sind. D.h. man muß das ganze eigentlich nochmal richtig stellen, im Skript korrigieren usw usf. Meiner Meinung nach habe ich in meiner Ausbildung viel Zeit durch Pädagogikversuche verloren in der ich deutlich wichtigeres hätte lernen können. Ich muß auch sagen ich bin ein absoluter Frontalfan, weil das dann einfach stimmt was ich höre u von jmd durchdacht ist der es auch sicher weiß.
Auch mußte viel überflüssiges lernen aber das ist wohl einfach der Lehrplan und wenn man die Entwicklung beachtet, dass die Physiotherapiue wohl über kurz oder lang nicht mehr Ärzteabhängig ist nin Deutschland, finde ichs gut einen globaleren Einblick zu bekommen. Wir haben schließlich eine Verantwortung.
Ich denke das wichtigste ist Verstehen u nicht dumm Auswendig lernen. Mir wars immer egal ob das Ding Fossa oder Tuberantia oder wie auch immer heißt wenn ich wußte wie u wann der Muskel oder Band funktionniert.
Übrigens ist Schwangerschaft u Geburt in Gyn:-)
mfg
Tobermann

  • 7 years later...
  • 1 month later...
Geschrieben

Ich bin auch Ärztin und habe meinen ersten Kurs in Chirurgie nun fast durch. Ich war der Ansicht dass Referate zu einzelnen Themen die Schüler dazu animieren die Thematik intensiv zu bearbeiten anstatt beim Frontalunterricht abzuschalten....Bei einigen hat es gut funktioniert-die Referate waren sehr gut und die meisten Mitschüler haben gut aufgepasst. Allerdings gab es natürlich auch weniger gute, wo ich den Eindruck hatte dass weder die Referenten noch die Mitschüler einen Nutzen davon hatten.
Die meisten Schüler fanden es nicht gut ein Referat vorzubereiten.
Ich würde mir beim nächsten mal noch eine neue Strategie ausdenken. Frontalunterricht finde ich persönlich fürchterlich.

Radiologische Bilder habe ich auch einfließen lassen. Es war großes Interesse zu merken allerdings bezweifle ich dass sie wirklich etwas wesentliches daraus gelernt haben, da ich als angehende Radiologin weiß wie lange es dauert bis man Bilder richtig deuten kann.

Geschrieben

Wichtig ist vor allem, dass du authentisch bist. Gruppenarbeiten kommen auch meistens gut auf und ein abwechslungsreich gestalteter Unterricht. Mit Bilder und/oder Videos oder anderem Unterrichtsmaterial sind Schüler meist gut zu begeistern. Auch eine Portion Humor sollte nicht fehlen.

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  • Beiträge

    • Hi, wie viel Training lässt du deiner Schulter zukommen? Mein erster Gedanke war, dass das nur muskulär gehalten werden kann - erst statisch und mit der Zeit immer dynamischer.
    • Hey M. (?), hatte sowas Ähnliches mal bei einer Patientin nach Schnittverletzung + sekundärer Narbenheilung – da war auch der Mittelfinger das Sorgenkind  Hier ein paar Sachen, die bei mir geholfen haben: - Narbenmobilisation mit Mini-Schröpfglas (z. B. die kleinen Silikondinger aus dem Gesichtspflegeset) → vorher leicht erwärmen (Rotlicht oder Paraffinbad), dann sanft mobilisieren, während der Patient aktiv Faust schließt. Hat super Wirkung auf das Gleitverhalten gebracht. - MCP-Mobi in Flexion mit gleichzeitigem Druck auf die Narbe → aber wirklich dosiert. Dabei ggf. Tape quer zur Narbe setzen, um Spannung zu reduzieren. Ich hab’s auch mal mit Spidertech-Tape in "X"-Form probiert, das kam gut an. - Lumbrikales Training: „Tabletop“-Bewegungen + isometrische Aktivierung der intrinsischen Muskulatur. Was mega geholfen hat: Stift zwischen den Fingern halten, ohne das PIP zu beugen – super für feine Kontrolle. - PIP-Streckschiene mit leichter Spannung über ein paar Stunden täglich – gerade, wenn’s knopflochähnlich aussieht. Ggf. mal Elson-Test machen wie du schreibst. Und was oft unterschätzt wird: Kombinierte Übung mit Funktion – z. B. was aufheben, zusammendrücken, weglegen. Da kriegt man manchmal mehr ROM raus als mit 10 Wiederholungen reiner Mobi-Übungen. Bin gespannt, wie sich dein Fall weiterentwickelt – halt uns gerne auf dem Laufenden! LG Matze
    • Gast Manu
      Hallo, wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich Probleme, so eine Art Schwindel, eher Gangunsicherheit und manchmal auch mal Benommenheit, alles mal mehr, mal etwas weniger, also nicht immer gleich stark. Ich bin mir nicht sicher ob es damit zusammenhängt, aber zu dem Zeitpunkt fing es an. Ich war beim zahnärztliches Notdienst an einem Wochenende Anfang dieses Jahr. Ich hatte unten seitlich an einem Zahn starke Schmerzen und als der Zahnarzt diesen Stuhl nach hinten gefahren hat und ich in dieses Licht von der Lampe geschaut habe wurde mir ganz komisch und ich sagte, Hilfe ich glaube ich werde ohnmächtig. Da hat er mich mit dem Stuhl wieder hochgefahren und hat gemeint wir röntgen jetzt erstmal. Ich musste dann aufstehen und ins Röntgenzimmer, da war ich ganz wackelig auf den Beinen. Naja der Zahn musste raus, er hat das dann aber so gemacht das ich nicht mehr mit dem Stuhl nach hinten fahren musste. Anfangs hatte ich dann immer wenn ich mich abends ins Bett gelegt habe so ein komisches Gefühl, irgendwie benommen, obwohl ich den Kopf immer ziemlich hoch lagere mit 2 Kopfkissen und 1 Nackenkissen.  Naja und dann kam auch so eine Gangunsicherheit. Komisch wird es mir auch immer wenn ich nach unten schaue, wenn ich z.B. auf der Waage stehe und nach unten aufs Gewicht schaue oder wenn ich nach oben schaue an die Decke. Beim laufen habe ich so eine Art Gangunsicherheit, mal mehr mal weniger, bin aber noch nie gestürzt und bin auch noch nie ohnmächtig geworden. Beim stehen ist es auch wenn ich z:b. Mich wo anstellen muss, ich konzentriere mich dann irgendwie auf das stehen und ich kann auch stehen, nur fühlt es sich so komisch an. Beim Neurologen wurden so Tests gemacht, auf einer Linie laufen, Romberg Test, dann etwas mit den Augen verfolgen usw. Mehr wurde nicht gemacht und der meinte ich soll mal zum HNO Arzt. Da war ich dann auch, wurde in die Ohren geschaut und in die Nase, wurde ein Hörtest gemacht und etwas mit so einer Klanggabel. Ich hatte zwischenzeitlich nämlich noch manchmal so ein Brummen im Ohr bekommen, das ging paar Sekunden dann war Pause und dann hat es wieder gebrummt, immer so Brummen - Pause usw. Dann ging es wieder weg und kam manchmal wieder, so alle Paar Tage mal. Jedenfalls haben die nichts weiteres gefunden. Kann das auch von der BWS oder HWS kommen? Morgens wenn ich aufwache habe ich oft so ein Gefühl Kribbeln von der BWS in die Schulterblätter und in die Arme, wenn ich dann aufstehe geht es nach kurzer Zeit wieder weg. Mich belastet diese Gangunsicherheit sehr und auch diese gelegentliche Benommenheit die manchmal dazu kommt (die ich dann auch im sitzen habe oder im liegen). Weis jemand was das sein könnte oder was man dagegen machen bzw. Versuchen könnte. Übungen oder so? Danke schon mal für eure Hilfe

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