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susn

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Alle erstellten Inhalte von susn

  1. Hallo, ihr seid echt süß. Immer wieder beschweren sich die angestellten Physios, die in freien Praxen arbeiten, dass sie so schlecht entlohnt werden, was im Vergleich zu anderen Fachberufen ja auch vollkommen richtig ist. Von einem normalen Angestelltengehalt kann man keine regelmäßigen Fobis bezahlen, geschweige denn eine Familie ernähren. Aber bitte, wo soll das Geld denn herkommen? Vom Himmel wirft es und niemand! Die gesetzlichen KVs zahlen nur für 15-20 Minuten Therapie, und dafür sage und schreibe 14 Euro. Wir Therapeuten können doch nun mal gar nix für die Behandlungstarife, die unsere Verbände unter hohem Druck der GKVs ausgehandelt haben. Aber leben müssen wir mit ihnen, die Praxisinhaber UND die Angestellten. Ich gehe davon aus, dass von den hier mitdiskutierenden Physios niemand Praxisinhaber ist, und sich somit auch niemand mit den finanziellen Aspekten der Praxisführung auseinandergesetzt hat. Ist Euch schon mal der Gedanke gekommen, dass von den 365 Tagen, die ein Jahr hat, nur ca. 190 Tage wirklich Umsatz erzielt werden. D.h., dass das Gehalt eines angestellten Physios 12 Monate lang bezahlt wird, der angestellte Physio aber real nur 9 Monate Umsatz erzielt? Wenn in einer Stunde nur 28 Euro (30Minuten-Behandlung) Umsatz gemacht werden, kann kein Praxisinhaber 14 Euro Bruttostundenlohn zahlen. Und auch bei einem Umsatz von 42 Euro pro Stunde wird das schon schwierig. Bei einem Umsatz von 56 Euro ist das gar kein Problem mehr. Die angestellten Physios möchten aber neben einem guten Gehalt gerne auch noch Zusatzleistungen, wie z.B. Freistellung für Fobis bei Gehaltfortzahlung, oder die Übernahme der Fobikosten, vielleicht noch etwas Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Bei einem Behandlungstakt von 30 oder 20 Minuten sind diese Zusatzleistungen aber nicht möglich. Ihr müsst Euch schon entscheiden, was ihr wollt: lange Behandlungszeiten oder einen guten Verdienst. Beides ist aus o.g. Gründen nicht möglich. Ja, ja, ich höre schon „die armen Patienten, denen können wir in 15 Minuten Behandlung doch gar nicht helfen“. Wohl wahr, aber die Behandlungszeiten sind nun mal vorgegeben, und ich möchte den Eisverkäufer sehen, der bei der Bestellung und Bezahlung von einer Kugel Eis (15 Minuten) eine zweite Kugel (30 Minuten) umsonst wie selbstverständlich dazugibt. Im Eisladen erwartet niemand eine Leistung umsonst zu erhalten, bei uns aber schon, oder wie? Es spricht nichts dagegen, dass sich Patienten Privatrezepte von ihren Ärzten ausstellen lassen, deren Behandlung man am selben Tag im Anschluss an die durch das Kassenrezept gedeckte Behandlung vornimmt. So wird den Patienten klar, dass die GKV halt nur 15 Minuten bezahlt, und alles weitere Privatvergnügen ist. Denn wie gesagt, wir haben weder die Vergütungen, noch die Behandlungszeiten festgelegt. Aber es darf uns ja wohl erlaubt sein, auf einem anständigen Preis-Leistungs-Verhältnis zu bestehen. Gruß von susn
  2. Hallo Stephan, super, genau so muss es laufen um erfolgreich zu werden! Das mit der Bezahlung geht auch anders, nämlich mit einer reinen Privatpraxis, in die nicht nur Privatpatienten, sondern auch Kassenpatienten kommen, die lieber die Behandlungen aus eigener Tasche bezahlen, als ihren Eigenanteil vom Kassenrezept für unfruchtbare Therapien aus dem Fenster zu werfen (von der vergeudeten Zeit mal ganz abgesehen). Und viele diese Patienten haben überhaupt kein Problem damit 60 Euro oder mehr auf Rechnung pro Zeitstunde zu zahlen. Und auch den reinen Privatpatienten ist es lieber zu einer erfolgreichen Therapie zuzuzahlen, als zu sparen und dann mit den Beschwerden weiterzuleben. Und bei gutem Verdienst kann man sich dann auch locker Fortbildungen leisten, was die Kompetenz ja nur steigern kann. Nach erfolgreicher Anamnese sagen dann die Patienten, dass sie noch niemand (auch kein Arzt) so genau ausgefragt, und auch noch niemand (auch kein Arzt) so gründlich untersucht hat. Und schon sind sie ganz begeistert von dem Fachwissen, was ein Physio mit entsprechenden Fobis, aufweisen kann. Diese Patienten machen die beste Reklame für die Wirkung der Physiotherapie und die Kompetenz der Physiotherapeuten. So ist beiden Seiten geholfen: der Patient fühlt sich gut behandelt und der Therapeut fühlt sich gut für seine Arbeit bezahlt. Unser Berufsstand ist durch nichts anderes als Kompetenz aus seinem Tief herauszuholen. Gruß von susn
  3. Hallo Geert, habe dir eine Private Mail geschickt... aus Versehen sogar 2x Gruß von susn
  4. Hallo Geert, evtl. ja! Wo finden diese Treffen statt? Gruß von susn
  5. Was heißt "in den Griff bekommen"? Nix gegen Osteopathen. Aber genauso wenig wie ein Osteopath ein appes Bein wieder dran zaubern kann, genauso wenig dürfte er bei einer Spondylolyse, also einer Spaltbildung im Wirbelbogen, die Voraussetzung für eine Spondylolisthesis ist, den Spalt wegzaubern können. Kaputt ist kaputt. Gruß von susn
  6. Hallo Geert, ja, ich gestehe: ich bin überzeugter Very-Fan! Habe in meinen 16 Jahren, die ich nun schon auf Fortbildungen fahre, an keiner anderen Schule so viel didaktisch gut verpackte Kompetenz ohne Heiligenschein und ohne Überheblichkeit der Dozenten kennengelernt. Keine andere Fobi hat mich so sehr weitergebracht (vor allem in Bezug auf die DD) wie die Kurse bei der SOMT. Das einzig traurige ist, dass die SOMT keine Refresherkurse anbietet (ich würde sonst jedes Jahr einen machen, egal wieviel er kostet) und dass man danach für fast jede andere Fobi versaut ist (viel Blabla, viel Selbstherrlichkeit der Dozenten, wenig Input). Gruß von susn
  7. Hallo Stephan, das Problem der Physios ist, dass für die Behandlung von gesetzlich versicherten Patienten ein Festpreis von den GKVs vergütet wird. Dieser Preis ist vollkommen unabhängig vom Können des Therapeuten. Ein Physio, der auch nach 5 Jahren im Beruf noch nie eine Fobi gemacht hat, bekommt die selbe Vergütung wie ein Physio, der jedes Jahr 100 Stunden Fortbildungen absolviert und seine Patienten dadurch kompetenter und effektiver behandeln kann. Eigentlich ist es ja noch viel schlimmer: eine abgeschlossene Fobi in MLD wird von den GKVs mit 14,15 Euro pro 30 Minuten Behandlung vergütet. Eine normale KG, für die keine Fobi notwendig ist, wird mit 14,10 für 15 Minuten vergütet. Da stellt man sich doch die Frage, wie blöd ein Physio sein muss um 4 Wochen auf Fobi zu fahren, die Kursgebühr von ca. 1.200 Euro + Übernachtung + Essen + Material zu bezahlen, um danach 50% weniger zu verdienen. Man kann es also keinem verübeln, bei der relativ schlechten Entlohnung keine qualifizierenden Fortbildungen zu machen. An diesen Tatsachen würde auch der größte Ruck nichts ändern. Unseren Berufsstand angemessen, d.h. kompetent zu verkaufen wird ausschließlich den voll engagierten und gut aus- und fortgebildeten Physios gelingen. Und die sind, wie in jeden anderen Berufsstand auch, nun mal rar gesät. Gruß von susn
  8. Pseudoradiculäre Beschwerden haben, wie das Wort schon sagt, keinen Bezug zu einer Nervenstörung, d.h. die Beschwerden sind nicht neurogener Art. Pseudoradiculäre Beschwerden haben funktionelle Ursachen. Im Gegensatz zu den radiculären Beschwerden, bei denen ein Nerv in seiner Funktion gestört ist. Radiculäre Beschwerden, in der Fachterminologie Radiculopathien genannt, unterteilt man in: 1. Vasopathien > hier ist durch langsamen Druckaufbau (z.B. durch NPP, Degeneration der Unkovertebralgelenke oder Facettgelenke, Degeneration der Wirbelkörper, Laxizität des Ligamentum Flavums, Spondylolisthesen) die Durchblutung einer Nervenwurzel gestört. a. der Radix selbst im lateralen Recessus - Symptome: zuerst zeigen die Ia-Fasern Ausfälle (Reflexe = merkt der Patient meist nicht) und die Ib-Fasern (Propriozepsis = merkt der Patient meist durch Unsicherheit beim Gehen). Nimmt die Durchblutung weiter ab, folgen die IIa-Fasern (ekriptische Sensibilität = feiner Tastsinn = Symptome sind Taubheit und Kribbeln). - Tests: über die Reflexe können die Ia-Fasern, mit Stimmgabel und Pinsel die IIa-Fasern in ihrer Leitfähigkeit getestet werden. Bei den ULTT eignet sich das Manöver nach Neeri (Flex HWS und Kinn auf Brust) gut um mehr Zug proximal des Spinalen Ganglions, also auf den Nerv im lateralen Recessus zu erreichen. b. das Spinale Ganglion im Foramen intervertebrale - Symptome: zuerst zeigen die größten Zellkörper, also die der IIb-Fasern Ausfälle. Die Axone der größten Zellkörper sind am längsten, reichen also am weitesten nach distal (Taubheit oder Kribbeln im Zeh, Fingerspitze). Nimmt die Durchblutung weiter ab, folgen die kleineren Zellen im Spinalen Ganglion, deren Axone etwas kürzer sind, d.h. die Taubheit oder das Kribbeln breitet sich nach proximal aus. - Tests: mit Stimmgabel und Pinsel können die IIa-Fasern in ihrer Leitfähigkeit getestet werden. Bei den ULTT eignet sich das Manöver nach Bragard (Fuß in Dorsalextension) gut um mehr Zug auf das Spinale Ganglion zu erreichen. 2. Neuropathien > hier ist durch schnellen Druckaufbau (z.B. durch Trauma, Subluxation, evtl. auch NPP) die Nervenwurzel entzündet. Durch die Entzündung wird jeder Reiz der Nervenwurzel (z.B. Dehnung durch leichtes Anheben des Beines = Laseque bis 30 Grad) ein Aktionspotential der IIIb-Fasern auslösen. Der Patient spürt das als einschießenden Schmerz entlang des gesamten Nerven. Pseudoradiculäre Beschwerden gehen, wie Geert schon richtig sagte, nie tiefer als Knie, bzw. Ellenbogen, da kein Nerv in seiner Funktion beeinträchtigt ist. D.h., dass die Tests von Reflexen und Sensibilität negativ ausfallen werden. Auszutesten sind die peseudoradiculären Beschwerden über Provokationstest der als Ursache vermuteten Struktur (z.B. bei Verdacht auf Störungen des Facettgelenkes ist dieses auf maximale Aufklappbarkeit oder maximale Schließung zu testen). Gruß von susn
  9. Hallo Stephan, Und, was ist aus der Patientin geworden? Gruß von susn
  10. Hallo Stephan, Für mich sind in deiner Fallschilderung zwei "RED FLAGS" zu erkennen: 1. das elektrisierende Gefühl 2. alle Ellenbogenbewegungen sind sehr schmerzhaft Diese beiden Symptome stehen für mich DD absolut im Vordergrund. Solche Symptome werden nicht durch Kleinigkeiten ausgelöst, hier muss schon wirklich was richtig kaputt sein! Was zum CTS nicht passt, ist das Auslösen des elektrischen Gefühls durch Bewegungen des Ellenbogens. Bei CTS steht primär die Kraftlosigkeit der betr. Muskulatur, des weiteren Entgleiten von gehaltenen Gegenständen im Vordergrund. Falls eine Kraftlosigkeit vorhanden ist, hast du sie bisher auf jeden Fall nicht erwähnt. Der nachlassende Radialispuls bei Pumpbewegungen der Hände unter Flex HSG ist kein Symptom, was zwingend auf einen TOS schließen lässt. Dass die Schmerzen bei deienm TOS-Test verstärkt wurde, zeigt ja noch keine Causalität. Davon abgesehen, wie sollte ein TOS das elektrisierende Gefühl distal des Ellenbogens und den Schmerz bei allen Ellenbogenbewegungen auslösen? Warum sollte eine Frau im Rollstuhl keine Fraktur haben können? Vielleicht ist sie vor einem halben Jahr gestürzt, oder sie ist geschlagen worden, und traut sich nicht dies zuzugeben. Evtl. käme auch eine pathologische Fraktur durch Osteoporose in Frage. Gruß von susn
  11. Hallo stephan, Thoracic Outlet? Eher nicht, denn du beschreibst kein passendes Symptom. Ein elektriiserendes Gefühl spricht für eine Entzündung eines Nerven > harmlose Bewegungen lösen schon ein Aktionspotential aus. Elektrisiert ELB bis Dig. II + III dorsal oder ventral > Radialis-, oder Medianus-Versorungsgebiet? Dass die Schmerzhaftigkeit am ELB ulnar und radial besteht, muss ja erstmal nix heißen. Sie kann ja durchaus 2 voneinander unabhängige Probleme haben, eben eines ulnar und ein weiteres radial. Ist ein RÖ-Bild oder CT gemacht worden > es kämen ja durchaus auch eine Fraktur, eine Knochenmetastase, etc. in Betracht. Gruß von susn
  12. susn

    Banscheibenvofall

    Hallo an alle Anhänger der 2. Theorie, CT-Aufnahmen eines frischen, durch Trauma entstandenen NPPs, zeigen einen deutlich sichtbaren Eintritt von Gewebsmaterial in den Spinalkanal. In den ersten Tagen kommt es zu einer massiven Entzündungsreaktion, weil das ausgetretene Bandscheibenmaterial im Spinalkanal schlicht und ergreifend nichts zu suchen hat. Diese Entzündungsreaktion ist raumfordernd und steigert die Symptomatik Schmerz, Bewegunsunfähigkeit, etc. noch weiter. Der vasculären und der zellulären Phase der Entzündungsphase folgt die Proliferationsphase, die bekanntlich aber erst nach ca. 5 Tagen einsetzt. Wo soll also der Körper innerhalb von wenigen Stunden nach dem NPP das Proliferationsgewebe hergezaubert haben? Wie erklärt ihr euch, dass ein Patient durch eine einzige Bewegung oder einen Unfall ganz plötzlich von jetzt auf gleich einen lumbalen Schmerz mit Ausstrahlung ins Segment bekommt? Ist da das Narbengewebe plötzlich verrutscht? Wie erklärt ihr euch einen Sequester? Abgequetschtes Narbengewebe? Wie erklärt ihr euch, dass bei CT-Aufnahmen eines fischen NPP der normalerweise heller erscheinende Nucleus Pulposus nicht mehr zu sehen ist? Wohin ist er eurer Meinung nach verschwunden? Gruß von susn
  13. Des weiteren: Kopfschmerzen können sehr unterschiedliche Lokalisationen haben, und noch mehr unterschiedliche Ursachen! Um nur einige zu nennen: Spannungskopfschmerz - Ursache: Tonussteigerung der oberen Nackenmuskulatur durch falsche dauerhafte Alltagshaltung oder hochcervicale Blockierungen. Cervicogener Kopfschmerz - Ursache: Fehlfunktion C0-C3 (Referred Pain) Kopfschmerzen durch arterielle Unterversorgung bei z.B. funktioneller oder struktureller VBI Toxisch bedingter Kopfschmerz Hormonell bedingter Kopfschmerz Psychogener Kopfschmerz ... Gruß von susn
  14. Hallo, die Antwort auf Eure Frage ist in der Neurophysiologie zu finden: nicht nur Kopfschmerzen, Schmerzen allgemein (und natürlich auch andere Faktoren wie Streß, zu wenig Schlaf, Überlastung, Angst, etc.) bewirken eine Aktivierung des sympatischen Nervensystems = Vasokonstriktion in der Peripherie = die periphere Durchblutung (auch der Muskulatur) wird gesenkt. Folge der Vasokonstriktion ist u.a. eine Erhöhung des Muskeltonus über die Alpha-Gamma-Schleife, außerdem werden an der motorischen Endplatte mehr Neurotransmitter ausgeschüttet. Desweiteren werden die Sensoren aktiver, weil mehr Neurotransmitter ins Hinterhorn ausgeschüttet werden. Gruß von susn
  15. Hallo Iceangel, bevor nicht feststeht, welche Ursache deinem Problem zugrunde liegt, würde ich keinerlei Übungen machen. Hast du keinen Kollegen, der sich mit Manueller Therapie auskennt? Der könnte dann deine WS auf Fehlfunktionen / Blockierungen / Hypermobilitäten untersuchen. Gruß von susn
  16. Hallo Iceangel, Rippenblockierungen machen sich beim Ein- oder Ausatmen bemerkbar. Könnte es sein, dass es sich bei dir vielmehr um eine Dysfunktion der LWS handelt (Ellenbogenhöhe ist nicht mehr BWS!) Bei Ext + Rot + homonymer Lateroflex wird das gleichseitige Intervertebralgelenk auf Kompression gebracht, bzw. die obere Facette gleitet maximal nach dorso-caudal. Gruß von susn
  17. Hallo Katrin, die freien Praxen und Krankenhäuser ohne öffentlichen Träger sind nicht an Tarife gebunden. Somit wird in den freien Praxen auch nicht nach BAT bezahlt, d.h., dass es keinen Ortszuschlag, keine allgem. Zulage, und meist auch kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt. Das ist normal! Auf meiner letzten Stelle als angestellte KG (1998) hatte ich nach 6 Jahren Berufserfahrung, einigen abgeschlossenen Fobis (MT, APM, RAT) 2300 DM (1180 Euro) Brutto-Verdienst für eine 20 Stunden/Woche. Das war für damalige Verhälnisse ein super Gehalt. Ich bekam aber kein Fobi-Frei, kein Fobi-Zuschuss, kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld. Gruß von susn
  18. Hallo tennis-schlumpf, das Problem einer Gruppentherapie liegt ja immer darin, dass die Patienten unterschiedlich fit sind. Man sollte sich da an der mittleren Leistungsfähigkeit orientieren und den schwächeren Patienten öfter sagen, dass sie jetzt mal eine Pause einlegen sollen. Die Wiederholungsanzahl ist natürlich stark davon abhängig wie alt und wie fit die Gruppenpatienten sind. Je älter und je unfitter, desto weniger Wiederholungen. Ansonsten wird es zu schnell eine zu hohe Anforderung, weil die Patienten sich evtl. schon lange nicht mehr so ausgiebig und umfassend bewegt haben. Oft ist es auch günstig zwischen den einzelnen Übungen hin- und herzuspringen, dann wird es nicht zu anstrengend für eine Extremität. Meine letzte Geriatriegruppe im Altersheim (die Patienten waren 80-95 Jahre alt und teilweise geistig nicht mehr auf der Höhe) hat die oben aufgelisteten Übungen in einer dreiviertel Stunde absolviert. Dabei habe ich die Sitzübungen immer komplett durchgezogen und von den Standübungen immer nur 2 oder drei gemacht. Ich hatte damals für die Eingangsübungen im Sitz eine Kassette mit Marschmusik :) dadurch gab es eine Taktvorgabe, an der sich die Patienten gut orientieren konnten. Weil sie die Gruppenübungen mit Luftballon immer besonders toll fanden (damit wollten sie gar nicht mehr aufhören) habe ich meist mehrere Luftballons genommen. Mir hat die Gruppengymnastik im Altenheim sehr viel Spaß gemacht, traurig war nur, dass manche Patienten einige Übungen einfach nicht mehr schafften oder schon nach 3 Wiederholungen kraftmäßig nicht mehr konnten. Die Beinübungen im Sitzen würde ich schon mit 3-5 Serien a 10-20 Wiederholungen machen (kommt eben auf die Fitness der Patienten an). Die Armübungen eher nur in 3 Serien a 5-10 Wiederholungen. Bevor man die Gruppe nicht gesehen hat, kann man unmöglich Serien- und Wiederholungsanzahl angeben. Den schließlich sollen wir uns ja an den Möglichkeiten unserer Patienten orientieren, und nicht die Patienten an unseren Vorstellungen. Ich weiß, du wolltest eine andere Antwort (eine mit festen Angaben)... hoffe dir aber trotzdem weitergeholfen zu haben. Die Frage der Hausaufgaben ist noch schwieriger zu beantworten. Hausaufgaben sollten besser in der Einzeltherapie besprochen werden. Die Sitzübungen eignen sich aber schon, oder findest du nicht? Was ich bei den Übungen noch vergessen hatte sind Übungen aus der Stoffwechselgymnastik (Füße, Hände), die du wahrscheinlich kennst. Gruß von susn
  19. susn

    Fingerknacken

    Hallo blablubb noch jemand, dessen Alias uns tiefe Einblicke gewähren soll??? (sorry, aber nach dieser „Vorlage“ konnt’ ich es mir nicht verkneifen...) Im Interesse des wissenschaftlichen Arbeitens, welches ja in Zukunft auch die Physiotherapeuten durch Hochschulstudium erlernen sollen, hier schon mal – sozusagen vorab – wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert: Wissenschaft ist eine Methode zum Wissenserwerb. Ziel des wissenschaftlichen Arbeitens ist es, ausgehend von einer oder mehreren Hypothesen, eine tragfähige Theorie zu entwickeln, die folgender Schritte bedarf: Beobachten von Phänomenen und systematische Aufzeichnungen darüber, Sammeln und Ordnen von Material, Erstellen von Hypothesen und Theorien, Systematische und wiederholte Experimente als Fragen an die Natur, Beweis oder Widerlegung der besagten Theorien, Veröffentlichung der Ergebnisse, um sie von anderen überprüfen zu lassen, Lehren der neuen Erkenntnisse. Wissenschaftliches Arbeiten kennzeichnet sich aus durch: Objektivität, (Trennung von Person und Sache), Reliabilität (z.B. Reproduzierbarkeit von Experimenten), Validität (gleichartige Vorgänge authentisch belegen). 1. Eine Theorie ist ein System wissenschaftlich begründbarer Aussagen zur Erklärung bestimmter Tatsachen oder Erscheinungen und der ihnen zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten, im Gegensatz zur Hypothese, die lediglich eine unbewiesene Annahme ist. 2. Eine Theorie muss die vorliegenden Daten ohne inneren Widerspruch verarbeiten können, überprüfbar sein, Voraussagefähigkeit besitzen, und muss neue Evidenzen verarbeiten können. 3. Eine Theorie ist nur dann empirisch wissenschaftlich, wenn sie bewiesen ist. 4. Eine Theorie ist nur dann empirisch wissenschaftlich, wenn sie falsifizierbar ist. Die Forderung der Falsifizierbarkeit einer Theorie verlangt, ein oder mehrere Experimente anzugeben, die bei entsprechendem Ausgang diese Theorie widerlegen würden. 5. Sollte ein Test die Theorie nicht als falsch erweisen, so folgt daraus nicht, dass die Theorie wahr ist. Es besagt nur, dass die Theorie diesem Test standhielt und vorerst keine Notwendigkeit besteht sie zu modifizieren oder zu ersetzen. Ein andersartiger Test kann durchaus zu dem Ergebnis führen, dass die Theorie verworfen werden muss, und durch eine andere Theorie ersetzt werden muss. Dahinter steckt der Gedanke, dass Theorien immer nur eine Annäherung an die "Wirklichkeit" darstellen und wissenschaftlicher Fortschritt darin besteht, diese Annäherung zu verbessern. 6. Eine Theorie gilt als falsch, wenn sie in Gänze oder Teile von ihr als falsch bewiesen worden sind. Zitat blablubb: "So verfahren Natur- und auch empirische Wissenschaftler." Naturwissenschaft IST eine empirische Wissenschaft Zitat blablubb: "Aufgabe der Wissenschaft ist es, Theorien zu widerlegen, nicht zu beweisen (soagenanntes "Falsifizieren")." Falsifizieren ist nicht, wie von dir dargestellt, das Widerlegen einer Theorie, sondern etwas völlig anderes, nämlich die Möglichkeit einen Satz zu formulieren, der mit der Theorie in logischem Widerspruch steht. Es ist nicht gefordert, dass dieser Satz wahr sein muss. Die Falsifizierbarkeit einer Theorie wurde für die empirische Wissenschaft als zwingend eingeführt, um sich von Glauben, Pseudowissenschaft und Metaphysik abzutrennen. Beispiele zur Falsifizierbarkeit: (1)"Alle Schwäne sind weiß" – Diese Theorie ist falsifizierbar, weil sie mit folgender Aussage in logischem Widerspruch steht: "Am 16. Mai 1934 stand ein schwarzer Schwan zwischen 10 und 11 Uhr morgens vor dem Denkmal der Kaiserin Elisabeth im Volksgarten in Wien." (2) "Alle menschlichen Handlungen sind egoistisch und jene, die es scheinbar nicht sind, werden aus dem egoistischem Interesse unternommen, nicht als egoistisch zu erscheinen". Diese Theorie ist nicht falsifizierbar, weil es keine Aussage gibt, die mit ihr in logischen Widerspruch treten kann. Zitat blablubb: "Insofern haben Grummelgriesgram und Jadefalke wichtige Beiträge geleistet." Was für wichtige Beiträge? Sie haben die von tennis-schlumpf und mir wiedergegebene Theorie bezweifelt, nicht mehr und nicht weniger. Zitat blablubb: "...auch wenn es natürlich schwer für denjenigen zu ertragen ist, der sich die Mühe gemacht hat, eine ganze Theorie aufzustellen..." Ich bin nur Physiotherapeutin und keine Wissenschaftlerin, und ich habe keine Doktorarbeit über das „Knacken“ geschrieben. Die dargelegte Theorie ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich habe sie lediglich wiedergegeben. Zitat balblubb: "...Susn - die sich meiner Meinung nach zu sehr persönlich angegeriffen fühlt. Gerade im Sinne des neuen Forums "MPP" sollte hier doch sachlich diskutiert werden und niemand beleidigt, nur weil er Einwände gegen eine Theorie vorbringt." Ich fühlte mich keineswegs persönlich angegriffen. Ich fand es nur unsinnig weiter mit Leuten zu diskutieren, die nicht in der Lage sind in der Diskussion einen roten Faden zu halten, die auf Rückfragen inhaltlich nicht eingehen wollen, und die auf von ihnen Gelesenes Antworten geben, die keinen inhaltlich korrekten Bezug zum vorher Geschriebenen haben. Ich darf nochmals darauf aufmerksam machen, dass ich keine Doktorarbeit über das „Knacken“ geschrieben habe, und somit auch nicht der richtige Ansprechpartner für eventuell noch auftauchende und anders lautende Hypothesen über das „Knacken“ bin. Ich hatte nur die aktuell gültige Theorie zum „Knacken“ wiedergegeben. Ich wüsste auch nicht, wo man mich beleidigt hätte, ich habe zumindest nichts davon gelesen. Man wird es mir aber gestatten, mich aus einer Diskussion zurückzuziehen, von deren Teilnehmern ich nichts inhaltlich Weiterführendes erwarten kann. Ich kann meine Zeit auch wunderbar mit anderen Dingen verbringen... Noch etwas möchte ich an dieser Stelle einmal loswerden: hier wurde des öfteren von "persönlichen Anschuldigungen", "beleidigt sein", "etwas persönlich nehmen" geschrieben. Durch solche Sätze wird eine Diskussion erst "entsachlicht" und damit auf "Kneipenniveau" gebracht. Mir scheint, dass hierbei von der eigenen Befindlichkeit/Empfindlichkeit ausgegangen wurde, die auf den anderen Diskussionsteilnehmer mal eben ruck-zuck projiziert wurde. Es gibt in der Tat Menschen, die sachlich diskutieren können, auch wenn der ein oder andere Satz etwas locker formuliert ist. In diesem Sinne ist mein "Auseinandernehmen" von blablubbs Beitrag nicht als Beleidigung ihrer Person aufzufassen, sondern als sachliche Richtigstellung zum Thema "wissenschaftliches Vorgehen". Gruß von susn
  20. Hallo Stephan, vor Beginn eines Trainings halte ich es für notwendig zu überprüfen warum eine Heilungsstörung vorliegt (Segementale Störung, HWS-Probleme, BWS-CTÜ-Probleme, Schulterfunktion, Scapula-Stellung, Handgelenks-Ext-Einschränkung, distal-Verschiebung des Radius bei Extension, Extensorenkette des gesamten Arm-Schultergürtels-CTÜ). Wenn hier evtl. vorliegende Einschränkungen beseitigt sind sollte unbedingt aktiv gearbeitet werden. Alle passiven Maßnahmen machen nach so langer Zeit keinen großen Sinn mehr. Das Bindegewebe muss belastet und gedehnt werden! Gruß von susn
  21. Hallo tennis-schlumpf, Ausgangsstellungen immer von leicht nach schwer steigern. Also im Sitzen anfangen und im Stand aufhören (nicht andersrum). Wichtig zwischen den einzelnen Übungen sind Atemübungen (gerne auch in Verbindung mit Armbewegungen). Bei alten Patienten nie Übungen mit Kopf in den Nacken legen (Arteria Vertebralis > Vertebro-Basiläre-Insuffizienz). Vor Beginn der Übungen nach TEPs fragen. Übungsbeispiele für AGS Sitz: - auf der Stelle Gehen - auf der Stelle Gehen dabei nur die Fersen aufsetzen - auf der Stelle Gehen dabei nur die Zehenspitzen aufsetzen - über Ferse-Zehnespitze-Wechsel mit beiden Füßen in Richtung horizontale ABD Hüfte und wieder zurück in AGS - Knie abwechselnd anheben - mit beiden Händen an den Beinen entlang Richtung Füße wandern - im Wechseln mit re/li Hand seitlich am Stuhl Richtung Boden (latflex WS) - abwechselnd Beine übereinander schlagen (Gleichgewicht) CAVE HÜFT-TEP! - Arme über vorne/über die Seite anheben - beide Arme in 90 Grad Flex nach vorne strecken, dann auf Kommando rechte Hand zu Schulter und wieder nach vorne strecken, linke Hand zu Schulter und dann nach oben strecken, rechte Hand zur Schulter und dann nach unten strecken, linke Hand zur Schulter und dann nach hinten strecken (an diesem Spiel haben auch jüngere Patienten sehr viel Spaß - je nach Koordinationsfähigkeiten der Patienten kann man diese Übungen schnell und etwas verwirrend gestalten (z.B. mehrmals rechter Arm... 1 mal linker Arm, wieder 3 mal rechter Arm, beide Arme gleichzeitig, also solche Bewegungsaufträge mit denen die Patienten nicht rechnen) - Rumpfrotation mit Kopfrotation (Hände in Bauchhöhe falten, beide Arme in 45 Grad Flex, 90 Grad Ellenbogenflex, Kopf nie in Rotation zwingen!) - Becken kippen - weichen Ball oder Luftballon hinter dem Rücken in die andere Hand geben - weichen Ball oder Luftballon im Kreis weitergeben - weichen Ball zuwerfen (wenn Pat. im Kreis sitzen) AGS Stand - auf der Stelle gehen - auf der Stelle gehen, dabei Fersen Richtung Po ziehen - auf der Stelle gehen, dabei ein Bein nach vorne/zur Seite strecken - Einbeinstand (evtl. als Partnerübung) - Luftballon vor sich her tippen (nicht nach oben = Kopfext) - rückwärtsgehen (evtl. als Partnerübung) - Partnerübung: zwei Pat. stehen sich gegenüber, fassen sich an den Händen, ein Patient übernimmt die Führung, Auftrag: im Wechsel ziehen, drücken in alle Richtungen, AGS soll stabil gehalten werden (soll nicht in einen Zweikampf ausarten!) - Kreis, alle fassen sich an den Händen, auf Kommando Arme nach oben und in die Mitte laufen, Arme wieder runter und nach hinten laufen - Kreis, alle fassen sich an den Händen, Therapeut klatscht im Takt, alle Gehen im Takt im Kreis (Gesicht und Rumpf sollen in Gehrichtung zeigen), auf Kommando Richtungswechsel. So, jetzt fällt mir nichts mehr ein, es reicht aber wohl auch... Gruß von susn
  22. Hallo jessi, wir Physios können uns weder das Alter, noch die Intelligenz unserer Patienten aussuchen. Deshalb ist es allein unsere Aufgabe die Patienten dort "abzuholen", wo sie sind. Bei deinem Patienten scheinen offensichtlich Hirnleistungsstörungen vorzuliegen. Das macht die Therapie zwar nicht einfacher, ist aber auch kein Grund zu verzweifeln. Ich würde dir raten mit ihm nur 2 Übungen zu machen und diese ständig zu wiederholen, z.B. eine in Rückenlage und eine weitere im Sitzen. Schwerpunkt sollte aber ganz klar die Gangschule sein. Am 5. Tag post OP sollte weder die Patella mobilisiert werden, noch eine endgradige Flex beübt werden. Dafür ist es viel zu früh. Setz dich nicht so unter Druck, fordere ihn nach SEINEN Möglichkeiten (und nicht nach deinen Wünschen). Gruß von susn
  23. Hallo mzd, alle Forenteilnehmer geben ihren Senf zu einem Thema. Persönliche Äußerungen sind IMMER subjektiv. Fakten sind objektiv: - Arbeitslose Physios sind arbeitslos. - Gesundheitsreformen haben bisher den Markt nur enger gemacht. - Die Niederlande sind physio-technisch KV-frei. Gruß von susn, die sich nicht am Forum beteiligt um sich beliebt zu machen
  24. Hallo mzd, deinen (leider völlig unbegründeten und realitätsfernen) Optimismus möchte ich (nicht) haben. Davon abgesehen: na dann mal viel Spaß beim Kilometer-Machen auf den Krankenhausfluren... Aber mal ehrlich, hätte es dafür einer 3jährigen Ausbildung bedurft? Da würde ich persönlich doch lieber noch mal ein paar anstrengende Jahre dranhängen, mich weiter qualifizieren, um dann unabhängiger von den weiteren Gesundheitsreformen zu sein. Denn Menschen mit Rückenschmerzen wird es immer geben, die Frage ist nur ob die sich (als zukünftige Selbstzahler) einen unfähigen Therapeuten aussuchen. In Holland z.B. ist seit 1.1.2005 die Physiotherapie aus dem Leistungskatalog der gesetzl. KVs gestrichen, und dies wird bei uns auch kommen, und zwar recht bald (wir sprechen uns wieder). Gruß von susn
  25. Why not? Sind denn nur bei den Einzeltherapie-Patienten Muskeln und umgebendes Bindegewebe verkürzt? Effektives Training beinhaltet Kräftigung UND Dehnung - auch in der Gruppe... Gruß von susn
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