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Geschrieben

Hallo.
Da Du ja hier bist um zu lernen frage ich erst einmal: Wie wurdest Du denn vorgehen? Wie stellst Du DIr den Ablauf vor? Welche Fragen stellst Du? Welche Teste fuehrst Du durch?
Gruss, Anna

Geschrieben

Also erstmal interessant für mich wäre ob es eine OP gab, was ja leider nicht als Info dazu steht, wovon ich aber fest ausgehe. Was genau wurde dann aber operiert, was wurde vielleicht nicht operiert und soll jetzt konservativ von mir behandelt werden? Sozialanamnese+schmerzanamnese. Ich würde mir gerne zeigen lassen, wo die schmerzen und wo die sensistörungen genau liegen. Polytrauma kann ja so ziemlich alles sein. Ich werde in der nächsten Woche einige Patienten befunden müssen, aber bei diesem hier bin ich mir echt verdammt unsicher. Wenn es alles sein kann, könnte ich theoretisch auch alles testen? Anfangen vielleicht mit Stand und gangbeobachtung? Er oder sie darf ja nur 20kg belasten, außerdem sollte der Patient nicht so lange aufrecht stehen wegen der Schwellung, also vielleicht doch nicht?! Was heißt Kraftverlust? Ich denke mal nach Janda kann ich da nur bis Stufe 2-3 gehen maximal mit Schwerkraft Knieflex + Ex und Hüfte. Was für genaue strukturelle Tests soll ich bei diesem Patienten durchführen? Menisken? Kreuzbänder? Alle Bänder des Kniegelenks? ALle der Sprunggelenke? Ich kann das Bewegungsausmaß aller verschiedenen Bewegungsrichtungen von Hüfte Knie und Sprunggelenke testen, aber was davon ist nötig? Was sollte ich vielleicht auf gar keinen Fall tuen, weil es dem Patienten zu sehr schmerzt? Palpieren kann ich die Stelle, mit den Sensistörungen und mal mit berührung druck temperatur und schmerzeinfluss testen, aber was kann ich noch machen, ohne dem Patienten unnötig weh zu tuen?

Geschrieben

Du bst auf dem richtigen Weg - schlag Dir die Zweifel aus dem Kopf. :)
Polytrauma ist keine Diagnose, da weiss man nur, dass irgendetwas am Unterschenkel kaput war. Also erste Frage - was ist den eigentlich kaput und ist es - und wenn, wie - repariert worden.
Ich weiss nicht genau, wie bei Euch ein Befund gelehrt wurde, aber ich wuerde auch erst mit dem Gangbild anfangen und dann in die Einzelheiten gehen. Sozialanamnese. Schwellung - wo und wieviel. Lokale Teste fuer Bewegung an allen angliedernden Gelenken (Knie und Knoechel), Kraft fuer alle betroffenen Muskeln (also wahrscheinlich das ganze Bein), Sensibilitaet des ganzen Beines, Ko-ordination. Kniebaender und Menisken je nachdem wo das Trauma war, muesste eigentlich in Ordnung sein, wenn es sich um eine distale Schaedigung handelt. Umgekehrt fuer´s Sprunggelenk. Stand kannst Du Dir auch anschauen, wird aber wegen der 20 kg nicht so wichtig sein - im Vergleich zum Gehen, was funktionell notwendig ist und bei falschem Muster zu sekundaeren Folgeschaeden fuehren kann (wink wink ... venterolateraler Sensibilitaetsausfall = Dermatom ?....).
Schmerzen: du must herausfinden, was und wo es schmerzt. Patienten Vorbereitung und Erziehung ist dabei wichtig.
Und wenn er/ sie sich nicht anfassen laesst, dann erst mal nur funktionell befunden.
Hoffe, das hilft fuer den Anfang.
Vielleicht haben ja andere Leute auch noch Ideen????
LG.

Geschrieben

Vielen Dank erstmal, du gibst mir da ein wenig Sicherheit :)
Strukturell würdest du also außer der Schwellung nichts anschauen wollen? Wie würdest du die Koordination testen wollen? Bei nur 20kg belastung ist es schwierig den Patienten auf zehen, versen oder nur einem bein stehen zu lassen. Kniebänder soll ich mir also erstmal aus dem Kopf schlagen, wenn in der Anamnese nichts besnderes auffällt? Was lässt dich denken, dass trotzdem etwas am Sprunggelenk sein könnte? Sensibilität würdest du am ganzen Bein testen wollen und nicht nur die Stelle, wo die Ausfälle sind? Wie würdest du die Sensibilität testen wollen? Berührung, Druck Temperatur, Schmerz? oder anders?

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