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Private Selbstständigkeit

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Geschrieben

Hallo liebe Kollegen,

mich würde mal interessieren, ob man als Selbstständiger, der ausschließlich Privatpatienten annimmt, folgendes darf. Bzw. ob ich die Dinge richtig annehme:

- Physiotherapeutische Behandlung OHNE Privatrezept nur als Vorbeugung

- KEINE physiotherapeutische Behandlung OHNE Privatrezept

- Wellnessangebote al'a Massagen etc. JA

 

Ist das richtig? Dann noch folgende Fragen:

- Was ist beim "Selbstzahler" der Unterschied und wann darf man die physiotherapeutisch behandeln?

- Bestehen bei der Räumlichkeit und Ausstattung auch Voraussetzungen, obwohl man nicht mit den KK zusammen arbeitet? z.B. WC-Pflicht, Raumgröße...

- Wenn man als Selbstständiger angemeldet ist und z.B. 1-2 Jahre 0 Einkommen hatte (weil man es auf gut Glück nebenbei laufen lässt), sind böse Folgen zu erwarten?

 

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich genug ausdrücken und hoffe auf weiterführende Antworten und ggf. Ratschläge. :)

 

 

 

Geschrieben

Servus Walley,
wenn du keinen so genannten "Sektoralen Heilpraktiker" gemacht hast, würde ich mit den Behandlungen ohne ärztliche Verordnung sehr vorsichtig sein. Es ist ein großes Risiko in Eigenverantwortung zu (be)handeln. Stell dir vor es kommt jemand, der Osteoporose hat und blutverdünnende Medikamente nimmt, und du weißt nichts davon weil du keine Diagnose hast. Oft vergessen die Patienten es zu erwähnen, dann machst du eine zu feste Behandlung, z.B. am Thorax, so dass eine Rippe bricht. Dann bist du der erste, der belangt wird. Und wenn du dann auch keine Berufshaftpflichtsversicherung hast - Buona Notte.? Schau mal hier:
https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/BMWi-Expertenforum/Gruendungsplanung/Freie-Berufe/med-u-Heilberufe/Physiotherapeut-Behandlung-ohne-aerztliche-Verordnung.html  (irgendwie funzt das Verlinken nicht. Kopiere sie einfach...)

Wenn du es trotzdem durchziehen willst, dann würde ich es so machen, dass du dir vom Patienten entweder ein Privatrezept bringen lässt, oder ein Behandlungsvereinbarung unterschreiben lässt. (Wobei letzteres auch keine Garantie ist!)
Für den Rest, Größe der Räume und Toiletten usw. würde ich beim "Gewerbeaufsichtsamt" nachfragen, dann bist du auf der sicheren Seite. Das Finanzielle besprichst du am besten mit einem Steuerberater oder direkt beim Finanzamt anrufen.?

 

Geschrieben

Also Patienten Privat darfst du leider ohne Rezept überhaupt nicht behandeln walley. Auch bei Privatpatienten muss ein Rezept her. Oder der Arzt verschreibt ein grünes Privatrezept, Das Sie selbst zahlen müssen. Da hat Gianni recht.  Nicht umsonst braucht man den sektoralen HP. Die ganzen Redflags und die Eigenverantwortung wann du einen Pat.besser zum Arzt schickst. Die Meldepflicht zb. Bei best.infektionskrankheiten wie Gürtelrose, Kontraindikationen und Hintergrundwissen ob Doch ein Infekt oder eine schwerwiegende Krankheit hinter einem vermeintlichen Rückenschmerz steckt usw. lernst du alles als Sekt.Hp.  Wenn ohne sekt.HP was passiert kann man echt in Teufels Küche kommen. Wenn du vorbeugende Sachen machen willst dann kann man das im Rahmen eines Kurses oder einfach als Gerätetraining machen, darf sich aber nicht Krankengymnastik nennen. Wellness und klassische Massagen solange sie keine eigentliche Behandlung sind sind natürlich ok. So ist nunmal die Gesetzeslage und auch du Sicherst dich damit ab.l.g

Geschrieben

Danke Leute, mein Verdacht war da, aber Ihr habt es bestätigt.

Meine Absicht ist es vorerst Massagen und Behandlung auf Privatrezept anzubieten, da die erforderlichen Räumlichkeiten noch nicht zur Verfügung stehen.

Allerdings sind noch 3 Dinge offen, an denen ich nage:

- Was ist beim "Selbstzahler" der Unterschied und wann darf man die physiotherapeutisch behandeln?

- Bestehen bei der Räumlichkeit und Ausstattung auch Voraussetzungen, obwohl man nicht mit den KK zusammen arbeitet? z.B. WC-Pflicht, Raumgröße...

- Wenn man als Selbstständiger angemeldet ist und z.B. 1-2 Jahre 0 Einkommen hatte (weil man es auf gut Glück nebenbei laufen lässt), sind böse Folgen zu erwarten?

Die Fragen sind deshalb da, weil ich die Selbstständigkeit bereits angemeldet habe, aber noch nichts beworben und gestartet habe, da sich nachträglich eine überraschende Wendung und Chance für mich erschlossen hat und ich die Dinge erstmal nur nebenher machen möchte.

 

 

Geschrieben

Servus Walley,
hier habe ich etwas auf dem BWMI-Existenzgrüderportal gefunden, dass die meisten deiner Fragen beantwortet:

Privat-Physiotherapiepraxis in Wohnhaus einrichten: Voraussetzungen?

Frage

Ich möchte im Wohnhaus in den Kellerräumen eine Privat-Physiotherapiepraxis mit Schwerpunkt Osteopathie eröffnen. Es soll nur auf Privatrezept Physiotherapie angeboten werden, sowie für privat und gesetzlich Versicherte Patienten Osteopathie.
1. Welche Voraussetzungen müssen die Räume haben? Gibt es hier Vorschriften (Größe, Höhe usw.)? Wenn wo kann man diese Information nachlesen?
2. Ist es korrekt, dass ich einen Gewerbeschein brauche?
3. Muss ich einen Bauantrag auf gewerbliche Nutzung stellen? Wenn ja - weshalb/mit welcher Begründung könnte dieser Bauantrag abgelehnt werden?
4. Was muss ich noch beachten? Beim Ausbau der Räumlichkeiten?
5. Wo muss ich mich überall melden? Finanzamt, BG, Gesundheitsamt?

Antwort

Da Sie keine Zulassung zur Behandlung von gesetzlichen Versicherten im Bereich der Physiotherapie anstreben, sind Sie in der Wahl der Räumlichkeiten frei. Lediglich das örtliche Gesundheitsamt teilt Ihnen nach Anmeldung (die verpflichtend jeder im Gesundheitswesen selbstständig Tätige vornehmen muss) ggf. Anforderungen wie die Implementierung von Waschbecken in jedem Raum mit.

Die Aussage, dass Sie einen Gewerbeschein benötigen, ist falsch, da Sie nach § 18 Einkommensteuergesetz zu den Freien Berufen gehören. In Ihrem Fall ist die Anmeldung beim Finanzamt ausreichend.

Wenn die Räumlichkeiten bislang nur als Wohnräume ausgewiesen waren, ist ein Nutzungsänderungsantrag beim Bauamt zu stellen. Hier kann eine Ablehnung aus Brandschutzgründen möglich sein oder weil man reine Wohngebiete auch als solche erhalten möchte. Ablehnungen kommen hierbei recht selten vor, viel häufiger ist eine geforderte Abschlagszahlung der Stadt für öffentliche Parkflächen, durch erhöhten Besucherverkehr in der Straße.
Bauanträge müssen hingegen nur gestellt werden, wenn Arbeiten im Außenbereich und an den Außenwänden stattfinden sollten.

Als Selbstständige(r) ist neben den von Ihnen genannten Stellen Finanzamt, Berufsgenossenschaft und Gesundheitsamt auch die Anmeldung/Ummeldung bei einer privaten oder gesetzlichen Krankenkasse vorzunehmen, sowie die Anmeldung bei der gesetzlichen Rentenversicherung.

Eine Kostenübernahme der Osteopathie ist nicht bei allen gesetzlichen Krankenkassen für Ihre Patienten möglich und falls die Kosten übernommen werden, differieren die Anforderungen leicht, siehe:
www.tk.de (www)
www.aok.de (www)

Daher ist es ratsam, dass die Patienten im Vorhinein die Kostenübernahme mit ihrer Krankenkasse klären.

Therapieren Sie nur auf ärztliche Verordnung. Ohne Verordnung benötigen Sie bis auf Hessen die Zulassung als Heilpraktiker.

Quelle:
Christine Donner
Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Ergotherapeuten in Deutschland BED e.V.
August 2014

Hier ist der Link dazu:
https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/BMWi-Expertenforum/Gruendungsplanung/Wohnraum-gewerbliche-Nutzung/Privat-Physiotherapiepraxis-in-Wohnhaus-einrichten-Voraussetzungen.html

 

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    • Hallo, sorry für die verspätete Antwort. Die Aufklärung dass man keine Ursache findet, fand Ich nicht so toll. Der Patient geht ja extra in ein med.Zentrum wo er spezialisten für chronische Beschwerden erwartet. Natürlich gibt es eine Ursache, die aber nicht mehr im Bewegungsapparat zu suchen ist sondern im Schmerzgedächtnis. Demenstprechend muss es auch Therapieansätze geben die auf zentrale Verarbeitungsmechanismen auszielen. Ich hätte Mir mehr Aufklärung erwartete. Wie funktioniert Schmerz, wie wird er verarbeitet, warum bringt es nichts da zu behandeln wo es weh tut. Welche Behandlungsstrategien gibt es, vielleicht auch neue Studien über chronische Schmerzen.    Tarsaltunnelsyndrom hatte Ich auch schon als Hypothese, aber kein Test davon hatte sich leider bestätigt. Den Tarsaltunnel hatte Ich wie bei einem Carpaltunneltest komprimiert. Wäre hier eine Engstelle müsste es ein Brennen in der Fußsohle geben weil hier der N.tibialis komprimiert wird.  Das wäre trotzdem noch interessant vom Neurologen vielleicht abklären zu lassen.   Stoßwellentherapie halte Ich eigentlich gar nichts, da wir ja nun wieder am Anfang stehen und wieder versucht wird lokal am Fuß was zu machen. Nachdem Du beim Osteopathen, Kollegen, Heilpraktiker warst und die ganzen lokalen Anwendungen am Bewegungsapparat nichts gebracht haben denke Ich nicht daß Stoßwellen was bringt weil es auch nur eine lokale Anwendung ist. Davon muss man sich mal verabschieden immer nur nach der Ursache zu schauen wos weh tut. Man bewegt sich immer wieder im Kreis und woll nach Ursachen im Bewegungsapparat schauen wo keine eindeutige Ursache besteht. Das Problem ist Chronisch, es bedarf eine Behandlung die auf das ZNS gerichtet ist.  Ich muss mich da auch mal schlau machen wo nochmal richtige spezialisten sind. Außerdem gibt es einen sog. Schrittmacher der in die LWS implantiert ist und die Schmerzweiterleitung unterbindet, mit gutem Erfolg bei chronischen  Pat. Aber das sind einfach so Ideen wo mir spontan einfallen.  Aber wie schon gesagt Untersuchungen wo jetzt alle stattfinden bringen einfach nichts da wird man auf der Körperlichen Ebene leider nichts erkennen. Evtl. das mit dem Tarsaltunnel. Sonst drehst Du dich da immer wieder im Kreis Freddy
    • Hallo Freddy, also nachdem du das alles ja schon ausgeschöpft hast, würde ich den nächsten Schritt Klinik durchaus gehen. Etwas neues lernen und danach ist man wieder schlauer. Jetzt einfach mit Cortison und Stoßwelle rumzudoktern halte ich für unnötig. 
    • Gast Roxy
      Hallo, bei mir hatte sich eine Arthrofibrose gebildet. Auch mich hat man fast zwei Jahre vertröstet (warte den Ablauf der 500 Tage ab, dann kann man das erst beurteilen). Um den Zustand des Knies zu verbessern wurde dann ein dickeres Inlay eingesetzt. Dabei hat man die Arthrofibrose festgestellt und Vernarbungen entfernt, die sich über 2/3 des Oberschenkels gebildet hatten. ‚Das hätte nie etwas werden können‘ war dann das abschließende Fazit.  Also: unbedingt prüfen lassen. Viel Glück

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