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Schädigung des ersten motorischen Neurons


secreteric

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Hallo alle zusammen,
ich habe noch ein kleines Verständnisproblem was eine Spastik betrifft. Daher folgende Frage: Wieso kommt es zur Spastik, wenn das 1. mot. Neuron eine Schädigung hat?
Noch etwas: Habe ich das heute im Unterricht richtig verstanden, das ebenfalls eine Spastik entstehen kann, wenn im Hirnstamm eine Schädigung liegt? Konkret: Der Hirnstamm kann bei Störung die Gamma2 Neurone in ihrer Aktivität steigern, und somit kommt es zu Tonuserhöhung (gamma2-->intrafusale fasern kontrahieren--->1a-afferenz aktiviert die alphazelle--->Tonus geht hoch)?
Ich wäre sehr froh wenn ihr mir helfen könnt. Ich finde im Internet leider nichts gutes, was mir meine Fragen beantwortet.

Eric

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  • 2 months later...

Hy, also wenn das 1. moto Neuron betr. ist, ist die Lähmung erstmal schlaff! Das bedeutet aber asymmetrie im Körper und darüber eine Kompensation der Gegenseite -> Dauert dies nun zu lange an ohne das man dem Pat. eine alternative oder eine symmetrische Lage bietet wird über den Overflow eine spastik der betr. Seite begünstigt! Hoffe das war halbwegs verständlich!?!?!?

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die lähmung ist aber doch erst durch den neuronalen schock? also ich habe nochmal selber nachrecherchiert. Im Prometheus habe ich z.B. darüber was gefunden. So wie ich es verstanden habe ist folgendes:

- Früher nahm man an, dass die Schädigung des 1. motorischen Neurons zur Spastik führt. (Pyramidenzeichen). -->Fehlende Hemmung-->Tonussteigerung
- Heutige Meinung: Das 1. Motorische Neuron und dessen Bahnen (Pyramidenbahnen) sind nicht wie früher angenommen mit dem EPMS (extrapyramydales motorisches System) trennbar. Man geht eher davon aus, das beide Systeme eng miteinander verwoben sind. Es ist also nicht/kaum möglich diese 2 Systeme zu trennen. Kommt es jetzt zur Schädigung des 1. mot. Neurons (in Höhe der Capsula interna), ist meist auch das EPMS mit betroffen. Das EPMS ist genau für diese hemmenden Signale zuständig. Wird dieses jetzt geschädigt, fehlt die Hemmung. Es entwickelt sich eine Spastik (z.B. durch die enthemmten Muskeleigenreflexe usw...)
- Wenn jetzt NUR das 1. mot. Neuron geschädigt ist (bei einer rindennahen Läsion!!!), was bei einer zentralen Monoparese der Fall ist, kommt es logischerweise zu einer schlaffen Lähmung, da ja das EPMS nicht mitbetroffen ist. In dieser Höhe ist das EPMS noch nicht mit den Pyramidenbahnen verwoben.

Ich zitiere mal am besten den Prometheus Band 3 (Kopf und Neuroanatomie) auf Seite 343:

"Läsionen der zentralen motorischen Bahnen und ihre Folgen

...Läsion in Höhe der Capsula interna (2): Chronische, kontralaterale und spastische Hemiplegie (komplette Lähmung), da zusammen mit der Pyramidenbahn auch die extrapyramidal-motorischen Bahnen geschädigt sind*, die sich vor der Capsula interna mit den Fasern der Pyramidenbahn mischen (häufige Ursache: Schlaganfall.) ..."

jetzt noch das Kommentar zum * ! "Somit ist die spastische Lähmung eigentlich das Zeichen einer Schädigung der extrapyramidal-motorischen Bahnen. Diese Tatsache war aber zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung der Pyramidenbahnläsion nicht bekannt, so dass man annahm, die Pyramidenbahnläsion führe zur spastischen Lähmung. Da dieses Faktum praktisch keine Konsequenzen nach sich zieht, wird die Spastik in den Lehrbüchern manchmal noch der Pyramidenbahnläsion zugesprochen. Besser wäre es, spastische Lähmung vereinfacht als zentrale Lähmung anzusehen."

Ich hoffe ihr seit beim Lesen nicht eingeschlafen. Trotzdem danke das jemand mal geantwortet hat. Warum habe ich das jetzt eigentlich geschrieben??? Ganz einfach. Wenn ich mich irre oder jemand noch was hinzuzufügen hat, den bitte ich darum mich zu korrigieren oder das Fehlende zu ergänzen.

Danke und liebe Grüße Eric

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hey eric

hab deine frage auch gelesen gehabt als du sie das erste mal gestellt hast. nur leider ist das um kurz und knapp zu antworten ein thema, das zu komplex ist.
da ich nur immer zwischendurch schreiben kann hab das dann anderen überlassen.

ich für meinen teil bin der meinung, das eine zentrale störung nicht unbedingt gleich (im sinne von sofort) spastisch ist. wie julia0506 schreibt entwickelt sich die spastik nach und nach. mangels alternativen fällt der körper in den "abgesicherten modus" der massenbewegungen zurück, die wir während der sensomotorischen entwicklung im ersten lebensjahr durchlaufen.

denn nichts anderes ist die spastik ja eigentlich mehr oder weniger. ebenfalls als parallelen zur entwicklung eines kleinstkindes kannst du die auslöser der spastik sehen. freude, ärger, aufregung, husten, et c.

theoretisch kannst du ja auch die spastik lindern indem du dem körper haltungs- und bewegungsalternativen bietest. bedenke die beziehung zwischen alignment und sichere oder unsichere unterstützungsfläche zur spastik.

liebe grüße (wenn auch ein wenig spät)

louie

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Hallo louie,
auch dir Danke für deine Meinung. Das hilft mir auch wieder bisschen weiter und ist eine gute Ergänzung. Ich Glaube wir haben auch im Unterricht mal gesagt, dass man in "frühkindliche Schablonenmuster" zurückfällt. Damit sind bestimmte Verhaltensweisen gemeint, die im Gehirn angelegt sind und im Erwachsenenalter verschwunden sind (z.B. ATNR).

Grüße Eric

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hallo, ich hatte heute nochmal Neuro und wir hatten das Glück bei einem frischen Apoplexpatienten (2 Wochen) dabei zu sein. Folgendes ist aufgefallen. Er zeigt die typischen Dinge eines Schlaganfalls, jedoch mit kleinen Abweichungen. Also was typisch für die aktue Phase ist, war die Rumpfseitenverlängerung und die verzeichnete Muskulatur. Wie es scheint, beginnt der Patient aber jetzt tonische Muster zu entwickeln. Der Fuß hatte Supinationstendenz und arbeitete meistens plantarflexorisch. Die Hand hatte manchmal die Neigung in Flex/Pronation zu gehen. Daumen adduziert. Das bestätigt ja quasi deine Aussage louie. Wollte es nur nochmal berichten falls es jemanden interessiert.

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Gast
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    • Gast John
      Hallo Zusammen,  ich hoffe das mir hier vielleicht jemand helfen kann, da ich mittlerweile bereits nur noch verzweifelt bin.  Mich begleitet der Schwindel bereits seit über 3 Jahren. Der Schwindel ist dauerhaft, es fühlt sich an wie Stromschläge am Nackenbereich und Hinterkopf.  Ich war bereits bei vielen verschiedenen Fachärzten, wie z.B. Neurologe, HNO, Orthopäde.  Zuerst wurde immer auf meine Schussverletzungen verwiesen. Zum Verständnis, ich habe drei Schussverletzungen aus dem Jahr 2014, im Bereich Rücken/ Wirbelsäule.  ("Das Metall Projektil befindet sich am rechten Facettengelenk von LWK 3 und rechts lateral davon der Spinalkanal Inhalt ist frei").  Erst in der Wirbelsäulenchirurgie in Großhadern hieß es dass der Schwindel, Anatomisch gesehen nicht von den Schussverletzungen kommen kann und somit wurde ich an die Schwindelambulanz verwiesen. Dort hieß dann die Diagnose, vestibuläre Migräne.  Verschiedenste Medikamente, Botox-Behandlung, Chiropraktiker, Ostheopathie, Heilpraktiker etc. habe ich bereits hinter mir.  Hier eine Auflistung der Medikamente dich ich bereits eingenommen habe:  Vertigo Henning, Topiramat Migräne Stada, Migräne-Kranit, Myopridin, Aimovig Pen    Der Neurochiruge hat mich zur Physio verwiesen nach einem MRT Befund:  "Mittelgradige rechts Foramenstenose auf Höhe HWK 5/6 durch die dorsale Spondylophyt. Steilstellung der HWS mit leichter linkskonvexer Fehlhaltung. Keine signifikate Bandscheibenprotusion. " Bei verschiedenen Physiotherapeuten wurde ich bereits behandelt, dort wurde kurz nach der Behandlung auch mit Wärmetherapie, der Schwindel immer stärker. Aber bis jetzt noch kein Erfolg, da ich auch das Gefühl habe keiner ist wirklich auf den Bereich Schwindel spezialisiert. Ich selber bin davonüberzeugt, dass ein Nerv eingeklemmt ist, da die stechende Schmerzen ( Stromschläge) aus dem Nackenbereich-Hinterkopf kommen. Zur Info, mein Kiefer knackt auch. Und wenn ich meinen Mund breit aufmache/austrecke, dann habe ich 2 komischen große Beule an den Schläfen.   Ich arbeite zu 100 % am Schreibtisch und vorm PC.  Dieser Schwindel beeinträchtigt leider mein ganzes Leben, Familienleben und Beruf und ich habe auch schon so viel Geld ausgegeben. Deshalb hoffe ich irgendjemand kann mir noch einen Tipp geben oder mich an einen Kollegen verweisen der mir in irgendeiner Art helfen kann. Ich komme aus Ingolstadt.    Danke für eure Bereitschaft den langen Text zu lesen.  Über jede Antwort würde ich mich freuen.  
    • Nicht so voreilig Jan. Vielleicht ist der 93 Jährige ein Alter Shaolinmönch und braucht die Beweglichkeit um seine täglichen Rituale wieder ausführen zu können. Oder möchte bei einem Seniorenmännerballett nochmal mitmachen 😆 neee spaß. Ich würde glaube Ich den Patienten aufklären und schauen ob die Therapie dann in Relation zu seinem Altern steht. D.h. möchte er wirklich unbedingt über 90 grad kommen? Wir wissen daß das Aufdehnen der Gelenkskapsel auch sehr schmerzhaft sein kann und für viele Patienten quälend ist. Möchte eine rüstige Rentnerin mit 70 noch gern Radfahren dann ist es etwas anderes und man muss Ihr erklären daß die Beweglichkeit verbessert werden kann aber eben die Behandlung nicht angenehm ist. Im normalen Alltag reicht ein Schuhlöffel aus und Ich glaube nicht daß der Patient mit 93 noch aufs Fahrrad steigen möchte. Oft haben die Patienten ja hier schon massive Gleichgewichts und koordinationsprobleme. 
    • Hallo Markes08 Wenn die Hohlkreuzübung deine Beschwerden verbessert hat kann man durchaus davon ausgehen daß du vielleicht doch einen BSV hattest. Aber genau sagen kann Ich das natürlich nicht, davor  bräuchte man ein MRT-bild um meine Hypthese zu bestätigen. Wenn Ich Pat.behandel mit einen BSV besteht meine Strategie imme aus 3 Phasen. Phase 1, die akute Phase. Hier spielen Entzündungsprozesse eine Rolle., d.h. die Nervenwurzel ist entzündet und es bedarf der Entlastung. Hier auf keinen Fall ins Hohlkreuz um keinen Druck auf die Nervenwurzel zu bekommen. Denn dadurch machst du den Nervenkanal noch weiter zu. Hier ist das Mittel der Wahl eine sog. Stufenbettlagerung und Traktionen der Wirbelsäule, ggf. leichte Massagen und Elektrotherapie tut den Patienten immer gut.   In der 2. Phase ist die Entzündung so weit abgeklungen. Das dauert i.d.R. ein paar Tage bis zu einer Woche.  Hier sollte nun versucht werden die Bandscheibe wieder zur ursprünglichen Position zurückuzubringen, also Übungen ins Hohlkreuz machen. Du kannst das ganze auch im Stehen durchführen indem du beide Hände/Finger auf die Beckenschaufeln legst, schiebst dein Becken vorne raus und biegst dich ins Hohlkreuz. Sollte es noch ausstrahlungen und krippeln in den Beinen geben ist es sinnvoll auch den Nerv mitzubehandeln und durch Nervenmobilsationen die Regeneration des Nervs zu verbessern und Verklebungen zu lösen. Voraussetzung ist aber hier daß auch der Nerventest des N.ischiadicus positiv ist. In dieser Phase solltest du Dich auch wieder Bewegen da die Bandscheiben Bewegung brauchen um sich zu ernähren. Also länger laufen, joggen vielleicht noch vermeiden wegen der Stoßbelastung. Das Gewebe muss sich schließlich auch noch reparieren. Aber die Wirbelsäule Mobilisieren. Ca. nach 2-3 Wochen. also z.b. im 4 Füßlerstand katzenbuckel machen. Beckenmobilsationen, ja nach Schmerzl   Phase 3. letze Phase, Muskelaufbau, Stabilisation und ggf.Haltungsschule Wenn das Taubheitsgefühl besser ist und die Bandscheibe da ist wo sie herkommt wird schließlich an der Stabilität gearbeitet. Das ist wichtig da nach BSV oder als beitragender Faktor für BSF fast immer eine Instabilität mit dabei ist.  Hier sollte z.b. der M.transversus abdominis trainiert werden. (googeln)  Rückentraining am besten auf einem Pezziball. Du legst dich quasi mit dem Bauch auf einem Pezziball, Oberkörper erst nach unten und dann nach oben anheben richtung Hohlkreuz.  Das wäre meine Lieblingsübung da du 3 Fliegen mit einer Klappe trainierst. 1.Du machst eine Hohlkreuzübung wodurch du die Bandscheibe wieder zurückschiebst. 2.Du hast ein klassisches Rückentraining 3.Durch die Instabilität des Pezziballls (beim letzten Satz, du machst immer 3 Sätze mit 15- 20 Wiederholungen, die Spurbreite deiner Füße verschmälern um wackeliger zu werden) hast du einen Stabilisierenden Effekt deiner tiefen Rückenmuskulatur. Die Phasen gehen aber ineinander über. Kriterium sollte immer dein Schmerz sein

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