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Geschrieben

Hallo,

ich wollte mich mal erkundigen, wie ihr damit umgegangen seit bzw. umgeht?
Welche Situationen sind aufgetaucht, in denen ihr mit dem Sterben bzw. dem Tod umgehen mußtet.
Wie habt ihr das ganze Bewältigt?

Falls dies das falsche Forum dafür sein sollte - bitte verschieben...

Vielen Dank schonmal!

Steve

Geschrieben

Hi,

das Problem ist besonders in Physio-Praxen, die Patienten oft über Jahre betreuen allgegenwärtig. Rein nach außen hin gehe ich nur sehr selten zu Beerdigungen mit (bisher nur 3x), meist schreib ich ne Karte für die Praxis.

Jedoch nimmt mich das ab und an doch persönlich mit. Bei manchen kann ich mir einreden, dass es ja besser ist, aber manchmal find ich das schon hart. Letztes Jahr zb. ist ein Patient verstorben, den wir täglich bis zu einer Stunde betreut haben. Da wächst mit der Zeit ganz ungewollt eine gewisse Beziehung, die mit dem Tot schlagartig beendet wird.

Geschrieben

Für mich ist der Tod etwas selbstverständliches. Ich habe damit keine Probleme wenn ein Patient verstirbt. Natürlich denkt man darüber nach aber da es ja was normales ist, nimmt mich das nicht weiter mit. Da finde ich es schlimmer, wenn jemand mit schweren Krankheiten leben muss und der Leidensweg hoch ist. Ich habe zum Beispiel eine Patientin die eigentlich die ganze Zeit leidet und wo wenig Aussichten sind. Da stellt sich die Frage ob da noch Lebensqualität vorhanden ist.

Ich denke man fährt am besten mit dem Motto: die Patienten nicht "mit nach Hause nehmen", wenn ihr wisst was ich meine.

Geschrieben

==> Ich denke man fährt am besten mit dem Motto: die Patienten nicht "mit nach Hause nehmen", wenn ihr wisst was ich meine.

Geht bei mir noch nicht, da sich die Praxis (NOCH - renoviere gerade meine neue Praxis)) in den eigenen vier Wänden befindet.



Spass beiseite (oder auch nicht), weil (oder gerade deswegen) es sich um ein ernstes Thema handelt. Tumor ist wenn man trotzdem lacht!

Hatte heute einen Anruf von einem Pat. der Mitte Okt. das letzte Mal bei mir war. Damals dachte er, er hätte so einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Durchfall, der nicht aufhörte. Anfang Nov. hatten wir dann das letzte Mal tel. - Untersuchungen, ...

Heute kam Anruf - Diagnose: Lymphdrüsenkrebs (Primärtumor im Abdomen). Zwei Jahre älter als ich, der Kerl (das gibt zu denken) Aber er ist (momentan) gut drauf und wir hatten viel gelacht am Telephon. Freitag bekommt er die 3. Chemo.

Sein Motto: Unkraut vergeht net !!!

In seinem Stammcafé liegt die Wettquote bei 7:3 dass er es nicht schafft, hat er erzählt und sagte lachend im gleichen Atemzug:"Aber den Gefallen tu ich ihnen nicht!".

Der Tod gehört nun mal zum Leben. Vom Tag der Geburt an sind wir mit einem Ablaufdatum versehen. Seid euch dessen bewusst, dann lebt es sich unbeschwerter.

Geschrieben

Ich arbeite auf einer Intensivstation wo das Sterben irgendwie immer allgegenwärtig ist. Manchmal ist das auch nach vielen Jahren der Berufstätigkeit nicht so einfach wegzustecken. Mir hilft es, mich auf gar keinen Fall damit zu beschäftigen, wie der Patient vorher ausgesehen oder was er gemacht oder wie er gelebt hat. Trotzdem ist es nicht immer leicht sich so total abzugrenzen. Auch wenn es schwer zu verstehen ist, manchmal nimmt man sehr wohl etwas vom beruflichen Alltag mit nach Hause. Dann reicht mir oftmals die Autofahrt von ner halben Stunde durch den Schwarzwald nach Hause und es geht wieder. Ich finde es wichtig mit jemandem darüber reden zu können, das erleichtert.

Geschrieben

Überhaupt nicht. Ich hatte bereits während meines Pflegepraktikums auf einer Palliativstation Innere als absoluter Neuling sehr häufig mit Tod und Sterben zu tun. Das war anfangs grenzwertig weil sich kein Mensch mit mir darüber unterhalten hat und ich mit meinen Ängsten total alleine war. Irgendwie ist es mir gelungen, mich zu entscheiden, ob ich das bei meiner Arbeit ertragen kann oder nicht.
Inzwischen weiß ich, daß man aus den Erfahrungen sehr viel lernen kann. Auch können die Patienten uns ganz viel vermitteln. Ich habe zum Beispiel dadurch meine früher sehr große Angst vor Tod und Sterben teilweise verloren.
Für mich persönlich war es eine große Herausforderung mit "Lerneffekt".
Schlimmer finde ich den Umgang mit der Gewissheit, daß ein menschenwürdiges Sterben in leider sehr vielen Kliniken nicht möglich ist. Ich meine damit das Verhalten von Ärzten und Pflegepersonal, die durch ihre teilweise Überlastung nicht unbedingt die erforderliche Sensibilität gegenüber dem Sterbenden bzw. seiner Angehörigen aufbringen können oder wollen.

Geschrieben

In der Ausbildung ist dieses Thema bei uns nicht angesprochen worden.

Ich selber hab vor kanpp 2 Jahren 3 Leute in 8 Wochen verloren. Darunter eine Pat, die während der Therapie eine Embolie hatte und trotz sofortiger Intensivstation und Not- Op nicht gerettet werden konnte.
Zudem habe ich bei diversen Feuerwehreinsätzen einige doch sehr schockierende Bilder gesehen.

Ich persönlich hab für mich eine Art Schutzschild gebilsdet. Äußere Einflüsse dringen nur sehr schwer soweit vor, damit ich mich nach meiner Heimfahrt noch weiter beschäftige. Meist reicht die Autofahrt zum Abschalten schon aus.
Ansonsten hilft echt das Gespräch mit Kollegen oder auch den Angehörigen.

Geschrieben

Ich denke man kann gar nicht so gross darauf vorbereitet werden... Ich wurde in der Ausbildung "etwas" Vorbereitet und als es soweit war, war alles anders und sehr dramatisch. Ich hab gleich die Volle Portion mitbekommen, Hausbesuch, Krankenwagen rufen, nortarzt, erste Hilfe...
Klar war allen das es nicht mehr lange geht, aber trotzdem war es ein Schock.
Ich denke man sollte drüber reden mit Vertrauten Personen, Kollegen und sich immer vor augen halten, dass man selber das beste für den Betroffenen getan hat.
Man kann den Tod leider nicht aufhalten aber, so komisch es vielleicht klingen mag, ihn "angenehmer" gestalten.

  • 2 months later...
Geschrieben

Im Allgemeinen wird man ja nur vage auf den Tod der Patienten vorbereitet, wie es im wahren Leben aussieht, ist am Ende auch wieder ein Kapitel für sich, mit dem jeder mehr oder weniger im Laufe seines Lebens konfrontiert wird. Es ist immer mutig zu sagen, man solle solche Fälle nicht mit nach Hause nehmen oder an sich heran lassen/ distanziert bleiben...aber je intensiver man mit dem Patienten beschäftigt ist, desto schwerer kann man den Pat gedanklich hinter sich lassen, wenn man von dessen Tod erfährt. Ich denke, dass kann jeder bestätigen.

Wie geht man am Besten damit um...ich denke auch, das in erster Linie die Kollegen und die Familie Ansprechpartner sein sollten!

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Gast
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    • Hallo Gast, soweit ich mich entsinnen kann, gibt es eine Klinik in Hamm, die sich auf ISG -Instabilitäten spezialisiert haben. https://kmt-hamm.de/therapie/leistungsspektrum#ruckenschmerzen-schmerzen-im-bereich-der-wirbelsaule   Da kannst du mal nachfragen.   Bis dahin könntest du einen Beckengurt tragen, um den Beckenring zu stabilisieren. Ich habe mit diesem hier gute Erfahrungen gemacht: https://mikros-medical.de/Serola-Iliosakral-Gurt/FBM62040    
    • Gast Autsch
      Hallo zusammen,   ich habe gerade große Schmerzen im ISG-Bereich und kann kaum laufen.   Zum Hintergrund: In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich (starke) Schmerzen, aber „nur“ im Illiosakralgelenk und nicht an der Symphyse selbst, so dass die vermutliche Lockerung nicht in Betracht gezogen wurde (und ich diese durch Dehnübungen lindern sollte, was natürlich kontraproduktiv war). Die Spontangeburt war wegen Sternguckerlage nicht einfach, es wurde mit einer Saugglocke gearbeitet und durch einen Gebärmutterhalsriss verlor ich viel Blut. Als dieser genäht werden sollte, gab es einen stechenden Schmerz. Ich konnte in der Folge nicht mehr laufen (die Beine anheben) und hatte starke Schmerzen. Im Krankenhaus wurde die Symphysenruptur nicht erkannt, erst ein niedergelassener Orthopäde diagnostizierte diese dann direkt nach Entlassung aus dem Krankenhaus.   Ich erhielt eine Orthese und Krücken, nach ca. sechs Wochen konnte ich wieder ohne Krücken laufen und die Schmerzen hatten sich reduziert. Später nach dem Abstillen verschwanden sie im Alltag nahezu ganz. Allerdings bekam ich jedes Mal wieder Probleme, wenn ich stärker belastete (Heben, steile An- und Abstiege u. ä.).   In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich von Beginn an starke Schmerzen, nach der Sectio verringerten sie sich zügig, aber nach stärkerer Anstrengung kommen sie nach wie vor immer wieder zurück. Normalerweise hilft etwas Schonung so, dass nach ein bis zwei Tagen wieder Ruhe einkehrt.   Ich habe dazu dieses Jahr erneut den Orthopäden aufgesucht. Dort erhielt ich Einlagen wegen eines Längenunterschieds meiner Beine und einen Zettel mit allgemeinen Übungen zur Stärkung des Rückens. Leider bringt dies nichts, im Gegenteil, aktuell habe ich extrem starke Schmerzen und eine deutliche Einschränkung meiner Beweglichkeit, schlimmer als jemals zuvor nach Ende der Schwangerschaften. Und dieses Mal weiß ich gar nicht so recht, warum. Die Schmerzen sind wieder nur, wie eigentlich immer, im Illiosakralgelenk, im Symphysenbereich spüre ich lediglich ein leichtes Ziehen. Aktuell liege ich hauptsächlich mit Kniekissen auf der Seite und habe einen Wärmegürtel an der schmerzenden Stelle, in der Badewanne war ich auch schon (mit Ach und Krach  ).   Was kann ich noch tun, damit es schnell wieder besser ist? Und sollte ich die Rückenlage bevorzugen?   Und wie finde ich jemanden, der sich damit gut auskennt? Nach der Ruptur wusste so gar keiner richtig, was das ist, der Orthopäde hat das nachschlagen müssen. In München gibt es wohl an der LMU Experten, ich wohne aber in NRW und das ist kaum machbar für mich.   Welche Übungen wären gut, um mittelfristig weniger Probleme zu haben?   Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!
    • Hallo. Ich habe einen Patienten, ca. 55 Jahre mit einem Insult re Nov. letzten Jahres mit Hemiplegie li. Wahrnehmung ist gegeben und eine leichte Ansatzfunktion in der Schulter auch. Distal hatte er vor ca.2,oder 3 Monaten eine Muskelzuckung Kleinfinger und Daumen. Das Hauptproblem sind die Schmerzen in der li Schulter (sublux). Er läuft den ganzen Tag mit einer Orthese herum. Wenn man diese auszieht, äußert er bei minimaler Abduktion Schmerzen. Was kann ich tun bzw. was wären die nächsten Schritte, hänge ein bisschen in der Luft... Bis jetzt, ich war zweimal dort, habe ich ihm gesagt, er soll ein warmes Kirschkernkissen auflegen, da er auch Omarthrose hat. Übungen zur Mobilisation punctum fixum, mobile Schulter/Rumpf. Die Schiene hat er aber dabei an. Wischübungen am Tisch Ri Anteversion und schräg nach rechts oben. Er soll die Lagerungsschiene für die Finger (spastik) eine Stunde am Tag mind.tragen und 1-2Std. am Tag ohne Orthese sein. Zusätzlich hab ich die Muskeln mit Novafon behandelt. Vl. geht er nächste Woche wieder zur Infiltration. Sind meine Behandlungswege so richtig, zuerst Schmerzmanagement dann alles weitere, oder andere Reihenfolge? Wie lange soll er die Orthese, wenn er so Schmerzen hat, tagsüber tragen, Gewohnheit - Eigenaktivitätförderung? Kann man Wischübungen in Richtung Abd. machen? Wäre Johnstonesplintschiene indiziert oder besser mit einer Spiegeltherapie (Bewegungsanbahnung) starten? Was kann man noch machen bei schmerzhafter Schulter? Vielleicht kann mir jemand helfen  Vielen Dank! LG

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