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Energiebereitstellung

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Geschrieben

Hallo liebe zukünftigen Kollegen/innen,

ich bin angehende Physiotherapeutin und verstehe da etwas nicht ganz...

Grundsätzlich wird das 3 Phasen Modell bei der Energiebereitstellung in folgender Reihenfolge erklärt bzw. läuft es so ab: aerobe Phase (dann LTP1) aerobe/anaerobe Phase (dann LTP2) und dann anaerobe Energiebereitstellung (exponentieller Anstieg bis Leistungsstopp) -> bei Laktattestungen z.B. verwendet man solch eine Aufstellung des Stoffwechselweges nach meinem Wissen...

Betrachtet man allerdings die Verstoffwechselung von Energieträgern dann passiert ja folgendes: zuerst ATP aus dem Muskel -> 2-3 sek, dann anaerobe Glykolyse alaktazid, anaerob Glykolyse laktazid und so weiter... also stimmt die Erklärung anhand vom Stoffwechselweg ja auf dem ersten Blick mit der Erklärung hier nicht überein? Wisst ihr wie ich meine?

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand erklären könnte, warum die 1 Phase im 3 Phasen Modell die aerobe Phase ist und es dann zum LTP 1 sprich aerobe Schwelle kommt obwohl laut Theorie die ersten 2-10sek ATP aus der anaeroben Glykolyse alaktazid kommen... ergibt meine Frage Sinn?

Hab ich das richtig verstanden, dass beim ersten Punkt nach Stoffwechselweg unterschieden wird und bei Letzterem wird nach Energieträger (KH, Fett, Eiweiß) differenziert?? Für mich ist es leider trotzdem nicht logisch, warum die 1. Phase aerob sein soll, wenn doch laut Energieträger - Differenzierung die CrP - Verstoffwechselung mittels ANAEROBER Glykolyse abläuft und nur kurzfristig (ca. 8 sek) Energie in Form von ATP liefert (sekundäre Energiebereitstellung)... aerobe Energiebereitstellung wäre doch mit Sauerstoff und hier geht es eigentlich um langfristige Aufrechterhaltung von Leistung (aerobe Glykolyse oder aerobe Lipolyse).

Vielleicht kann mir das ja jemand recht easy erklären.

Liebe Grüße

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Hallo Saso,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Deine Frage richtig verstehe. 😅 Ich glaube, Du vermischst hier 2 Dinge. Fangen wir mal von vorne an.

1.) Dein Körper ist in einer Ruheposition, alles gut.

2.) Du beginnst mit einer Belastung Deiner Skelettmuskeln. Diese benötigen ATP und müssen auf ihren Speicher zurückgreifen, weil Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck etc. noch im Schlummermodus sind. Bei maximaler Muskelkontraktion für hast Du für etwa 1-2 Sekunden eine ausreichende Energiebereitstellung durch Deine Speicher - die Dauer hängt natürlich von der Belastung, Trainingszustand etc. ab, aber so Pi mal Daumen.

3.) Dann braucht der Muskel also sehr schnell von wo anders her Energie, die Atmung ist nach 1-2 Sekunden immer noch zu lahm, um ausreichend ATP über aerobe Mechanismen zu generieren. Also greift er auf anaerobe zurück. Etwa 7 Sekunden (bei max. Muskelaktivität) findet diese anaerobe Energiegewinnung ohne nennenswerte Laktatproduktion statt (Anaerobe Glykolyse, alaktazide Phase). (Der Begriff "alaktazid" ist ein wenig irreführend: Auch in der Alaktaziden Phase werden geringe Mengen Laktat gebildet)

4.) Treten vermehrt Energiemangelanzeichen auf, z.B. durch anfallendes AMP, wird die Glykolyserate gefördert und bald läuft die Glykolyse schneller ab als die nachgeschalteten Prozesse (Citratzyklus und Atmungskette, denen es an Sauerstoff fehlt, um vom Tempo mithalten zu können. Sehr schnell wird also das in der Glykolyse anfallende NADH/ H+ nicht mehr schnell genug in der Atmungskette wieder zu NAD+ oxidiert, für die Glykolyse benötigen wir aber NAD+. Lösung: Das in der Glykolyse anfallende Pyruvat wird zu Laktat reduziert, dabei wird NADH/ H+ zu NAD+ oxidiert (Anaerobe Glykolyse, laktazide Phase).

5.) Bei länger andauernder Belastung gewinnt dann die aerobe Glykolyse an Bedeutung, Atmung und Kreislauffunktion sind angepasst und Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Sauerstoff für die Atmungskette zur Verfügung steht.

6.) Dann kann es zudem zur von Dir angesprochenen Anwendung unterschiedlicher Energieträger kommen. Bei anhaltender Belastung reichen die Glukose- bzw. Glykogenvorräte nicht und die Energie wird vorwiegend aus der Beta-Oxidation (Fettsäureverbrennung) gezogen.

7.) Was jetzt weiter passiert, hängt von der Art der Belastung, dem Trainingszustand usw. ab. Bei einem "normalen" aeroben Training wars das an der Stelle. Bei sehr anstrengendem Training gelangen wir irgendwann an die ebenfalls von Dir angesprochene anaerobe Schwelle. An dieser Schwelle haben wir gerade eben einen Gleichgewichtszustand zwischen Laktatbildung und Abbau in der Leber (-> Glukoneogenese). Überschreiten wir diese Schwelle, werden wir sehr schnell ermüden, es kommt zum Leistungsabfall etc.

Ich hoffe, ich konnte Dir einigermaßen helfen? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, haben Dich die "beiden" anaeroben Phasen verwirrt, oder? Zum Überschreiten der anaeroben Schwelle kommt es ja nicht zwangsläufig. 😉

Liebe Grüße
Chandra

 

Geschrieben

Das war jetzt echt krass. Besser hätte ich es unmöglich beschreiben können.

Was mein bescheidenes Wissen noch hergibt ist, dass aus dem ATP - ADP wird.
Weil es in dem Moment nicht nutzbar ist, kommt noch ein Phosphat Creatin ran um wieder ATP zu haben.
Und Ende :D

LG

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    • Hallo lieber Thomas,   wie kann man dich denn erreichen oder woher kommst du?    lg 
    • Hallo Arlinda. Von den Segmenten C4-C6 kommen deine Beschwerden definitiv nicht. Ich bin mir fast schon sicher daß durch das Trauma und die Überstreckung der HWS dein Atlas, also der 1.Halswirbel nach vorne geglitten ist und die Art.vertebralis  komprimiert. Der Kopfdruck kommt daher weil eine Stauung entsteht. D.h. durch die Kompression auch der Vene kann das Blut cht mehr zurückfliesen. DieArterien haben vom Aufbau her eine Muskelschicht, die Venen nicht. Deshalb wird Blut zwar in den Schädel gepumpt kann aber über die Venen nicht mehr abgeleitet werden was das Druckgefühl auslöst. Die übelkeit kann daher kommen weil auch noch das Vegetative Nervensystem mit irritiert ist. Daß deine Symptome ausgelöst werden bei Kopfdrehungen und v.a. wenn Du den Kopf überstreckst ist typisch. Das Ausstrahlen in den oberen Kiefer könnte noch vom Trigeminus nerv kommen der auch aus dem2. und3.Wirbel austritt. Gut wäre nochmal ein CT für die obere HWS v.a. den Atlas machen  zu lassen da man eine Fehlstellung schwer im MRT sieht. Ich habe schon einige Patienten mit diesen Beschwerden behandelt. 2/3 konnten geholfen werden. Du brauchst unbedingt einen guten Physio, Physiotherapeutin mit einer Zusatzausbildung für die MAnuelle Therapie und am besten noch Jemanden der sich auf die HWS spezialisiert hat. Durch Techniken aus der MT wird versucht den Atlas zu korrigieren und wieder zurückzubringen um die Gefäße und Nerven zu entlassen. Danach müssten deine Beschwerden wesentlich besser sein.Im Anschluss ganz wichtig die HWS mit speziellen Übungen zu stabilisieren. Ansonsten kommst Du einfach zu mir😉 Ich hab schon 3 Patienten in dem Forum behandelt. Die haben das ganze mit nem Kurzurlaub verbunden.  Gruß Thomas  
    • Alle schieben es auf die Psychoschiene… ich sei verrückt viel zu sensibel .. ja bin ich auch aber der Zustand macht.   hab eine Streckfehlhaltung an der Hws und 2 Vorwölbungen zwischen C4&5 und C5&6.    kann es sein, dass ich mir was kaputtgemacht habe im nacken?? 

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