Emmimni Geschrieben September 18, 2018 Geschrieben September 18, 2018 Guten Abend, kann mir hier eventuell jemand erklären, warum die Totalkapazität bei einer Obstruktion erhöht ist? Vielen Dank! Zitieren
JanPT Geschrieben September 18, 2018 Geschrieben September 18, 2018 Guten Abend. Ich gehe mal davon aus, du sprichst von der Lunge? Was ist die Totalkapazität? "Die totale Lungenkapazität beschreibt das nach maximaler Inspiration in den Lungen vorhandene Gasvolumen" Was ist eine Obstruktion? "Als Obstruktion bezeichnet man den teilweisen oder kompletten Verschluss des Lumens eines Hohlorgans oder eines Abschnittes von Gang- oder Gefäßsystemen durch Blockade von innen (Obturation), im weiteren Sinne auch von außen (Kompression)" So wenden wir das einmal an. Du Atmest ein - klappt alles, weil die Lunge sich aufdehnen kann - du atmest vollständig ein. Jedoch beim Ausatmen kommt die Enge, die Lungenwände kollabieren und gehen zu - einen Teil bekommst du raus, jedoch ein Gasrest bleibt zurück. Die Gefahr der Überblähung steigt. Weil? Du atmest wieder frischen O2 ein, ein CO2-Rest ist noch vorhanden - was sich in den Alveolen vermischt und weniger Sauerstoff auf die Eretrozyten laden kann. Ist ein schleichender Prozess, anfangs kann man sowas locker puffern. Aber auf Dauer von 20 Jahren? Wenn man noch dazu weiter raucht und immer wieder die Regenerationsprozesse unterbindet. Heißt, die Lungenbläschen werden immer größer - du kannst natürlich immer mehr einatmen - aber durch eine Vergrößerung der Bläschen sinkt die Oberfläche der Gefäße - da die Bläschen ja als Oberflächenvergrößerung fundieren. So ungefähr sieht es dann aus. Heißt die EA klappt Problemlos - du wirst immer mehr einatmen, weil immer weniger Sauerstoff vorhanden ist. Die Alveolen überblähen und ein Fassthorax kann entstehen. Daher ist es wichtig die Lippenbremse als allerwichtigstes Werkzeug für den Patienten zu schulen, damit bilden wir einen Atemwegswiderstand und zwingen die Lungenbläschen offen zu bleiben und alle Luft abzuatmen. Es ist ziemlich komplex und habs versucht aufs wesentliche runter zu brechen. Wenn du Fragen hast immer her damit, ich hoffe ich konnte dir erstmal helfen. LG 1 1 Zitieren
Halbtitan Geschrieben September 18, 2018 Geschrieben September 18, 2018 Genau. Der Fassthorax und die verschwundenen Alveolarwände sind hier dieentscheidende volumenvergrößernden Faktoren, denn in einen größeren Brustkorb passt mehr ja Luft rein. Interessant wäre allerdings mal sich anzusehen, wie sich das Zwerchfell, als großer Volumenveränderer des Brustkorbes, bei einem Fassthorax verhält. Das Zwerchfell verliert ja durch die -ähm- Verfassthoraxung einen Teil ihrer Kuppelgestallt da es abflacht. Überwiegt nun die Volumenzunahme durch den Fassthorax und das Fehlen der Alveolarwände den eingeschränkten Volumensteigerungseffekt des Zwerchfelles? Gerade im Hinblick auf verschiedene Körperbautypen bestimmt eine interessante Fragestellung. 1 Zitieren
JanPT Geschrieben September 18, 2018 Geschrieben September 18, 2018 Auch sehr schön kurz auf den Punkt gebracht Ich denke das kann man durch eine Messung am besten deutlich machen. Die typischen Messstellen sind axial, sternal und abdominal du misst bei Ruhe, bei max. Expiration und max. Inspiration schreibst die Werte auf - wenn die Differenz zwischen beiden max. Werten größer als 5 ist, ist alles okay, ist sie kleiner als 5 ists pathologisch. Auf unser Beispiel runtergebrochen Patient mit Fassthorax - das Zwerchfell, als Hauptatemmuskel, sicher schon total hyperton, kann sich nicht mehr wirklich bewegen - auch durch die Formveränderung durch den Thorax schwerlich. Daher wird die abdominale Atmung geringer sein, als die sternale oder costale Atmung. Dann wird man sich da ein Volumen ausrechnen können. Denke es hängt sehr individuell vom Patienten ab wie und wie lange er die Problematik schon hat und den Therapeuten. Zitieren
Emmimni Geschrieben September 21, 2018 Autor Geschrieben September 21, 2018 Vielen Dank für die ausführlichen und anschaulichen Antworten. Zitieren
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