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Hohlkreuz gut oder schlecht?


threathead

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Ich habe folgendes Problem. Ich war als Azubi jetzt schon in vielen Einrichtungen zu besuch. Jedoch sind viele Einrichtungen verschieden, wenn es um ein "Hohlkreuz machen" geht. Darum hab ich jetzt so nen bissel angefangen mich zu beschäftigen, was dafür und was dagegen spricht. auf der einen Seite muss ja die Wirbelsäule so gut wie möglich bewegt werden, damit die Bandscheibe mit dem knorpeligen Anteil sich ernähren kann und als solche gesund bleibt. dazu gehört ja eigentlich auch die Extension in der LWS die die Wirbelsäule als Bewegung ja zulassen muss. außerdem sieht man bei vielen verschiedenen Sportarten, dass man ein Hohlkreuz provoziert. Zum Beispiel beim Yoga gibt es krasse Haltungen bzw. auch Kraftsportler benutzen die Technik eines "aktiven Hohlkreuzes"(voll in Extension rein spannen mit Kopf in den Nacken) wodurch sie ihr Wirbelsäule anscheinend wie verriegeln und stabilisieren zum Schutz(was mir als theorie erklärt wurde). Außerdem gibt es ja das Mc Kenzie Konzept das auch mit Hohlkreuz arbeitet.Das funktioniert ja auch!;-)

Auf der anderen Seite darf man ja nicht vergessen das man bei nem Hohlkreuz ja auch die passiven Strukturen belastet(Bandscheibe ventral gedehnt und dorsal Kompression)das könnte bei Rückenprobleme schon Probleme machen.

naja....die meisten Therapeuten sagen immer kein Hohlkreuz machen und sicher fahren und rücken gerade lassen und stabilisieren über Beckenaufrichtung oder transversus abdominis Anspannung. Da geh ich ja auch mit. mich interessiert halt nur inwiefern man wirklich als Therapeut mit nem Hohlkreuz arbeiten kann vlt als Behandlung. bzw. was passiert da bei der Wirbelsäule...das sind Fragen, auf die ich noch nicht wirklich eine Antwort gefunden habe.Für mich wurde "Hohlkreuz machen" immer als schlechte Sache verkauft....


...aber Schweinsteiger als Fußballer hat zum beispiel auch ein schönes Hohlkreuz (vlt iliopsoas) und der wird sicher nen gut trainierten bauch haben und keine probleme mit dem Rücken....

naja...ich hoffe mir kann mal endlich jemand mal was genaues sagen.

Ich hoffe jemand versteht mein Problem!xD Und kann mir klarheit verschaffen. schon mal danke schön!!!!

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hallo threadhead,

Du hast natürlich völlig recht, daß bewegung in der ws auch wichtig ist, damit die bandscheibe ernährt wird.
Bei einem gesunden Menschen ist dies ja auch kein problem in die extension zu gehen. (lws ext!!)
Der Punkt ist aber, daß es sich hierbei um die bewegung handelt in die ext, und keine dauerhafte strukturbelastende haltung in der ext. Wenn ein Verkäufer 8std am tag in seiner hyperext.steht wundert es mich nicht daß er schmerzen in der lws bekommt, aufgrund der überlastung der bänder.

Wenn man mal die anatomie der ws anschaut, wie du ja schon richtig erkannt hast(bei ext. ventral werden strukturen gedehnt, dorsal bs kompression) dann kann man sich viele sachen selbst erklären warum man ins hohlkreuz geht und warum eher nicht. Es zu verallgemeinern, daß ins hohlkreuz zu gehen immer schlecht sei wäre falsch. Du mußt dich fragen was verursacht denn die rückenschmerzen bei dem patienten, du mußt begründen warum du gerade dies machst.

Beispiele:
-eine pat.mit hohlkreuz, steht in ihrem beruf ständig und bei bel.schmerzen.Hier möchte ich aus dem hohlkreuz herausarbeiten, da diese statische position im hohlkreuz ihre passive strukturen belastet(bänder, dorsale kompr.d. bs und facettgelenke, die auch schmerzrez.haben) also auch haltungsschule, muskeln die das verhindern wie iliopsoas ect.

-Pat. mit BSV: hier musst du unterscheiden.
wenn nicht mehr akut: Pat. ins hohlkreuz bringen, warum? damit die bandscheie sich wieder nach vorne schiebt(mc.kenzy)zur ursprünglichen position.
Wenn akut: dann würde ich pat. nicht ins hohlkreuz bringen, warum?
Die nervenwurzel ist noch entzündet. Gehst du ins hohlkreuz schließt sich der nervenkanal, und die nervenwurzel wird immer wieder aufs neue gereizt. Da wären dann einfach mal lws traktionen ect. gut.

-Bei spinalkanalstenose: Eher in flexion arbeiten, weil ich sonst den nervenkanal verschließe

-bei spondylolystese: kommt drauf an. ist der wirbelkörper vorne rausgerutscht, muß ich entgegen wirken, nämlich in richtung flex, wie bei mc.kenzy, oder hinten raus, ins hohlkreuz um die den wirbel richtig zu positionieren.

-Facettartrose: auch aus dem hohlkreuz raus, um dauerhafte kompression zu vermeiden.

-Wenn ein pat. schon ein ziemliches hohlkreuz hat, würde ich ihn aber nicht noch zusätlich ins hohlkreuz bringen.

wichtig ist nochmal in dich zu gehen, oder dir die anatomie der ws nochmal zu veranschaulichen, und die frage warum geht man ins hohlkreuz warum nicht.

Bei gewissen Übungen soll man natürlich das hohlkreuz vermeiden.
Beispiel:
Dehnung des quatriceps im stand. Viele glauben den muskel gut zu dehnen, sie gehen aber ins hohlkreuz, das becken bleibt nach vorne gekippt und somit wird ursprung und ansatz angenähert. Wenn man das becken nach hinten kippt also aus dem hohlkreuz raus, dann ist die dehnung erst effektiv. Und der muskel ist auch häufig verk.mit dem iliopsoas bei hohlkreuz.
Wenn man kraftübungen am seilzug im stand macht, natürlich nicht ins hohlkreuz. Denn 1. belastet man strukturen, wie du schon sagtest, dorsal kommt es zu bs, kompression, und bänderüberlastung. 2.ist dies ein zeichen, daß der trainierende noch zu instabil ist, und seinen rumpf erstmal gar nicht stabilisieren kann, also kaum transversus spannung ect. Was wiederum heißt daß viele kräfte auch direkt auf seine bandscheibe gehen.

Bei gewissen sportarten wird natürlich trainiert ins hohlkreuz zu kommen, hammerwerfer, hochsprünge, das ist klar. sind ja zwei paar schuhe. wäre er in der therapie kann es aber sein daß ich ihn erstmal rausbringen möchte aus dem hohlkreuz.

Es kann sein daß ein pat. mit derselben diagnose zu zwei verschiedenen therapeuten kommt. Diagnose.BSV lws + facettarthrosen
Der eine therapeut bringt ihn ins hohlkreuz.
Der andere macht plötzlich das gegenteil, und bringt ihn aus dem hohlkreuz heraus arbeitet plötzlich in die flexion.
Fangfrage wer hat recht? der erste der zweite? oder gar keiner?;-)
beantworte diese frage mal selbst. und schreib mir die antwort zurück.

Also wie schon gesagt, wenn du die anatomie weist, kann man sich viele sachen erklären.
hoffe ich konnte dir helfen.
Gruß Thomas

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Danke erstmal für deine schnelle und ausführliche Antwort!!!!

Gut!!!Ich hoffe doch, dass ich es verstanden habe...


deine frage....ich würde sagen, dass es erstmal darauf ankommt wo der DSV ist. geht er nach dorsal kann man anscheinend nach mc kenzie ins Hohlkreuz gehen um die bandscheibe wieder zum ursprung zu positionieren. wenn der bandscheibenvorfall nach ventral ist, würde ich nich mit hohlkreuz arbeiten(kommt das überhaupt vor?)um der facettengelenkarthrose entgegen zuwirken meintest du ja in flexion arbeiten, damit da keine kompression weiter stattfindet. naja...ich denke ich würde jetzt probieren trzdem eher in flexion zu arbeiten....dann hat man ja die behandlung für die facettengelenke und aber auch ne entlasstung der Bandscheibe über die bauchmuskeln. ( bei beckenschaukel zum beispiel oder beine absenken in rückenlage bei aufgerichteten becken)

also es kommt auf den bandscheibenvorfall an...

was würdest du sagen?o.O

muss mich mal nochmal über die anatomie aufklären.wie das mit der Spondylolisthesis funktionieren soll is mir im moment irgendwie nen bissel zu abgefahren!xD

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hi,
also ich glaub solangsamm hast du es verstanden;-) so schlecht sind deine anatomiekenntnisse ja gar net.
Aber es ist richtig daß eigentlich beide therapeuten recht haben. Keiner macht im prinzip was verkehrt, warum? weil jeder begründung kann warum er es macht. Was im moment sinnvoller ist mom. nicht so vorrangig.
Der erste therapeut geht in hohlkreuz für seinen bsv, um die bs wieder richtig zu platzieren.
Therapeut 2, geht eher in die flex, um die facettgelenke zu entlasten. die frage ist halt, was ihn mom. die beschwerden bereitet. Er kann ja auch ne facettarthrose haben und gar keine schmerzen, oder umgekehrt, bs macht überhaupt keine probleme, sondern die arthrose. Das müsste man durch tests nochmal differenzieren, wenn nicht einfach ausprobieren was ihn besser tat.
ventraler bsv? hab ich auch schon gehört aber. hmm, das rückenmark mit seinen spinalnerven ist doch dorsal, wenn die bs vorne raustritt kann es denk ich keinen bsv geben, was möglich wäre ist ein dorsolateraler bsv. seitlich oder direkt ein dorsaler. oder es ist die ventrale nervenwurzel gemeint, aber auch hier tritt doch die bs hintn lateral aus, also müsstest du wieder in die ext.
Man könnte noch eines machen tritt die bs. hinten rechts aus, dann kannst du das hohlkreuz miteiner rot, und seitneigung nach rechtskombinieren.

Schau dir einfach nochmal die anatomie an, im ganzen hast du recht was da passiert.

Spondylolistesis: Das heißt nicht die Bandscheibe, sondern der wirbelkörper hat sich einfach verschoben, häufig auch durch eine instabiliät. Eine anteriorlistesis bedeutet wie d. name schon sagt, daß der wirbelkörper nach vorne, anterior gleitet, also was machst du, du willst ihn wieder nach hinten bringen, stell dir das bildlich vor. Also in die flexion mobilisieren.
posteriorlistesis heißt wirbel rutscht nach hinten, also ähnlich wie der dorsale bsv. Also mc.kenzy in die ext. rein, damit der wirbel nach vorne wieder gleitet, ist doch ganz logisch.

Aber einfach weng überlegen was willst du erreichen. Es gibt eine übung von klein vogelbach, die kennst du bestimmt, 4 füßlerstand, eine hand berührt gegenüberleigendes knie. willst du den rücken nur stabilisieren und kräftigen dann lässt du die ws gerade und bewegst nur arm und bein, in die ext und flex mit der ws ist aber auch nicht verkehrt, wenn du die ws mobilisieren möchtesrt. Zur ws stabi wäre das aber falsch, da es den eindruck macht der pat. macht voll die ausweichbewegungen. WEnn du die ws mobilisieren möchterst, dann ist es ebenso falsch starr in der ws zu sein und sich kaum zu bewegen, so hätte der therapuet den eindruck der pat. ist hypomobil und seine mangelnde beweglichkeit müsste trainiert werden. Also je nachdem welches ziel ich habe, verändert es sich.

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    • Hallo Chris, also wenn du und dein Therapeut einen Behandlungsansatz hattet, dann hol dir doch eine Folgeverordnung. Da gehst du zu dem Arzt, der dir das Rezept ausgestellt hat, da reicht es auch zum Service zu gehen und die nach einer Folgeverordnung zu fragen - das geht meist Problemfrei, dann kannst du dir neue Termine für die Physio geben lassen und ihr arbeitet weiter. Du kannst in der Zwischenzeit die Übungen machen, die du mit deinem Therapeuten gemacht hast LG
    • Gast ChrisM0310
      Hallo,   war neulich beim Physiotherapeuten wegen Hüftproblemen und nachdem Massagen das schlimmste erledigt haben und ich seitdem beim Sport ein bsischen besser aufpasse gehts wieder besser, ABER ich habe immenroch Knieprobleme (Patellaspitzen) und auch meine Ferse tut gern mal weh (plantarfasziitis).   Ich gucke aktuell, dass ich vorallem meinen Hüftbeuger n bisschen stärke (mache vor allem Lunges).   Während der Physiotherapie hat der therapeut an meinen Beinen gezogen um zu gucken wie steif die Gelenke sind und meine mein rechtes Bein beweget sich keinen Millimeter. War leider die letzte Stunde und wir sind nicht mehr dazu gekommen zu besprechen, was ich als nächstes tun soll oder was genau das ganze überhaupt heißt. Bin ich überhaupt richtig mit dem Hüftbbeuger unterwegs? Mein unterer Rücken macht eigentlich keine Probleme solang ich nichts übertrieben schweres hebe.  Nur meine Beine und Füße tun (vor allem nach dem tanzen) recht ordentlich weh. Besonders beweglich bin ich in der Hüfte tatsächlich nie gewesen und mit nem Schreibtischjob und wenig anderem Sport hab ichs sicherlich nicht besser gemacht. Mittlerweile Bin ich 2 mal die Woche bei Sportkursen in denen wir vornehmlich Core und Hüfte trainieren aber ich bin mir oft nicht sicher, ob ich die Übungen überhaupt richtig machen kann, weil mir eben die Basis Hüftmobilität, aber auch die Stabilität fehlt um die Übungen überhaupt korrekt auszuführen.   Hat irgendwer ne Idee was ich machen kann? 
    • Haha vielen Dank - als Therapeut muss man geduldig sein. und wir haben uns jetzt ganz viel mit dem Thema LWS/Becken beschäftigt - du hast viel Therapie gemacht. Es hat nichts gebracht? Dann ist die Ursache eher nicht die LWS/Beckenregion. Dein ursprüngliches Problem scheint dann ggf doch die HWS Region zu sein. Was ich so bei dir viel raushöre - du motivierst dich viel, macht unendlich viel und gehst alles sehr strikt und verbissen an. Erstmal ist das sehr schön, dass du die Übungen machst und dich so anstrengst. Man kann aber auch zuviel machen und sich in etwas sehr verbeißen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn man mit den Zähnen knirscht oder presst sorgt das für enorm viel Spannungszustände - die deine HWS Problematik erklären könnten. Dies ist jedoch ein komplett neues Fachthema und sollte nicht hier online durchgeführt werden. Ich würde mit deinem Therapeuten sprechen - wenn soviel an der LWS rumgedoktort wurde - ohne Erfolg muss die Therapie überdacht werden. Wenn du auch so mit dem ganzen Herz bei der Sache bist, kann das ebenfalls Symptome verursachen. Daher ist es auch mal sehr ratsam Entspannungsübungen zu machen - um dem ganzen System auch mal etwas Möglichkeiten zum "atmen" zu verschaffen.

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