Jump to content

Leistenschmerzen

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Guten Morgen,

Ich bin selber Physio, aber leider mittlerweile ratlos. Seit August habe ich Leistenschmerzen. Sie traten sehr akut auf, aber nicht direkt beim Sport. (Sportarten in der betreffenden Woche: bouldern, Handstandtraining). Der Schmerz ist absolut stechend, nicht ausstrahlend, punktuell und sehr heftig. Tritt entweder auf bei Gewichtsverlagerung aufs betroffene rechte Bein (nicht immer, wahrscheinlich ist ne bestimmte Drehbewegung dabei, kann es nicht reproduzieren) oder beim ranziehen des Beines (Socken anziehen etc.). Diagnostik ist gelaufen (MRT und sogar eine direkte MR Arthrographie zum Ausschluss von einer Labrumläsion), alles unauffällig. 

In Ruhe habe ich keine Schmerzen und beim Sport (Workouts, bouldern) meist auch nicht. Wobei beim bouldern manchmal der Schmerz auftritt, wenn das Bein überraschend zur Seite wegschwingt. Schwierig zu erklären.

Passiv ist die Hüfte gut beweglich, Muskeltests ebenfalls unauffällig. Mir gehen die Ideen aus. 

Ach so, ich hatte drei Wochen Sportpause gemacht. Hat nicht wirklich was gebracht, deshalb pausiere ich aktuell nur Joggen. Ich freue mich über Input und Ideen!

Geschrieben

Hallo Anna! So heißt übrigens meine 5 jährige Tochter😀  was für ein Zufall.

Nun bei Leistenschmerzen sollte man immer auch Nerven im Hinterkopf behalten. Oft sind wir als Physiotherapeuten so fokussiert auf den Bewegungsapparat mit seinen Sehnen, Muskeln und Gelenken daß wir das Nervensystem nicht immer auf dem Schirm haben. Klar, weil uns  in der Ausbildung immer myotome und Dermatome eingetrichtert werden und wir das klassische klinische Bild einer radiologie eingespeichert haben. Beim  N.femoralis z.b., Taubheitsgefühle, brennen im vorderen Oberschenkel haben wir sofort im Kopf das Dermatom L3, Nerv femoralis. Das bei diversen Beschwerden aber auch das periphere Nervensystem als Ursache in Frage kommt wissen manche nicht, weil es untypisch ist, da man Nervenbeschwerden eher kennen als Ausstrahlenden Charakter kennt und nicht als einen lokalen Schmerz. Ein Beispiel wäre zunächst der klassische Tennisellenbogen der eigentlich dem Bewegungsapparat zuzuordnen ist. Eine Ansatzrreizung am Epic.lat. Daran vorbei läuft aber der N.radialis und der N.musculucutaneus.

Ein lokaler Schmerz in der Leiste kann somit vom N.femoralis und N.cut.femoralis lat. kommen, die unter dem Leistenband hindurchlaufen und hier komprimiert werden. Diese wäre z.b. der Fall durch einen hypertonus des M.Iliopsoas durch den Nerv dagegen drückt. Bei Beugung des Beines würde der Schmerz in der Leiste provoziert werden da der Raum hier noch enger wird. Nervenspannungstests, v.a. für den N.femoralis sollten aufjedenfall durchgeführt werden. Die Durchtrittstelle des Nerv femoralis wäre im Bereich der Art.femoralis, hier kannst du mal palpieren ob man einen Schmerz auslösen kann.

Ansonsten könnte es einfach ein Reizuzuständ der Sehnen, Ansätze von Muskeln sein. Versuch doch mal den Leistenbereich auf schmerzhafte Stellen abzutasten.

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Beiträge

    • Hallo Freddy, also nachdem du das alles ja schon ausgeschöpft hast, würde ich den nächsten Schritt Klinik durchaus gehen. Etwas neues lernen und danach ist man wieder schlauer. Jetzt einfach mit Cortison und Stoßwelle rumzudoktern halte ich für unnötig. 
    • Gast Roxy
      Hallo, bei mir hatte sich eine Arthrofibrose gebildet. Auch mich hat man fast zwei Jahre vertröstet (warte den Ablauf der 500 Tage ab, dann kann man das erst beurteilen). Um den Zustand des Knies zu verbessern wurde dann ein dickeres Inlay eingesetzt. Dabei hat man die Arthrofibrose festgestellt und Vernarbungen entfernt, die sich über 2/3 des Oberschenkels gebildet hatten. ‚Das hätte nie etwas werden können‘ war dann das abschließende Fazit.  Also: unbedingt prüfen lassen. Viel Glück
    • Aktueller Stand: Hab mich letzten Freitag für eine Schmerztherapie im Klinikum angemeldet. Besteht aus Psychotherapeuth, Physiotherapeuth und Ärzten. Meinten aber alle direkt, dass sie nichts Neues oder eine Ursache finden werden, mir lediglich beibringen mit den Schmerzen umzugehen. Ob das sinnvoll ist? Gleichtzeitig war ich die letzten Wochen noch 3 x bei einem neuen Orthopäden, der nochmals MRT, Röntgen, Skelettzinisgramm ausgewertet hat und absolut nichts von der Therapie hält, da er sowas lange Zeit selbst in seinen Räumen angeboten hatte. Es sei eher was für Leute im älteren Semester und bei mir angeblich Zeitverschwendung. Jetzt hatte er den Verdacht auf Bechterew Syndrom, den er wieder ausschließen konnte, da meine unteren Rückenschmerzen nur eine Folge der Schmerzen nach Belastung der Füße sind. Jetzt hat der doch den Verdacht auf Tarsaltunnelsyndrom und möchte Kortisonspritze ausprobieren. Eine hatte ich bereits vom Schmerztherapeuten bekommen ohne Wirkung. Danach hat er mir noch eine Stoßwellentherapie angeboten. Wie sind eure Meinungen zu den Verfahren und zu dem Ganzen? VG 

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung