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Herzrhythmus, Herzfrequenz und Verspannungen

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Geschrieben

Hallo liebe Leserschaft,

ich habe seit ca. 6 Wochen mit den ein oder anderen Beschwerden zu kämpfen.
Angefangen hat alles vor einem halben Jahr mit Herzrhythmusstörungen und Schmerzen in der Brust und der linken Schulter. Da ich solche Probleme noch nie zuvor hatte, geriet ich in Panik und suchte das nächstgelegene Krankenhaus auf. Auf dem Weg dorthin wurde mir extrem Übel. Ich bekam kaum Luft und mein Herz fing Plötzlich an zu Rasen. Meine Hände wurden taub und ich hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen.
Im Krankenhaus wurde ich an einem EKG angeschlossen und mir wurde Blut abgenommen. Beides war laut Ärzteschaft in Ordnung, also gehe ich davon aus, dass ich zu dem Zeitpunkt hyperventiliert habe. Auch der Kardiologe hat mir versichert, dass alles in Ordnung an meinem Herzen sei. Die Symptome sind anschließend zurückgegangen und sind eventuell vollständig verschwunden.
Nun (seit 6 Wochen) habe ich ähnliche Symptomatik. Angefangen hat alles (wieder) mit Herzrhythmusstörungen, die jeweils vereinzelt über den gesamten Tag (vor allem Abends) aufgetreten sind.
Ich fühlte mich ungewöhnlich Schlapp und Müde. Zusätzlich ist mir Nachts vor dem Schlafengehen in der liegenden Position ein Puls von 42-47 aufgefallen (ohne Rhythmusstörungen). Schließlich war ich extrem erschrocken als ich feststellte, dass mein linker Arm nachts gelegentlich taub wurde und über Stunden hinweg taub blieb insbesondere die Innenseite des Arms und der 4te und 5te Finger).
Ich ging also erneut zum Krankenhaus, wo mir gesagt wurde, dass alles in Ordnung sei, und dass ein Neurologe eventuell eine lokale OP an meinem linken Arm durchführen muss. Mein Hausarzt sagte mir ich hätte einen Nerv überlastet und verschrieb mir anschließend Ibuprofen. Er gab mir außerdem eine Überweisung zum Kardiologen wegen der übrigen Symptome.
Beim Kardiologen wurde ein EKG, ein Leistungs-EKG und eine Echokardiographie durchgeführt. Alles ohne Befund. 
Die Schlussfolgerung vom Arzt: Die Rhythmusstörungen sind harmlos und sollten nicht all zu ernst genommen werden. Die Bradykardie ist solang man nicht umkippt auch in Ordnung.

Ich fing also an mich selber mit dem Thema zu befassen und fand heraus, dass eine falsche Körperhaltung und Verspannungen im Rückenbereich Ursache für Herzrhythmusstörungen sein können.
Da ich mich als Student der Pharmazie in meiner Staatsexamens-Phase befand und deshalb sehr viel saß und nur wenig Sport betrieb, befand ich diese Ursache als plausibel. Ich achtete also auf eine richtige Körperhaltung, änderte meine Schlafhaltung und machte täglich Dehnungsübungen. Nach einiger Zeit, verspürte ich häufiger ein Knacken mittig und im oberen Bereich des Brustbeins und  nach nur wenigen Tagen waren die Herzrhythmusstörungen fast vollständig verschwunden.Mein Ruhepuls erhöhte sich von 42-47 auf 52-60 und ich empfand kein Taubheitsgefühl mehr.


Nun habe ich folgende Fragen: 
1. Können Herzrhythmusstörungen, Pulsfrequenz,  und Nervenbahnen (vermutlich Nervus Ulnaris) und Verspannungen im Oberkörper miteinander zusammenhängen oder sind alle Symptome zufälligerweise unabhängig voneinander verschwunden?
2. Wie kann ich langfristig verhindern. dass erneute Probleme auftreten? 
3. Was hat es mit dem Knacken im Brustbein auf sich und wie sollte ich am besten damit umgehen?

Geschrieben

Hallo Kazan,

Du siehst an den vielen Antworten, dass deine Probleme gar nicht so einfach zu beantworten sind. :(
Ich versuch´s trotzdem mal:

Meiner Erfahrung nach, und ich bin ein alter Hase in der Branche9_9, werden einige deiner Störungen Vegetativ hervorgerufen!
Das heißt, die Pulsfrequenz wird von "Nervus Vagus" beeinflusst. Da der Nerv eine Engstelle direkt am Atlas passieren muss, liegt es ziemlich nahe, dass du eine Dysfunktion in diesem Bereich haben musst. Der Vagus-Nerv teil sich ja in den Sympatikus und den Parasympatikus. Der Parasympathikus bewirkt u.a.:

- Senkung der Herzfrequenz

- Senkung des Blutdruckes

- Verminderung des Tonus des Skelettmuskulatur

- Verengung der Bronchien

- Verengung der Pupillen

- Hemmung der Schweissdrüsensekretion

Die Rhythmusstörungen, könnten meiner Meinung nach von der Schilddrüse kommen, hier wäre eine weitere Untersuchung empfehlenswert!

Ich denke, die meisten deiner Probleme könntest du durch einen Osteopathen oder einen Manualtherapeuten lösen.
Auch das Problem mit der Hand. Hierzu müsste man einen genauen Befund machen um den Engpass zu lokalisieren,
denn es gibt drei stellen, die den Ulnaris unter Druck setzen können.
Das knacken im Brustbein, könnte eine Störung im Costo-Vertebralem-Gelenk sein. Das kann ein Therapeut genauso gut befunden.

Ich hoffe, ich konnte dir einigermaßen weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne löchern xD

 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo gianni,

Ich danke dir dafür, dass du dir Zeit genommen hast meinen Beitrag zu lesen und auch dafür, dass du darauf geantwortet hast.
Ich finde es faszinierend, wie bestimmte Einheiten im Organismus miteinander zusammenhängen und hätte nicht erwartet, dass ein Dysfunktion Halswirbelbereich zu einer verringerten Herzfrequenz führen kann ?.
Ich werde dann wohl zum Endokrinologen und einem Osteopathen laufen um genaueres herausfinden zu können. 
Vielen Dank nochmal!

PS:
Noch eine Frage aus Interesse:
Können solche Dysfunktionen zu einem ernsthaften (lebensbedrohlichen) Problem führen, oder könnte man diese theoretisch "ignorieren"? 

bearbeitet von FKazan
Rechtschreibung
Geschrieben

Nein, eigentlich nur wenn die Frequenz unter 40 bpm sinkt, müsste man Ärztlich eingreifen. Wenn das aber öfter vorkommt, meist in Verbindung mit Bewusstlosigkeit, bekommen die Leute in der Regel einen Schrittmacher. Aber wie gesagt, man kann den Puls und den Blutdruck mit simplen Methoden wieder normalisieren (wenn alles andere ausgeschlossen wurde)!
Ignorieren sollte man das auf keinen Fall. Du hast schon richtig gehandelt, dass du dem nachgegangen bist ?
Bist du Sportler? Das kommt nämlich oft bei Extremsportler vor, dass der Puls soweit sinkt!
 

Achja, du kannst gerne interessehalber deine Befunde hier posten. Wenn du willst.
Das wäre für alle Kollegen sicher interessant was dabei raus kam.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend fast täglich intensiven Ballsport (Fußball) betrieben. Das ist mittlerweile aber 7 Jahre her.  
Momentan betreibe ich hin und wieder (sehr unregelmäßig) Kraftsport. Seit ca. 3 Wochen jogge ich 3 Mal die Woche ca. 30 min lang.
Als Extremsportler würde ich mich nicht bezeichnen, da meine Ausdauer momentan sehr zu wünschen übrig lässt.

Kann der niedrige Puls theoretisch aus meiner "sportlichen " Vergangenheit stammen? 

Ich werde dich und alle Kollegen auf dem laufenden halten ?.

Lieben Gruß

bearbeitet von FKazan
Fehlende Informationen
Geschrieben

Grüße

gianni hat ja schon so einiges hier beantwortet.
Gehe ich auch überall so mit.
Hätte jedoch auch mal ein paar Fragen:

was machst du denn aktuell beruflich?

gab es vorerkrankungen, unfälle, Operationen?

wenn du früher so sportlich warst und was machst du heute?

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Haltungsproblem oder von einem Unfall z.b. einem Schleudertrauma ist.
Man kann sehr viel schaffen, wenn man weiß warum das bei dir der Fall ist.
Denke auch, dass alle Symptomatiken was miteinander zu tun haben, alle verschwinden nicht plötzlich auf einmal. Wäre zumindest großes Zufall.

Was mir auch kurz in den Kopf gekommen ist, dass du als Kind vielleicht einen Infekt nicht richtig auskurriert und zu früh mit dem Sport angefangen hast - das müsste man aber eigentlich in den Herzuntersuchungen festgestellt haben.

Wie gesagt, gern mal was du an Befunden hast reinposten.

LG und gute Besserung
 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo PhysioJan,

Vielen dank für deinen Beitrag ?

Momentan studiere ich Pharmazie. Ich habe mit dem Sport aufgehört, weil ich leider nicht mehr all zu viel Zeit hatte (typische Ausrede).
Das Studium ist sehr zeitaufwendig und man sitzt (wenn man immer alles gut schaffen möchte) täglich mehrere Stunden am Schreibtisch. Dadurch habe ich ein Hohlkreuz (und evtl. auch einen Rundrücken?) entwickelt. 

In der Vergangenheit gab es keine Vorerkrankungen (außer eine Lungenentzündung mit 7 Jahren) und ich habe auch keinen wirklichen Unfall gehabt. Operationen hatte ich auch keine. Allerdings kam es häufiger vor, dass ich einen Nerv im unteren Rückenbereich eingeklemmt hatte. Bis heute habe ich die Problematik, im unteren Rückenbereich schneller mal schmerzen zu bekommen. Im oberen Rückenbereich allerdings habe ich eigentlich nie wirklich Schmerzen gehabt. 
Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich gerne mal unbewusst meine Nacken und oberen Rücken "knacken" lasse. Womöglich könnte es hier einen Zusammenhang geben.
Eine Entzündung am Herzen wurde vom Kardiologen ausgeschlossen. Auch andere mögliche Erkrankungen (AV-Block oder Herzklappenfehler) wurden ausgeschlossen.

Lieben Gruß und Danke :)
 

bearbeitet von FKazan
  • 9 months later...

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    • Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Kraftdefizit hat sie auf alle Fälle. Hab die Kraftgrade schon getestet. Assistiv hab ich mit ihr gar nicht trainiert, sondern eigentlich nur aktiv mit Hanteln etc. Abduktion mit 1kg Hanteln ist schwierig. Die Abduktion ist schon etwas besser geworden. Sie kommt auf so ca.60°. AV ja auch li bis zum oberen Regal mit Schwung und rechts hat sie die Kraft nicht. Letztes Mal in der TE hab ich den M.subscapulairs detoniert und in Dehnung gebracht + den M.serratus anterior gekräftigt (4 Füßlerstand und OK zwischen die Schutlerblätter reinhängen lassen). Wäre das auch eine korrekte Vorangehensweise. Was meinst du? Ich hab leider zu wenig Schlulterpatienten. Welche Übung wäre noch sinnvoll mit Therapiegeräten oder ohne? Wie lange kann das dauern bis die Nerven so geheilt sind, dass die Muskeln wieder normal innerviert sind, bzw. geht das überhaupt?  Ein Problem, dass sie noch sehr belastet ist ihre linke Hand, sie kommt mit den Fingergelenken nicht mehr in voller Streckung, ein Gelenk ist schon fast kontrakt :(. Nervenleitgschwindigkeitstest hat sie zweimal durchführen lassen. Alles in Ordnung meinte sie....aber woher auf einmal diese Handstellung. Passiv kann man sie in 0° bringen. Ich dachte das kommt vom N.radialis....Vielleicht weißt du da noch was?LG
    • Morgen Kerschl! Also erstmal ist ja das Hauptproblem deiner Patientin die Einschränkung der Bewegung. Hier muss man schauen was die Bewegung einschränkt, denn dadurch unterscheiden sich auch die Maßnahmen und Techniken. Ist es  eine Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit selbst oder bekommt deine Patientin den Arm nicht nach oben weil die Kraft fehlt. Bei einer kapsulären Einschränkung aufgrund von verklebungen würdest du beim endgradig passiven Bewegen in AR oder Flex einen festen Stopp spüren, da blockiert sich was. Hier sind aufjedenfall Techniken wie Gleitmobilisationen aus der Manuellen Therapie sinnvoll, später sollte man aber mit einem langen Hebel arbeiten, also über die Grenze hinaus um Kapselanteile und Muskulatur weiter zu dehnen. Was Ich so herausgelesen haben scheint die Bewegungseinschränkung nicht kapsulär zu sein. Das musst du aber wie oben beschrieben testen. Hier scheint ein Kraftdefizit aufgrund des Plexusschadens zu bestehen. Hier ist es aufjedenfall sinnvoll aktiv mit iher zu arbeiten. Erstmal assistiv, dann aktiv, schließlich mit leichtem Gewicht, kurzhandeln, Seilzug und dann  immer weiter steigern. Wenn ein Kollege/kollgin eine PNF fortbildung hat wäre das eine sehr gute Technik für die Ansteuerung der Muskulatur. Leider ist bei einer Plexuskompression und dem Alter deiner Pat. die Prognose nicht so gut. 
    • Hallo. Ich habe eine Frage zu meiner Patientin. Sie ist Mitte 70, Feburar diesen Jahres hat sie sich eine Schulterluxation bds. mit einer traumatischen Armlplexusläsion bds, mitbeteiligung der Rotatorenmanschette zugezogen. Die Finger der linken Hand kann sie nicht endgradig strecken, belastet sie sehr und auch das Bewegungsausmaß ist in Abduktion und Anteversion noch immer sehr stark eingeschränkt. Was möglich ist, mit Schwung kann sie den linken Arm im Stehen leichter über 90° bringen ober Fach des Schrankes und rechts nur mithilfe der linken Hand + Elevation der rechten Schulter. Im Liegen funktioniert AROM und PPROM über den Kopf li etwas schlechter mit Krepitation und etwas Schmerz. Im Fokus stand die Wahrnemungsschulung, scapula-thorakales Gleiten, Isometische Anspannungsübungen an der Tür, BÜ mit Seilzug, Hantelübung und Theraband zur Kräftigung der Rotatorenmanschette und Bizeps, Trizeps. Mir kommt vor, die Abduktion hat sich etwas verbessert, sie hat das Gefühl ca. bei 40° dass es sich wo sperrt und dann kommt sie nicht mehr weiter. Dorsales und caudales Gleiten haben wir auch schon versucht (1x). Wie oft macht man das hintereinander? Ich hab es zu Beginn, weil ich nicht genau wusste ob das möglich ist, 3x10 WH pro Seite gemacht (dorsal gleiten). Ich komme nur einmal die Woche. Aber im Liegen ist das Bewegungsausmaß fast voll gegeben ohne Gegenstand in der Hand, deshalb kann es schwer das Gelenk sein, oder? Eher vom Nervensystem? Es stagniert momentan und wir kommen nicht weiter. Ich habe noch 3 TE bei ihr. Habt ihr vielleicht hilfreiche Tipps für mich um einen "kleinen" Fortschritt zu erzielen? Sie übt wirklich sehr fleißig. Danke für eure Hilfe.LG  

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