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Hilfsmittel Rollator oder Unterarmgehstützen?

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Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich zerbreche mir schon den ganzen Tag über folgende Patientensituation den Kopf:

Männlicher Patient, 61 Jahre

Z.n. PFN am 20.7.18 aufgrund eines Sturzes, schmerzadapt. VB erlaubt

Patient ist nun bei uns auf Reha und derzeit mit seinem Rollator mobil. Den Rollator erhielt der Patient von seinem Hausarzt schon Wochen vor dem Sturz, da er zstzl. an COPD Gold IV leidet. Laut Hausarzt, soll ihm der Rollator wegen der COPD den Alltag erleichtern. Der Patient nahm den Rollator kaum her, erst jetzt seit der OP als Gehhilfe. Er stützt sich stark auf den Rollator ab. Nun meine Gedanken: wären Unterarmgehstützen nicht besser? Ich würde ihn gerne an den Gehstützen mobilisieren, um :

-  bald die Belastbarkeit der Hüfte/des Beines zu steigern

- in den diagonalen Gang überzugehen

- letzten Endes auch ganz von den Gehhilfen weg zu kommen / langsames Abtrainieren der Gehhilfe

wie seht ihr diese Situation?

 

Vielen Dank im Voraus :)

Geschrieben

Guten Abend

solange er mit UA Gehstützen laufen kann, soll er das machen - Rollator ist ganz nett, aber die verstärkte BWS Kyphose und das adaptieren daran finde ich ganz unschön - wenn er sich einmal daran gewöhnt hat, ist das aufrichten wieder ein neuer Kraftakt.
Um die ersten Schritte zu laufen okay - aber würde es ihm nicht unbedingt antrainieren wenn er es nicht braucht.

COPD muss er halt alles tun um möglichst mobil zu bleiben. Wenn er das noch kann, was er ja vor dem Sturz offensichtlich konnte - weiter so, nicht nachlassen - 61 ist ja auch noch kein Alter - kann er noch lange Zeit vor sich haben, wenn er mobil bleibt.
Wer rastet der rostet.

Ich hoffe ich konnte helfen.
Liebe Grüße
 

Geschrieben

Hallo PT87,

genau wegen der BWS Kyphose, die PhysioJan ansprach, könnte es mit der COPD noch schlimmer werden. Die gekrümmte Haltung ist für eine gute Lungenatmung nicht gerade förderlich und könnte evtl. noch weitere Erkrankungen der Atemwege hervorrufen. 

Ich habe auch schon erlebt, dass durch die Stützaktivität der Arme und der RM, durch überhöhten Tonus, Gefäße komprimiert werden und es zur Bewusstlosigkeit führt. Wird oft verkannt und mit Medikamenten behandelt.

Bei einer PFN-Versorgung sollten Stützen schon drin sein. Mit vorheriger Belastungsanpassung und Muskelaufbau. Stabilität kommt immer zuerst. 

LG

 

  • 6 years later...
Geschrieben

Hallo zusammen,

ich denke, die Diskussion ist sehr interessant, und beide Hilfsmittel – Rollator und Unterarmgehstützen – haben in diesem Fall Vor- und Nachteile. Bei einem Patienten mit COPD Gold IV kann der Rollator tatsächlich nützlich sein, um die Atmung durch die stabile Haltung zu unterstützen, insbesondere in den Ruhephasen. Aber ich stimme euch zu, dass die langfristige Nutzung des Rollators zu einer verstärkten kyphotischen Haltung führen könnte, was bei der COPD definitiv kontraproduktiv wäre.

Unterarmgehstützen könnten in dieser Situation eine gute Alternative sein, da sie den Patienten dazu zwingen würden, sich aktiver zu bewegen und seine Muskelkraft wieder aufzubauen. Dies könnte nicht nur die Belastbarkeit der Hüfte verbessern, sondern ihm auch helfen, schrittweise von jeglicher Gehhilfe wegzukommen. Aber das Wichtigste ist, dass der Patient mobil bleibt, ohne übermäßigen Druck auf den Rollator auszuüben, was seine Haltung verschlechtert und die Atmung behindert.

Am Ende würde ich sagen, es hängt stark von der individuellen Situation des Patienten ab. Ein gezielter Trainingsplan mit einem schrittweisen Übergang könnte vielleicht der beste Weg sein, um seine Mobilität und seine Lebensqualität zu verbessern.

Liebe Grüße!

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Gast
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  • Beiträge

    • Morgen Kerschl! Also erstmal ist ja das Hauptproblem deiner Patientin die Einschränkung der Bewegung. Hier muss man schauen was die Bewegung einschränkt, denn dadurch unterscheiden sich auch die Maßnahmen und Techniken. Ist es  eine Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit selbst oder bekommt deine Patientin den Arm nicht nach oben weil die Kraft fehlt. Bei einer kapsulären Einschränkung aufgrund von verklebungen würdest du beim endgradig passiven Bewegen in AR oder Flex einen festen Stopp spüren, da blockiert sich was. Hier sind aufjedenfall Techniken wie Gleitmobilisationen aus der Manuellen Therapie sinnvoll, später sollte man aber mit einem langen Hebel arbeiten, also über die Grenze hinaus um Kapselanteile und Muskulatur weiter zu dehnen. Was Ich so herausgelesen haben scheint die Bewegungseinschränkung nicht kapsulär zu sein. Das musst du aber wie oben beschrieben testen. Hier scheint ein Kraftdefizit aufgrund des Plexusschadens zu bestehen. Hier ist es aufjedenfall sinnvoll aktiv mit iher zu arbeiten. Erstmal assistiv, dann aktiv, schließlich mit leichtem Gewicht, kurzhandeln, Seilzug und dann  immer weiter steigern. Wenn ein Kollege/kollgin eine PNF fortbildung hat wäre das eine sehr gute Technik für die Ansteuerung der Muskulatur. Leider ist bei einer Plexuskompression und dem Alter deiner Pat. die Prognose nicht so gut. 
    • Hallo. Ich habe eine Frage zu meiner Patientin. Sie ist Mitte 70, Feburar diesen Jahres hat sie sich eine Schulterluxation bds. mit einer traumatischen Armlplexusläsion bds, mitbeteiligung der Rotatorenmanschette zugezogen. Die Finger der linken Hand kann sie nicht endgradig strecken, belastet sie sehr und auch das Bewegungsausmaß ist in Abduktion und Anteversion noch immer sehr stark eingeschränkt. Was möglich ist, mit Schwung kann sie den linken Arm im Stehen leichter über 90° bringen ober Fach des Schrankes und rechts nur mithilfe der linken Hand + Elevation der rechten Schulter. Im Liegen funktioniert AROM und PPROM über den Kopf li etwas schlechter mit Krepitation und etwas Schmerz. Im Fokus stand die Wahrnemungsschulung, scapula-thorakales Gleiten, Isometische Anspannungsübungen an der Tür, BÜ mit Seilzug, Hantelübung und Theraband zur Kräftigung der Rotatorenmanschette und Bizeps, Trizeps. Mir kommt vor, die Abduktion hat sich etwas verbessert, sie hat das Gefühl ca. bei 40° dass es sich wo sperrt und dann kommt sie nicht mehr weiter. Dorsales und caudales Gleiten haben wir auch schon versucht (1x). Wie oft macht man das hintereinander? Ich hab es zu Beginn, weil ich nicht genau wusste ob das möglich ist, 3x10 WH pro Seite gemacht (dorsal gleiten). Ich komme nur einmal die Woche. Aber im Liegen ist das Bewegungsausmaß fast voll gegeben ohne Gegenstand in der Hand, deshalb kann es schwer das Gelenk sein, oder? Eher vom Nervensystem? Es stagniert momentan und wir kommen nicht weiter. Ich habe noch 3 TE bei ihr. Habt ihr vielleicht hilfreiche Tipps für mich um einen "kleinen" Fortschritt zu erzielen? Sie übt wirklich sehr fleißig. Danke für eure Hilfe.LG  
    • Gast Katha
      Hallo, gibt es hier jemanden dem sogenannte Prolotherapie etwas gebracht hat?    

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