Jump to content

Recommended Posts

Geschrieben

Hallo, ich stecke gerade mitten in meiner Ausbildung und habe momentan Zwischenprüfungen in Form von Fallbeispielen.

Wir haben im Unterricht schon neurodynamische Tests durchgeführt, wie den Slump-test, SLR, PKB und verschiedene ULTTs für die obere Extremität.

Nun stellt sich für mich die Frage, wenn so ein Test positiv ausfällt, also die Gleitfähigkeit des Nervens gestört ist, wie kann ich das beispielsweise behandeln?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.
MFG Janina

Geschrieben

Hallo Janina!
Ruhig den Fachlehrer nochmal fragen. Mir hat auch oft der Übergang vom Befund zur Behandlung gefehlt.

Mit den genannten Test überprüfst du wie "gut" sich der Nerv bewegen bzw. dehnen kann. Es gibt zwei Formen der Therapie wenn der Befund auffällig wird.

Du entscheidest dich für die sanftere Methode ("slider") wenn die Beweglichkeit stark eingeschränkt/ die Schmerzen sehr stark sind oder für die aggresivere Methode ("tensioner") wenn du in der Therapie gut vorangekommen bist bzw. von Anfang an schwache Symptome auslösbar waren (z.B. wenn dein/e Patient/in hypermobil ist).

Beim slider willst du das die Nerven in ihrer Hülle sliden rutschen/gleiten) Als gutes Beispiel kann man hier den Slumptest nennen. Du hast getestet und es haben sich dabei die typischen Schmerzen des Patienten auslösen lassen
(d.h. nicht nur in der Kniekehle und dem hinteren Oberschenkel sondern in den Rücken manchmal bis zum Hals hinauf (der Slump kann sehr sehr unangenehm sein)
Als Slider durchgeführt sitz der Patient sicher auf einem Hocker oder über Eck auf der Behandlungsbank.

Das rechte Bein war auffällig in der Testung.
ASTE: Sitz auf einem Hocker Knie ca. 90°Flexion, WS & HWS in leichter Flexion (Kinn Richtung Brust ziehen)
ESTE: der Patient streckt das re. Bein, simultan bringt er die WS in Aufrichtung bzw. leichte Extension dadurch bleibt die "Nervenkette" entspannt.

Der Wechsel zwischen ASTE und ESTE erfolgt in einem ruhigem Tempo.
10*wiederholen und dem Patienten genauso als Hausaufgabe mitgeben zur nächsten Therapieeinheit eine Rücktestung durchführen (also hier wieder den SLUMP)

NUN zum tensioner (tension dürfte bekannt sein: spannen) Hier sieht es folgendermaßen aus.
Du willst den Nerven auf Dehnung/ Spannung bringen. Dafür musst du Anfang und Ende möglichst weit voneinander weg bewegen.
Am Beispiel Slumptestung re. war positiv:
ASTE: Patient sitzt aufrecht re Knie ca 90°Flex., HWS ist aufgerichtet bzw in leichter Extension
ESTE: Simultan re. Knie extendieren und WS flexieren, das Kinn zur Brust ziehen, hier darf auch ein Dehnungschmerz gespürt werden sobald der Patient aus der Dehnung herausgeht sollte es wieder aufhören.

10*wiederholen, Hausaufgabe genauso, zur nächsten Therapie Retestung.

Das ist das Prinzip kann man auf die anderen Test recht gut übertragen. Probiers am besten an dir selber aus, ein leichtes Ziehen kann man oft auch bei den "Gesunden" auslösen.
Ansonsten hab ich hier noch ein kurzes YouTube-Video:

http://www.youtube.com/watch?v=w4AkqZaB5mQ

Der Herr spricht Englisch ist aber recht simpel, er führt die Übungen für meinen Geschmack etwas zu schnell durch ;)
Ansonsten immer an die Lehrer wenden. Fragen zeigt ja nur das du weiter denkst.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Mit freundlichem Gruß Ina

PS: Zum Glück habe ich morgen Spätschicht und kann schön lange schlafen ;P

Geschrieben

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :)

Hört sich soweit logisch und machbar an, ich werds gleich ausprobieren.

Natürlich frag ich in der Regel auch meine Dozenten, nur so kurz vor der Prüfung ist das immer schwierig, jeden dann noch rechtzeitig zu erwischen.
Es ist auch immer schön noch eine zweite Erklärung oder sogar Maßnahme zu hören. Lässt einen weitergehen und etwas kreativer werden.

Liebe Grüße,
Jani

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Gleiche Inhalte

  • Beiträge

    • hallo, Ich habe seit Anfang September Schmerzen an der rechten Schulter. Das MRT hatte folgenden Befund:   MRT rechte Schulter nativ vom 23.9.2025: pw-FSE frontal und axial FS, T1w-TSE frontal und T2w-TSE sagittal Humeruskopfhochstand und Wulst an der Unterseite des Acromion. Kaum Erguss. Geringe Lockerung im ACG. Keine Ruptur der Rotatorenmanschette, des knorpeligen Labrums und der langen Bizepssehne, aber deutlich wohl tendinitisch Ödem der SSPS subacromjal. Vor allem aber dorsal Hill-Sachs'sche Impression mit Marködem, aber ohne eindeutige Bankart-Läsion. Sonst kein Nachweis knöcherner Destruktionen. Beginnend muskuläre Atrophie, fettige Degeneration und Retraktionen. Auswertung: Auch Outlet-Impingement. Keine eindeutige Ruptur. Hill-Sachs-Läsion dorsal, Lockerung im ACG. Tendinitis und auch Kapsulitis und Bursitis.   Der Orthopäde meinte, dass es eine frozen Schulter ist, ein anderer Arzt meinte, das kann man so gar nicht sagen.   Die akuten Schmerzen ließen nach 14 Tagen nach, und ich konnte den Arm zumindest schon wieder leicht bewegen.   Dann bin ich zur Physiotherapie zur manuellen Therapie und das hat das ganze eher wieder verschlechtert, so dass es jetzt wieder bei Bewegung eher mehr schmerzt und ich die Übungen komplett eingestellt habe.   Ich bewege jetzt den Arm seit einem Monat fast gar nicht mehr und ich kann auf dieser Seite kaum schlafen. in Ruhe tut nichts mehr weh. Aber wie gesagt, wenn ich mich blöd im Bett umdrehe oder den Arm bewege, hab ich sofort wieder Schmerzen. Das ganze geht jetzt schon seit drei Monaten! Ich kann weder Sport treiben noch Autofahren noch sonst irgendwas und es nervt langsam. Wie lange kann so etwas dauern und tue ich mir damit was Gutes, wenn ich den Arm gar nicht mehr bewege? Ich traue mich aber auch nicht mehr zur Physiotherapie, denn das war ja letztendlich der Punkt, warum es mir jetzt wieder schlechter geht. Ich würde mich sehr freuen um eine Antwort.   Derzeit habe ich einen Morbus Basedow Schub - könnte das etwas damit zu tun haben?   Vielen Dank für euren Rat! LG
    • Hallo! Sorry für die verspätete Antwort Ja, das könnte wirklich sein, daß der N.podentus dahintersteckt von der Symptomatik würde es passen. Man kann das aber behandeln. Es gibt leider wenig Physiotherapeuten sich bei einer N.podentusproblematik wirklich auskennen. Ich würde Dir empfehlen zu einem Osteopathen zu gehen.  
    • ich hoffe, ich kann hier Hilfe finden. Meine Geschichte begann Anfang 2024 mit einem sehr schmerzhaften Analabszess, den ich lange Zeit unbehandelt ließ. Der Abszess entwickelte sich zu einer Analfistel, die operiert werden musste. Ich hatte eine große Wunde links neben dem After, die heilen musste. Die Heilung dauerte etwa sechs Wochen. Sitzen fiel mir danach aufgrund der Operation oft schwer, aber es wurde allmählich besser. Schließlich konnte ich wieder normal sitzen und meinem Beruf und Alltag wie gewohnt nachgehen. Es schränkte mich nicht wirklich ein, außer wenn ich längere Zeit saß; dann war es manchmal unangenehm. Im August 2025 änderte sich alles. Ich merkte, dass ich nicht mehr lange sitzen konnte, ohne Beschwerden zu haben. Sobald ich mich hinsetzte, hatte ich sofort das Gefühl, einen Fremdkörper im After zu haben, als säße ich auf einem harten Golfball oder etwas Ähnlichem. Ich habe beim Sitzen einen dumpfen, empfindlichen Schmerz im Bereich des Afters, sodass ich nicht lange ohne Beschwerden sitzen kann; es ist einfach sehr unangenehm. Ich war erneut im Krankenhaus bei einem Proktologen, der mich untersuchte, unter anderem mit einem MRT des Beckens und einer Proktoskopie. Alles war unauffällig, und es ist gut verheilt. Mein Urologe stellte jedoch einen sehr hohen Tonus des Analschließmuskels fest. Nun habe ich zusätzlich oft ein brennendes Gefühl im Dammbereich beim Sitzen oder um den After herum. Die Intensität variiert; mal ist es stärker, mal schwächer. Mir fällt auch auf, dass ich meine Aftermuskulatur ständig anspanne, selbst unbewusst, beim Gehen oder Stehen. Ich kann nicht länger sitzen, ohne diese Symptome zu haben. Könnte es sich um eine Pudendusneuralgie handeln? Der Urologe hat mir das Beckenbodenhartspann Syndrom diagnostiziert. Gibt es Medikamente, die helfen könnten? Ich mache derzeit Beckenboden-Physiotherapie in der Hoffnung, dass sie Linderung verschafft. Ich bin überrascht, dass ich nach meiner Operation besser sitzen konnte und keine dieser Symptome hatte, aber jetzt habe ich sie, obwohl die proktologische Untersuchung nichts ergeben hat. Ich bin sehr verzweifelt und wäre dankbar für jeden Tipp, was ich noch tun könnte. Vielleicht hat ja jemand schonmal etwas ähnliches erlebt oder kann mir helfen was ich am besten noch tun kann? Vielen Dank!

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung