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Steife große Zehe nach Sehnen-OP

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Gast Thorsten

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Hallo liebe Physio-Gemeinde,

 

Ich als Patient habe eine Frage bezüglich meiner rechten großen Zehe, und wie ich mich verhalten soll. Ich hoffe jemand von euch kann mir einen Rat geben.

 

Also kurz zu meinem Problem. Vor knapp 4 Wochen ist mir beim Geschirrspülen ein Glas zersprungen und auf den Fußrücken gefallen. Dabei wurde die Streckersehne zum großen Zeh (extensor hallucis longus) komplett durchtrennt.

 

Ich wurde zunächst in der Notaufnahme mit Nadel und Faden wieder geflickt, das hat allerdings noch keine Stunde gehalten. Also kam ich 2 Tage später in den OP und dort wurde die Sehne mit einem Fiber-Tape verstärkt und alles erneut zusammengenäht. Der Schnitt ist leider recht groß ausgefallen, weil sie die Sehne erst wieder im Fuß suchen mussten. Gute 10 cm lang. Seither habe ich den kompletten Fuß in einem Orthesen-Stiefel ruhig gestellt bekommen.

 

Heute, fast 4 Wochen nach der OP, stelle ich fest, dass ich den betroffenen Zeh so gut wie nicht mehr bewegen kann. Weder beugen noch strecken ist möglich. Und das obwohl keine signifikante Schwellung mehr vorliegt und auch sonst die Heilung bisher sehr gut verlaufen ist. Der Chirurg sagt, ich soll noch nicht so viel bewegen und noch ein paar Wochen warten.  Aber ich habe den Fuß bisher brav im Stiefel gelassen und wie ein rohes Ei behandelt, doch ich merke bereits jetzt, dass die Sehne genau an der Stelle "festgewachsen" ist, wo die Narbe verläuft. Das soll sicher nicht so sein.

 

Man liest bei ähnlichen Verletzungen an der Hand, dass die Leute die Finger so früh wie möglich bewegen sollen, um Verklebungen zu vermeiden und einer Steifigkeit vorzubeugen. Zumindest passive Bewegungen werden da empfohlen. Für Zehen findet man leider keine Richtlinien. 

 

Nun habe ich natürlich ein wenig Sorge, dass die Sehne komplett verklebt und ich womöglich eine bleibende Immobilität davontragen könnte.

 

Wie seht ihr das Ganze? Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

 

Viele liebe Grüße

Thorsten

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Hallo Thorsten,

wir nennen diese Art von Steifigkeit "Kontraktur" Eine Kontraktur kann vor allem dann entstehen, wenn ein Gelenk nicht im vollen Bewegungsausmaß genutzt wird. Diese Gefahr besteht zum Beispiel bei einer neurologischen Erkrankung wie einer Lähmung, oder bei einer Ruhigstellung im Gipsverband nach einer Fraktur.

Oder wie bei dir bei dir: Ruhigstellung durch Nähte. Das ist auch richtig und wichtig, zumindest bis die Fäden gezogen wurden. Hierbei sind bekannte Komplikationen tatsächlich, dass die Nahtstellen zu Verwachsung mit der Umgebung neigen. Daher ist eine frühzeitige Bewegung der Nahtstelle notwendig, um das Entstehen der Verwachsungen und damit eine Bewegungseinschränkung zu vermeiden.

Ich würde dir jetzt raten, so schnell wie möglich die Zehe von "Ergotherapeuten" behandeln zu lassen um schlimmeres zu verhindern! Die können dir auch Tipps und Anleitungen zur Selbstbeahndlung geben.

 

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Hey Gianni,

 

vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich hab mir das schon fast gedacht und war heute bei einem Physiotherapeuten. Ich habe so schnell nur deswegen einen Termin gekriegt, weil ich mit meinem Hausarzt per Du bin und so sehr schnell ein Rezept bekommen konnte und weil ich in der Physiopraxis etwas Druck gemacht habe.

 

Aber die netten Leute dort haben mir genau das Gleiche geraten. Ich soll nun so viel es geht bewegen und ich bekam passende Übungen gezeigt. Ohne Stiefel auftreten soll ich noch nicht, aber die Zehen krallen und andere kleine Übungen werden es hoffentlich so gut es geht richten.

 

Vielen Dank nochmal und alles Gute!

 

Thorsten 

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...Super 👍 und parallel dazu sollte eine Narbenbehandlung erfolgen, um die Durchblutung anzuregen, geschmeidiger und mobiler zu machen. Außerdem verhindert man eine mögliche Wucherung damit.

Das kannst du aber auch selber machen, hier habe ich eine gutes Erklärvideo für dich:

https://www.youtube.com/watch?v=z4X3aPEVfKc

 

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Danke nochmal, Gianni!

 

Ich hab mir das Video gestern Abend noch angesehen und direkt damit angefangen 😊

Morgen bin ich nochmal beim Physiotherapeuten. Ich denke, ich bin nun bestens aufgehoben.

 

Vielleicht noch kurz für die Nachwelt, die das hier lesen wird. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Chirurgen offenbar nicht wissen, wie eine optimale Nachbehandlung bei einer Sehnen-OP aussehen soll. Weder der operierende Oberarzt, noch der niedergelassene Chirurg hat in meinem Fall darauf hingewiesen, dass ich eine ergo- oder physiotherapeutische Behandlung benötigen werde und es wichtig ist, die Sehne so früh wie möglich geschmeidig zu halten. Erst, nachdem ich selbst bemerkt habe, dass meine Sehne unter der Narbe festgeklebt ist, habe ich mich selbst um eine notwendige Therapie gekümmert. Alle Physios, mit denen ich nun gesprochen habe, konnten über die Ärzte nur den Kopf schütteln. Gerade der niedergelassene Chirurg, den ich eigentlich um eine Heilmittelverordnung beten wollte, hat noch keine 10 Sekunden Zeit für mich gehabt und mich einfach wieder nach Hause geschickt. Ich werde ihn auf jeden Fall noch bei der Ärztekammer melden. Mein Rezept für KG habe ich dann vom Hausarzt bekommen.

 

Ich werde nun versuchen das Beste daraus zu machen und mich in ein paar Wochen nochmal in diesem Post melden, wie es meiner Zehe geht. Bisher sieht es leider nicht so toll aus...

 

Viele Grüße

Thorsten 

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Kommentare

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Gast
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  • Beiträge

    • Hallo Chris, also wenn du und dein Therapeut einen Behandlungsansatz hattet, dann hol dir doch eine Folgeverordnung. Da gehst du zu dem Arzt, der dir das Rezept ausgestellt hat, da reicht es auch zum Service zu gehen und die nach einer Folgeverordnung zu fragen - das geht meist Problemfrei, dann kannst du dir neue Termine für die Physio geben lassen und ihr arbeitet weiter. Du kannst in der Zwischenzeit die Übungen machen, die du mit deinem Therapeuten gemacht hast LG
    • Gast ChrisM0310
      Hallo,   war neulich beim Physiotherapeuten wegen Hüftproblemen und nachdem Massagen das schlimmste erledigt haben und ich seitdem beim Sport ein bsischen besser aufpasse gehts wieder besser, ABER ich habe immenroch Knieprobleme (Patellaspitzen) und auch meine Ferse tut gern mal weh (plantarfasziitis).   Ich gucke aktuell, dass ich vorallem meinen Hüftbeuger n bisschen stärke (mache vor allem Lunges).   Während der Physiotherapie hat der therapeut an meinen Beinen gezogen um zu gucken wie steif die Gelenke sind und meine mein rechtes Bein beweget sich keinen Millimeter. War leider die letzte Stunde und wir sind nicht mehr dazu gekommen zu besprechen, was ich als nächstes tun soll oder was genau das ganze überhaupt heißt. Bin ich überhaupt richtig mit dem Hüftbbeuger unterwegs? Mein unterer Rücken macht eigentlich keine Probleme solang ich nichts übertrieben schweres hebe.  Nur meine Beine und Füße tun (vor allem nach dem tanzen) recht ordentlich weh. Besonders beweglich bin ich in der Hüfte tatsächlich nie gewesen und mit nem Schreibtischjob und wenig anderem Sport hab ichs sicherlich nicht besser gemacht. Mittlerweile Bin ich 2 mal die Woche bei Sportkursen in denen wir vornehmlich Core und Hüfte trainieren aber ich bin mir oft nicht sicher, ob ich die Übungen überhaupt richtig machen kann, weil mir eben die Basis Hüftmobilität, aber auch die Stabilität fehlt um die Übungen überhaupt korrekt auszuführen.   Hat irgendwer ne Idee was ich machen kann? 
    • Haha vielen Dank - als Therapeut muss man geduldig sein. und wir haben uns jetzt ganz viel mit dem Thema LWS/Becken beschäftigt - du hast viel Therapie gemacht. Es hat nichts gebracht? Dann ist die Ursache eher nicht die LWS/Beckenregion. Dein ursprüngliches Problem scheint dann ggf doch die HWS Region zu sein. Was ich so bei dir viel raushöre - du motivierst dich viel, macht unendlich viel und gehst alles sehr strikt und verbissen an. Erstmal ist das sehr schön, dass du die Übungen machst und dich so anstrengst. Man kann aber auch zuviel machen und sich in etwas sehr verbeißen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn man mit den Zähnen knirscht oder presst sorgt das für enorm viel Spannungszustände - die deine HWS Problematik erklären könnten. Dies ist jedoch ein komplett neues Fachthema und sollte nicht hier online durchgeführt werden. Ich würde mit deinem Therapeuten sprechen - wenn soviel an der LWS rumgedoktort wurde - ohne Erfolg muss die Therapie überdacht werden. Wenn du auch so mit dem ganzen Herz bei der Sache bist, kann das ebenfalls Symptome verursachen. Daher ist es auch mal sehr ratsam Entspannungsübungen zu machen - um dem ganzen System auch mal etwas Möglichkeiten zum "atmen" zu verschaffen.

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