Therapie
Hier muss wieder zwischen der diabetischen Polyneuropathie und einer Polyneuropathie, die sich auf andere Ursachen zurückführen lässt, unterschieden werden.
Bei der diabetischen Polyneuropathie ist die Behandlung des Diabetes mellitus zunächst vordergründig vorzunehmen. Ist der Blutzucker (Blutzuckerwerte) gut eingestellt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich Nervenschäden neu entwickeln oder bestehende Nervenschäden verschlechtern.
Die Polyneuropathie selbst sollte behandelt werden, um Beschwerden zu lindern und weitere Folgen auszuschließen. Da gerade bei der diabetischen Polyneuropathie das Schmerzempfinden nur noch wenig oder gar nicht vorhanden ist, sollten Patienten hier besonders Füße und Hände nach Blasen, Rötungen und Schwielen untersuchen. Eine ausgiebige und sorgfältige Fuß- und Handhygiene ist dringend angezeigt.
Um Schmerzen zu lindern, reicht in manchen Fällen die Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) oder ähnlichen schmerzstillenden Medikamenten aus. Die Einnahme sollte jedoch immer im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt besprochen und im Verlauf kontrolliert werden. Sollten diese Medikamente nicht anschlagen, sollten andere Schmerzmittel, zum Beispiel Alphaliponsäure oder Opioide, ausprobiert werden.
Anwendungen im Rahmen einer physikalischen Therapie können auch zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Diese kann die Schmerzbekämpfung unterstützen, vor allem bei sensiblen und motorischen Störungen einer Polyneuropathie.
Dabei sind z.B. Krankengymnastik, Wechsel- und Bewegungsbäder, Elektrobehandlung gelähmter Muskeln, warme und kalte Wickel die Mittel der Wahl.
Bei Polyneuropathien anderer Ursache sollte die Therapie auf diese ausgerichtet sein. Liegt beispielsweise der Erkrankung ein bakterieller Infekt zugrunde, werden in der Schulmedizin meistens Antibiotiker verordnet. Bei einer alkoholischen Polyneuropathie ist eine vollständige Alkoholabstinenz dringend indiziert.