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Chandra

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Alle erstellten Inhalte von Chandra

  1. Hi Bud, vielleicht bin ich da ja zu naiv, aber ich würde denken, diese Übungen kannst Du genauso oft machen wie andere Übungen auch oder was soll an denen anders sein? ? Du machst doch viel Sport und kennst Dich aus. Musst halt die Superkompensation beachten, den Muskeln Zeit geben, sich erholen zu können. Übrigens, der Grund, weshalb ich gerade das Youtube-Video ausgesucht hab: Ich weiß, Du hast nach Übungen gefragt und die kommen ja auch vor. Finds aber super und wichtig, dass er betont, dass Übungen alleine nicht viel bringen, wenn die HWS-Stellung durch Fehlhaltungen bedingt werden. Wenn Deine Muskeln 23h pro Tag den Input bekommen, diesen Geierhals zu formen und Du dann angenommen 1h (alle 2 Tage ) mit Übungen dagegen arbeitest, ist das kaum als Tropfen auf dem heißen Stein zu betrachten. Die Übungen sind nicht schlecht, aber es ist denke ich viel wichtiger, dass die Haltung im Alltag korrigiert wird (wenns denn an ner Fehlhaltung liegt) und da kommen dann wieder die Kopfkissenhöhe, das Schuhwerk, ggf. Korrektur einer Kurzsichtigkeit etc. ins Spiel.
  2. Ich habe nicht mehr Deinen ganzen Text im Kopf, aber soweit ich mich erinner, hast Du uns am Anfang schon mal gefragt, was Du machen kannst. Daraufhin haben wir Dir unsere Gedanken mitgeteilt, alles, was uns eben so eingefallen ist. Wenn Du die Frage jetzt wieder stellst, und wir in der Zwischenzeit leider kein Allheilmittel gefunden haben, werden wir Dir zwangsläufig das Gleiche nochmal erzählen. Ich verstehe total, dass das nicht das ist, was Du hören möchtest. Du weißt gar nicht, wie gerne ich Patienten sagen würde: geh zu diesem Facharzt, der gibt Dir die Pille xy oder führt die OP xy durch und dann bist Du geheilt. Das gibt es leider nicht. Es gibt immer mal wieder Scharlatane, die sowas behaupten, aber nur, um die Pat. auszunehmen. Da es keinen Wunschweg gibt, können wir Dir nur raten, was möglich ist. Und das sind regelmäßige Übungen, nicht zu viel, nicht zu wenig, Entspannungsverfahren und Anwendungen bei versch. Fachdisziplinen und noch ein paar andere Bausteine, die wir hier aber alle schon mehr oder weniger aufgeführt haben. Das ist alles, was wir da tun können. Das tut mir Leid. Es ist überhaupt nicht fair, dass manche Menschen sich Tag für Tag durchbeißen und vorwärtsquälen müssen, während andere scheinbar fröhlich und ungehindert durchs Leben hüpfen können. Leider hat das Leben nie auch nur die Andeutung gemacht, dass es gerne fair sein möchte. Gerechtigkeit ist ein Konstrukt, das sich Menschen ausgedacht haben. In der Natur gibts sowas nicht. Und es ist auch subjektiv. Wenn man sich immer mit den pfeifenden, fröhlichen, unbeschwerten Menschen vergleicht, bekommt man zwangsläufig das Kotzen. Ich weiß, dass es ein schwacher Trost ist, aber es gibt auch immer Menschen, denen es deutlich schlechter geht. Ich weiß nicht, ob Du mal zu Besuch oder gar als Pat. auf ner Intensiv-Station warst. Aber ich bin danach jedes Mal froh, dass ich gehen, sprechen, essen, trinken, und eigenständig atmen und auf Klo gehen kann, ohne auf Hilfe und/ oder Geräte angewiesen zu sein. Dein Schicksal mag hart und ungerecht sein, trotzdem solltest Du, wie Du selbst schon geschrieben hast, lernen, Deine Erkrankung anzunehmen und trotz ihr glücklich leben zu können. Momentan habe ich eher das Gefühl, Du weißt Dir selbst nicht zu helfen und bist sauer und gefrustet, weil alle Ärzte und Therapeuten Dir auch nicht helfen können und Du bei einem Psychologen keinen Termin bekommst.Natürlich ist das blöd und scheiße und auch wenn ich Dich damit langweile, aber das A und O ist, damit umgehen zu lernen. und realistische Erwartungen an Deine Umwelt zu entwickeln. Das ist leider alles, was ich Dir dazu sagen kann, tut mir Leid!
  3. Hallo Anna, das klingt ziemlich verzweifelt und als ob Du schon Einiges ausprobiert hättest... Das Sinnvollste bei chronischen Schmerzpatienten ist ein multimodales Team, was bedeutet, dass zumindest ein Arzt, ein Physio und ein Psychologe zusammenarbeiten, und zwar unabhängig von der Ursache des chronischen Schmerzes, also bei Krebspatienten genauso wie bei chronischen Rücken-, Kopfschmerz oder Fibro-Patienten. In einem ambulanten Setting bekommt man sowas leider nie wirklich hin, aber es gibt einige teilstationäre oder stationäre Programme, die so arbeiten, also Schmerzkliniken/ Schmerztageskliniken. Vielleicht wäre das für Dich noch eine Möglichkeit. ? Ansonsten bist Du der Experte für Deinen Körper. Jede Schmerzerkrankung verläuft unterschiedlich und man kann auch keinen Fibro-Patienten mit einem anderen vergleichen, was die Leistungsgrenzen betrifft. Deshalb kannst Du Dir natürlich Hilfe und Unterstützung bei Physios suchen, die Dir bspw. Übungen zeigen oder Triggerpunkte behandeln, aber welche Übung Dir langfristig gut tut, musst Du für Dich herausfinden. Es ist super, dass Du ein regelmäßiges Übungsprogramm machst! Jetzt musst Du es noch an Deine Belastungsgrenze anpassen, zu viel zu machen kann für Dich ebenso schlimm sein, wie zu wenig. Also sind auch Pausen und Erholung wichtig. Und nicht nur Übungen, wenn die Muskeln zu fest sind, sind v.a. Entspannungsverfahren hilfreich. Und zu guter Letzt: Das möchte immer niemand hören, aber selbst wenn Du alles zu 100% richtig machst (was in der Praxis nicht möglich ist, nur mal angenommen) ist es leider bei chronischen Erkrankungen so, dass Restsymptome zurückbleiben können. Und auch, wenn die wieder stärker werden, ist das nicht unbedingt ein Zeichen davon, dass Du etwas falsch gemacht hast. Manchmal ist das einfach so. Es gibt immer bessere und schlechtere Phasen. Da ist, so schwer das sein mag, Akzeptanz gefragt! Akzeptanz bedeutet in dem Zusammenhang übrigens nicht, dass Du alle Hoffnung aufgeben sollst, wird oft falsch verstanden. Hoffen darf man immer! Aber ein ständiger Kampf gegen Windmühlen kostet einfach endlos viel Kraft, die man sich sparen kann. Liebe Grüße Chandra
  4. Wahrscheinlich spendet Dir das nur wenig Trost, was ich jetzt schreibe. Du hast jetzt eine Bildgebung gemacht mit einem Befund, in dem schwarz auf weiß Deine "Einschränkungen" stehen. Ändert der Befund aber etwas an Deiner körperlichen Verfassung? Wie sähe Dein Rücken jetzt aus, wenn Du den Befund nicht hättest? Bzw. wenn man krank ist: Woran leidet man tatsächlich? An dem Wort der Diagnose oder an den Symptomen und den damit verbundenen Einschränkungen? Eine Diagnose hat eigentlich nur den Zweck, körperliche Verfassungen zu kategorisieren. Symptome x,y,z in Kategorie A, m,n,o und p in Kategorie B. Um abschätzen zu können, wie die Prognose aussieht und um es gezielter behandeln zu können. Diagnosen sollen uns eigentlich Handlungsmöglichkeiten und Sicherheit verschaffen. In dem Moment, in dem sie das nicht tun, schadet Diagnostik mehr als sie nützt. Das Wichtige ist ja, wie es Dir geht und nicht, was die Diagnostik sagt, wie es Dir gehen sollte... Aber ich weiß, das ist Theorie. Ich weiß, wie ich mich fühle, wenn ich ein schlechtes EMG-Ergebnis bekomme. Auch wenn das nichts an meinen Beschwerden per se ändert. Übrigens (zumindest als Laie) finde ich, dass der Befund ansonsten nicht so schlecht klingt. Das Meiste, was drinsteht wie die Myelopathie wusstest Du mehr oder weniger schon, aber es sind bspw. keine Bandscheibenvorfälle oder Sonstiges zu finden.
  5. Es gibt eine Eselsbrücke für die Innervation der kurzen Handmuskeln (die ich ehrlich gesagt auch eher dürftig finde, aber besser als nix): der N. ulnaris innerviert alle Handmuskeln außer OLAF; M. opponens pollicis M. lumbricalis I und II M. abductor pollicis brevis M. flexor pollicis brevis (Caput superficiale) —> OLAF wird vom N. medianus innerviert. ? Den Rest muss man wahrscheinl. einfach lernen... (?)
  6. Ja, bei einer Kompression ist es normalerweise wohl auch so, dass es eher progredient (voranschreitend) verläuft. Umso schöner, dass es bei Dir anscheinend besser geworden ist, super! Na klar, Du bist Patient und da kommt jemand und sagt Dir, dass da mit Deinem Rückenmark etwas nicht in Ordnung ist und dass Du das dringend kontrollieren und am besten operieren lassen solltest. Das stelle ich mir sehr beängstigend vor und kann es total gut nachvollziehen, dass Du zur Sicherheit lieber eine MRT zuviel als zu wenig machen möchtest. Die Chirurgen sind es, die m.M.n. bei vielen Pat. etwas sparsamer mit Diagnostik und OPs umgehen sollten - dem Pat. kann man überhaupt keinen Vorwurf machen. Für die Behandler ist es natürlich bequemer - je mehr Bildmaterial sie zur Verfügung haben, desto weniger Risiko müssen sie eingehen, nur wenns überhand nimmt, kann es für den Pat. und das Gesundheitssystem auch Nachteile haben. Ist schwer zu sagen, welche Untersuchung wann noch gerechtfertigt ist und welche nicht mehr. ?
  7. Warum? Na klar, Pausen braucht der Mensch ja auch! Meinte mit aktiv bleiben eher, dass man nicht ganze Wochen der Monate lang nichts mehr tun sollte, wenn man ne schlechte Phase hat, das wär dann kontraproduktiv.
  8. Chandra

    Hohlfuß

    Das ist ne gute Frage. Ich hatte vor vielen Jahren mal ne Therapeutin, die aus der Spiraldynamik kam und deswegen von dem Bereich so begeistert war, weil sie selbst angeblich immer krumme, schiefe Füße hatte, bis sie diese Fobi dazu gemacht hat. Das Einzige, was ich als Laie noch gesehen habe, war ein ziemlicher Hallux Valgus, aber kein Knick-, Senk- oder Spreizfuß. Aber ob man das noch aufbauen kann oder nicht, hängt wahrscheinlich wieder von mehr als einem Faktor ab. Nur wenn diese Physio nicht gelogen hat (und das glaub ich nicht), scheints generell möglich zu sein. Die nächste Frage ist dann nur vielleicht noch, wie sinnvoll das ist. Ich meine, es gewöhnen sich doch alle Sehnen, Gelenke etc. an diese Fehlbelastung und kompensieren es z.T. sogar? Achso, würde man denn jetzt beim Hohlfuß Muskeln aufbauen (mal vorausgesetzt, es geht, natürlich) oder hab ich da Gespenster gehört?
  9. Chandra

    Hohlfuß

    Durch Anspannen bestimmter Fußmuskeln verkürzt sich der Fuß, die Fußwölbungen werden aufgebaut, physiologische Bewegungsmuster sollen wieder erlernt werden können. Hier kein ideales Beispiel, weil sie am Anfang auch krallt (soll man eig. nicht), aber bei Youtube gibts viele Video zu dem Thema:
  10. Chandra

    Hohlfuß

    Ach spannend, da muss ich jetzt doch nochmal nachfragen. Ich hoffe, Tim verzeiht mir das, aber es geht um Hohlfüße. Habe es bisher so verstanden, dass ein Hohlfuß eine Überkompensation von mangelnder Muskulatur ist und dass er deshalb ähnlich wie Senkfüße durch gezielte Muskelübungen behandelt wird? Bzw. wie würde man es ansonsten behandeln können?
  11. Hallo Lonewolf, das ist sicher ganz schön anstrengend, ständig Schübe zu haben, ohne sich erklären zu können, woher sie kommen oder warum es jetzt plötzlich wieder schlechter ist, obwohl Du nichts anders machst. Darf ich Dich mal fragen, wie lange Du schon Fibromyalgie hast? Ich finde es super wichtig, dass Du auch in schwereren Phasen aktiv bleibst - glaub mir, ich habe eine Vorstellung davon, wie schwer das ist - wenn Du Dich an mein "Trainingsmotivation im Winter" Thema erinnerst. ? Wie Du selbst schon erkannt hast, kann es nicht gut sein, gar nichts mehr zu machen und das sehe ich auch so. Das würde eher zu Frust führen und auch dazu, dass man sich sozial immer mehr zurückzieht, abgesehen von der körperlichen Dekonditionierung und dann kann man sehr schnell in einen Teufelskreis kommen. Auch, wenn man kerngesund ist, hat man immer mal Phasen, in denen man fitter ist und andere Phasen, in denen man ein bisschen langsamer machen muss, bei uns chronisch kranken sind diese Schwankungen oft noch viel höher und wir müssen viel besser zuhören, welche Belastungsgrenze uns unser Körper heute vorgibt und welche morgen und lernen, angemessen darauf zu reagieren. Hier ist nur jeder Mensch anders. Also Fazit: Immer ein bisschen machen, nie zuviel. Ist theoretisches Gelaber, das weiß ich, aber nur Du allein kannst herausfinden, was das für Dich konkret bedeutet. Gerne mithilfe von Therapeuten, aber die Belastungsgrenze musst Du beisteuern, da gibts leider kein Patentrezept für. Und das bedeutet sehr viel Ausprobieren, viel Trial und Error und es bedeutet auch, dass Du nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben musst, wenn es wieder schlimmer wird - Du musst nur herausfinden, was Du Dir in dem Moment Gutes tun kannst, um da wieder raus zu kommen. Was mir in so Tief-Phasen hilft, ist was zu machen was Spaß macht (oder was mir zumindest sonst immer Spaß macht), aber auch hier wieder nicht über die Belastungsgrenze hinweg gehen. Oder etwas mit anderen zusammen machen. Sorry, ich weiß, das ist jetzt nicht das, was Du hören möchtest. Wie schön wäre es (auch für mich), wenn ich Dir einfach sagen könnte "Da musst Du einfach jeden Tag 2 mal ne halbe Stunde spazieren gehen und danach diese und jene Muskeln dehnen und alles ist für immer gut, aber selbst wenn das für mich wirkt oder für einen anderen Pat. mit Fibromyalgie kann das für Dich völlig verkehrt sein... Liebe Grüße Chandra
  12. Guten Morgen, Also, warum in meinen Augen keine Diagnostik. Nicht wundern, ich muss dafür leider ein bisschen ausholen. Eine MRT ist super, wenn jemand nen schweren Unfall hat - da sieht man auf einen Blick, was alles kaputt ist. Auch, wenn jemand lange Zeit starke Schmerzen irgendwo hat, kann man mal gucken, woran es liegt und es entsprechend behandeln. Ich seh im Alltag aber oft Patienten (ich meine im Folgenden also nicht immer nur Dich ), bei denen weder noch gegeben ist und denen viel Diagnostik mehr schadet als nützt. Oft sind sie ziemlich verzweifelt, wissen selber gar nicht mehr, wie sie sich noch helfen sollen und haben aus dem Grund das Gefühl, nur Ärzte und Physiotherapeuten können ihnen weiterhelfen (sogenannte "externale Krankheitskontrollüberzeugung" ). Leider sind diese Pat. aus dem Grund ihr ganzes Leben abhängig von Behandlern, haben ständig Termine bei Ärzten, Physios usw., und fragen diese vor fast jedem Schritt, den sie tun, ob das gut für sie ist, weil nur das ihnen ein Gefühl von Sicherheit gibt - auf sich selbst können sie sich nicht verlassen. Das Problematische daran ist zum einen, dass es oft eine Illusion ist, dass diese Behandler einem besser helfen können, da sie auch mit modernsten Verfahren nur sprichwörtlich in Dich reinschauen können, aber die meisten der Faktoren, die ich Dir gestern aufgelistet habe, können sie gar nicht mit erfassen, die wären für einen Therapieplan aber auch wichtig zu berücksichtigen. Die kannst Du allenfalls selbst beisteuern. Darum ist eine Zusammenarbeit mit bspw. Physios super, in der sie Dich auf der Grundlage Deiner Angaben mit ihrer Fachkompetenz behandeln und beraten können. Ich habe jedoch oft den Eindruck, dass eben keine Zusammenarbeit stattfindet, sondern von vielen Pat. die Erwartungshaltung kommt "Sag mir einfach genau, welche Übung ich wie oft wann machen soll" und ich traue Physios sehr viel zu, aber das können sie m.M.n. nicht leisten. ? Wie könnten sie auch - es ist ja nicht jeder Tag gleich und das ist ein Punkt, den der Pat. berücksichtigen muss. Das ist das, was Jan Dir glaube ich oft vermitteln möchte, wenn Du nach ganz konkreten, rezeptartigen Vorgaben fragst. Dein Körper wird Dir schon sagen, was wann gut ist und was wann eher nicht. Und er ist auch der Einzige, der sowas kann. Da kann Dir kein Arzt, kein Physio und auch keine MRT in der Genauigkeit Auskunft drüber geben. Leider haben die meisten Menschen es völlig verlernt, sich auf ihr Körpergefühl zu verlassen und wandern stattdessen vom Hausarzt zum Orthopäden, vom Orthop. zum Radiol. und Physio und wieder zurück zum Hausarzt und machen damit ungewollt ihre Erkrankung zum Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens. Ich gebe zu, das ist eher ein psychologischer als ein physiotherapeutischer Grund, aber eine MRT gibt Dir in Deinem Fall keine Auskunft, die Du nicht schon hättest, sondern nur kurzzeitig eine Illusion von Kontrolle von Außen und damit von Sicherheit, wobei eigene Kontrolle über einen selbst das wäre, was Patienten nicht nur die Illusion, sondern tatsächlich Sicherheit geben kann. Diese Diagnostiksuche ist ein Teufelskreis, der sich selbstständig aufrecht erhält: Ein Patient hat Schmerzen, meinetwegen im Rücken, macht sich deswegen Sorgen, lässt eine MRT machen, bekommt eine Diagnose, ist dann kurzzeitig beruhigt. Durch die MRT lässt also die Angst kurz nach, also lernt der Mensch "Das ist was Gutes" und wenn ein Pat. nochmal wegen etwas Ähnlichem Angst hat, denkt er immer schneller an die Lösung, doch einfach nochmal nachzuschauen und eine wirkliche Indikationsstellung wird leider immer unwichtiger. Damit schadet sich der Patient, weil er immer mehr Kontrolle abgibt und sich immer hilfloser fühlt, der Patient schadet jedoch auch dem Gesundheitssystem, weil dieses in Deutschland solidarisch ist und einfach nicht darauf ausgelegt ist, dass soviele unnötige, sehr teure Verfahren eingesetzt werden (so ne MRT gibts übrigens ab 500 Euro aufwärts ). Übrigens nicht nur bei Diagnostik, auch bei Operationen! Das ist meine Meinung dazu, wie immer dürfen mich die Physios gerne ergänzen. Aber auch meine (zugegeben begrenzten) Physiokenntnisse halten eine erneute Untersuchung nicht für notwendig - es ist doch besser geworden! Das ist etwas Gutes!!
  13. Hi Bud! Da die Physios momentan anscheinend ganz schön eingespannt sind, antworte ich Dir mal. ? Ja! Deutlich besser auf jeden Fall. Sämtliche Systeme und Gewebe in unserem Körper befinden sich in einem permanenten Umbauprozess, um sich an die sich verändernden Lebensumstände anzupassen. Also nicht nur die Muskeln, auch die Nerven, die Knochen, die Gelenke, Herz, Lunge usw. Wir hatten mal einen Pat., der nach einem schweren Unfall sofort nen tiefen Querschnitt hatte, also die Beine gelähmt, ausgeprägte Myelopathie. Nach der ersten Not-OP hat man ihm sofort gesagt, dass er nie wieder aus dem Rollstuhl kommt, aber er wollte das nicht glauben. Er hat 2 Jahre sehr hart gearbeitet, danach kam er zu uns und konnte tatsächlich wieder laufen! Zwar mit deutlichen Spastiken, aber dennoch eine Zunahme der Lebensqualität um 500% Ich will damit keinesfalls sagen "Du musst nur hart arbeiten, dann ist alles möglich." Das ist leider nicht ganz wahr. Es hängt von verflucht vielen Faktoren ab, inwieweit man sich von so etwas erholt: Natürlich davon, was und wieviel man trainiert, aber auch, ob man sich Pausen gönnt, auf seinen Körper hört, von der Einstellung, vom psychischen Befinden, von genetischen Dispositionen für alles Mögliche (Muskelaufbau, Körpergröße, Stoffwechsel, Immunsystem,...), natürlich auch von Lokalisation und Schwere der Läsion und vom Glück und es gibt bestimmt noch 1000 andere Faktoren! Lange Rede, kurzer Sinn. Bei ihm war die Myelopathie läsionsbedingt, bei Dir liegt es an einer Kompression, wenn ich das richtig verstanden habe? Auch das ist natürlich wieder etwas anderes. Aber eine Rückbildung einer Myelopathie ist generell möglich. Ich muss jetzt weg, zu der Frage schreib ich Dir morgen ausführlicher was. Aber vorab: In meinen Augen ist weniger Diagnostik oft mehr (nicht immer), begründe ich dann noch. ?
  14. Chandra

    Hohlfuß

    Hallo Tim, ja, im Grunde kann jede Fußfehlstellung auch zu Bein- und Rückenschmerzen führen, v.a. dann, wenn die Fußveränderungen nicht seitengleich sind und wenn dadurch die Beinachsen schief werden. Es kann aber auch durch den Hohlfuß selbst bzw. die dadurch reduzierte Stoßdämpfung der Fußwölbungen zu einer erhöhten Bandscheibenbelastung kommen. Weißt Du, warum Du einen Hohlfuß hast? Je nach Ursache kann man dem Ganzen mit gezieltem Muskelaufbau und Kräftigungsübungen entgegenwirken. Würde an Deiner Stelle damit auch mal zum Physio gehen. ? Am besten suchst Du jemanden, der sich mit Spiraldynamik auskennt, die beschäftigen sich viel mit Fußfehlstellungen und Muskelketten der Beinachse. ? Liebe Grüße Chandra
  15. Guten Morgen, ich geb Annajule recht, Verstehen ist viel besser als Auswendiglernen. viel nachhaltiger, denn Du kannst es Dir immer wieder ableiten - aber nicht immer möglich! Ich komm zwar nicht aus dem Physio-Bereich, aber uns haben auch viele Dozenten gesagt, wir sollen nichts auswendiglernen, nur verstehen. Im ersten Semester haben das viele geglaubt, im zweiten nicht mehr, weil sie das erste wiederholen mussten... Wenn Du den Zusammenhang von A und B verstehen willst, müssen Dir erstmal A und B bekannt sein. Du kannst z.B. hervorragend die Funktion eines Muskels verstehen, würde ich nie auswendig lernen, aber dafür müssen Dir erstmal Ansatz und Ursprung des Muskels bekannt sein und die musst Du wissen, also lernen. Oder wenn ich Dich frage, welche Interventionen bei einem Asthma-Anfall helfen, musst Du wissen, dass Asthma eine obstruktive Atemwegserkrankung ist, bei der die Bronchien sich verengen. Das sagt Dir der Name allein nicht, musst Du also lernen, dann kannst Du Dir ableiten, dass flach liegen blöd sein muss oder dass eine Lippenbremse helfen kann. Meiner Meinung nach kommt man im medizinischen Bereich ums Auswendiglernen leider nicht herum, umso wichtiger, Dir den Lernstoff plastisch vorzustellen, z.B. auch anhand von Patientenbeispielen, wie Jan vorschlägt.
  16. Hi, Nicht zu viel auf einmal lernen, also zwischendurch Pausen einlegen, dann raus an die frische Luft und ans Tageslicht, vielleicht sogar draußen lernen. Am besten kann man sich nach mittlerer körperlicher Aktivität konzentrieren, also wenn Du schwierige oder neue Themen beginnst, machs nach ner kleinen Jogging- oder Fahrradrunde. Mit leerem Magen lernt sich nicht, nur Zucker ist aber auch nichts. Ernährung und Bewegung sind die beiden Grundpfeiler eines guten Energiestoffwechsels und Energie brauchst Du zum lernen. Und ausreichend Schlaf muss natürlich auch sein, denn nur im Schlaf festigst Du Gelerntes. Am besten alles, was Du gelernt hast, abends vorm einschlafen nochmal wiederholen, dann konsolidiert man besser. Ganz blöd ist Serien oder Filme schauen, die einen geistig völlig woanders hinbringen, also weder Game of Thrones noch der Untergang. ? Ich habs immer so gemacht, wenn ich viel auswendig lernen musste, dass ich mir das als Audiodatei aufgenommen und bspw. beim Zug- oder Autofahren gehört hab - bin aber auch ein eher akustischer Lerntyp. Was ich auch immer toll fand, sind E-learning-Programme, die motivieren, machen Spaß und sind oft äußerst effektiv. Einfach mal gucken, was es da so gibt. Und ansonsten nicht zu spät anfangen (aber das macht man irgendwie fast immer...). Fürs Auswendiglernen möglichst viele Wiederholungen, wenns was zum Verstehen gibt, find ich Lerngruppen super - versuch den Inhalt mal anderen zu erklären. Hilfreich sind auch feste Lern- und Pausenzeiten und eine feste Lernumgebung (nicht im Bett z.B.), man konditioniert sich auf so was. Und halte Dich motiviert - belohn Dich also auch mal, wenn Du viel gelernt hast und leg zwischendurch mal Tage ein, an denen Du weniger lernst und dafür was Schönes mit Freunden unternimmst. Achso, und wenn Du an Altklausuren kommst, ist das auch immer super. Den größten Lerneffekt hast Du, wenn Du erst den Stoff lernst, dann die komplette "Klausur schreibst" und danach erst guckst, was richtig und was falsch war. Viel Spaß bei den wirklich spannenden Themen! ?
  17. Hat es irgendeinen Einfluss, wie lang man die Pausen zwischen den Sets macht? Und ob man aktive oder passive Pausen macht oder ist das egal? ? Ich weiß, die wirklich wichtigen Fragen... ?
  18. Hallo Andreas, da wir weder Deine Mutter noch das Physio-Team kennen, sind wir wahrscheinlich nicht die Richtigen, diese Karte zu schreiben. ?Generell: Je persönlicher Ihr das formuliert, desto netter würde ich es finden - eben kein Standard-Gerede. Setzt Euch doch mal hin und überlegt Euch, wofür ganz konkret Ihr dankbar seid? Für die kompetente Behandlung? Den Humor? usw. Vielleicht könnt Ihr auch konkrete Situationen benennen.
  19. Verdammt, warum musste ich mich verraten? Hab aber eh die Vermutung, dass es Dir früher oder später wohl noch aufgefallen wäre. @ Evi: Ich will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und Dir von einer OP an- oder abraten, finde sowas auch schwierig in einem Forum, da wir ja nur einen sehr begrenzten Ausschnitt von den ganzen Fakten kennen, die zum Stellen einer OP-Indikation notwendig sind. So sieht man bspw. bei Personen mit erhöhtem Anästhesie-Risiko (z.B. bei einer Herzschwäche) eher ab als bei Gesunden, würde jemanden, der finanziell auf seine körperliche Leistungsfähigkeit angewiesen ist (z.B. Leistungssportler, aber auch Dachdecker etc.) eher operieren usw. Ich würde also in jedem Fall noch einmal Rücksprache mit einem weiteren Arzt halten oder in sechs Wochen mit Deinem Physio ausgiebig darüber diskutieren. Aber so, wie es für mich klingt, hast Du erstmal Glück im Unglück gehabt, es scheint sich um eine leichte Ausprägung ohne Nervenbeschädigung zu handeln. Der Hauptgrund, weshalb man Patienten mit WS-Schädigungen so "gerne" operiert (abgesehen vom Geld), ist dass man ansonsten Nervenschäden befürchtet und Nerven können ganz schön nachtragend sein. Ganz zu schweigen davon, dass die damit verbundenen Symptome, die von starken Schmerzattacken über Taubheitsgefühle bis hin zu Lähmungserscheinungen reichen können, ganz schön einschränkend sind. Bei Dir gibt es aber soweit keinen Hinweis darauf, dass Nerven Schaden nehmen könnten und auch das Rückenmark ist unbeschädigt ("keine Myelopathie"), was mir Hoffnung machen würde, die ganze Geschichte vielleicht doch konservativ, ohne OP, in den Griff zu bekommen.
  20. Hallo Evi, vorab, Physiotherapie selbst ist für mich auch fachfremd, deswegen werden wir auf jeden Fall abwarten, was die Physio-Experten zu dem Thema beisteuern können. Da ich aber trotzdem einige Erfahrung im medizinischen/ schmerztherapeutischen Bereich hab, geb ich Dir vorab meine Antwort, die sehr gerne von den Physios ergänzt werden darf. ? Erstmal find ich es von Deinem Arzt völlig verantwortungslos, Dir einfach diese Diagnose an den Kopf zu knallen und Dich damit stehen zu lassen! Wahrscheinlich hast Du Dich mittlerweile selbst schon informiert. Unter einer Spondylose versteht man verschleißbedingte Veränderungen der Wirbelsäule, die im Fall der Retrospondylose den hinteren Bereich der Wirbelsäule betreffen und damit leider auch häufig den Spinalkanal einengen, in dem die Nerven verlaufen. Diese Diagnose wird recht häufig gestellt, manchmal sogar als Zufallsbefund, weil sie nicht immer Beschwerden verursacht. Auch, wenn Beschwerden wie Schmerzen vorhanden sind, kann man sie oft konservativ behandeln, also ohne OP, mithilfe von Physiotherapie und ggf. Schmerztherapie. Leider kann es gerade bei einer Retrospondylose schon sein, dass tatsächlich operiert werden muss. Aus der Diagnose alleine kann man aber keine OP-Indikation stellen. Hast Du zufällig den ganzen Befund für die Physios hier? Und, wenn es mein Rücken wäre, würde ich mir definitiv vor einer Wirbelsäulen-OP eine zweite Meinung einholen, und zwar bei einem Arzt, der nicht selbst operiert. Leider tendieren viele Orthopäden/ Chirurgen dazu, alles zu operieren, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Wie gesagt, es kann sein, dass eine OP notwendig ist, aber ich würde mich nicht leichtfertig unters Messer legen. Und wo genau liegen die Schmerzen? "Nur" im Nacken/ Kopf, oder strahlen sie aus, in bspw. Arme oder Hände? Wann treten die Schmerzen meistens auf? Wie fühlen sie sich an (brennend? Oder eher dumpf oder drückend?) Und dann ist da die Frage nach der Schmerztherapie: Werden, einmal abgesehen von dem gescheiterten Akupunktur-Versuch, Deine Schmerzen behandelt? Neben Medikamenten, die meiner Meinung nach ebenso wenig leichtfertig eingenommen werden sollten (aber in Einzelfällen dennoch erforderlich und hilfreich sein können), zählen zu einer guten Schmerztherapie auch Bewegung, Stabilisierung durch gezielten Muskelaufbau, Schulung der Körperwahrnehmung, physikalische Therapie, TENS, Kinesiotapes, Massagen/ Faszienmobilisation, Schmerzbewältigungstraining, ggf. alternative Verfahren wie Akupunktur, Aromatherapie und viele viele mehr. Gute Besserung und liebe Grüße Chandra
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