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Duchenne-Hinken - Wie werde ich es los?

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum, leide unter das, was man, soweit ich es verstanden habe, Duchenne-Hinken nennt, d.h. beim Gehen oder auch beim Einbeinstand beuge ich mich unweigerlich mit dem Oberkörper über das Standbein (links, die betroffene Seite). Da ich zwar oft Krankengymnastik verschrieben bekommen u. auch selbst viel trainiert habe, das Hinken aber bestenfalls etwas vermindern konnte, ohne es je auch nur annähernd ganz wegzubekommen, möchte ich mich nun in diesem Forum informieren.

 

Kurz zu meinem Background:

40 J. alt, Hüftdysplasie links quasi von Geburt an, die Hüftpfanne ist etwas zu flach; daher 1. OP mit ca. 6 Monaten (nur eine Reposition), danach Spreizhose. Mein Orthopäde hat mir als Kind geraten, Sportarten zu machen, bei denen man die Beine spreizt, wie z.B. Brustschwimmen, Reiten, Ballett, Fechten, in der Hoffnung wohl, dass das die vollkommene Ausbildung der Pfanne fördert. So richtig hat das nicht geklappt, so dass ich mit 13 J. zum zweiten (und letzten Mal) operiert wurde. Der Eingriff war aufwändiger mit doppelter Osteotomie (Oberschenkel u. Becken).

Natürlich bekam ich Krankengymnastik zur Reha zuhause verschrieben, u. die Therapeutin legte wert auf Übungen zur Stärkung der Abduktoren (insb. die Übung, bei der man auf der Seite liegt u. das obere Bein abspreizt, in versch. Varianten, auch mit Gewichtsmanschetten). Damals wie heute war der Abspreizwinkel auf der betroffenen Seite eingeschränkt, u. so richtig perfekt habe ich die Übung bis heute nicht beherrscht. Auch etwa ein Seitwärts-Plank mit der betroffenen Seite nach unten fällt mir schwer, bekomme ich aber mit Müh u. Not halbwegs hin.

Es ist seit der 2. OP, dass mir dieses Duchenne-Hinken (dass es so heißt, habe ich erst kürzlich mir selbst angelesen) so richtig aufgefallen ist, und ja, es ist bis heute nicht weggegangen.

Von Orthopäden-Seite hieß es immer, dass die Hauptsache ist, dass ich keine Arthrose bekomme, denn dann bräuchte ich irgendwann eine Prothese. Beim Vergleich von Röntgenbildern im Abstand von 15-20 Jahren konnte so vor wenigen Jahren auch festgestellt werden, dass der Knorpel sich in der Zeit nicht verringert hat, was beruhigend ist.

 

Trotzdem stört mich das Hinken, es hat es schon immer, aber da es offenbar trotz wiederholter KG u. einem ingesamt sportlichen Lebenswandel nicht weggegangen. Auch sorge ich mich um Folgeschäden am Rücken, aber bisher ist dazu nichts bekannt.

 

Ich versuche jeden Tag zu trainieren, habe einen Heimtrainer, den ich jeden Tag benutze. Morgens direkt nach dem Aufstehen radel ich 10-20 Minuten, direkt gefolgt von täglich wechselnden (Split-)Workouts (1 Tag Bauch, 1 Tag Beine u. Po, 1 Tag Stretching, etc.). Etwa einmal pro Woche gehe ich schwimmen (vor allem Brust) oder trainiere in einem Reha-Studio an Geräten. Ich bin an sich schlank (BMI 23) u. gut durchtrainiert, baue leicht Muskeln auf.

Ich habe auch an den Beinen recht gut definierte Muskeln, aber auf der betroffenen Seite sieht man schon optisch, dass das Gesäß u. der Oberschenkel schmaler sind. Ein Arzt sagte, dass ich die Seite offenbar schone, auch wenn es mir nicht unbedingt voll bewusst ist.

 

Schmerzen habe ich meistens nicht, nur an manchen Tagen ein leichtes Unwohlsein im Gelenk, etwa wenn ich viel gehe, oder auch einfach in Abhängigkeit des Wetters (scheinbar).

 

Aktuell ist eine OP (zum Austausch des Gelenks) noch kein Thema, auch wenn ich gehört habe, dass Prothesen heutzutage ein Leben lang halten sollen. Daher würde ich gerne "nur" den Status Quo verändern, durch gezieltes Training, Physiotherapie, oder andere konservative Möglichkeiten. Hat da jemand Tipps für mich?

Auch freue ich mich über fallbezogene Einschätzungen zu den Ursachen für mein Hinken auf Grundlage meiner Infos.

 

Vielen Dank im Voraus!

 

Grüße

Constantin

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Guten Abend Constantin! Das du soviel trainierst ist sehr gut. Bei dem Duchenehinken bedarf es aber einem gezielten Training.  Man kann sämtliche Muskeln aufbauen und das mit dem Hinken  könnte trotzdem nicht besser werden. Betroffen sind da  die kleinen Glutaen. Das sind die Gesäßmuskeln die unter dem  Glutmax, also unserm Po liegen. Deren Funktion ist die Hüftaußenrotation, Extension und Abduktion. Den Muskel aber nur in seiner Funktion, also Bewegung zu trainineren ist nur ein Teil des Trainings. Die eigentliche Funktion oder Wirkungsweise kommt in der Standbeinphase, hier werden die kl.Glutaen gebraucht. Deshalb ist es auch wichtig einige Übungen auch in der Standbeinphase zu machen und nicht alles nur an den Geräten. Außerdem sollte der Fokus nicht immer nur auf das Muskelaufbautraining gerichtet sein sondern auch Koordinative Übungen im Training zu integrieren. Das sind z.b.Stabiübungen auf einer Instabilen Unterlage im 1 - Beinstand. Desweiteren sollte auch ein korrigiertes Training durchgeführt werden mit einer Gangschule um dieses falsche Bewegungsprogramm mit Hinkmechanismus umzuprogrammieren.

Das ganze würde damit aus 3 Teilen bestehen.

1.Training der kleinen Glutaen. Eine gute Möglichkeit das ganze im Alltag zu integrieren wäre hier, Du stellst dich mit dem betroffenen Bein auf eine Treppenstufe. Das Andere ist frei in der Luft. Die Beine sind gestreckt. Nun bewegest du das freie Bein nach unten und ziehst es mit der Hüfte wieder nach oben. Damit wird auf der Anderen Seite mit der schwachen Hüftmuskulatur die kl.Glutaen gekräftigt. Die Knie dabei aber nicht strecken, die Bewegung kommt aus der Hüfte. Ansonsten kuck doch einfach mal auf Youtube da gibt es bestimmt zahlreiche Videos dafür.

 

2. Ein Stabitraining z.b. auf dem Trampolin einer Schaumstoffmatte oder man rollt eine Decke zusammen und versuchen sich auf dem betr. Bein 5-10 sec. halten.

3. das Gangbild korrigieren in dem man die Phasen des Ganges einzeln beübt, v.a. die Standbeinphase. Das funktioniert in dem man sich in die Schrittstellung hinstellt, betr. Bein steht vorne. Nun verlagerst du das Gewicht nach vorne und hebst das nichtbetr. Bein (Spielbein) nach vorne oben. Darauf schauen daß die Beinachse passt und man nicht abtrifftet . Als Steigerung kann man wieder eine instabilie Unterlage unter das betr. Bein das vorne steht legen. Am besten wenn du das mit einem Therapeuten beübst.

l.g.

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  • Beiträge

    • Hallo Freddy! Da sollte man sich dich vielleicht etwas ganzheitlicher anschauen. Das heißt bei chronischen Beschwerden unbedingt auch das Vegetative Nervensystem, die Wirbelsäule, Fascienverläufe der Beinrückseite
    • Morgen Kerman! Da bist Du bei uns richtig😉 Ich habe sogar eine Zusatzfortbildung gemacht über den Tennisellenbogen wo Maßnahmen auch durch Studien belegt wurden. Was der Gianni oben schrieb ist gold richtig👍 Man sollte bei dem Beschwerdenbild mmer auch an den N.radialis denken der außen am Ellenbogen nahe des Sehnenansatzes vorbei zieht. Bei einem Tennisellenbogen ist es fast nie eine Entzündung. Diese ist nämlich nur akut und klingt nach 3-5 Tagen wieder ab. Die Patienten wo aber eine Praxis aufsuchen gehen erst nach einer Woche zu uns. Dieses intensiv triggern am Ansatz, daß man sog. Friktionen also feste Massagen durchführt am Knochen um zu reizen ist längst überholt. Das macht man in der Regel nicht mehr. Erstens würde mir als Therapeut der Finger abfallen, und 2. ist es sehr sehr unangehem und Schmerzen für die Patienten. Die Schmerzen kommen daher daß bei der Heilungsphase,Nervenasern des N.radialis mit in das Sehnengewebe einsprießen. Würde man ständig hier dran rubbeln und massieren kann man sich vorstellen daß die Beschwerden nicht besser werden. Man rubbelt ja immer an dem Nerv rum. Es ist soz. eine Fehlheilung. Deshalb Sollteman immer eine Nervenengstellle am Hals, Seitliche Halsmuskulatr soz,. Scaleni mit berücksichtigen. Bei chronischen Verlaufen unbedingt auch die Brustwirbelsäule mit den Rippengelenken mit berücksichten da oft ein Vegetativer Zusammenhang bestehen kann. Das ist sehr gut. Tatsächlich gibt es hier Studien die das belegt haben,. Aber erst mit ganz leichten Gewicht, 0, 5 kg anfangen. Und auch Dehnung, Entspannung der Unterarmmuskulatr gehört dazu, wie massage der HandstreckermuskulaturJe nach Befund Auch Ultraschall und Kinesiotape am Ansatz ist nicht mehr so effektiv und nicht nachhaltig, mit keiner  Guten  Evidenz (der Beweis daß was hilft)     
    • Hallo,   Ich bin 30 Jahre alt und habe seit Februar 2024 beidseitig gleich starke Fersenschmerzen. Die Schmerzen waren im letzten Jahr noch einigermaßen erträglich, bis sie Ende 2024 immer schlimmer wurden. Ich habe mir daraufhin orthopädische Einlagen verschreiben lassen und eine Ganganalyse durch einen speziellen Biochemiker durchführen lassen, der diese Einlagen auch hergestellt hatte. Da die Einlagen völlig wirkungslos blieben, war ich seit Februar 2025 weiterhin bei mehreren Physiotherapeuten, Osteopathen, Heilpraktikern und auch bei einem Schmerztherapeuthen in Behandlung. Es wurden Cortisontabletten, Ibuprofen, Fentanyl-Pflaster, Celebcoxid, tägliche Dehnübungen, Akupunktur, Kortisonspritze und viele andere Maßnahmen probiert, völlig wirkungslos. Ein MRT ergab angeblich nur eine Achillessehnenreizung, was unmöglich diese Schmerzen erklärt. Ich habe mich mit Schmerzen und Medikamenten auf der Arbeit durchgebissen, bis es nicht mehr ging und ich mich im Mai für meinen Meisterkurs angemeldet hatte. Obwohl ich in den letzten Monaten somit kaum Belastung hatte, sind die Schmerzen bereits so schlimm, dass ich maximal 1-2 Std stehen und gehen kann und somit arbeitsunfähig bin. Hobbys und Arbeit sind nicht mehr möglich und auch alltägliche Dinge wie Einkaufen werden zur Qual. Mir wurde nun auch eine multimodale Schmerztherapie am Klinikum verschrieben, die aber erst Ende November beginnt. Ich habe das Gefühl, dass mir niemand helfen kann und man sich selbst überlassen wird mit seinen Problemen. Das geht irgendwann natürlich auch stark an die Psyche (Ungewissheit wie lange, usw) Haben Sie vll noch eine Lösung, z.B. eine Stoßwellentherapie? Oder etwas anderes? Es schränkt mein komplettes Leben mittlerweile ein.

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