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Knick Senk Fuß behandeln?

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Geschrieben

Hallo Leute,

 

ich haben eine Entzündung im Bereich der Tibialis Posterior Sehne. Es bessert sich nur sehr langsam, weil ich zudem noch einen Knick Senk Fuß habe, und dadurch die Sehne beim Laufen immer wieder erneut und falsch belastet wird. Ich habe bereits orthopädische Einlagen für die Schuhe. Dadurch wurde es schon besser.

 

Aber was tun wenn ich Barfuß im Haus laufe?

Der Orthopäde hat mir gezeigt wie mein Fuß eigentlich stehen sollte. Soll ich nun versuchen darauf zu achten und meinen Fuß anders aufsetzen oder kann das langfristig zu weiteren Problem führen? Das denke ich mir nämlich, da ich ja auch nicht 100% weiß wie weit ich meinen Fuß genau umstellen muss. Nachher laufe ich noch zu weit außen oder setze meinen Fuß unnatürlich auf was ja auch nicht gut ist.

 

Meine Idee wäre daher lieber die Muskulatur zu trainieren, die den Fuß in eine richtige Position bringt und einfach ganz normal weiter laufen bis dahin. Das mein Körper sozusagen von sich heraus alleine umstellt und nicht weil Ich Ihn zwinge (was dann vielleicht noch falsch ist)

Ist dies der richtige Ansatz?

Geschrieben

Hallo Andreas,
das Thema wurde schon öfter behandelt. Wenn du HIER und HIER mal schaust kannst du schon mal einiges darüber lesen.
Und HIER kannst du dir einen Film darüber reinziehen.
Dein Ansatz ist übrigens sehr gut. Ich sehe schon du hast den Kern der Sache verstanden. Wenn du deine Übungen regelmäßig machst, vor allem den "kurzen Fuß nach Janda", wird sich das Gewölbe wieder aufrichten und die physiologische Fußstellung im Kopf so verankern, dass sich das Längsgewölbe ohne darüber nachzudenken aufrichtet. Beachte auch, dass du die Muskeln weiter oben mit trainierst. Hier brauchst du die Außenrotatoren der Hüfte, da sie über die Muskelkette auf den Fuß mit einwirken!
Es sollte ca. 3 Monate dauern, dabei solltest du die Übungen mehrmals täglich machen. Ich würde die Einlagen so wenig wie möglich tragen um den Fuß (Muskeln) nicht daran zu gewöhnen. Um die Schmerzen zu lindern, kannst du ruhig, wie ich schon in den anderen Posts beschrieben hatte, nächtliche Salbenverbände machen und tagsüber das Gewölbe Tapen.
Und noch was...

vor 6 Stunden schrieb Gast Andreas:

Aber was tun wenn ich Barfuß im Haus laufe?

Das Barfußlaufen im Haus würde ich auch sein lassen. Es verschlimmert deine Situation! Hole dir ein paar Hausschuhe. Der Fuß ist für einen harten, ebenen, zivilisierten Boden nicht geschaffen. Der Fuß hat sich seit der Steinzeit nicht groß verändert. Damals gab es verschiedene Untergründe wie Moos, Sand, Stein, Wald usw. Um sich an diese Unebenheiten anzupassen haben wir 28 Knochen 33 Gelenke, 20 Muskeln und über 100 Bänder. Du siehst mit dem geraden Böden, die wir heutzutage haben und durch die stützende Wirkung der Schuhe, wird dem Fuß langweilig und die Muskeln machen Urlaub.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas Klarheit verschaffen. Wir scheken unseren Füßen erst Beachtung, wenn sie anfangen zu schmerzen!

Viel Erfolg....

Gast Vielen Dank; kleine Frage:
Geschrieben

Hallo gianni,

vorab erstmal vielen Dank für deine nette und hilfreiche Antwort. Dann werde ich das mal direkt umsetzen. Ich würde es dann so handhaben, dass ich im Haus auch erstmal mit meinen Schuhen + Einlagen laufe, bis die Entzündung komplett weg ist. Und wenn es weg ist, würde ich die Einlagen "abtrainieren". Sprich 1 woche mit einlagen und 1 woche ohne einlagen und dann immer mehr steigern, bis ich sie nicht mehr brauche. ich merke nämlich, dass ich ohne Einlagen schnell stagniere mit der Heilung.

Vielleicht könntest du mir jedoch noch einige kurze Fragen beantworten:

1) Sollte ich mit den Übungen bereits jetzt anfangen? Oder erst wenn die Entzündung komplett weg ist? Habe hier ein paar gute Übungen gefunden, der Fuß von Janda müsste ja die erste Übung davon sein:
https://gelenk-doktor.de/fuss/knick-senk-fuss#uebungen

2) Verstehe ich das richtig, dass ich langfristig wieder ohne orthopädische Einlagen laufen sollte? Weil Stephan hat unter deinem ersten geposteten Link folgendes geschrieben:

"zuerst einmal muss man sich im klaren sein, dass der Vorgang der Fußsenkung ein irreversibler Vorgang ist, d.h. nicht umkehrbar. Jede noch so effektive Übung kann ein einmal verlorenes Fußgewölbe nicht wieder herstellen."

Das würde ja bedeuten, dass ich die Fehlstellung nie komplett wegbekomme, oder sollte man das durch reines Muskeltraining in den Griff bekommen können?

3) Für den Fall, dass ich doch nochmal barfuß irgendwo laufen muss (z.b. wenn ich bei anderen leuten zuhause bin): Soll ich dann einfach ganz normal laufen und auf nichts achten, oder versuchen das Fußgewölbe hochzuhalten?

Bei letzterem hätte ich wie bereits erwähnt "Angst", dass ich dann vielleicht falsch gehe und mir was falsches angewöhne. D.h. meine Idee wäre es, dass ich meine Übungen mache und einfach nicht auf meine Fußstellung achte. Wenn die Musukulatur stark genug ist, wird sich meine Fußhaltung natürlich ändern, ohne dass ich darauf achte. dann vermeide ich eine falsche Angewöhnung.

Kannst du das so unterschreiben, oder sollte ich bereits jetzt beim barfuß laufen darauf achten, dass sich das Fußgewölbe nicht senkt?

 

Ich danke vielmals für deine genommene Zeit. Ich werde nächste Woche auch zu einem Physiotherapeuten gehen und ncohmal alles persönlich besprechen.

 

Geschrieben

Servus Andi,
der Post vom Stephan ist schon wieder 3 Jahre her. Was meinst du, was die Medizin in dieser Zeit schon wieder für Fortschritte gemacht hat xD Nein, im Ernst. Der Stephan hat nicht unrecht mit seiner These, das trifft aber meistens bei den Menschen zu, bei denen die:

- Sehnen des Tibialis Posterior oder der langen Halluxsehne (Beuger) beschädigt ist (gerissen/angerissen)
- oder sonstige Verletzungen des Bandapparates, dass das Längsgewölbe stützt oder mit bildet.
- Oder wenn der Senkfuß schon länger besteht und die Gelenke kontrakt geworden sind .
- Auch eine Störung des stützende Knochens "sustentaculum tali" sehr wichtig! Hervorgerufen durch eine instabile,
  abknickende Ferse,  kann zum Problem werden. Hier würden eher Fersenstützende Einlagen mehr bringen als die  
  Orthopädischen, die im Fersenbereich ziemlich flach sind, dafür mit Pelotte am Vorfuß (völliger Quatsch)

Dann lieber propiozeptive Einlagen, die die Spannung der Muskulatur verbessern, durch setzen von Reizen an bestimmten Punkten der Füße. Aber alles nachdem du die Entzündung in den Griff bekommen hast. Bedenke, dass eine Reizung/Entzündung am Fuß sehr langwierig ist!!!

Ich habe viele Patienten erlebt, die konsequent ihre Übungen gemacht hatten, bei denen sich das Gewölbe wieder "normalisiert" hat.
Es ist aber sehr wichtig dran zu bleiben. Wenn ich aber heute mal und übermorgen mal was mache, dann wird das nix.
HIER siehst du noch einen Film von der "Spyiraldynamik". Davon halte ich auch sehr viel!

Geschrieben

Ich danke vielmals für deine ausführlichen Antworten, gianni! :)

Ich werde das Ganze dann mal umsetzen :)

  • 1 month later...
Gast Hausschuhe
Geschrieben

Hallo gianni,

 

ich wollte nochmal nachfragen welche Hausschuhe du denn empfehlen würdest? Kann man da verallgemeinern, was grundsätzlich gut ist? :)

 

Wäre über Tipps oder einen Link dankbar! :)

Geschrieben

Hallo Gast,
bei den Hausschuhen sollte man beachten, dass sie möglichst auf der Innenseite des Fußes (Längsgewölbe) eine Erhebung haben. D.h. sie sollten das Gewölbe stützen könnnen. Wobei das nur bei krankhaft veränderten Füßen, also Knick- Senk- Plattfüße, nötig ist. Wenn man nur vorbeugen will aber sonst noch intakte Gewölbe hat, sollte man eher bequeme Schuhe tragen, da sonst die Muskeln schlapp machen, da sie ja gestützt werden!

Was man vielleicht beachten könnte ist, dass man zu Hause möglichst Schuhe trägt, die an der Ferse gehalten werden. Z.B. durch Riemchen oder durch eine Erhöhung an der Ferse, oder direkt geschlossen. Der Fuß neigt bei "Schlappen" nämlich dazu, dass sie sich den Schuh mit den Zehen (fest)krallen, sonst würde er ja beim Gehen ständig nach vorne weg rutschen. Das führt im laufe der Jahre zu Krallenzehen.

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Gast
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      Hallo zusammen,   ich habe gerade große Schmerzen im ISG-Bereich und kann kaum laufen.   Zum Hintergrund: In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich (starke) Schmerzen, aber „nur“ im Illiosakralgelenk und nicht an der Symphyse selbst, so dass die vermutliche Lockerung nicht in Betracht gezogen wurde (und ich diese durch Dehnübungen lindern sollte, was natürlich kontraproduktiv war). Die Spontangeburt war wegen Sternguckerlage nicht einfach, es wurde mit einer Saugglocke gearbeitet und durch einen Gebärmutterhalsriss verlor ich viel Blut. Als dieser genäht werden sollte, gab es einen stechenden Schmerz. Ich konnte in der Folge nicht mehr laufen (die Beine anheben) und hatte starke Schmerzen. Im Krankenhaus wurde die Symphysenruptur nicht erkannt, erst ein niedergelassener Orthopäde diagnostizierte diese dann direkt nach Entlassung aus dem Krankenhaus.   Ich erhielt eine Orthese und Krücken, nach ca. sechs Wochen konnte ich wieder ohne Krücken laufen und die Schmerzen hatten sich reduziert. Später nach dem Abstillen verschwanden sie im Alltag nahezu ganz. Allerdings bekam ich jedes Mal wieder Probleme, wenn ich stärker belastete (Heben, steile An- und Abstiege u. ä.).   In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich von Beginn an starke Schmerzen, nach der Sectio verringerten sie sich zügig, aber nach stärkerer Anstrengung kommen sie nach wie vor immer wieder zurück. Normalerweise hilft etwas Schonung so, dass nach ein bis zwei Tagen wieder Ruhe einkehrt.   Ich habe dazu dieses Jahr erneut den Orthopäden aufgesucht. Dort erhielt ich Einlagen wegen eines Längenunterschieds meiner Beine und einen Zettel mit allgemeinen Übungen zur Stärkung des Rückens. Leider bringt dies nichts, im Gegenteil, aktuell habe ich extrem starke Schmerzen und eine deutliche Einschränkung meiner Beweglichkeit, schlimmer als jemals zuvor nach Ende der Schwangerschaften. Und dieses Mal weiß ich gar nicht so recht, warum. Die Schmerzen sind wieder nur, wie eigentlich immer, im Illiosakralgelenk, im Symphysenbereich spüre ich lediglich ein leichtes Ziehen. Aktuell liege ich hauptsächlich mit Kniekissen auf der Seite und habe einen Wärmegürtel an der schmerzenden Stelle, in der Badewanne war ich auch schon (mit Ach und Krach  ).   Was kann ich noch tun, damit es schnell wieder besser ist? Und sollte ich die Rückenlage bevorzugen?   Und wie finde ich jemanden, der sich damit gut auskennt? Nach der Ruptur wusste so gar keiner richtig, was das ist, der Orthopäde hat das nachschlagen müssen. In München gibt es wohl an der LMU Experten, ich wohne aber in NRW und das ist kaum machbar für mich.   Welche Übungen wären gut, um mittelfristig weniger Probleme zu haben?   Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!

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