Hi sohel,
also erstmal die Begriffe "convex" und "concav"... Es gibt eine ziemlich prägnate Eselsbrücke: "Convex, wie die Hex", will sagen, die klassiche Hexe hat einen Buckel, daher sind alle convexen Gelenkpartner abgerundet, bzw haben eine gebogene Siloutte.
Concave Gelenkpartner sind dementsprechend flach...
Ein Beispiel: Der Femur ist am Kniegelenk convex, die Tibia (Tibiaplateau)ist concav.
Jochen Sachse, Begründer der Manuellen Therapie nach Sachse, fasst die "Convex-Concav-Regel nach Kaltenborn" so zusammen:
"Bei der Beugebewegung eines Fingergrundgelenkes gleitet der distale, concav geformte Partner nach palmar. Bei der Funktionsbewegung liegt die Bewegungsachse immer im Kopf des convexen Partners. Der concave Partner gleitet mit seiner Pfanne auf dem Gelenkkopf in die Richtung, die der Bewegung entspricht.
Die Kontaktpunkte auf der Gelenkfläche des Gelenkkopfes bleiben zurück, der Kopf gleitet also relativ zum concaven Partner in die Gegenrichtung, hier nach dorsal. Bei der Fingerbeugung wird dorsal die Gelenkfläche des Gelenkkopfes, des Metacarpalkopfes, tastbar. Dieser Tatbestand wird als Convex-Concav-Regel bezeichnet [Kaltenborn]."
Das ist ziemlich schwieriger Tobak, ich habe auch mehrere Tage gebraucht, bis ich es verstanden habe und muss noch immer nachgucken... ist also nicht schlimm...
Zur Convex-Concav-Regel kommt dann noch eine Anweisung, wierum die Gelenkpartner manuell mobilisiert werden. Aber das ist laut meinem Lehrer nicht unbedingt wichtig für PT-Schüler.
So, und als Faustregel kannst du dir merken, dass sogut wie alle proximalen Gelenkpartner convex sind und die distalen concav.
Ausnahmen, die mir auf die Schnelle einfallen: Schultergelenk, Hüftgelenk, oberes Sprunggelenk.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen, viel Spaß weiterhin mit der Physiotherapie.
Gruß Andreas