Vielen Dank euch beiden, für die schnellen Antworten! Es ist echt klasse, wie man hier unterstützt wird :-)!!!
Die Fachbegriffe hoffe ich so langsam ein bisschen zu verstehen, bin es nun ein wenig gewohnt ;-), danke.
Den Ansatz, dass das Knie nur der "Prellbock" ist, finde ich total einleuchtend und plausibel! Angefangen hat das ganze Dilemma mit einem stechenden Schmerz im Hüftbeuger, beim seitlichen nach oben heben des linken Beines. Wahrscheinlich hervorgerufen durch übertriebenes Bodyweight-Training, nach längerer Trainingspause (z.B. Burpees, Squats und Climbers), da war mein Knie noch gar nicht das Problem. Der Arzt vermutete ein Hüftimpingement. Seit ich nicht mehr viel Sport mache, sind diese Schmerzen komplett weg. Ich denke das Problem ist aber immer noch vorhanden.
Ich habe eine Fußfehlstellung, weshalb ich jetzt seit einem dreiviertel Jahr durchgehend Einlagen trage. Eine Fehlstellung des Beckens wurde mir so bisher noch nicht diagnostiziert aber ich weiß, dass die Größe der Gelenkpfanne der Hüfte nicht optimal ist (eher zu klein). Ebenso hat die Kniescheibe eine schlechte Führung, da der Oberschenkelknochen im linken Knie nach links außen abgeflacht ist (ich hoffe ich beschreibe das so richtig^^). Das MRT zeigt auch, dass die Kniescheibe etwas zu weit außen sitzt.
Das ist so ein Punkt der mich immer wieder versunischert. In der KG habe ich zum Teil Ausfallschritte, einbeiniges Stabilisationstraining, Squats auf dem Wackelbrett, Beinpresse mit wenig Gewicht oder auch Training für das Fußgewölbe gemacht. Ich habe auch wirklich bemühte Therapeuten gehabt, vielleicht nur etwas jung. Sie konnten eben oft nicht aus Erfahrung sprechen und irgendwie ist niemand so richtig auf die vorherigen Schmerzen in der Hüfte eingegangen. Nach 5 verschiedenen Physiotherapeuten bin ich etwas ratlos. Den Tipp mit dem Osteopathie werde ich aber auf jeden Fall noch nachgehen. Danke!
Was ich bisher erkannt habe ist, dass ich sehr viel Druck/Zug auf der linken Kniescheibe habe, was ja vermutlich zusammen mit dem schlechten Lauf der Patella, die Ursache für die degenerative Veränderung des Knorpel ist. Da vermute ich einen Zusammenhang mit den vorhergegangenen Schmerzen in der Hüfte. Die Krepitationsgeräusche sind auch extremer, wenn das betroffene Knie beim Ausfallschritt hinten ist oder wenn ich die Treppe abwärts gehe und das betroffene Bein hinten steht. Deshalb habe ich nun angefangen die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur ausgiebig zu dehnen und versuche die fasziale Spannung mit Blackroll und Ball zu senken. Ich bin aber schon ziemlich beweglich und habe oft den Eindruck das bringt nicht mehr viel. Durch das langjährige Badminton ist meine rechte Seite und meine Beweglichkeit aber generell rechts besser wie links (links ist das betroffene Knie).
Das ist ein wenig der Grund, weshalb ich so ratlos bin und nicht mehr trainiere. Die Regeneration braucht Zeit, aber nun versuche ich seit einem 3/4 Jahr dieses Problem in den Griff zu bekommen und sehe keine Veränderung. Ich frage mich inzwischen einfach, ob es einen markanten Unterschied für mein Knie macht, ob ich in einem Jahr erst wieder anfange Badminton zu spielen oder es jetzt sachte in mein Training mit einbinde. Drei der Orthopäden haben mir gesagt ich verursache dadurch eine frühzeitige Gonarthrose bzw. verschlimmere sie damit (mit nun 29 hoffe ich das nicht). Der vierte Orthopäde hingegen - ein Kniespezialist - hat mich ermutigt wieder zu trainieren. Er meinte, das Röntgenbild und das MRT zeigen weder eine Veränderung des Gelenkspaltes, noch kann man klar sehen wo der Knorpel betroffen ist. Man kann es eben nur hören^^.
Inzwischen habe ich mich intensiv mit dem Thema Arthrose beschäftigt und weiß nicht mehr was ich glauben soll. Umso neuer die Studien sind, umso mehr scheint die Meinung zu wachsen, dass Knorpel sich nun doch regeneriert, wenn auch nur sehr langsam. Die Frage ist nun, kann sich der Knorpel auch regenerieren, wenn ich diesen Sport weiter verfolge oder salopp gesagt: Schmirgel ich ihn damit voll runter? Mir geht durch das fehlende Training auch stabilisierende Muskulatur verloren. Deshalb suche ich nach Erfahrungsberichten, ob jemand nach noch längerer "Reha-Phase" einen Effekt festgestellt hat. Es kann ja durchaus sein, dass sich diese Krepitationsgeräusche bei mir nicht bessern werden. Ich frag mich nun nur, ob ich, wenn ich die Fehlstellungen und das Ungleichgeweicht behoben habe, bzw. weiter daran arbeite (Yoga, Bewegungslehre nach Liebscher und Bracht) auch das Badminton-Training wieder beginnen kann.
Mir ist klar, dass mir niemand eine 100% Antwort geben kann und die Verantwortung trage ich eh selbst dafür aber die Meinungen und Erfahrungsberichte von Profis sind mir viel Wert, daher bin ich sehr dankbar für eure Tipps und Ratschläge!
Herzlichen Dank im Voraus!