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ISG Beckenschiefstand

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Geschrieben

Hallo,

ich (28, sportlich, keine Vorerkrankungen) leide seit Anfang des Jahres an permanenten Schmerzen im Becken links, meistens im Bereich des ISG, selten wandert der Schmerz auf das Kreuzbein zentral, sehr selten sitzt der Schmerz eher weit links aussen in der Hüfte.Trotz voller Beweglich und Belastbarkeit macht meine Muskulatur links oft zu. Ich kann den Schmerz nicht gezielt verschlimmern durch Belastung, aber auch nicht lindern. Er ist sehr tief und dumpf und irgendwie statisch von der Intensität. Ich habe Fehlhaltungen (Rundrücken, Hohlkreuz (Anterior pelvic tilt), jedoch noch nie Schmerzen deswegen gehabt. Hatte Ende Dezember eine Blockade im linken ISG, die sich durch einen permanenten Druck auf dem Kreuzbein auffällig machte (das wusste ich aber erst nach zwei Wochen, als ich beim Arzt war). Nach dem eher gewaltsamen Einrenken zwischen den Jahren hatte ich nach einem besseren Tag wieder dauerhafte Schmerzen und wurde drei Wochen später nochmals eingerenkt, da die Blockade zurückgekehrt war. Die "Blockade" ist nun schon seit Januar weg, doch die Schmerzen werden kaum besser. Ich bin nach mehreren Arztbesuchen ( zwei Hausärzte, zwei Neurochirugen konnten keine Ursache erkennen, eine Orthopädin schaute sich nur das MRT ohne Befundung an und meinte ich solle jetzt mit Rückenübungen dann wird das in ein paar Wochen besser, Cortisoninfusionen keine Linderung, NSAR keine Linderung, zwei MRTS ISG/Wirbelsäule ohne Befundung, Blutwerte inkl. HBA27=negativ alle bestens, Osteopath konnte nicht helfen) in einer multimodalen Schmerzklinik (mit Team aus mehreren Ärzten, Physios und Psychotherapeuten) gelandet, dort stellte man keine strukturellen Schäden, nur funktionelle Misstände, eine Beckenverwringung/Schiefstand und meine Fehlhaltungen als Ursache des Dauerschmerzes fest. Die Prognose für eine Linderung/Genesung ist mit mehreren Wochen/Monaten Dauer ziemlich deprimierend, nichtsdestotrotz weiss ich was ich zu tun habe und werde Vollgas geben mit Physio, Tiefenstabilität, Ausdauer und Krafttraining.

Nun ist nach vier Wochen intensiver täglicher Arbeiten in der Klinik noch keine Linderung eingetreten, die Ärzte beruhigen mich jedoch und meinen, dass es eine Zeit dauert, bist sich Effekte bemerkbar machen(1-2 Monate), erst müssten sich die Körperfunktionen verbessern, das Becken stabilisieren, dann würde auch der Schmerz besser. Ich will das gerne auch alles glauben, mein Problem ist neben den Schmerzen auch dann die Psyche. Ist es ratsam nochmal eine "fünfte,sechste" Meinung einzuholen, wenn ja wo ? Mir bleibt im Moment nichts anderes übrig als mit den Schmerzen täglich meine Übungen zu machen und zu hoffen, dass es bald besser wird. Das macht mich sehr unruhig, um es mal so zu formulieren.

 

Vielen Dank für alle Tipps und Antworten!

VG

Geschrieben

Servus Niklas,
also mein erster Gedanke war gleich, Verdacht auf Morbus Bechterew. Das würde von den Symptomen als auch vom Alter gut passen. Wie ich aber von deinem HLA B27 gelesen hatte, war mein erster Gedanke dann doch schon wieder verflogen. Ich denke, dass der Orthopäde diesen Gedanken auch schon verfolgt hat, oder?

Also wenn du schon so viele Untersuchungen hinter dir hast und sogar ein Osteopath keinen Erfolg brachte, wird es eng mit den Tipps.
Ich kann dir von hier aus nicht viel mehr sagen, ohne dich befundet zu haben aber ich kann dir höchstens noch einen Rat geben und es vielleicht mal mit Akupunktur zu versuchen.
Das ISG-Gelenk ist so Zentral gelegen, dass Störungen, die von den Füßen aufsteigen, oder von den Kiefer- bzw. Kopfgelenken absteigen, stark beeinflussbar ist. Hier wäre vielleicht auch eine Untersuchung von einen Physio ratsam, der auch etwas über den Tellerrand hinausschauen kann.

Geschrieben

Hallo,

vielen Dank für die Antwort! Morbus Bechterew, sowie alle „schlimmeren“ Krankheiten, hat bisher kein Arzt in Erwägung gezogen, sogar eher fast alles ausgeschlossen. Es zeigen sich keinerlei Entzündungswerte im Blut (und auch kein Druckschmerz), und auch das mrt der ISG, welches zwei Monate nach Beginn der Symptome gemacht wurde, befundet „insbesondere keine Anzeichen für eine sakroiliits“. In der Verwandtschaft kommt MB ebenfalls nicht vor und auch treffen die Mehrheit der typischen Symptome glücklicherweise nicht zu (NSAR wirken auch gar nicht) (wobei es ja auch seronegative Erkrankungen gibt, aber so pessimistisch bin selbst ich nicht). Das Ärzte Team der Klinik ist auch meines Erachtens sehr kompetent und ich wurde sehr gründlich untersucht. Auch ein Röntgenbild ist ohne Befund. Interessant finde ich den Gedanke, dass die Instabilität/ Probleme von den Beinen kommen könnten. Daran haben ich auch schon gedacht... allerdings habe ich laut Ärzten keine Beinlängendifferenz (bzw. nur eine funktionelle aufgrund der muskulären dysbalancen im Becken ) und auch sonst keine Beschwerden, außer dass ich die letzten zwei Jahre beim Sport zweimal umgeknickt bin (rechts) und einige Zeit pausiert habe. Akkupunktur werde ich mal zusätzlich ausprobieren, auch eine Infiltration ins ISG werde ich noch ins Auge fassen, wobei die Ärzte der Klinik sich nichts davon versprechen ( und es deshalb auch nicht machen wolle). Insofern muss ich an den strukturellen Misständen (die ja da sind) arbeiten und hoffe, dass ich irgendwann wieder schmerzfrei werde. 

Geschrieben

Hallo zusammen

Zu einer Problematik am ISG fallen mir spontan 4 Sachen ein.

1.Eine ISG-blockade: Diese wurde auch gelöst, so daß dieser Punkt wegfällt

2.M.Bechterew: Fällt ebenfalls weg da nicht diagnostiziert

3.ISG-arthrose: Dafür bist du zu jung, oder hattest du schonmal einen Beckenbruch?

4.Eine ISG-Instabilität: Das könnte Ich mir z.b vorstellen. Hast du das Gefühl die Beschwerden sind in Ruhe schlimmer? Hier könnte man einen simplen Test machen. Deine Freundin  stellt sich hinter dich und legt ihre linke u. rechte Hand jeweils  flächig auf die Beckenkämme und komprimiert diese, übt also seitlich Druck aus.  Dann bückst du dich nach vorne (knie bleiben gestreckt) Wenn die Schmerzen beim setilichen stabilisieren geringer sind steckt eine Instabilität dahinter.

Eine weitere Möglichkeit wäre folgende

Hattest du auf der linken Seite schonmal ein Supinationstrauma vom  unteren Sprunggelenk, also Ausbandriss ect. Über eine sog. Ursachen-Folgekette könnte es zu Schmerzen im linken ISG bereich kommen..

Geschrieben

Gute Schlussfolgerung Thomas.
Mein aller, aller erster Gedanke war auch bei mir die Instabilität. Als ich aber nochmal auf den Namen schaute M oder W, war ich mir nicht mehr ganz sicher damit. Instabilitäten habe ich in meiner Laufbahn bei einem Mann noch nie gehabt. Aber wie sagt man so schön, "sag niemals nie". Warum nicht, er sollte auf jeden Fall mal einen Selbsttest machen.
Das mit der Fuß- oder Atlasproblematik müsste eigentlich passen. Wenn der Fuß, z.B. durch eine Blockade/Verschiebung eines Knöchelchen nicht mehr normal abrollt, versucht er durch Kompensationen trotzdem "Schritt zu halten"  und weicht aus. Das wird eigentlich nie bemerkt, wenn keine Schmerzen vorhanden sind. Trotzdem ist der "normale" Ablauf gestört und die Störung wirkt sich am Ende immer da aus, wo die Schwachpunkte des Körpers sind, und das ist in deinem Fall das ISG. Bei einem anderen würde z.B. das Knie oder die Hüfte zum Problem werden. Ich hatte sogar eine Patientin, die durch ihren Knickfuß Kieferprobleme bekam!
Das sind aber Befunde, mit denen ein Arzt nichts anfangen kann. Es gibt bei den "meisten" Ärzte nur eine Regel: Wo man nichts sieht, da ist dann auch nichts!!!:(

 

Geschrieben

VIelen Dank für eure Antworten!!! Und ja ich bin männlich !!

Ich hatte noch nie Probleme im Becken und auch keine Probleme am Sprungelenk. Wie gesagt, nur mal umgeknickt in den letzten zwei Jahren. Was ich glaube ich aber nicht erwähnt hatte war, dass ich September bis Dezember zwei bis dreimal in der Woche auf einer Matratze geschlafen habe, auf der ich nach und nach immer mehr Rückenschmerzen bekam, das ging aber nach dem Aufstehen immer wieder weg. Ich habe mich im LWS Bereich nie gestützt gefühlt und bin immer etwas durchgehangen (Seitenschläfer). Die Probleme habe ich auf meiner Matratze zu Hause überhaupt nicht. Ich vermute, dass ich die Muskulatur vllt auch etwas überstrapaziert habe.

Die Schmerzen sind in Ruhe auf jeden Fall auffälliger/nerviger, bei den ganzen Übungen und Bewegungen werden sie zumindest nicht stärker und ich kann sie besser ausblenden. Ausser beim Autofahren, da wird es nochmal etwas schlimmer (liegt vermutlich auch an der blöden Sitzhaltung). Das Team der Klinik hat, wie bereits erwähnt, neben dem gekreuzten Syndromen ein instabiles Becken festgestellt (bei der Voruntersuchung war es wohl etwas verwrungen, dadurch sei das ISG dauerhaft gereizt). Während der vier Wochen jetzt war das Becken bei der Untersuchung nicht mehr verwrungen, sondern eher "etwas schief". Was ich an Symptomen bei mir neben den Schmerzen und der immer wieder verhärteten Muskulatur links festelle, ist ein Schnappen der linken Hüfte immer mal wieder (ohne Schmerzen) und das mein rechter Fuss oder die darüber Gelenke darin häufig knacken. Das war vorher nicht so. Den Selbsttest werde ich mal ausprobieren! Und die Geschichte mit dem Atlas und dem Fuss mal ansprechen, bzw. vllt nochmal einen weiteren Orthopäden/Physio aufsuchen.

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    • Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Kraftdefizit hat sie auf alle Fälle. Hab die Kraftgrade schon getestet. Assistiv hab ich mit ihr gar nicht trainiert, sondern eigentlich nur aktiv mit Hanteln etc. Abduktion mit 1kg Hanteln ist schwierig. Die Abduktion ist schon etwas besser geworden. Sie kommt auf so ca.60°. AV ja auch li bis zum oberen Regal mit Schwung und rechts hat sie die Kraft nicht. Letztes Mal in der TE hab ich den M.subscapulairs detoniert und in Dehnung gebracht + den M.serratus anterior gekräftigt (4 Füßlerstand und OK zwischen die Schutlerblätter reinhängen lassen). Wäre das auch eine korrekte Vorangehensweise. Was meinst du? Ich hab leider zu wenig Schlulterpatienten. Welche Übung wäre noch sinnvoll mit Therapiegeräten oder ohne? Wie lange kann das dauern bis die Nerven so geheilt sind, dass die Muskeln wieder normal innerviert sind, bzw. geht das überhaupt?  Ein Problem, dass sie noch sehr belastet ist ihre linke Hand, sie kommt mit den Fingergelenken nicht mehr in voller Streckung, ein Gelenk ist schon fast kontrakt :(. Nervenleitgschwindigkeitstest hat sie zweimal durchführen lassen. Alles in Ordnung meinte sie....aber woher auf einmal diese Handstellung. Passiv kann man sie in 0° bringen. Ich dachte das kommt vom N.radialis....Vielleicht weißt du da noch was?LG
    • Morgen Kerschl! Also erstmal ist ja das Hauptproblem deiner Patientin die Einschränkung der Bewegung. Hier muss man schauen was die Bewegung einschränkt, denn dadurch unterscheiden sich auch die Maßnahmen und Techniken. Ist es  eine Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit selbst oder bekommt deine Patientin den Arm nicht nach oben weil die Kraft fehlt. Bei einer kapsulären Einschränkung aufgrund von verklebungen würdest du beim endgradig passiven Bewegen in AR oder Flex einen festen Stopp spüren, da blockiert sich was. Hier sind aufjedenfall Techniken wie Gleitmobilisationen aus der Manuellen Therapie sinnvoll, später sollte man aber mit einem langen Hebel arbeiten, also über die Grenze hinaus um Kapselanteile und Muskulatur weiter zu dehnen. Was Ich so herausgelesen haben scheint die Bewegungseinschränkung nicht kapsulär zu sein. Das musst du aber wie oben beschrieben testen. Hier scheint ein Kraftdefizit aufgrund des Plexusschadens zu bestehen. Hier ist es aufjedenfall sinnvoll aktiv mit iher zu arbeiten. Erstmal assistiv, dann aktiv, schließlich mit leichtem Gewicht, kurzhandeln, Seilzug und dann  immer weiter steigern. Wenn ein Kollege/kollgin eine PNF fortbildung hat wäre das eine sehr gute Technik für die Ansteuerung der Muskulatur. Leider ist bei einer Plexuskompression und dem Alter deiner Pat. die Prognose nicht so gut. 
    • Hallo. Ich habe eine Frage zu meiner Patientin. Sie ist Mitte 70, Feburar diesen Jahres hat sie sich eine Schulterluxation bds. mit einer traumatischen Armlplexusläsion bds, mitbeteiligung der Rotatorenmanschette zugezogen. Die Finger der linken Hand kann sie nicht endgradig strecken, belastet sie sehr und auch das Bewegungsausmaß ist in Abduktion und Anteversion noch immer sehr stark eingeschränkt. Was möglich ist, mit Schwung kann sie den linken Arm im Stehen leichter über 90° bringen ober Fach des Schrankes und rechts nur mithilfe der linken Hand + Elevation der rechten Schulter. Im Liegen funktioniert AROM und PPROM über den Kopf li etwas schlechter mit Krepitation und etwas Schmerz. Im Fokus stand die Wahrnemungsschulung, scapula-thorakales Gleiten, Isometische Anspannungsübungen an der Tür, BÜ mit Seilzug, Hantelübung und Theraband zur Kräftigung der Rotatorenmanschette und Bizeps, Trizeps. Mir kommt vor, die Abduktion hat sich etwas verbessert, sie hat das Gefühl ca. bei 40° dass es sich wo sperrt und dann kommt sie nicht mehr weiter. Dorsales und caudales Gleiten haben wir auch schon versucht (1x). Wie oft macht man das hintereinander? Ich hab es zu Beginn, weil ich nicht genau wusste ob das möglich ist, 3x10 WH pro Seite gemacht (dorsal gleiten). Ich komme nur einmal die Woche. Aber im Liegen ist das Bewegungsausmaß fast voll gegeben ohne Gegenstand in der Hand, deshalb kann es schwer das Gelenk sein, oder? Eher vom Nervensystem? Es stagniert momentan und wir kommen nicht weiter. Ich habe noch 3 TE bei ihr. Habt ihr vielleicht hilfreiche Tipps für mich um einen "kleinen" Fortschritt zu erzielen? Sie übt wirklich sehr fleißig. Danke für eure Hilfe.LG  

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