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kometenjunge

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Beiträge erstellt von kometenjunge

  1. - Widerstandstests am Glenohumeralgelenk
    - Kompressionstest an ACG und SCG
    - Traktion, Kompression der HWS (im Sitz?)

    - Funktionsmassage Pectoralis
    - Querfriktion am Sternoclaidomastoideus-Ursprung, PIR
    - Dehnung der vorderen Halsfaszie (gegeseitige HWS-Rot, leichter Zug aufs Hautgewebe)
    - ggf. auch direkte Mobi am SCG

    Hi rie, mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. In meiner MT-Fobi fehlen mir zzt noch die Gelenktechniken der Schulter und des Schultergürtels. Als Ursache selbst würde ich erstmal eine Art Arthrose im SCG vermuten. Möglicherweise klemmt auch der Discus des Gelenks. Vllt fällt ja einem der anderen noch etwas dazu ein. Viel Erfolg weiterhin!

  2. Hi diaro,

    prinzipiell gilt, dass du nur Heilmittel auf Verordnungen der gesetzlichen Krankenversicherungen abrechnen - das schließt die Applikation an den Patienten ein! - darfst, für die du auch ein Zertifikat UND die Abrechenerlaubnis durch die Krankenkassen hast.
    Manuelle Therapie, Bobath/Vojta/PNF und Manuelle Lymphdrainage gehören zu diesen Heilmitteln. Alles andere ist Betrug an der jeweiligen Krankenkasse und strafbar.

    Was die Verwendung von bereits gelernten MT-Techniken im Rahmen einer KG-Behandlung angeht, so steht dir das im Rahmen deiner therapeutischen Tätigkeit frei. Wichtig ist, dass es befundorientiert und medizinisch begründbar ist.
    Meine Meinung: Halte dir immer vor Augen, dass Physiotherapie niemals nur eine "Gymnastik für Kranke" oder nur Massage oder nur Gelenke "verschieben" ist. Physiotherapie ist immer die sinnvolle Synthese deines gesamten fachlichen Wissens.

    Am besten liest du dir auch mal den Rahmenvertrag zw den GKVen und den Physiotherapie-Verbänden durch. (Link unten) Dann weißt du "genau", was du wann machen darfst und was du besser zu unterlassen hast.

    Was die CMD-Behandlung angeht: Natürlich darst du auch bei einer Therapie am Kiefer IN den Mund greifen. Musst du sogar. Das ist allein schon nötig, um eine Traktion am Kiefergelenk, Trigger-Punkt-Behandlungen oder eine Art von Querfriktion an den Kaumuskeln zu machen.
    Dabei versteht sich von selbst: immer nach Aufklärung und Einverständnis des Patienten.
    (CMD-Behandlungen kannst du dir aber sparen, wenn du weder die MT, eine spezielle CMD-Fortbildung oder Osteopathie absolviert hast.)


    Viel Spaß weiterhin mit der "gesetzestreuen" Physiotherapie ;)
    KometenJunge

    http://www.zvk-rps.de/docs/vdek_Rahmenvertrag_gueltig_ab_01.04.2013.pdf

  3. BGM lässt sich schwer in nur einem kleinen Forumsbeitrag erklären. Ich verweise auf die enstprechende Fachliteratur. Ich selbst habe BGM mit einer älteren Auflage dieses Buches gelernt. Versuch´s mal damit! ;)

    Wenn du danach noch Fragen hast, meld dich.

    http://www.amazon.de/Grundriss-Bindegewebsmassage-Anleitung-Technik-Therapie/dp/343746490

  4. PNF-Techniken

    1. Rhythmische Bewegungseinleitung
    a. passiv
    b. assistiv
    c. resistiv
    d. aktiv
    2. Agonistische Umkehr
    - konzentrisch
    - stabilisierende Kontraktion = Endposition halten
    - exzentrisch (Bremsarbeit)
    3. Antagonistische Umkehr
    a. Dynamische Umkehr
    - aktive Bewegungsabfolge
    (Richtung Agonist. Wechsel Richtung Antagonist.)
    b. Stabilisierende Umkehr
    - alternierende, isoTONISCHE Kontraktion
    - kleiner Bewegungsweg
    --> Mit stärkster Richtung die antagon. Umkehr beginnen
    --> andauernde Approximation
    4. Rhythmische Stabilisation
    - isoMETRISCH (Erfolgt wie die antagon. Umkehr, nur OHNE Bewegungsweg!)

    Den Rest, morolina, musst du einfach praktisch üben. PNF in der Ausbildung ist fast nur Technik. ;)

    LG
    KomentenJunge

  5. Hallo thomasc,

    Wenn ich Ibrahim Kapandjis Funktionelle Anatomie richtig verstanden haben, dann lässt sich die Theorie deines Profs nur mit Hilfe der Muskelfunktionsdifferenzierung erklären. Nach Roswitha Brunkow (und anderen) ist dies die Umkehrung von Punctum fixum und Punctum mobile. Dafür ist aber immer ein massiver Spannungsaufbau im Muskel nötig.

    Am Beispiel des M. biceps femoris: Das entsprechende Bein muss am Boden fixiert sein und du muss eine Hüftstreckung ausführen, dann wirkt der Biceps fem. innen- anstatt außenrotierend. (Ich hoffe, ich hab das noch richtig in Erinnerung.) Damit schiebt der Muskel von seinem anatomischen Ansatz weg in die Verlängerung. Geht auch prima an den Rhomben zu demonstrieben, oder halt bei der Exzentrik im klassischen Liegestütz.

    Laut Kapandji tritt eine Muskelfunktionsdifferenzierung bei den Rotatoren des Hüfte "allerdings nur bei maximaler Innendrehung ein".
    "Bedingt ist die Umkehrung der Muskelfunktion durch die Verlaufsänderung der Muskelfasern, die in einer perspektivischen Ansicht von vorne, oben und außen deutlich wird. (...)"
    Den M. iliopsoas hat er dabei allerdings nicht erwähnt. V.a. nur M. obturatorius externus und M. pectineus. Aber die MFD ist die Einzige Erklärung, die hierbei greifen könnte.

    MfG
    KomentenJunge

    • Like 1
  6. Ich hab noch eine Anmerkung zu machen. Jegliche Form der Bewegung hat Auswirkung auf den Spannungs- und Längenzustand der Muskulatur. Also haben nur Durck- und Dehnungsreize, die von außen auf die Hautschichten gebracht werden, und Entstauungsgymnastik Wirkung auf ein periartikuläres Lymphödem.

    Als Nebeneffekt zur senomotorischen Beübung, erreichen wir also auch beim vertikalisierten Patienten eine Anregung der Muskel-Venen-Pumpe und der Lymphangiomotorik.

    Unterstützend können dazu Kryo- und Hydrotherapie angeboten werden. Physiotherapeuten ohne Kenntnisse in MLD können eine ganz simple Colonbehandlung durchführen, die wirkt nämlich indirekt auf die abdominalen Lymphknoten, die ja bei einem Bein-LÖ eine bewegende Rolle spielen. In Stufenlagerung sogar noch effektiver.

    Anzumerken sei, dass auf hyperämisierende Maßnahmen, wie klassische Massage und BGM, eher verzichtet werden sollte. Da Massagen immer die Mehrdurchblutung zum Ziel haben. Die Lymphdrainage soll hingegen eine Verringerung der interstitiellen (Gewebs-)Flüssigkeit bewirken. Der Therapeut muss hier Risiko und Nutzen gegeneinaner abwägen!

    Viel Spaß beim Querdenken. ;)
    KometenJunge

  7. Wenn ich sowas schon lese! Dieser Beitrag ist zwar schon zweieinhalb Jahre alt, aber ich möchte mal ein paar Gedanken für ähnlich verfahrene Kollegen und Schüler, bei denen noch Hoffnung besteht, aufschreiben.

    Zu allererst bedeutet eine Professur in Sportwissenschaften rein gar nichts, denn das sagt lediglich aus, dass der betreffende Akademiker allein in der Theorie exzellente Kenntnisse besitzt und diese in einer Lehrtätigkeit anderen vermitteln darf.
    Jeder verantwortungsvolle Therapeut sollte sich bei seiner Therapieplanung niemals darauf ausruhen. Ferner sollte auch der Therapeut die Behandlung GEMEINSAM mit dem Patienten planen. Was der Patient durch die Therapie erreichen will, ist essenziell für die methodische Auswahl des PT.

    Eine eingeschränkte Knieflex ist niemals nur in einer poplitealen Überlastungszyste begründet. Poplitealzysten (Baker-Zyste bei Rheuma!) entstehen durch eine Überproduktion an Synovia, weil das Gelenk gereizt ist. Es gilt durch Differenzialdiagnostik herauszufinden, wodurch diese Reizung entsteht.
    Gelenkspiel des Knies: Wir wissen, dass das Art. genus aus 4 funktionellen Komponenten besteht. Diese müssen untersucht werden. Was ist mit den Fußwölbungen? Beim Befund werden immer auch mind. ein Gelenk über und ein Gelenk unter der gestörten Struktur untersucht. (Ärzte sind in ihrer Untersuchung niemals unfehlbar und haben auch nur begrenzt Zeit dafür.)

    Wenn du als Therapeut nur passiv arbeiten willst, dann mach es umfassend und nutze Griffe aus der Manuellen Therapie. Die tibio-fibulare Junktion birgt viel Potenzial.
    Auch eine klassische a/p-Verschiebung von Femur und Tibia ist an einer TEP des Knies durchaus erlaubt und auch gewüscht. Kontraindiziert einzig bei gekoppelten Gelenken. Ein OP-Bericht gibt Aufschluss darüber.
    Debrunner beschreibt das maximale Bewegungsausmaß fürs Knie mit 140 bis 150° Flexion. Bei einer TEP sind etwa 120 mindestens zuerreichen. Spätestens in der ambulanten Versorgung. (Soweit ich weiß, erlaubt die Neural-Null-Methode zur Gelenkmessung auch nur Werte in 10er-Schritten. Werte wie 105° nutze ich nur, zur Motivation. Werte wie 3° sind Messfehler, 100 Therapeuten, werden 101 unterschiedliche Ergebnisse bekommen, wenn wir so messen würden!)

    Die Fachzeitschriften sprechen immer wieder von der Wichtigkeit der Stabilisation des M. quadriceps fem. Ich bin mir sicher, dass der Patient - auch wenn der die endgradige Streckung schafft - nur auf eine MFD 3 kommt. Das ist kein Kraftgrad, der für den Alltag gedacht ist. (Bewegen gegen die Erdschwere.)
    Senso-motorische und propriozeptive Techniken bieten ein breites Spektrum an Übungsvariationen mit unterschiedlicher Herausforderung für den Patienten.

    Mobilisationstechniken müssen durch stabilisierende und kräftigende Anwendungen fortgeführt werden, da das Muskelkorsett das Gelenk sichern soll. Das sollte jeder Schüler spätestens am Ende seiner Ausbildung wissen. Rein mobilisierte Gelenke sind nämlich durch schlecht koordinierte Muskeln immer noch instabil und blockieren oder verschleißen im Laufe der Zeit. Und eine erneute Arthrose in einem künstlichen Ersatzgelenk ist fatal. Fragt Patienten, die einen TEP-Wechsel schon hinter sich haben.
    Bewegungsbad: KG im warmen Wasser unter Ausnutzen des Auftriebs und des gleichbleidenden Widerstands in flüssigem Milieu.

    Hinweis: Um eine gute Funktion des Agonisten zu gewährleisten, muss der entsprechende Antagonist relaxiert werden: die Ischios!

    "Physiotherapie ist die Umsetzung motorischer Kreativität." (Silke Schellhammer) Wer sie begreifen will, muss sie als Lernprozess des Menschen begreifen: der Mensch, egal welchen Hintergrund er hat, lernt sein Bewegungsverhalten zubeeinflussen. Der Physiotherapeut begleitet den Menschen auf seinem Weg.

    LG
    KometenJunge

  8. Ligamentum arteriosum
    1 Definition

    Das Ligamentum arteriosum ist ein Bindegewebsstrang, der zwischen der Aorta und dem Truncus pulmonalis verläuft. Dabei handelt es sich um den obliterierten Ductus arteriosus (Botalli).
    2 Anatomie

    Das Ligamentum arteriosum ist ein funktionsloses Relikt, das von der superioren Oberfläche des Truncus pulmonalis zur inferioren Fläche des Aortenbogens verläuft. Um das Ligament schlingt sich der linke Nervus laryngeus recurrens, ein Ast des Nervus vagus und zieht von hier nach kranial zum Larynx.


    aus: flexikon.doccheck.com/de/Ligamentum_arteriosum

    • Like 1
  9. Hey mario89,

    auch meine Erfahrung zeigt, dass eine gute Mischung aus passiven Maßnahmen und aktiven BÜ/Kräftigung die meinen muskulären Syndrome beseitigt. Prinzipiell bin ich sogar der Meinung, dass der Fokus vor allem auf Kräftigung gelegt werden muss, wenn nach 4 Behandlungen mit Weichteiltechniken keine nennenswerte Besserung eintritt.

    Ich persönlich orientiere mich sowohl an dem Klassiker "Vorbereitung - Hauptteil - Abschluss". Zwar nicht sooo streng, aber i.d.R. arbeite ich zuerst manuell und sichere noch in der selben Behandlung alles über muskuläre Aktivität ab. Besonders geeignet dafür sind PNF und Brunkow. Letzteres grad für Hals-Schulter-BWS. :)

    Tritt der worst case ein, und dein Patient ist auch danach noch "therapieresistent", rate ich immer zu einem Therapeutenwechsel. Egal wer behandelt, Hauptsache der Kunde bleibt der Praxis treu. *lach*

    Regardierend,
    Andreas

  10. MT ist, sofern von einem fähigen Therapeuten ausgeführt, keine schlechte Sache. Ich kann mir vorstellen, dass deine Sorge die sein könnte, dass an den Wirbeln der LWS deines Vaters herum mobilisiert wird.

    Aber MT an sich ist ja keine reine Gelenktechnik, dazu gehören auch eine Menge an Untersuchungsgriffe und Techniken an Muskeln. Ferner kann mittels Med. Trainingstherapie (MTT) dann im Anschluss auch zum Muskelaufbau (mit und ohen Gerät) angeleitet werden. Aber aktive Übungen allein, sind meines Erachtens nach nicht das absolute Heilmittel.

    Bei dem Befund deines Vaters würde ich vor allem auf Entlastung abzielen. Grundsätzlich eignet sich dazu:
    a) Zuhause
    - Krankschreibung und absolute Entlastung, nur leichte Tätigkeiten im Haushalt
    - wechselnde Arbeits- und Ruhepositionen
    - Stufenlagerung auf umgedrehtem Wäschekorb (Oberkörper flach abgelegt)
    - Wärme mittels Rotlicht oder Körnerkissen, Moorpackung
    - Hausübungsprogramm mit geringem Anspruch

    b) in der Praxis
    - Traktion der LWS (ideal mittels Traktionsgurt oder Schlingentisch)
    - Dehnung/Entspannung der Gesäß- und Beinmuskeln
    - Funktionsmassage am Rückenstrecker
    - Spannungsübungen für das Bauch-Rumpf-Muskelkorsett (Hausaufgabe)
    - evtl. Mobi an der Wirbelsäule
    - gymnastische Übungen, die den Druck von den Bandscheiben nehmen und die natürliche Krümmung der WS unterstützen (bes. geeignet PNF-Beckenmuster und Brunkows Wirbelsäulenverlängerung; weiteres bleibt dem Wissen des PT überlassen)
    - Moor-/Fangopackung in Stufenlage, altern. Strom

    Ich beginne bei akuten BS-Problemen immer mit höchstens 2 oder 3 Techniken und etwa 2 Hausaufgaben, die ich anleite. Der Rest ist davon abhängig, wie gut der Betroffene auf die Medikamente anspricht, ob er sich schont oder die Strukturen weiter reizt und wie die Selbstheilungskräfte wirken.

    Was eine mögliche OP angeht, empfehle ich eine Zweitmeinung. Evtl sogar eine Drittmeinung. Eine Versteifung der WS (nur Beispiel) muss nicht zwingend schief gehen, aber oft haben die Patienten dann lange Zeit noch Schmerzen, weil eine Versteifung auch die benachbarten Gelenke beschränkt.

    Regardierend,
    Andreas

  11. Hallo nettelotte,

    Übungen für die UEX mit angestellten Beinen? Klingt nach Bridging frei nach Brunkow... Ich habe das sowohl in dieser Variante als auch in den korrekten Ausführung der Akrodynamik ebenfalls bemerkt.
    Meine Chefin brachte mich dann auf etwas, von dem sie sagte, dass es "sooo simpel sei", dass sie überrascht sei, sich "daran noch erinnern" zu können.

    Das Phänomen nennt sich "Aktive Insuffizienz".
    Versuche es einfach mal mit Kräftigung der ischiocruralen Muskeln.
    Idealalerweise aus der Bauchlage, ganz achsengerecht gegen Führungswiderstand und später zunehmend auch mehr resistiv.
    Und dann selbveständlich auch auch PNF Pevlis- und Beinpatterns (letztere in die Extensionsrichtungen).

    Eine Trigger-Behandlung würde ich dann nur speziell anraten, um den Musekltonus zu erhöhen. :)

    Später kannst du sie dann auch auf ein Balance-Kissen oder den Posturomed stellen.

    Regardierend,
    Andreas

  12. Hallo charlot,

    ich habe in meiner kompletten MLD-Fortbildung nie gehört, dass die Vorbereitung an Terminus und Profundus bei einem Lipo-LÖ (auch die Bauchtiefdrainage) zu entfallen haben. Der Drei-Stufenplan schreibt ja vor, dass das Abflussgebiet zu erst frei gemacht werden muss, bevor du Stoffe durch das LGS transportieren kannst. Der "Stau" wäre anderfalls effitienzhemmend. Wo sollen denn die drainierten Stoffe sonst hin?

    Regardierend,
    Andreas

  13. Hi viola2712,

    die SH I klingt irgendwie nach Postisometrischer Relaxation. Ich wollte behaupten, das Prinzip hast du richtig erfasst. Wann genau du aber dabei in die Dehnung gehst, also EB-Ext., davon gibt es sehr viele Spielarten. Im Moment der Entspannung, direkt danach (wenn der Muskel wirklich keine willkürliche Spannung mehr hat)... Hauptsache ist, du gehst zeitnah in die Musk-Verlängerung und wartest nicht erst 2 Min.

    Ein Tipp noch, 15 Sekunden die Spannung halten und dann zw. 30 und 60 Sek. die Dehnung. Denn der Muskel braucht mind. eine halbe Minute, um locker zu lassen - und darum geht es ja bei der "Dehnung". (An sich ein falscher Begriff. ;)

    Regardierend,
    Andreas

  14. Hi sikahirschkuh,

    Danke für deine Antwort. Die hat schon mal viele Fragen beantwortet. Mir ist neulich in meiner Aufzählung bei den Grundgriffen noch ein Griff durch die Lappen gegangen. Ist bei Földi der "Quergriff" - Kombi aus Schöpfgriff und Stehendem Kreis - auch bekannt?

    Ein Nachtrag noch, meine MLD habe ich schon im April gemacht [Asdonk]. Mir geht´s mehr um die Vielfältigkeit der MLD.
    Den "7er-Griff" kenn ich wiederum nicht. Und auch den "Schüttelgriff" nicht, klingt aber sehr interessant. Dafür sind mir aber versch. Verschiebegriffe und der "Abhebegriff" (mit anderem Namen) bekannt.

    Ich bin begeistert, wie viel man im Praxisalltag allein in einem einzigen Konzept täglich neues lernen kann. Immer wieder was, was sich neu verknüpft.

  15. Hey Folks!

    Ich bin einer dieser Therapeuten, der seinen Patienten immer noch ein bisschen Wissen rechts und links zu den einzelnen Therapieformen anbietet. Bei der MLD erzähle ich immer aus welchen Anfängen heraus sich die Lymphdrainage entwickelt hat und wie sie zum Heilmittel wurde.
    Dabei erwähne ich auch, dass es unterschiedliche Behandlungskonzepte gibt. Was besonders den Patienten Aufschluss darüber gibt, warum meine MLD [Asdonk] teilweise kräftiger ausgeführt wird, als die des Kollegen mit dem Vodder-Konzept.

    Ich hatte das Glück, dass ich schon einen Einblick in die Lymphdrainage durch 20 Std. Unterricht im Rahmen meiner Ausbildung erhalten habe. Daher weiß ich, dass Vodder und Asdonk bei den Grundgriffen nur in einem einzigen abweichen.
    Asdonk hat den "Pumpgriff" herausgenommen, weil der dem "Schöpfgriff" in Ausführung und Wirkung wirklich sehr ähnlich sind. Dafür hat er die "Stehenden Kreise" in zwei Sorten unterteilt: "Fingerkreise" und "Daumenkreise".
    Und ferner entwickelte Asdonk mit seiner Frau - so steht es in meinem Lehrmaterial - die Ödemgriffe, um die Schwellungsbehandlung noch effektiver zu gestalten, da ja Eiweiß- und gelartige Wassereinlagerungen mit den Basisgriffen nur schlecht gelöst werden können.

    Ich will jetzt keinen fachlichen Grundsatzstreit über Effektivität und Sinnlosigkeit der Techniken. Mich interessiert, wo hier nun die Konzepte nach Földi und......Karling? einzuordnen sind. Gibt es die Ödemgriffe nur bei Asdonk oder wurden Variationen dazu in anderen Konzepten geschaffen? Und wie viele Konzepte gibt es überhaupt?
    Ich habe nämlich im Curriculum der Spitzenverbände der Krankenkassen dazu keine Hinweise gefunden.

    Weihnachtliche Grüße,
    Andreas

  16. Hi sohel,

    also erstmal die Begriffe "convex" und "concav"... Es gibt eine ziemlich prägnate Eselsbrücke: "Convex, wie die Hex", will sagen, die klassiche Hexe hat einen Buckel, daher sind alle convexen Gelenkpartner abgerundet, bzw haben eine gebogene Siloutte.
    Concave Gelenkpartner sind dementsprechend flach...

    Ein Beispiel: Der Femur ist am Kniegelenk convex, die Tibia (Tibiaplateau)ist concav.

    Jochen Sachse, Begründer der Manuellen Therapie nach Sachse, fasst die "Convex-Concav-Regel nach Kaltenborn" so zusammen:

    "Bei der Beugebewegung eines Fingergrundgelenkes gleitet der distale, concav geformte Partner nach palmar. Bei der Funktionsbewegung liegt die Bewegungsachse immer im Kopf des convexen Partners. Der concave Partner gleitet mit seiner Pfanne auf dem Gelenkkopf in die Richtung, die der Bewegung entspricht.
    Die Kontaktpunkte auf der Gelenkfläche des Gelenkkopfes bleiben zurück, der Kopf gleitet also relativ zum concaven Partner in die Gegenrichtung, hier nach dorsal. Bei der Fingerbeugung wird dorsal die Gelenkfläche des Gelenkkopfes, des Metacarpalkopfes, tastbar. Dieser Tatbestand wird als Convex-Concav-Regel bezeichnet [Kaltenborn]."


    Das ist ziemlich schwieriger Tobak, ich habe auch mehrere Tage gebraucht, bis ich es verstanden habe und muss noch immer nachgucken... ist also nicht schlimm...
    Zur Convex-Concav-Regel kommt dann noch eine Anweisung, wierum die Gelenkpartner manuell mobilisiert werden. Aber das ist laut meinem Lehrer nicht unbedingt wichtig für PT-Schüler.

    So, und als Faustregel kannst du dir merken, dass sogut wie alle proximalen Gelenkpartner convex sind und die distalen concav.
    Ausnahmen, die mir auf die Schnelle einfallen: Schultergelenk, Hüftgelenk, oberes Sprunggelenk.

    Ich hoffe, ich konnte dir helfen, viel Spaß weiterhin mit der Physiotherapie.

    Gruß Andreas

  17. Hi Leute,

    meine Schwester hat ein Problem mit meinem Neffen (3 Jahre). Er verdrämmelt sich immer sein "Geschäft", das hat zur Folge, dass er spätestens am dritten Tag nach dem letzten Mal ziemliche Schmerzen hat.
    Auch die Gabe von Einläufen bringt oft erst was, beim 2. Versuch. Wir sind alle der Meinung (Kinderärztin, Mutter & ich (Onkel/Physiotherapeut), dass das kein Dauerzustand sein kann. Auch weil ihm wahrscheinlich der Stuhlgang schon zu einer sehr negativ geprägten Aktivität geworden ist.

    Ich habe schon überlegt, ob ich mal Colonmassage beim ihm ausprobiere. Aber er würde kaum still sitzenbleiben und außerdem ist es eher eine Behandlung bei zu geringer Darmtätigkeit und nicht bei willkürlichem Verzicht, nich wahr?

    Meine Überlegung ging jetzt in die Richtung, dass evtl. die Vojta-Therapie Abhilfe bringen könnte. Ich weiß, dass es eine Therapie ist, die man bei Kindern mit (motorischen) Entwicklungsstörungen einsetzt. Aber aus Hospitationen in meinem Pädiartiepraktikum weiß ich, dass nicht nur die Reflexlokomotion mit Vojta angesprochen wird, sondern auch andere Muskelaktivitäten – die kleinen Patienten pupsten.
    DIE FRAGE ist jetzt für mich, ob Vojta meinem Neffen bei seinem Problem helfen könnte, wieder in die Windel/ins Klo zu machen?

    Gruß
    Andreas

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