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    Stephan

    Endometriose - oft sehr spät diagnostiziert!

    Obwohl die Endometriose zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen gehört, ist sie der Allgemeinheit doch nur sehr wenig bekannt. Bis zu 12 Prozent aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Endometriose, völlig unabhängig vom Alter, jedoch nur solange sie gebärfähig sind. In Deutschland kommen jedes Jahr rund 40.000 neue Erkrankungen hinzu, bis zur Diagnose vergehen in der Regel bis zu sechs Jahre. Die Endometriose ist keine bösartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, sondern es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die sehr schmerzhaft sein kann. Normalerweise kleidet die Schleimhaut die Gebärmutter aus, bei der Endometriose befinden sich Stücke der Schleimhaut jedoch außerhalb der Gebärmutter. Meistens siedeln sich Schleimhautfetzen im Beckenbereich und im Unterbauch an, oftmals sind die Eierstöcke betroffen, oder sogar die Scheidenwand und der Darm. In äußerst seltenen Fällen können Stücke der Gebärmutterschleimhaut sogar im Gehirn oder der Lunge nachgewiesen werden. Bisher konnte nicht eindeutig geklärt werden, wieso Schleimhautfetzen von der Gebärmutter in andere Organe wandern. Inzwischen bestehen zwei unterschiedliche Theorien, wie es zur Entstehung einer Endometriose kommen kann. Die so genannte Transplantationstheorie besagt, dass einzelne Zellen der Gebärmutterschleimhaut über das Blut, die Lymphgefäße oder den Eileiter in anderer Organe gelangen und sich dort ansiedeln. Auch bei Operationen in diesem Bereich ist es möglich, dass einzelne Zellen sich verlagern. Die Metaplasietherorie geht dagegen davon aus, dass sich die Endometriose-Herde aus embryonalen Bauchhöhlenzellen direkt in anderen Organen entwickeln. Einige Wissenschaftler vermuten auch, dass die Zahl der Erkrankungen durch Umweltgifte steigt. Besonders gefährdet sind Frauen, die ihre Regelblutung sehr früh bekommen und bei denen die Wechseljahre recht spät einsetzen. Durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln kann das Risiko dagegen gesenkt werden. Es hat sich auch gezeigt, dass die Endometriose gehäuft in manchen Familien vorkommt, so dass eine erbliche Komponente vorliegen muss. Die Symptome der Endometriose treten meistens während der Regelblutung auf, wo sich dann vor allem heftige Schmerzen im Unterleib einstellen. Es kann jedoch auch sein, dass die Frau auch über chronische Bauch- und Rückenschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr klagt. Auch der Stuhlgang kann durch die Endometriose erschwert sein und es kann zu Schmerzen beim Harnlassen kommen. Wenn ein Dauerschmerz vorliegt, dann kann man davon ausgehen, dass sich bereits sehr große Endometriose-Herde gebildet haben. Etwa die Hälfte der Betroffenen verspüren gar keine oder nur sehr geringe Symptome, so dass die Problematik häufig unentdeckt bleibt. Bei vielen Frauen wird sie erst nachgewiesen, wenn ein Kinderwunsch über längere Zeit unerfüllt bleibt. Durch die Schilderung der Schmerzen erhält der Arzt bereits einen ersten Hinweis auf das Vorliegen einer Endometriose. Durch eine Ultraschalluntersuchung können größere Herde nachgewiesen werden, zur genauen Abklärung wird in der Regel jedoch noch eine Bauchspiegelung durchgeführt. In den meisten Fällen kann durch eine Hormontherapie nicht viel erreicht werden, so dass die einzige Möglichkeit eine operative Entfernung der Endometriose-Herde ist. Dies erfolgt bei kleineren Herden ambulant oder im Rahmen einer Bauchspiegelung. In besonders schwerwiegenden Fällen ist auch an eine Entfernung der Eierstöcke oder der Gebärmutter zu denken.

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