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m. sudeck

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hallo,
mein problem ist folgendes: ich habe eine patientin, die wegen einer schambeinfraktur ins khs gekommen ist. nun war ich heute das erste mal bei dieser patientin und auch das erste mal in diesem khs (üblicher praktikumswechsel :-) ) und sie hat an/ in einer oberen extremität m. sudeck. wer kann mir weiterhelfen worauf man bei diesem krankheitsbild (auch wenn es "nur" als nebendiagnose steht) achten muss bzw. soll. hatte dies noch nicht im unterricht behandelt und wäre euch über infos sehr, sehr dankbar.
p.s. beim stützenlauf klagt sie über handgelenksschmerzen

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M. Sudeck (oder auch SRD) ist eine Stoffwechsel- und Durchblutungsstörung des Knochens und der Weichteile.

Ursache: chronische Vasodilatation, die zu autonomen, motorischen und sensorischen Störungen in allen Gewebsstrukturen führt -> neurovasukläre Fehlregulation

Begünstigungen: traumatische OP-Techniken, unsachgemäße Ruhigstellung, zu enger Gips

Stadien:
- Stadium I (Heilentzündung): Dauerschmerz, Weichteilschwellung, zyanotisch überwärmte Hand
- Stadium II (Dystrophie): Schmerzen nehmen ab, Bewegungseinschränkungen, blasse Haut
- Stadium III (Atrophie): Gelenksteife, keine Schmerzen

Therapie: Medikamente, kurzfristige Ruhigstellung im akuten Stadium, aktive Bewegungsübungen, Ergo, BGM, MLD

KI: Massagen, Hitze im akuten Stadium, passive Bewegungsübungen

Gesichtspunkte der Behandlung:
1. Vermeidung äußerer Irritation der Verletzung
2. Verbesserung der Durchblutung
3. Entspannung der Hand
4. Entspannung der Arm-, Nacken- und Schultermuskulatur
5. Freihalten von Ellbogen- und Schultergelenk


Hab ich gerade einfach mal abgetippt ;-)

Gruß Eva

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ich kann dir leider auch nicht mit praktischen Erfahrungen helfen, aber die Genese zu verstehen hat sicher Vorteile.

Bei Mb. Sudeck führt ein zentraler Schmerzreiz zu einer vegetativen (sympathischen) Umschaltung in der Peripherie, die sich in Form einer Gefäßkonstriktion äußert. Die dadurch errfolgte Db-Störung wirkt besonders auf die Venolen, sodass der Abfluss des venösen Blutes vermindert wird. Es kommt reaktiv zu einer Ödembildung, die wiederum durch ihren Druck auf die Schmerzrezeptoren wirkt. Die Literatur benennt dies als "Circulus virtuosus", da eine Ursache eine Wirkung hat und diese Wirkung wiederum die Ursache verschlimmert bzw. reizt.

Du schreibst, dass der Patient aufgrund einer Schambeinfraktur auf UA-Stützen angewiesen ist. Das lässt sich ja kaum (von Abpolsterungen abgesehen) vermeiden. Daher würde ich auf alle Fälle eine zweite Behandlungsschiene in Form von Stellatumblockade und Ruhe in Verbindung mit MLD anstreben um nicht weiter in den Sudeck hineinzutherapieren.

Mfg Stephan

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Hm, in der Praxis habe ich diese Krankheitsbild auch noch nie behandeln müssen. Hab aber im letzten Jahr eine PT-Praktikantin kennengelernt, die unglücklicherweise genau diese Erkrankung hatte.

Ruhe hilft, aber wie man weiß, kann man die Hand ja nicht ein Leben lang schonen, erst recht nicht bei diesem Krankheitsbild, denn dann muss der Patient mit Kontrakturen/ Bew.-Störg...etc. folglich rechnen! (siehe oben -andere Beiträge!)

Bei ihr hat folgendes gewirkt...kannst du ja auch deiner Patientin mit auf den Weg geben:

-> ein lauwarmes Wasserbad - mach`s aber nicht zu lau, denn manche Pat. sind auf Grund der Erkrankung sehr kälteempfindlich!
-> um Muskelatrophien und Bewegungsstörungen vorzubeugen, kannst du mit ihr SÜ und BÜ im H2O-Bad machen - Hände gegeneinander spannen usw. oder gib ihr z.B. einen Igelball mit ins Wasser, das bringt Abwechslung rein
-> das Ganze kannst du auch ohne H2O-Bad machen - gehe viel auf die Finger und Handbewegg. einen, denn die triffts!!!

Was du aber beachten solltest:

a.) keine Kontrakturbehandlg.
b.) keine passiven BÜs (gilt für Pat. selber als auch für PT)
c.) keine Wärmeanwendungen durchführen! und
d.) überlaste deinen Pat. nicht, sondern dosiere die Behandlung gut!

Die Therapie dient dazu, die DB zu verbessern! Aber auch die Gelenk- und Muskelfkt. zu erhalten bzw. zu verbessern, und den Patienten wieder soweit zu bringen, dass er Alltagsbewegungen/ Gebrauchsbewegungen wieder verrichten kann (z.B. Kartoffeln schälen)!

Bei deiner Patientin ist es sicherlich noch nicht so schlimm...aber sie muss wirklich auch auf ihre Belastungsgrenzen achten. Oft erkennt man ja den Sudeck daran, dass die Hand so dunkelrot o. bläulich wird, oder schmerzt...spätestens dann muss sie wirklich Pause machen und die Hand nicht weiter überlasten! Sie soll sich selbst mal intensiv beobachten, wann sie Schmerzen bekommt, wenn sie mit UA-Stützen geht...denn dann kann sie ihre Wegstrecken besser dosieren und weiß, wann sie Pause machen sollte! Das wäre mein Tipp!

Viel Erfolg!

Viel Erfolg bei deiner Therapie!

LG...pt02

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Achselstützen mögen zwar eine Erleichterung für das Handgelenk bieten, aber ich bin kein Freund von solchen Stützen. In den Achselhöhlen befinden sich, wie wir alle wissen, eine Ansammlung von Lymphgefäßen, die wiederum -trotz Polsterung- über längere Zeit die Lymphen quetschen...

Gut, dass ist meine Meinung...da lässt sich sicherlich drüber streiten...aber ich würde es nicht machen!

pt02

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Sicherlich ist das richtig, aber da ist dann die Feinfühligkeit des Therapeuten gefragt.

Wie lange müssen die Stützen noch genutzt werden?
Ist es im Moment wichtiger, die Hand zu schonen, oder doch auf die Lymphgefäße zu achten?
Inwieweit werden sie gequetscht?
Was ist für den Patienten in diesem Moment am sinnvollsten?

Wie gesagt: Vor- und Nachteile abwägen und es spricht ja nichts gegen eine Mischung aus beidem.

Gruß Eva

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hallo.
danke, für diese vielen infos. die patientin ist anfänglich (vor meiner zeit) mit einem erhöten gehwagen oder auch tableau-wagen gelaufen. was ihr weit aus besser bekam. nur muss sie ja außerhalb des kranknehauses ja auch mobil bleiben. bevor ich nach den deutschen geh-hilfen (die "normalen sind französische ;-) ) hatte sie schon französische. und ich habe gestern erfahren das sie heute entlassen wird. meiner meinung nach heftig, da sie noch nicht sicher läuft (angst vorm stürzen und dann wegen ihren schmerzen).

aber trotzdem super, danke!!! wenn ichn nächsten patienten mit solch einer diagnose habe, bin ich nicht ganz ohne wissen.

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  • Beiträge

    • Danke für die Hilfe.   Es ist immer etwas Unsicherheit in meinen Fragen. Aber das hat durch Erfahrungen bei Ärzten auch Gründe. Ich habe da nicht wirklich Vertrauen, gilt auch für manche Physiotherapeuten. HWS-Extensionsgeräte( Esoterik, nicht evidenzbasiert), Schröpfen (Esoterik),man macht eine Menge Erfahrungen, die einen Zweifeln lassen.   Diese wissen viel und sind toll.   Es ist aber keiner perfekt und die Menschen weigern sich zu sagen "Weiss ich nicht", weil das Statusabwürdigkeit sein kann. Und dann wirds problematisch. Ich muss in meinem beruf oder privat auch oft sagen "weiss ich nicht".   Was sind die Probleme? - Kopfdrehung 90° nicht möglich - Bücken schwer - langes Gehen wird sehr beschwerlich - Karatekick nicht möglich - Zudem verspannt sich Rücken und Nacken so sehr, man fühlt irgendwie nichts mehr.   Wo sind die Ursachen? - ein Selbsttest bei Youtube sagt mein Rectus Femoris ist verkürzt. Das würde Sinn ergeben. Nach langem gehen oder langem Sitzen ereilt mich ein Gefühl von "nach vorne Ziehen".   Was Hilft?   - Bei Übungen die Hüfte betreffend wird alles gleich viel viel besser. z.B. Der Ausfallschritt (mit eigezogenem Bauchnabel). Dann ist es noch intensiver. - Lateralflexion auf Sitzball. Ein sehr angenehmes Entspannungsgefühl. Da entspannt sich etwas.   Was entspannt sich durch eine Lateralflexion? Der Latissimus, Musculus tensor fasciae latae? Kann mir jemand die beteiligten Muskeln nennen?   Warum fragt ein Patient nach beteiligten Muskeln?   - Offenbar gibt es unterschiedliche Muskeln und Muskelgruppen, die Ursache des Problems sein können. Und diese Ursache kenne ich nicht. Und andere auch nicht. Das kann ich wohl nur durch Selbst-Tests oder Fragen ergründen.   Trainiert man mit der Psoas Cobra sehr sehr lange den Illiopsoas und es wird nicht besser, so kommen Zweifel auf ob jener das Problem ist.   Macht man die Lateralflexion immer und immer wieder, auch sehr lange am Stück, so zweifelt man ebenfalls. Es wird zwar besser, aber nicht nachhaltig.   So gerät man an verschiedenen Theorien wie  "Verkürzter Rectus Femoris zieht Hüfte und Oberkörper nach vorne, hinterer Rücken verspannt reflexartig".   So könnte ich den Psoas, Latissimus, Musculus tensor fasciae latae mein ganzes Leben lang dehnen. Wenn diese nicht die Ursache sind, sondern nur Symptom, ja dann kann sich nichts ändern.     Was entspannt sich durch eine Lateralflexion? Der Latissimus, Musculus tensor fasciae latae? Kann mir jemand die beteiligten Muskeln nennen?   In den Online-Medien gibt es eine Menge Hilfe, aber auch konträre Betrachtungen. So gibt es Personen, die den Couch-Stretch beim Rectus Femoris empfehlen, andere wiederum lehnen ihn komplett an. Und es ist sehr unklar wer hier überhaupt Experte ist.  
    • Also, Ich bin auch Verstibulartherapeut und für Mich passt dein Schwindel nicht so ganz in das Bild der Vestibulären Migräne, wie Annajule oben schrieb. Die Frage ist was für eine Schwindelart ist es John? Ein Drehschwindel, eher ein Schwanken oder Benommenheitsgefühl? Die zusätzlichen Stromschläge klingen für  Mich nach einer Nervenmitbeteiligung. Die Spinalkstanalstenose im Hals können wir schonmal ausklammern da das Wirbelsegment für deine Beschwerden nicht passt. Um das ganauer Beurteilen zu können müsste man dich natürlich sehen. Hast du da auch MRT/Röntgenbilder von dem Profil John? Das Profil scheint ja noch in deiner WS zu stecken. So vom ersten Eindruck her würde Ich als hypothese haben daß es ein HWS problem ist.  Ich könnte mir aber durchaus einen Zusammenhang vorstellen mit deiner Schußverletzung. In der Schulmedizin wird leider oft zu lokal gedacht. Man muss alles zum Befund hinzuziehen. Selbst alte Op´s können in entfernten Region zu Beschwerden führen. Es  ist  Möglich daß das Profil und das Trauma ein Störfaktor ist was die Beschwerden begünstigt. So könnte z.b. das Rückenmark irritiert sein das am Hinterkopf aufgehängt ist und ins Kleinhirn führt. Es könnte zuviel Zug ausgeübt werden ausgehend vom projekti/alte Verletzungen, Fascienverklebungen in dem Bereich. Das Rückenmark zieht und zerrt am Kleinhirn was den Schwindel verursacht. Das Stromgefühl könnte dadurch auch entstehen.  Was du mal probieren könntest John. Du machst im Sitzen einen Buckel und Rollst vorsichtig den Kopf ein, schaust ob sich da was tut von deinen Symptomen her, d.h. verstärkung des Schwindels stromgefühl. Dann kannst du noch versuchen bei dieser gehaltenen position und Bein auszustrecken. Dieser Test nennt sich den Slump. Aber erst einzelne Komponenten ausprobieren. Sollte sich was änderen, dann bekräftigt das meine Hypothese    
    • Vestibuläre Migraine ist fies - aber auch diese ist, wie viele andere Drehschwindel eher episodisch. Interessant, dass der Schwindel bei dir ständig ist. Die Behandlung schließt neben Medikamenten und Überprüfung des Lebensstils (Schlafen, Essen, usw.) allerdings normalerweise vestibuläre Reha mit ein. Und hier oft ein Habituations- oder De-Sensibilisierung Programm mit ein. Davon kann ich bei dir allerdings nichts lesen.  Warst du mal wieder in der Schwindelklinik zur Nachsorge?  Gruss, Anna

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