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Geschrieben

Hey Folks!

Ich bin einer dieser Therapeuten, der seinen Patienten immer noch ein bisschen Wissen rechts und links zu den einzelnen Therapieformen anbietet. Bei der MLD erzähle ich immer aus welchen Anfängen heraus sich die Lymphdrainage entwickelt hat und wie sie zum Heilmittel wurde.
Dabei erwähne ich auch, dass es unterschiedliche Behandlungskonzepte gibt. Was besonders den Patienten Aufschluss darüber gibt, warum meine MLD [Asdonk] teilweise kräftiger ausgeführt wird, als die des Kollegen mit dem Vodder-Konzept.

Ich hatte das Glück, dass ich schon einen Einblick in die Lymphdrainage durch 20 Std. Unterricht im Rahmen meiner Ausbildung erhalten habe. Daher weiß ich, dass Vodder und Asdonk bei den Grundgriffen nur in einem einzigen abweichen.
Asdonk hat den "Pumpgriff" herausgenommen, weil der dem "Schöpfgriff" in Ausführung und Wirkung wirklich sehr ähnlich sind. Dafür hat er die "Stehenden Kreise" in zwei Sorten unterteilt: "Fingerkreise" und "Daumenkreise".
Und ferner entwickelte Asdonk mit seiner Frau - so steht es in meinem Lehrmaterial - die Ödemgriffe, um die Schwellungsbehandlung noch effektiver zu gestalten, da ja Eiweiß- und gelartige Wassereinlagerungen mit den Basisgriffen nur schlecht gelöst werden können.

Ich will jetzt keinen fachlichen Grundsatzstreit über Effektivität und Sinnlosigkeit der Techniken. Mich interessiert, wo hier nun die Konzepte nach Földi und......Karling? einzuordnen sind. Gibt es die Ödemgriffe nur bei Asdonk oder wurden Variationen dazu in anderen Konzepten geschaffen? Und wie viele Konzepte gibt es überhaupt?
Ich habe nämlich im Curriculum der Spitzenverbände der Krankenkassen dazu keine Hinweise gefunden.

Weihnachtliche Grüße,
Andreas

Geschrieben

Hallo Andreas,
ich selbst habe die Weiterbildug nach Földi gemacht und kann dieses gute,klar strukturierte Konzept sehr emfehlen.
Zu den anderen Konzepten kann ich dir leider nichts sagen,ich kenne sie nur vom Namen her.
"Wir" haben ausser den 4 Grundgriffen und den Sondergriffen(7-er Griff)und BTD-Griffen dann zusätzlich zur Lockerung besonders hartnäckiger,eiweissreicher Ödeme folgende
Fibrose-Lockerungsgriffe:-flächiger Verschiebegriff i.We. rechte Hand/linke Hand(Hände liegen flächig nebeneinander)
-Schüttelgriff
-Abhebegriff(Daumen und Zeigefinger der "Kopfhand" heben eine Hautfalte ab,"Fusshand" geht mit Daumen oder Ellenbogen in die Tiefe der Falte.

Grundgriffe:
Der Schöpfgriff ist von untergeordneter Bedeutung und dient vorwiegend zur Entspannung.Er wird am Unterschenkel,seltener am Unterarm angewandt.
Der Pumpgriff dagegen ist SEHR wichtig.
Absolut Priorität hat der Stehende Kreis,
der Drehgriff dient zur "Mobi" und zum Lymphtransport am Rumpf.

Wünsche dir einen guten Jahresausklang und eine gute Wahl für die MLD/KPE-FoBi.

Geschrieben

Hi sikahirschkuh,

Danke für deine Antwort. Die hat schon mal viele Fragen beantwortet. Mir ist neulich in meiner Aufzählung bei den Grundgriffen noch ein Griff durch die Lappen gegangen. Ist bei Földi der "Quergriff" - Kombi aus Schöpfgriff und Stehendem Kreis - auch bekannt?

Ein Nachtrag noch, meine MLD habe ich schon im April gemacht [Asdonk]. Mir geht´s mehr um die Vielfältigkeit der MLD.
Den "7er-Griff" kenn ich wiederum nicht. Und auch den "Schüttelgriff" nicht, klingt aber sehr interessant. Dafür sind mir aber versch. Verschiebegriffe und der "Abhebegriff" (mit anderem Namen) bekannt.

Ich bin begeistert, wie viel man im Praxisalltag allein in einem einzigen Konzept täglich neues lernen kann. Immer wieder was, was sich neu verknüpft.

Geschrieben

Hallo Andreas,
dir scheint die MLD genauso wie mir viel Freude zu machen-sie deckt ja auch ein breites Feld ab: von der Anzahl her bekommen wir (zumindestens in unsere Praxis)Patienten mit Lymph-Ödemen gleich nach WS-problemen.
In unserer MLD/Fb wurde der Schöpfgriff kombiniert mit dem Pumpgriff:Schöpfgriff an der Wadenmuskulatur,Pumpgriff auf der Tibia.Der Schöpfgriff war nicht relevant für die Prüfung,worüber ich nicht böse bin;denn es erfordert(zumindestens für mich) einige Übung,ihn wirklichgut auszuführen.
Ich denke,es ist ähnlich wenn nicht fast gleich,den Schöpfgriff in Kombination mit dem St. Kreis auszuführen wie kombiniert mit dem Pumpgriff.Man entwickelt im Laufe der Zeit sowieso seine eigene Kreativität-das ist ja auch das,was die Arbeit liebenswert macht.
Der 7-er Griff wird an der oberen und unteren Flanke angewandt und ist eine Kombination aus 4 Drehgriffen und 3 Stehenden Kreis-Transport-griffen( = 7 Griffe).Je nachdem wohin drainiert werden soll,gehen die 3 Transportgriffe entweder in Richtung Leiste oder in Richtung Axilla.
Beim "Schüttelgriff" legst du einfach die Hand flächig mit leicht gespreizten Fingern auf das betr. Gewebe(z.b. Oberschenkel)und machst eine Schüttelbewegung.
Spannend finde ich ,dass,vorausgetzt man ist jung,aufgeschlossen und ungebunden als Lymphtherapeut hervorragende Chancen im Ausland hat und zwar weltweit,weil die MLD fast überall Mangelware ist.Für mich selbst kommt das nicht mehr infrage ,aber jedem,der jung ist,dem die Welt offen steht und der neugierig und wissbegierig ist,kann ich das nur wärmstens emfehlen.Wünsche dir einen fröhlichen Jahreswechsel und ein gutes gesundes Neues! Shk.

  • 2 months later...
Geschrieben

Hallo Schubbi,
dein Patient bzw. deine Patientin hat wohl ein sehr eiweissreiches Lö mit starken Fibrose-Einlagerungen.
Unter Umständen ist dieses LÖ auch schon recht alt bzw. währt schon lange.
Nach einer guten Vorbereitung -intenive Bauchtiefdrainage bzw. BTD-Ersatz
und der Rumpfbehandlung(zentral ventral,zentral dorsal) werden die Beine über die laterale Strasse behandelt,dabei ist es gut,Fibroselockerungsgriffe wie z. B. den Schüttelgriff mit einzubauen.
ie Mobilisationsgriffe am unteren Unterschenkel,besonders um die Knöchel herum würde ich besonders oft ausführen (15 bis 30 mal).
Wichtig ist,dass die Patientin ihre Kompressionstrümpfe bzw. -Strumpfhose trägt,welche in einem guten Zustand sein sollten(nicht über ein Jahr alt,passen usw.)
Falls er/sie nach deiner Behandlung nicht eine Beinbandage bekommt,muss er /sie unbedingt die K.Strümpfe anziehen.
Leider zeigt die Erfahrung,dass die Patieten-bzw.-innen die Kompressionsstrümpfe oft nicht regelmässig tragen. Es kommen zu mir oft neu in die Praxis Patientinnen mit "elefantenartigen" LÖ,die die K-strümpfe jahrelang nicht mehr getragen haben,was z.Teil daran liegt,dass sie sich schwer anziehen lassen(zumal wenn die Pat.unter starkem Übergewicht leiden)
Es macht den Patienten einfach keinen Spass...
Trotzdem darf dies kein Grund sein,auf die Kompression zu verzichten.
Ich bitte die P.in solchen Fällen inständig,sich eine neue Verordnug über massangefertigte K.strümpfe ausstellen zu lassen und diese dann auch zu tragen. Leider rede ich oftmals gegen den Wind...
Könnte dies vielleicht bei deinem Patienten auch der all sein,dass er seit längerer zeit auf die Kompression "verzichtet"?

Vielleicht kannst du es zeitlich schaffen,in die Behandlung lymphentstauende Übungen mit einzubauen,die dein Patient dann regelmässig zuhause machen sollte. Besonders wirksam sind die Übungen -ebenfalls wieder-unter Kompression,besonders dann,wenn es sich um ein Phlebo-LÖ handelt(was ja oft der Fall ist,dass sich Venenprobleme zum LÖ dazu gesellen)
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Geschrieben

hallo

ich habe unter Alois gelernt (http://www.innakademie.de/index.php?article_id=15 dem Entdecker der Wasserscheiden :D)
und er hat bei allen drei Schulen wohl gelernt. (sagt er)


was die Griffe und Techniken ausmachen, würde ich mich nicht so festlegen. hauptsache die Lymphe ist weg...
(welche Schule hat nochmal einen sogenannten Regenerationsgriff? den fand ich selber unsinnig...)
ob nun Kombi aus einzelnen Techniken (sei es mit Fingern oder der Handfläche, geschoben oder gezogen, gedreht ...) oder nur einezelne Griffe und andere Bezeichnungen ist doch nebensächlich... das Ziel zählt! Ich finds mittlerweile gut, das MLD entdeckt und von uns Physios übernommen wurde!


Und wegen den dicken Beinen... einfach mit dem Strumpf in die Praxis kommen lassen! oder dem Wickel. dann siehst du, ob das Ödem weniger wird :)
der Griff ist total egal. ich mache mittlerweile auch nur was mir Spass macht an Griffen. Reihenfolge hielt ich nur für die Prüfung ein, danach habe ich etliches schon aus Bequemlichkeit weggelassen :)
(BTD fällt weg, wenn ich an das Bein will. zB)

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    • Vielen Dank für die Nachfrage. Hier eine präzisere Beschreibung meiner aktuellen Beschwerden:   Vordere Schulter / Schlüsselbeinbereich: Starkes Brennen (in Ruhe und Belastung),   Seitliche Schultermitte: Ein heller (messerstich) Schmerz, der bis in den Ellenbogen reicht und manchmal bis zum Ringfinger und kleinen Finger ausstrahlt.   Hinterer Schulterbereich (obere Kante Schulterblatt): Dumpfer Schmerz, der sich von dort in die gesamte Schulter ausbreitet.       Weitere Empfindungen Neurologisch: Sensibilitätsstörung/Taubheit im Schulter-Nackenbereich, ab und an Taubhaitsgefühl/matschig in der Hand Mechanisch/Instabilität: Deutliches Instabilitätsgefühl (z. B. bei Pendelübungen), als würde der Oberarmknochen aus der Gelenkpfanne fallen. Dies wird von Knistern/knirschen begleitet und ist extrem schmerzhaft.   Ich komme aus Sachsen-Anhalt und du??
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