Jump to content

Rehasport bei Beinamputation mit Prothesenversorgung

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Hallo,

da ich das letzte Mal mit einer Beinamputation vor 5 Jahren zu tun hatte, benötige ich mal euren fachlichen Rat bzw eure fachlichen Erfahrungswerte. Ich habe einen Patienten 33 Jahre, der im Alter von 17 Jahren durch einen Verkehrsunfall sein Bein verlor (Amputation oberhalb vom Knie). Dieser bekommt in naher Zukunft eine neue Prothese mit Kniegelenk, jahrelang lebte er mit einer Prothese ohne Kniegelenk. Er weist eine 90%ige Gewichtsverlagerung auf das Standbein auf, sowie starke Sturzneigung. Meine Frage, wer kann mir "Nachhilfe" in Sachen Rehasport geben bezüglich Gleichgewichtsübungen und Gangtraining sowie evtl. Kräftigungsübungen. Mein Klientel bezog sich bis jetzt auf 80 - 90 Jährige kurz nach der Amputation. :-/

Vielen Dank im Voraus

PS: am besten schreibt alles was ihr wisst ;-) :-)

Geschrieben

Hey alte Amsel ;)

Ich empfinde das persönlich eher gesagt so, dass sich auch dahingehend zu deinem Klientel, was wesentlich älter gewesen ist - sich garnicht soviel differnzieren wird. Grundsätzlich hast du erstmal eine starke Dysharmonie, weil ja eine Extremität fehlt. Unterschied ist bloß - wenn die Prothesenversorgung hoffentlich ordentlich ist, kannst du mit denen natürlich noch mehr anstellen als mit 80 Jährigen.

Ansonsten ist es immer das gleiche. Aus einem ordentlichen Befund resultieren auch alle anderen Maßnahmen. Du hast ja schon so schön festgestellt, dass er eine starke Gewichtsverlagerung hat. Dem gilt es dann natürlich erstmal immer und immer und immer wieder entgegenzuwirken. Erstmal vor dem Spiegel und ihm begreiflich machen wann er wirklich mittig steht und das immer wieder verinnerlichen. Mit anschließenden Laufrunden. KG-Technisch würde ich befundorientiert versuchen zu handeln. Bei Amputationen verhärtet/verkürzt oftmals Iliopsoas(vorallem Kontralateral!), also sofern als möglich in jeglicher Art mit behandeln. Nur bitte keine isometrie für diesen Muskel - das ist meiner Meinung nach ein Muskel, denn man dehnt und durch gute aktive Kg fordert bzw. durch anständige intensive Querfriktion als ihn isometrisch zu beanspruchen. Da dann bitte auch aufpassen im Falle, du machst mal Rumpfübungen im sitzen oder anders. Oftmals wird er bei Bauchmuskelübungen nämlich auch stark mitbelastet. Das führt dann eher wieder zur Hypertonie. Zur Sturnzneigung : Dann natürlich versuchen propriozepetiv zu arbeiten, ihn zu AGST bewegen in denen er sich unsicher fühlt... Oder PNF-anteile nehmen, Wiederstände am Becken im Stand geben, mit anderweitigen Übungen zeitgleich an den Armen aus dem " Takt " bringen. Überhaupt erstmal sehen, wie er freihändig steht. Beobachte das mal an der Treppe - viele haben schlechtes GG wenn sie z.b. eine Stütze überhaupt greifen wollen / weglegen möchten. Darauß kannst du dann schonwieder zb. eine Übung kreieren. Sonst z.b. einen Pezziball nehmen, den Patient ( sofern er sicher freihändig steht ) nah an eine Wand stellen, ihm den Pezziball über den Kopf halten lassen und du gibst Druck in den Pezziball, zum Beispiel über leichte schläge darauf, mit einem zweiten Ball dranwerfen etc etc. Das sind nurmal kleine Vorschläge - sei einfach wachsam und schau was ihm fehlt. Der Rest ergibt sich von alleine. Eine gute KG ist übrigens viel mehr Wert als ewige Dehnung. Denn bei einer starken Dehnung aktiviert sich die Reziproke Hemmung - ergo - nulleffektiv. Daher anspruchshvolle Kg, mit hoher Intensität - wenig Wiederstände, arbeiten arbeiten arbeiten. Da hast du voll zutun. "Reha" ist da meiner Meinung nach, nur ein Schubkastenbegriff.

Hoffe konnte Dir etwas helfen , have fun!

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Gleiche Inhalte

  • Beiträge

    • Hallo. Ich weiß nicht ob ich da richtig bin, aber vielleicht kann mit jemand helfen :): Ich habe einen geriatrischen Patienten, bei dem die Strecksehnen dorsalseitig auf der Höhe der MCPs mit einem Werkzeug durchtrennt wurde (Unfall war im Mai diesen Jahres). Der Mittelfinger ist noch das Problem. Er kommt schlecht in die Faust, Streckung ist nicht schlecht. Vermutlich weil die Narbe direkt übers MCP geht und das Gelenk nicht viel Spielraum dadurch hat. 10-30°° Streckdefizit. Ähnlich wie Knopflockdeformität. Das PiP vom MF zieht es in die Beugung. DIP ist schon arthrotisch. Habt ihr vielleicht Ideen/Therapiemaßnahmen, die zur Verbesserung beitreten könnten. Erfahrung mit Narbenmassage mit Schröpfglas/Tape etc. Würd mich sehr freuen über eure Antworten. LG M.
    • Gast Danny
      Wer hat Erfahrung mit habituellen Schulterluxationen aufgrund Bindegewebsschwäche? Problem besteht seit 7 Jahren. Diverse OPs zum Stabilisieren erfolglos. Dauerschmerzen. Ständige Medikation mit Opiaten und Ibu löst Schmerzen nicht.
    • Hallo Isabell!  Ich glaub Ich kann Dir helfen😉 Ich bin mir ziemlich sicher daß deine Beschwerden von deiner oberen Halsiwirbelsäule kommen. Tatsächlich hatt Ich schon einige Patienten die die selben symptome schilderten. Das glaub Ich dir.Dieser Verlauf ist typisch für den sog. N.occipitalis minor. Er entspringt von der 1, 2.Halswirbelsäule und tritt auch am Hinterkopf aus, zieht dann nach vorne  Richtung stirn. Man spricht auch von einseitigem Spannungskopfschmerz   Dafür kann es zwei Gründe geben. Entweder es werden noch zusätzlich Gefäße komprimiert oder es ist eine reflektorische Anspannung ähnlich wie ein Hexenschuss in der HWS weil etwas hier nicht passt. Z.b. könntest du eine Verschiebung des Atlas (1.Halswirbel) haben was diese Krämpfe verursacht, weil der Körper das Wirbelsegment schützen will   Ganz klarer Hinweis auf eine HWS problematik.    Auch der Befund haut mich nicht vom Hocker. Ein brennen wird vom Nerv verursacht und Du beschreibst ja schon sehr schön seinen Verlauf. Hier sollt auch mal die getestet werden ob nicht die Bandscheibe auf den Nerv drückt. Man spricht von sog. Dermatomen. Das was du beschreibst ist typisch für das Segment C2, C3   Da scheint aufjedenfall dein Atlas blockiert zu sein. Durch das einklemmen von Nerven wird Tinnitus verursacht. Schwindel, Kopfschmerzen und Tinnitus sind eigentlich sicherer Hinweise daß dies die Ursache ist.   Ich würde Dir gern anbieten bei mir mal vorbeizuschauen. Ich darf ohne Rezept behandeln 😉 oder Du gehst zu einem Osteopathen. Für Manuelle Therapie brauchst du wieder einen Arzt der dir das verschreibt. Gruß Thomas

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung