Jump to content

PNF bei rheumatoid-arthritis?

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Hallöchen ..

eine Sache, die mich seit einer Weile verwirrt:

mir wurde im Innere/Rheuma-Praktikum und von meiner Innere-Lehrerin mehrfach ans Herz gelgt, bei Rheumatoider Arthritis doch möglichs nur achsengerecht zu bewegen, kein PNF, keine Komplexbewegungen.

Ich find aber einfach keinen für mich logischen Grund (hab mich da auch schon mit vielen Mitschülern drüber unterhalten), WARUM ich kein PNF machen soll..

kann mir jemand eine oder mehrere logische verständliche Gründe angeben? ich versteh es nämlich einfach nicht, hab auch in Rheuma-Fachbüchern nichts dazu gefunden..

Danke im Voraus

mfg Jule

Geschrieben

hi,

kann das auch nicht wirklich nachvollziehen und schließe mich deiner Skepsis gegenüber dem unterlassen von z.t. "funktionellen" Komplexbewegungen wie z.B. bei PNF, an.

Wenn dieses adäquat geschieht und jegliche Körpersignale aus Nozizeptoren ausbleiben warum sollte man nicht mit Komplexbewegungen arbeiten um damit funktionelle Aktivitäten anzubahnen?

Bin auf Meinungen gespannt!

gruss,
matthias

Geschrieben

Vielleicht ist die Kompression, die bei nicht-axialen Bewegungen auf das Gelenk wirkt zu groß?

Allerdings machen alltägliche Bewegungen dann auch keinen Sinn.... :-/

Unwissend,
Eva

Geschrieben

das Argument mit dem erhöhten Anpressdruck hatten wir auch in unsere Überlegungen mit einbezogen..
Die Überlegung entstand übrigens, weil wir ein Patientenbeispiel hatten: 64 Jähriger Mann seit 1991 an RA erkrankt, unter anderem re Schultergelenk im Stadium 3...
Und im RA Std. 3 ist ja eher entlastendes angesagt, assistive Bewegungen unter Traktion... aber selbst da könnte man ja Rhythmic initiation machen unter Traktion...aber die Lehrerin pochte eben auf achsengerechtes Bewegen..

Geschrieben

"-Rhythmic initiation unter Traktion-"

kann mir nich vorstellen was dagegen sprechen sollte, vll. mag deine dozentin das auch nich eingestehen, weil sie nich möchte das man ihre Theorie welche keine ist in Frage stellt. Sag ihr mal das Funktionen nicht besser werden bzw. erhalten werden können wenn man sie schont bzw. auslässt. :-) Funktionelle Aktivität ist Leben und wenn man da adäquat rangeht ists doch ne runde Sache.

mfg,
matthias

Geschrieben

Mir macht das immer weniger Sinn. Hab dann nochmal in meinen Unterlagen nachgesehen und da stand PNF sogar als Maßnahme drin.

Was hat sie denn dazu gesagt?

Eva

Geschrieben

PNF ist in keiner der mir 4 bekannten Gelenkstadien verboten.
Das Hauptproblem besteht darin, das durch die entzündlichen Prozesse der Bandapperat zur Instabilität disponiert. Dazu kommt das sich die muskuläre Dysbalance zunehmend zur Insuffiziens, Atrophie und Kontraktur entwickelt.
Die Komplexität der Problematik wird durch die knöchernen Veränderungen komplettiert.Jede Veränderung bringt eine Kontraindiakation mit sich.
Stretch ist verboten, da die Sehnen- und Bandapperat zu Rupturen neigen. Wie bei den Myopathrien können dadurch Fasern, Spindeln und Rezeptoren der Muskulatur verletzt oder dauerhaft geschädigt werden. Exakte Muskelkontraktionen und abgesicherte Bewegungen sind nicht mehr möglich.
Die Rezeptoren sind durch die andaurnden Schmerzinformationen sicher gestört und es kann kein vernünftiger Reizaustausch mehr stattfinden. Durch die Anämie ist eine Heilung möglicher muskulärer Schäden trotz bestehender Thrombozytose nur langsam möglich. Fazit: PNF möglich aber weiche Griffe, kein Lumbrikalgriff sondern Extremitäten sicher halten und bewegen.Bewegungsformen (passiv, etc.) anpassen, kurzer Hebel (da ganze Funktionsketten im Bew.-ablauf und in Gesamtstatik beeinträchtigt sind)
Kathrin

Geschrieben

.. krass - in deinem Beitrag sind ne Menge echt logische Fakten drin - haben wir das so gelernt, oder hast du gute Bücher, wo sowas steht?

Willkommen in der Gruppe der Aktiven auf PW.de :) - und das mit der Arbeit klappt sicher auch demnächst richtig fest. Ich drück dir die Daumen :)

Mfg Stephan

Geschrieben

hey danke für die ausfühliche antwort... also das mit dem stretch war mir ja klar... und dass bestimmte insuffizienzen und befunde bestimmte kontraindikationen mit sich bringen... ist ja imerm so, dass de rbefund die behandlungsmethoden bestimmt (wär schlimm, wenns anders wär)
und ich war auch von passivem bewegen ausgegangen, mit leichter traktion...
aber ist toll, das mal so ausführlich zu lesen, vielen lieben dank dafür :-)
die lehrerin hab ich noch nicht erwischt, aber morgen nehm ich die mir vor :-)

danke nochmal, Jule

Geschrieben

Schön das ich etwas helfen konnte! Lieber Stefan, eineiges haben wir gelernt, einiges steht in Büchern und einiges ist Ergebnis meiner Gehirnprozesse. Du weißt doch, Intelligenz auf kleinen Füßen, oder wie Herr Glomann sagte: "Ein kleines kicherndes Mädchen, was wissenschaftliche Referate hält."
Kathrin

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Beiträge

    • Gast Vnessa
      Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,   Aktuell bin ich auf der Suche nach Physiotherapeuten, die nach Italien ausgewandert sind und dort arbeiten. Da ich selber das Bedürfnis nach Italien auszuwandern, würde ich mich gerne mit einigen von euch austauschen, die diesen Schritt schon gegangen sind. Mich würde interessieren, wie es ist, dort als Physiotherapeut zu arbeiten.
    • Hallo,  ich benötige Tipps, wie ich mit starken Muskelschmerzen umgehen soll.   Habe seit sieben Wochen einen Bandscheibenvorfall: Befund nach MRT: Protrusion mit Extrusion und Migration der Bandscheibe LWK4-5 rechts, mit Entwicklungsgebiet der Wurzel L5, sowie einen leichten diskogener Überhang nach intraforaminal LWK5 SWK1 links.   Die ersten sechs Wochen hatte ich starke Nervenschmerzen im rechten Bein bis in den großen Zeh rechts. Mein rechtes Bein war Taub, der rechte Zeh ist taub mit Fußheberschwäche. Konnte in diesen sechs Wochen nur auf dem Bauch liegen und nicht auf einem Stuhl mit 90 Grad angewinkelten Beinen sitzen.   Ich nehme mehrmals täglich Schmerzmittel und war bereits 8 mal in Behandlung beim Physiotherapeuten, ich mache täglich viele Übungen, laufe viel und fahre kleine Strecken mit dem Rad.    Seit einer Woche kann ich wieder auf einem normalen Stuhl sitzen, die Nervenschmerzen sind fast weg.   Allerdings habe ich jetzt, nachdem ich eine Zeit lange auf der Couch gesessen bin oder im Bett lag, ab dem ersten Schritt wahnsinnige Schmerzen im Pomuskel, in der Wade und sogar im Bauchmuskel rechts unten. Die Muskeln ziehen sich total zusammen, ich kann nur noch humpeln und ich muss sofort ein Wärmekissen auf die entsprechenden Muskeln legen bzw. mit der Massagepistole die Muskeln leicht bearbeiten.    Meine Frage: was passiert da in meinem Körper? Ist das normal? Was kann ich dagegen tun, beziehungsweise kann ich etwas tun, dass sich Muskeln erst gar nicht so zusammenziehen?    Ich hatte jetzt 6 Wochen lang Hammerschmerzen im Nerv, und jetzt kommt der Dreck noch. Ich will nimme   Bin für jeden Tipp dankbar    Liebe Grüße  Andrea
    • Hi, wie viel Training lässt du deiner Schulter zukommen? Mein erster Gedanke war, dass das nur muskulär gehalten werden kann - erst statisch und mit der Zeit immer dynamischer.

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung