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Geschrieben

Hallo kennt jemand einen differenzierungstest zwischen pseudradikulären und radikulären beschwerden?

Ich kenne jetzt spontan nur einen in BL zur Differenzierung, ob es sich um eine ISG, oder Hüft- oder Wirbelsäulenproblematik handelt.

Der Laseqe test dürfte ja nicht darunter fallen, oder?

Geschrieben

Hallo Matze, bei pseudoradikulären Schmerz (referred pain) geht der Schmerz meistens nicht weiter als der Po oder das Knie. Der Schmerz ist nicht deutlich segmental zu zu ordnen. Es ist im Gegensatz zur Radikulären Schmerz der ein einschießender scharfer Schmerz ist, ein eher dumpfer Schmerz, ähnlich wie Muskelkater. Der Radikulärer Schmerz ist in Prinzip auszulösen durch den Straigth leg raise test (es gab ein ARtikel dazu in die Zeitschrift für Krankengymnastik) letzten Monat), wobei der Schmerz bei etwa 30° ausgelöst wird.


Quelle: Waddell, The backpain revolution

Gruß

Geert

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Pseudoradiculäre Beschwerden haben, wie das Wort schon sagt, keinen Bezug zu einer Nervenstörung, d.h. die Beschwerden sind nicht neurogener Art. Pseudoradiculäre Beschwerden haben funktionelle Ursachen.

Im Gegensatz zu den radiculären Beschwerden, bei denen ein Nerv in seiner Funktion gestört ist.
Radiculäre Beschwerden, in der Fachterminologie Radiculopathien genannt, unterteilt man in:

1. Vasopathien > hier ist durch langsamen Druckaufbau (z.B. durch NPP, Degeneration der Unkovertebralgelenke oder Facettgelenke, Degeneration der Wirbelkörper, Laxizität des Ligamentum Flavums, Spondylolisthesen) die Durchblutung einer Nervenwurzel gestört.

a. der Radix selbst im lateralen Recessus
- Symptome: zuerst zeigen die Ia-Fasern Ausfälle (Reflexe = merkt der Patient meist nicht) und die Ib-Fasern (Propriozepsis = merkt der Patient meist durch Unsicherheit beim Gehen). Nimmt die Durchblutung weiter ab, folgen die IIa-Fasern (ekriptische Sensibilität = feiner Tastsinn = Symptome sind Taubheit und Kribbeln).
- Tests: über die Reflexe können die Ia-Fasern, mit Stimmgabel und Pinsel die IIa-Fasern in ihrer Leitfähigkeit getestet werden. Bei den ULTT eignet sich das Manöver nach Neeri (Flex HWS und Kinn auf Brust) gut um mehr Zug proximal des Spinalen Ganglions, also auf den Nerv im lateralen Recessus zu erreichen.

b. das Spinale Ganglion im Foramen intervertebrale
- Symptome: zuerst zeigen die größten Zellkörper, also die der IIb-Fasern Ausfälle. Die Axone der größten Zellkörper sind am längsten, reichen also am weitesten nach distal (Taubheit oder Kribbeln im Zeh, Fingerspitze). Nimmt die Durchblutung weiter ab, folgen die kleineren Zellen im Spinalen Ganglion, deren Axone etwas kürzer sind, d.h. die Taubheit oder das Kribbeln breitet sich nach proximal aus.
- Tests: mit Stimmgabel und Pinsel können die IIa-Fasern in ihrer Leitfähigkeit getestet werden. Bei den ULTT eignet sich das Manöver nach Bragard (Fuß in Dorsalextension) gut um mehr Zug auf das Spinale Ganglion zu erreichen.


2. Neuropathien > hier ist durch schnellen Druckaufbau (z.B. durch Trauma, Subluxation, evtl. auch NPP) die Nervenwurzel entzündet. Durch die Entzündung wird jeder Reiz der Nervenwurzel (z.B. Dehnung durch leichtes Anheben des Beines = Laseque bis 30 Grad) ein Aktionspotential der IIIb-Fasern auslösen. Der Patient spürt das als einschießenden Schmerz entlang des gesamten Nerven.



Pseudoradiculäre Beschwerden gehen, wie Geert schon richtig sagte, nie tiefer als Knie, bzw. Ellenbogen, da kein Nerv in seiner Funktion beeinträchtigt ist. D.h., dass die Tests von Reflexen und Sensibilität negativ ausfallen werden. Auszutesten sind die peseudoradiculären Beschwerden über Provokationstest der als Ursache vermuteten Struktur (z.B. bei Verdacht auf Störungen des Facettgelenkes ist dieses auf maximale Aufklappbarkeit oder maximale Schließung zu testen).
Gruß von susn

Geschrieben

Hallo Geert,
ja, ich gestehe: ich bin überzeugter Very-Fan! Habe in meinen 16 Jahren, die ich nun schon auf Fortbildungen fahre, an keiner anderen Schule so viel didaktisch gut verpackte Kompetenz ohne Heiligenschein und ohne Überheblichkeit der Dozenten kennengelernt. Keine andere Fobi hat mich so sehr weitergebracht (vor allem in Bezug auf die DD) wie die Kurse bei der SOMT. Das einzig traurige ist, dass die SOMT keine Refresherkurse anbietet (ich würde sonst jedes Jahr einen machen, egal wieviel er kostet) und dass man danach für fast jede andere Fobi versaut ist (viel Blabla, viel Selbstherrlichkeit der Dozenten, wenig Input).
Gruß von susn

Geschrieben

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Mfg Stephan

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    • Morgen Jan! Nachricht kommt etwas verspätet. Tatsächlich hatte Ich auch noch nie eine Patientin mit der Diagnose Endimetriose zur Behandlung. Aber Ich würde über die Manuelle Therapie auch versuchen mit speziellen Techniken zugang zum Beckenboden zu bekommen um für eine Fasciale Entspannung zu sorgen. Eine gute Technik und das hast du ja schon oben geschrieben wäre in der Rückenlagen oder Seitlage eine Hand, Daumenballen auf das Schambein einer Seite zu legen und mit der anderen Hand auf den gegenüberliegenden Tuber. Durch sanften Druck von beiden Seiten, Pat. soll dabei deutlich ein und ausatmen entspannt sich der Beckenboden. Ansonsten gibt es vielleicht noch viscerale Techniken mit Zugang am Bauch. Ansonsten würde Ich Ihr auch mal raten zu einem/einer Osteopathin zu gehen
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    • Guten Morgen! Das freut Mich daß Ich Dir etwas helfen konnte Lars. zu 1.) Das ISG kannst du selbst nicht testen, dazu bedarf es Physiotherapeuten die eine Zusatzfortbildung in der Manuellen Therapie haben. zu 2.) Genau das ist der Test. Je nachem welcher Schmerz ist kann man das Kniegelenk in  verschiedenen Stellungen bringen, da durch die unterschiedlichen Winkelstellung des Kniegelenkes untersschiedlicher Druck auf die Kniescheibe kommt. Schmerzen unterhalb der Patella wird die kompression bei max. Kniestreckung ausgeführt, Ist der Schmerz oberhalb der Patella dann wird das KG angewinkelt. Manche Sachen sind einfach zu speziell um sie in youtube zu finde.    Ich hab jetzt leider keine Zeit mehr um auf die Einzelnen Punkte einzugehen. zu 5) Es kommt jetzt darauf was die Pathologie ist. Hast du einen Knorpelschaden unter der Kniescheibe würde Ich primär nicht kräftigen  da tatsächlich zu viel druck draufkommen kann. Hier wichtig nebenbei zwischen dem Training zu dehnen um einer verkürzung vorzubeugen. Ist die Kniescheibe instabil (wenn man sie hin und herschiebt, lässt sie sich serh locker bewegen) dann ist eine instabiliät vorhanden, dann ist Stabilisieren und kräftigen sehr wichtig umd die Patella über den Quatriceps zu stabilisieren damit sie wieder eine gute Führung hat.   Es ist oft einfach zu komplex. Am besten und einfachsten ist es sich einer MT-rezept zu holen. Am besten bei einem Erfahrene Therapeuten/in. Oder du Kommst zu Mir 😉  

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