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Schulterluxation, beidseits -Behandlung

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Geschrieben

Hallo. Ich habe eine Frage zu meiner Patientin.

Sie ist Mitte 70, Feburar diesen Jahres hat sie sich eine Schulterluxation bds. mit einer traumatischen Armlplexusläsion bds, mitbeteiligung der Rotatorenmanschette zugezogen. Die Finger der linken Hand kann sie nicht endgradig strecken, belastet sie sehr und auch das Bewegungsausmaß ist in Abduktion und Anteversion noch immer sehr stark eingeschränkt. Was möglich ist, mit Schwung kann sie den linken Arm im Stehen leichter über 90° bringen ober Fach des Schrankes und rechts nur mithilfe der linken Hand + Elevation der rechten Schulter. Im Liegen funktioniert AROM und PPROM über den Kopf li etwas schlechter mit Krepitation und etwas Schmerz. Im Fokus stand die Wahrnemungsschulung, scapula-thorakales Gleiten, Isometische Anspannungsübungen an der Tür, BÜ mit Seilzug, Hantelübung und Theraband zur Kräftigung der Rotatorenmanschette und Bizeps, Trizeps. Mir kommt vor, die Abduktion hat sich etwas verbessert, sie hat das Gefühl ca. bei 40° dass es sich wo sperrt und dann kommt sie nicht mehr weiter. Dorsales und caudales Gleiten haben wir auch schon versucht (1x). Wie oft macht man das hintereinander? Ich hab es zu Beginn, weil ich nicht genau wusste ob das möglich ist, 3x10 WH pro Seite gemacht (dorsal gleiten).

Ich komme nur einmal die Woche. Aber im Liegen ist das Bewegungsausmaß fast voll gegeben ohne Gegenstand in der Hand, deshalb kann es schwer das Gelenk sein, oder? Eher vom Nervensystem?

Es stagniert momentan und wir kommen nicht weiter. Ich habe noch 3 TE bei ihr. Habt ihr vielleicht hilfreiche Tipps für mich um einen "kleinen" Fortschritt zu erzielen? Sie übt wirklich sehr fleißig. Danke für eure Hilfe.LG

 

Geschrieben

Morgen Kerschl! Also erstmal ist ja das Hauptproblem deiner Patientin die Einschränkung der Bewegung. Hier muss man schauen was die Bewegung einschränkt, denn dadurch unterscheiden sich auch die Maßnahmen und Techniken.

Ist es  eine Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit selbst oder bekommt deine Patientin den Arm nicht nach oben weil die Kraft fehlt. Bei einer kapsulären Einschränkung aufgrund von verklebungen würdest du beim endgradig passiven Bewegen in AR oder Flex einen festen Stopp spüren, da blockiert sich was. Hier sind aufjedenfall Techniken wie Gleitmobilisationen aus der Manuellen Therapie sinnvoll, später sollte man aber mit einem langen Hebel arbeiten, also über die Grenze hinaus um Kapselanteile und Muskulatur weiter zu dehnen.

Was Ich so herausgelesen haben scheint die Bewegungseinschränkung nicht kapsulär zu sein. Das musst du aber wie oben beschrieben testen. Hier scheint ein Kraftdefizit aufgrund des Plexusschadens zu bestehen. Hier ist es aufjedenfall sinnvoll aktiv mit iher zu arbeiten. Erstmal assistiv, dann aktiv, schließlich mit leichtem Gewicht, kurzhandeln, Seilzug und dann  immer weiter steigern. Wenn ein Kollege/kollgin eine PNF fortbildung hat wäre das eine sehr gute Technik für die Ansteuerung der Muskulatur. Leider ist bei einer Plexuskompression und dem Alter deiner Pat. die Prognose nicht so gut. 

Geschrieben

Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Kraftdefizit hat sie auf alle Fälle. Hab die Kraftgrade schon getestet. Assistiv hab ich mit ihr gar nicht trainiert, sondern eigentlich nur aktiv mit Hanteln etc. Abduktion mit 1kg Hanteln ist schwierig. Die Abduktion ist schon etwas besser geworden. Sie kommt auf so ca.60°. AV ja auch li bis zum oberen Regal mit Schwung und rechts hat sie die Kraft nicht. Letztes Mal in der TE hab ich den M.subscapulairs detoniert und in Dehnung gebracht + den M.serratus anterior gekräftigt (4 Füßlerstand und OK zwischen die Schutlerblätter reinhängen lassen). Wäre das auch eine korrekte Vorangehensweise. Was meinst du? Ich hab leider zu wenig Schlulterpatienten. Welche Übung wäre noch sinnvoll mit Therapiegeräten oder ohne? Wie lange kann das dauern bis die Nerven so geheilt sind, dass die Muskeln wieder normal innerviert sind, bzw. geht das überhaupt? 

Ein Problem, dass sie noch sehr belastet ist ihre linke Hand, sie kommt mit den Fingergelenken nicht mehr in voller Streckung, ein Gelenk ist schon fast kontrakt :(. Nervenleitgschwindigkeitstest hat sie zweimal durchführen lassen. Alles in Ordnung meinte sie....aber woher auf einmal diese Handstellung. Passiv kann man sie in 0° bringen. Ich dachte das kommt vom N.radialis....Vielleicht weißt du da noch was?LG

Geschrieben

Morgen! Also Ehrlich gesagt würde Ich sie aufklären und den Tipp geben sich nochmal ein Rezept für die Ergotherapie zu holen mit dem Defizit der Fingerbeweglichkeit. Wir können nicht alles behandeln. Kümmer Du dich um die Schulter und die Kollegen der Ergo sollen die Finger machen. Die haben da auch mehr möglichkeiten wie Wachsbäder, auch von den Geräten her. Außerdem haben einige ergos eine Zusatzfortbildung für die Hand, Finger.

Serratus wäre aus meiner Sicht nicht unbedingt nötig. Die Frage ist ob es wirklich  die Beschwerden verbessert. Wir haben nunmal nur 20 min. zeit da ist es manchmal gut zu priorisieren. Ich würde mich eher um die aktiven maßnahmen kümmern und die detonisation mal gehen lassen. Ich kenn ja deine pat. nicht. Außer sie hat wirkich kapsuläre starke verklebungen mit starken Gelenkseinschränkungen in der passivität. Sonst eher aktiv arbeiten. Da kannst du alles machen was die Muskulatur kräftigt. Wenn die pat. den Arm z.b. in Rl nicht alleine hochschaft machst du doch automatisch eine assistive Unterstützung. Schaft sie schon 1kg, gewicht dann würde Ich da weiter arbeiten. Immer schauen wieviel wiederholungen möglich sind. es sollten schon 10-15 schaffbar sein. Ist dies mit z.b 1kg nicht möglich dannmusst du wieder in die aktivität also gegen die Eigenschwere. Geht auch das nicht dann assistiv. bis sie die nächste stufe also assistiv>>aktiv>>leichtes GEwicht>>schweres Gewicht schaft

Schafft sie gewicht dann kannst du mit Kurzhandeln arbeiten oder gut ist auch der Seilzug, Theraband.

Am anfang würde Ich immer erst in der Rückenlage arbeiten. Also Arm Heben, In Sl Abd. Aufjedenfall auch PNF.

Dann steigerst du im Stand. So wäre der Aufbau sinnvoll. Da hast du genug zu tun

Geschrieben

Vielen lieben Dank für die ganzen hilfreichen Infos. Ich werde mich jetzt nur auf die Schulter konzentrieren und dann schauen. Ich bin jetzt 2 Wo auf Urlaub, sie hat ein ganz intensives HÜP von AAmit bekommen :)

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Gast
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    • Gast Melone
      Hallo zusammen 🙂, ich schreibe aktuell meine Masterarbeit im Studiengang Gesundheitsmanagement und führe dafür eine anonyme Online-Befragung durch. Es geht um den Zusammenhang von Führungsverhalten, Teamklima und Arbeitszufriedenheit in therapeutischen Teams (Physio, Ergo, Logo). 👉 Die Teilnahme dauert ca. 10–12 Minuten. 👉 Die Umfrage ist vollständig anonym und die Daten werden ausschließlich für meine Masterarbeit genutzt. Hier geht’s direkt zur Befragung: https://erhebung.de/zu/KF3pQnarS/Fuehrungsverhalten_und_Teamklima_in_therapeutischen_Teams_im_Gesundheitswesen  Ich freue mich sehr über jede Teilnahme und Unterstützung 🤝 – gerne auch an Kolleg:innen weiterleiten! Vielen Dank! 🌸  
    • Seit ca. 5 Monaten habe ich ab und zu einen Tennisellenbogen. Dieser kommt durch einseitige Ziehbewegungen (Klettern, Bouldern)   5 Jahre hatte ich beim Klettern keinen Tennisellenbogen, dann habe ich mal 8 Wochen Pause gemacht wegen einer anderen Verletzung. Dann recht schnell wieder voll eingestiegen. Möglicherweise wurde die Muskulatur zu sehr vernachlässigt.   Dehnübungen mache ich und diese helfen auch. However, leicht kommt der Tennisarm dann wieder. Je stärker die Belastung, desto stärker der Tennisellenbogen.   Frage: Die vielen Informationen im Internet verwirren. Manche Physios sagen man solle eine Entzündung triggern ---> (https://www.youtube.com/watch?v=wNm5pW9j2G4 ), Um die Schmerzen los zu werden. Nur finde ich das etwas am Thema vorbei. Ich will die Schmerzen nicht los werden (ok, das auch), hauptsächlich will ich ein starkes (oder gedehntes) Gewebe haben, sodass der Tennisellenbogen nicht wiederkommt.   Ärzte raten zu exzentrischen Kraftübungen ( https://www.youtube.com/watch?v=i-es5cQJors&t=19s )   andere sagen dehnen hilft ( https://tennisarm.ch/ )   Sollte man Dehn- oder Kräftigungsübungen machen oder beides?   Wenn Ja, wieso? Was sollte weshalb gedehnt oder gekräftigt werden?   Wird die Sehne oder die Muskulatur gekräftigt?   Hat jemand Erfahrungswerte und vielleicht auch Studien dazu?   Ich würde das gerne alles wissen, um logische Schlussfolgerungen ziehen zu können und alles auch mit Motivation anwenden zu können. Und darum muss ich es mit Logik verstehen.     Vielen Dank schon einmal.
    • Hallo, habe es auch abgeschlossen. Mir fehlte eine ausführliche Einleitung.  Fragen 4 und 11: Ich fand es schwierig, die Reihenfolge zu bestimmen, da ich mehrere der Techniken nie anwende.   Ich habe den Link noch einmal eingegeben und stellte fest, dass ich den Fragebogen noch einmal ausfüllen konnte. Dies sollte eigentlich nicht möglich sein und kann das "Bild" verfälschen.   Viel Erfolg!    

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