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Physiotherapie in Russland

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pauli2

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Hallo ihr Lieben,

ich bin zur Zeit im letzten Ausbildungsjahr und muss einen Vortrag in Länderkunde über Russland halten.

im Internet habe ich nicht wirklich was zum Berufsleben der Physiotherapeuten in Russland gefunden, deswegen frage ich mal hier. Kennt sich irgendjemand mit den Techniken bzw. wie das ganze Konzept, d.h. Geht man dort zum Arzt und bekommt ein RP, das von Krankenkassen übernommen wird oder zahlen die Betroffenen selber, gibt es große Unterschiede zum Vorgang / Therapieformen in Deutschland ? Vielleicht ist hier auch jemand unter euch, der aus Russland stammt oder dort schon mal zu Besuch war, der mir etwas darüber erzählen könnte? 

Vielen Dank schon mal im Vorraus :)

Pauli

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o.k, also meine Frau musste sich auch erstmal durch das Internet wühlen mit Russischen Seiten konnte es für mich aber übersetzen;)! ich schreibe dir mal was Ich rausgefunden habe.

Unter einer Physiotherapie in Russland versteht man etwas anderes als wir es kennen. Es gibt dort keinen Physiotherapeuten im klassischen Sinne. Unter Physiotherapie werden Zusatzanwendungen bezeichnet,  also das was man unter Physikalischer Therapie versteht. Es sind praktisch Anwendungen nicht mit den Händen sondern die mit bestimmten Geräten und werkzeugen durchgeführt werden und unterschiedliche mechanische und Thermische Reize auf die betr.Struktur abgeben. Darunter zählt Elektrotherapie, kryotherapie, Wärmeanwendungen (wie rotlich und Fango), Ultraschallanwendung. interessant ist daß neben den uns bekannten Anwendungen die Physikalische Therapie in Russland durch weitere Applikationen ergänzt werden kann. Diese Führt ein Physiotherapeut  in Deutschland eigentlich nicht durch. so gibt es z.b. noch Magnetfeldtherapie, Lichttherapie, Lasertherapie u.v.a

Es gibt keine Physiotherapieausbildung wo man 3 Jahre physiotherapeut lernt oder den Bachelor of Physiotherapie macht.

Man muss immer  eine höhere Medizinische Ausbildung wie z.b. Arzt haben und darf durch eine kleine Zusatzausbildung dann die physikalische Therapie beim Pat. anwenden. Auch Krankenschwestern dürfen durch eine Zusatzausbildung mit den oben beschriebenen Geräten am Pat. arbeiten, dies ist dann die Physiotherapie. Es gibt zwar die Ausbildung zum Masseur. Die Massage darf dann aber nur als kosmetische Massage oder Wohlfühlmassage angewendet werden und ist eine Privatleistung.

Muss ein Pat.mit massage behandelt werden dann darf das wiederum nur ein Arzt. Vermutlich ist im medizinstudium auch eine massagebehandlung erhalten,. Oder der Arzt muss dafür noch eine zusatzausbildung machen. Ist aber nur spekulation.

Beim Masseur werden in Russland 3 verschiedene Arten von Masseuren unterschieden.

1.Babymasseur, 2.kosmetischer masseur (arbeitet im kosmetikstudium oder wellnessbereiche), 3.Sportmasseur (nur mit medizinstudium da er sportler nach verletzungen auch behandelt)

Nochmal zur Veranschaulichung             Arzt oder Krankenschwester >> physikalische Therapie

                                                                Arzt >> medizinische Massage

                                                                 Masseur >> nur kosmetische oder Wohlfühlmassagen

 

Es gibt in Russland auch keine freien Praxen. Da die Ärzte oder Leute mit höherem medizinischen Abschluss (was auch immer darunter verstanden wird)  die Physiotherapie machenist die Physiotherapie z.b. in Gesundheitszentren, Krankenhäuser oder Physiotherapiekliniken. Hier ist immer ein interdisziplinares arbeiten.  Nachdem man medizin studiert hat kann man auch in die wissenschaft gehen und z.b. an neue physiotherapeutische verfahren forschen, also neue geräte entwickeln mit neuartigen reizen.

Krankengymnastik gibt es zwar, aber hier werden nur übungen gezeigt. Oft kennt man es ja bei uns in der Praxis daß bei einem KG rezept alle, oder viele Maßnahmen gemacht werden was notwendig ist um das problem zu beheben. wir zeigen paar übungen machen paar manuelle Therapiegriffe, legen zum schluss vielleicht nochmal Strom an oder Tapen den pat. Dies gibt es in Russland nicht. Wir konnten nichts von Tapen finden.

Diese Krankengymnastik darf auch nur von Ärzten oder sog. instructuren durchgeführt werden, also auch wieder eine medizinische ausbildung mit zusatz krankengymnastik

Es gibt keine Manuelle Therapie, nur einen osteopathen und den Chiropraktiker der Blockaden löst. Dies sind ja keine zusatzausbildungen sondern eigene Berufsgruppen. Zum chiropraktiker kommt man erst indem man vorher z.b. neurologe oder orthopäde war

Es gibt ein Gesetz in Russland das besagt daß alle notwendigen Anwendungen, z.b. nach einer op kostenlos sind. Möchte man zusatzanwendungen z.b. weil Wärme einem gut tut dann sind das privatleistungen. ist aber elektrotherapieanwendung notwendig muss man dafür nix zahlen.

Ich hoffe du kannst damit was anfangen.

Gruß Thomas

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    • Danke für die Hilfe.   Es ist immer etwas Unsicherheit in meinen Fragen. Aber das hat durch Erfahrungen bei Ärzten auch Gründe. Ich habe da nicht wirklich Vertrauen, gilt auch für manche Physiotherapeuten. HWS-Extensionsgeräte( Esoterik, nicht evidenzbasiert), Schröpfen (Esoterik),man macht eine Menge Erfahrungen, die einen Zweifeln lassen.   Diese wissen viel und sind toll.   Es ist aber keiner perfekt und die Menschen weigern sich zu sagen "Weiss ich nicht", weil das Statusabwürdigkeit sein kann. Und dann wirds problematisch. Ich muss in meinem beruf oder privat auch oft sagen "weiss ich nicht".   Was sind die Probleme? - Kopfdrehung 90° nicht möglich - Bücken schwer - langes Gehen wird sehr beschwerlich - Karatekick nicht möglich - Zudem verspannt sich Rücken und Nacken so sehr, man fühlt irgendwie nichts mehr.   Wo sind die Ursachen? - ein Selbsttest bei Youtube sagt mein Rectus Femoris ist verkürzt. Das würde Sinn ergeben. Nach langem gehen oder langem Sitzen ereilt mich ein Gefühl von "nach vorne Ziehen".   Was Hilft?   - Bei Übungen die Hüfte betreffend wird alles gleich viel viel besser. z.B. Der Ausfallschritt (mit eigezogenem Bauchnabel). Dann ist es noch intensiver. - Lateralflexion auf Sitzball. Ein sehr angenehmes Entspannungsgefühl. Da entspannt sich etwas.   Was entspannt sich durch eine Lateralflexion? Der Latissimus, Musculus tensor fasciae latae? Kann mir jemand die beteiligten Muskeln nennen?   Warum fragt ein Patient nach beteiligten Muskeln?   - Offenbar gibt es unterschiedliche Muskeln und Muskelgruppen, die Ursache des Problems sein können. Und diese Ursache kenne ich nicht. Und andere auch nicht. Das kann ich wohl nur durch Selbst-Tests oder Fragen ergründen.   Trainiert man mit der Psoas Cobra sehr sehr lange den Illiopsoas und es wird nicht besser, so kommen Zweifel auf ob jener das Problem ist.   Macht man die Lateralflexion immer und immer wieder, auch sehr lange am Stück, so zweifelt man ebenfalls. Es wird zwar besser, aber nicht nachhaltig.   So gerät man an verschiedenen Theorien wie  "Verkürzter Rectus Femoris zieht Hüfte und Oberkörper nach vorne, hinterer Rücken verspannt reflexartig".   So könnte ich den Psoas, Latissimus, Musculus tensor fasciae latae mein ganzes Leben lang dehnen. Wenn diese nicht die Ursache sind, sondern nur Symptom, ja dann kann sich nichts ändern.     Was entspannt sich durch eine Lateralflexion? Der Latissimus, Musculus tensor fasciae latae? Kann mir jemand die beteiligten Muskeln nennen?   In den Online-Medien gibt es eine Menge Hilfe, aber auch konträre Betrachtungen. So gibt es Personen, die den Couch-Stretch beim Rectus Femoris empfehlen, andere wiederum lehnen ihn komplett an. Und es ist sehr unklar wer hier überhaupt Experte ist.  
    • Also, Ich bin auch Verstibulartherapeut und für Mich passt dein Schwindel nicht so ganz in das Bild der Vestibulären Migräne, wie Annajule oben schrieb. Die Frage ist was für eine Schwindelart ist es John? Ein Drehschwindel, eher ein Schwanken oder Benommenheitsgefühl? Die zusätzlichen Stromschläge klingen für  Mich nach einer Nervenmitbeteiligung. Die Spinalkstanalstenose im Hals können wir schonmal ausklammern da das Wirbelsegment für deine Beschwerden nicht passt. Um das ganauer Beurteilen zu können müsste man dich natürlich sehen. Hast du da auch MRT/Röntgenbilder von dem Profil John? Das Profil scheint ja noch in deiner WS zu stecken. So vom ersten Eindruck her würde Ich als hypothese haben daß es ein HWS problem ist.  Ich könnte mir aber durchaus einen Zusammenhang vorstellen mit deiner Schußverletzung. In der Schulmedizin wird leider oft zu lokal gedacht. Man muss alles zum Befund hinzuziehen. Selbst alte Op´s können in entfernten Region zu Beschwerden führen. Es  ist  Möglich daß das Profil und das Trauma ein Störfaktor ist was die Beschwerden begünstigt. So könnte z.b. das Rückenmark irritiert sein das am Hinterkopf aufgehängt ist und ins Kleinhirn führt. Es könnte zuviel Zug ausgeübt werden ausgehend vom projekti/alte Verletzungen, Fascienverklebungen in dem Bereich. Das Rückenmark zieht und zerrt am Kleinhirn was den Schwindel verursacht. Das Stromgefühl könnte dadurch auch entstehen.  Was du mal probieren könntest John. Du machst im Sitzen einen Buckel und Rollst vorsichtig den Kopf ein, schaust ob sich da was tut von deinen Symptomen her, d.h. verstärkung des Schwindels stromgefühl. Dann kannst du noch versuchen bei dieser gehaltenen position und Bein auszustrecken. Dieser Test nennt sich den Slump. Aber erst einzelne Komponenten ausprobieren. Sollte sich was änderen, dann bekräftigt das meine Hypothese    
    • Vestibuläre Migraine ist fies - aber auch diese ist, wie viele andere Drehschwindel eher episodisch. Interessant, dass der Schwindel bei dir ständig ist. Die Behandlung schließt neben Medikamenten und Überprüfung des Lebensstils (Schlafen, Essen, usw.) allerdings normalerweise vestibuläre Reha mit ein. Und hier oft ein Habituations- oder De-Sensibilisierung Programm mit ein. Davon kann ich bei dir allerdings nichts lesen.  Warst du mal wieder in der Schwindelklinik zur Nachsorge?  Gruss, Anna

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