Jump to content

Ausstrahlende Beschwerden von BWS zur HWS?

Dieses Thema bewerten


Recommended Posts

Geschrieben

Guten Morgen zusammen,

im Moment haben wir Patientenbehandlungen in der Schule d.h. dass Patienten in die Schule kommen und wir in Gruppen Befundungen und

Behandlungen durchführen.

Gestern hat mir eine Patientin erzählt, dass sie Ausstrahlende Schmerzen in der BWS zur HWS hat, wenn sie in SL auf der Couch liegt (untenliegender

Arm unter Kopf). Ich konnte mir nicht erklären, wie der Mechanismus dieses Geschehens sein könnte. Ist das ein Facettengelenk, was einen Nerv einquetscht

oder doch eher Muskulatur?

Was sagen die erfahrenen Physios zu so einem Beschwerdebild?

 

Danke bereits mit Vorfeld für hilfreiche Antworten. :)

Geschrieben

Hallo Sonnenschein ;) ,

dein Gedanke dazu ist schon mal relativ gut. Kann natürlich beides oder noch ganz anderes sein. ;) 

Eigentlich möchte ich dir selber ein Denkanstoß dazu geben, denn mir fallen noch ein paar andere Sachen ein. Dazu aber meine Frage, hast du die Dame schon befundet? Welche Informationen hast du denn noch von ihr? 

Die Fragen zum Befund müssen blind sitzen. Also immer alles mit einbeziehen.

OP's bzw. bekannte andere Neurologische/Orthopädische Diagnosen?

Genauer Schmerzort?

Schmerz verläuft von wo nach wo?

Wann?

In welchen Situationen? 

Schmerzart?

 

Greetings

Geschrieben

Hallo Eryk,

danke für deine Antwort.

Ich selbst habe sie nicht befunden aber ich habe den Befund gelesen und war bei einer Behandlung dabei.

Ausgangsdiagnose ist ein HWS-Syndrom mit bereits ausstrahlenden Symptomatiken in beide Arme. BSV ist diagnostisch

ausgeschlossen. Sie hatte keine Operationen.

Was ich bei der Behandlung sehen konnte war, dass sie einen Flachrücken hat (der Ott-Test war allerdings unauffällig).

Sie sagte, dass sie sich auf der Couch immer auf die linke Seite legt und dann die Ausstrahlende Symptomatik

auf der Gegenüberliegenden BWS (in Höhe BWK 3/4) hoch in die HWS paravertebral hat. Und sie sagte auch, dass die Beschwerden nicht sofort sondern erst nach ein paar Minuten entstehen. Ich dachte dabei direkt daran, dass die

BWS durch diese Lage leicht in lateralflexion liegt und die Facettengelenke somit ja in Konvergenz stehen und dadurch die Nerven in diesem Bereich komprimiert sein könnten. Was mich nur irritiert hat ist, dass die Beschwerden von der BWS hoch zur HWS ziehen.

Vielleicht kann das aber auch Trigger-Punkt sein, der dieses Symptom auslöst?

 

Geschrieben

Hallo Sunshine!

Bei der Anamnese mit den Austrahlungen in den Armen, sollte man noch ergänzen, wo der Schmerz ausstrahlt (Finger?, ganze Hand, Daumen+Ringfinger oder nur oberarmbereich) Ist ein Taubheitsgefühl, brennen oder krippeln dabei. Wie Eryk oben erwähnt hat, am besten viele W-fragen abklappern.  

Wie ist der Schmerz?(stechen, ziehen taubheit, brennen, ect.)

wann kommt der wo wird der Schmerz provoziert? (eher bei belastung, in Ruhe, oder auch bei Kopfdrehung?)

wo ist der Schmerz oder zieht er hin?

Diese Informationen können dir wichtige Rückschlüsse geben um welche STruktur es sich handelt. Ein taubheitsgefühl, brennen und krippeln zb. ist immer ein hinweis auf eine Schädigung, kompressin des peripheren Nerves.

Später in deiner MT-ausbildung lernst du dann auch sachen auszuschließen oder zu provozieren. So gibt es gewisse TEsts um eine Radikulopathie der HWS z.b. herauszufinden, eine TOS-symptomatik wo z.b. der plexus irritiert wird und krippeln der ganzen Hand verursacht., 

Du hast aufjedenfall l sehr gute Ideen und bekommst von mir auch schonmal einige Pluspunkte;)Du machst dir Gedanken, versuchst über den Tellerrand  rauszuschauen was auch bei deiner späteren Arbeit als Physiotherapeutin wichtig ist. 

Auch mit den Triggerpunkten könntest du gar nicht so verkehrt liegen. Ich selbst habe schon die Erfahrung gemacht daß bei Ausstrahlenden, ziehenden Schmerzen in den Arm hinein ein bestimmter Triggerpunkt zu finden ist am Scapulaausenrad, in dem Dreieck wo der LAtissimus liegt, übergang zum hinteren deltaanteil, schwer zu besachreiben. Am besten findest du diesen wenn der Pat. auf der SL liegt.  und mit stäbchen, oder ellenbogen am ausendrand übergang zum oberarm rein, da könnte es ausstrahlen und die symptome provozieren. Das ganze natürlihc auch auf der anderen seite. 

Auch in der WS, nackenmuskel, proc mastoidues, occiput ect.  gibt es TP die z.b. das ziehen von der BWS in die HWS provzieren könnten. 

l.G

Geschrieben

Sorry habe gerade nicht groß die Zeit zu antworten. Kann mich aber anschließen, du hast wirklich schon für deinen Stand gute Schlüsse gezogen und soweit passt das auch. 

 

Rest sagte der Kollege schon. ;) Weiter so.

PS: Das bei Facettenblockierungen aufsteigende Schmerzen hervortreten können, ist doch nicht unlogisch. Da ja die Nerven peripher Reizweiterleitungen nach oben weitersenden und durch Blockierungen ja ebenfalls A-Balancen ausgelöst werden in den umherliegenden Gelenken als auch in der Muskulatur. 

 

( Sorry für die Gramatik, hab das zwischen Tür und Angel fix geschrieben. ;)

Geschrieben

Vielen herzlichen Dank euch beiden für die sehr ausführlichen Antworten und auch

die Hilfreichen Tipps.

Ich merke, dass ich an meiner Befundaufnahme noch etwas tun muss. Sind ein paar Fragen, die ich mich

gar nicht gestellt habe - im Nachhinein aber sehr logisch sind.

Leider behandle ich die Patientin nicht weswegen ich jetzt keinerlei weitere Befunderhebung mehr vornehmen kann. Aber es ist wirklich super, dass ich die Frage mal hier reingestellt habe. Hat mir sehr geholfen.

Danke danke!

Liebe Grüße!

  • 2 weeks later...

Kommentare

You are posting as a guest. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Beiträge

    • Hallo Freddy, puh, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie zermürbend so eine wirklich lange Leidensgeschichte ist – gerade, wenn man schon so viele Ansätze ausprobiert hat und einfach keine wirkliche Besserung eintritt. Das zieht nicht nur körperlich, sondern natürlich auch psychisch enorm runter. Damit bist du nicht alleine. Ich arbeite häufig mit Patient:innen, die ähnliche Beschwerden haben. Bei beidseitigen Fersenschmerzen, die über Monate bestehen, steckt oft ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren dahinter – nicht nur die lokale Struktur (wie z. B. Sehne oder Faszie), sondern auch Spannungsverhältnisse im gesamten Bewegungsapparat, Fehl- oder Überlastungen, aber auch systemische Einflüsse (Stoffwechsel, Hormone, Stressreaktionen etc.). Wenn das MRT „nur“ eine Reizung der Achillessehne gezeigt hat, heißt das nicht unbedingt, dass dort der Ursprung liegt – viele Patienten haben z. B. auch eine Beteiligung der Plantarfaszie, der Wadenmuskulatur oder sogar Blockaden und Fehlspannungen im Becken oder unteren Rücken, die sich bis in die Fersen fortsetzen können. Da wäre ein ganzheitlicher Blick wichtig (!), um wirklich die Ursache zu finden und nicht nur die Symptome zu behandeln. Die Stoßwellentherapie kann tatsächlich hilfreich sein, vor allem bei chronischen Reizzuständen der Plantarfaszie oder bei hartnäckigen Sehnenansatzbeschwerden. Sie regt die Durchblutung und Geweberegeneration an – ist aber am wirksamsten, wenn gleichzeitig auch an Beweglichkeit, Muskelspannung und Belastungsverhalten gearbeitet wird. Bedenke aber, dass es auch Menschen gibt, für die Stoßwellentherapie eher nicht in Frage kommt (du kannst auf Meditech den Artikel "Die Vorteile moderner Stoßwellentherapie dazu" dazu lesen).  Ergänzend können manualtherapeutische Behandlungen, gezielte Kräftigungsübungen (nicht nur Dehnung!), Faszienarbeit und gegebenenfalls Taping gute Effekte bringen. Was ich dir außerdem sehr ans Herz legen möchte: Schau, ob du jemanden findest, der auf funktionelle Zusammenhänge spezialisiert ist – also jemanden, der sich nicht nur die Ferse anschaut, sondern deinen ganzen Bewegungsablauf, Fußstellung, Hüft- und Rumpfkraft, eventuell auch deine Statik beim Sitzen oder Gehen. Oft liegt die Lösung genau da.
    • Hallo, Ich bin seit 2001 Masseur und med. Bademeister.  Seit ca 10 Jahren bin ich jetzt in eine Praxis tätig. Seit ein paar Monaten möchte ich doch gerne wissen wie manche Abläufe im Körper funktionieren. Und hatte überlegt umzuschulen.    Ich hatte eine Schule gefunden wo ich 2 Tage in die Schule gehen kann und dann arbeiten. Alles schien perfekt bis mir bewusst wurde das ich während den ganzen Pratikas gar nicht arbeiten kann. Weder ist das gut für mein Portmonaie, noch für meine Chefin.  Außerdem weiß ich nicht ob ich in der eigenen Praxis hospitieren soll, ob meine Chefin den Mehraufwand gut findet.   Gibt es hier Masseure die in Teilzeit umgeschult haben? Wie hat es geklappt mit arbeiten und Praktikum?   Lohnt es sich wirklich diese 2 Jahre Umschulung? Freue mich über Input  LG Beate 
    • Die Befragung ist abgeschlossen! Danke an alle, die mitgemacht haben!

×
×
  • Neu erstellen...

Cookie Hinweis

Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können | anpassen oder mit okay bestätigen.
Forenregeln | Datenschutzerklärung