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  • Stephan
    Stephan

    Fehlzeitenreport 2012 - Flexibilität bis zum Umfallen

    Arbeitnehmer stoßen wegen der räumlichen und zeitlichen Flexibilisierung immer öfter an die psychischen Grenzen ihrer Belastbarkeit. Gerade dann, wenn lange Anfahrtswege, wechselnde Arbeitsarten, häufige Überstunden und ständige Erreichbarkeit eine Rolle spielen, sind zunehmend psychische Beschwerden festzustellen. Das zumindest besagt der „Fehlzeiten Report 2012“, welchen das wissenschaftliche Institut der AOK (kurz WIdO) vorlegte. Prinzipiell ist es positiv, die Arbeit der beschäftigten zeitlich und räumlich an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden würde, doch bei dieser Art von Flexibilität sollten klare Grenzen gesetzt werden. Im Laufe der letzten vier Wochen hat jeder dritte Erwerbstätige Überstunden abgehalten, oder häufig E-Mail und Anrufe erhalten, die nicht innerhalb der Arbeitszeiten empfangen wurden. Ebenfalls kein Randphänomen ist das mit-nach-Hause-nehmen von Arbeit oder aber das Arbeiten an Feier oder Sonntagen. Zudem hat jeder achte Probleme damit, seine Freizeit und seine Arbeit miteinander zu vereinbaren, bzw. kommt es immer wieder vor, dass private Aktivitäten auf rund von beruflichen Verpflichtungen geändert werden müssen. Diejenigen, die nicht unter solchen Belastungen zu leiden haben, leiden viel seltener an Beschwerden psychischer Art, als diejenigen, die all diese Belastungen in ihrem Arbeitsalltag integriert haben. Dabei wird häufig nicht ausschließlich über Erschöpfung geklagt, sondern zusätzlich über Kopfschmerzen, die Tatsache, dass während der Freizeit nicht entspannt oder abgeschaltet werden kann und Niedergeschlagenheit bis hin zu Depressionen. Im Durchschnitt hat jeder Beschäftigte etwa zwei dieser Beschwerden innerhalb von vier Wochen Arbeitszeit. Diese unterschiedlichen Entgrenzungsformen von Freizeit und Arbeit führen deutlich mehr Probleme psychischer Art mit sich: Mehr als doppelt so viele Beschwerden weisen in der Regel die Menschen auf, denen es nicht gelingt Freizeit und Beruf aufeinander abzustimmen. Genauso ergeht es denen, die häufig Überstunden leisten, an Feier- oder Sonntagen arbeiten oder wegen beruflicher Pflichten Freizeitaktivitäten verschieben. Immer mehr Arbeitnehmer sind heutzutage mobil: Bereits 40 Prozent aller Berufstätigen sind zirkulär oder residenziell mobil. Sie haben also ihren Wohnort wegen ihrer Arbeit gewechselt, oder pendeln hin und her, entweder täglich, oder wöchentlich. Oft werden auch lange Fahrzeiten von den beschäftigten in Kauf genommen. Die Arbeitnehmer können aus dieser Mobilität einige Vorteile erzielen, da sie so Aufstiegschancen nutzen können der der Arbeitslosigkeit entgehen. Jedoch bedeutet das zugleich eine höhere psychische Belastung. Auch hier sind zunehmend Niedergeschlagenheit und Erschöpfung festzustellen. Außerdem zeigen sogenannte Fehlzeitanalysen, dass die Länge des Arbeitsweges und die Fehltage auf Grund psychischer Belastung im unmittelbaren Zusammenhang miteinander stehen. Pendler mit langen Strecken haben ein Erkrankungsrisiko, dass um 20 Prozent höher ist, als bei Leuten mit kurzen Arbeitswegen. Würden die bei den modernen Kommunikationsmedien vorhandenen Innovationen intensiver genutzt, so könnten ein gesundes Arbeitsleben und die Flexibilitätsanforderungen von Beschäftigten besser unter einen Hut gebracht werden. Die Anzahl der Fehltage steigt derzeit parallel zur in der Arbeitswelt zunehmenden Flexibilisierung. 0,3 Prozentpunkte sind der Anstieg allein in einem Jahr. Geht man vom Jahr 1994 aus, beträgt der Anstieg an psychischen Erkrankungen sogar 120 Prozent. Besonders bei den Fehlzeiten wird das deutlich: 22,5 Fehltage je Fall bei psychischen Erkrankungen sind derzeit der Durchschnitt. Andere Erkrankungen enden nach etwa 11 Fehltagen pro Fall. Burnout (Burnout bei Physiotherapeuten) ist eine Diagnose, die immer öfter verkündet wird. Mehr als 130000 Beschäftigte waren deswegen im Jahr 2011 krank geschrieben. Dabei waren Frauen öfter betroffen, als Männer. Besonders Personen aus sozialen Berufen, die ihren Patienten oder Kunden gegenüber stets als gesundheitliches starkes Vorbild auftreten müssen, leiden unter diesem Syndrom.

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    Rückmeldungen von Benutzern

    Recommended Comments

    bullshit. wer sich immernur zwischen frittenbude, rtl 2 und lidl bewegt, brauch sich nicht zu wundern, warum man nicht leistungsfähig ist. unsere zunemhmend komplexe kapitalgesellschaft macht es unseren grunzenden schweinchen aber auch nicht gerade einfach. es sei denn, man bewegt sich weiter zwischen frittenbude, rtl 2 und lidl.

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