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Botox vs. Zehengang

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Geschrieben

Hi,

ich habe folgenden Patienten:

Männlich, 13 Jahre, seit 4. Lj festgestellt, dass er nur auf Zehen läuft (bds). Fersen berühren bei gesamtem Gang den Boden nicht, neurologisches Gutachten negativ, Fußbinnengelenke unfaufällig.
Die Wade steht unter Dauerstpannung, subjektive Hypertrophie, stark verkürzt.

Jetzt gibt es die Idee den Muskel per Botox anzuspritzen - hat damit jemand Erfahrungen gemacht - besonders im Hinblick, dass er noch nicht erwachsen ist?

Bin auch über sonstige Meinungen zum Problem dankbar.

MFg Stephan

Geschrieben

hi,

ich war kürzlich auf einem Seminar über die Anwendung von Botulinumtoxin in der Neurologie.
>Universität Münster

Botulinum Toxin "kann" sehr gute Ergebnisse erzielen, allerdings würde ich das Einspritzen nur in hochspezialisierten Einrichtungen die Erfahrung damit haben vornehmen. Von dem was ich auf dem Seminar an Fallbeispielen unter Botulinum Toxin Therapie gesehen habe war ich beeindruckt. Das Mittel gibt dem PT die Möglichkeit erfolgreich zu behandeln. Natürlich sind Kinder oder Jugendliche ein Klientel.

----

Hier ist noch ein interessanter Link, wobei es sich um ein neurologisches Problem (Spastik) dreht und bei deinen Patienten dieses ja nicht zutrifft.

http://www.fruehdiagnosezentrum.de/botulinum.htm

mfg, matthias

Geschrieben

Danke für den Link

"Ein früher Behandlungsbeginn ist auch deshalb günstig, weil das Medikament bei bereits eingetretener Muskelverkürzung nicht mehr so gut oder auch gar nicht mehr wirkt." .. wenngleich mir dieser Satz bedenklich vorkommt, da er ja seit 8 Jahren damit rumläuft.

Mfg Stephan

Geschrieben

hmmm stimmt das ist wirklich bedenklich. Is die Frage ob unter diesem Aspekt die Behandlung mit Botulinum Toxin Sinn macht, aber da sollen sich mal die Experten Gedanken machen. Bis dahin versuch über die PT-Schiene alles mögliche zu tun, ist nur die Frage in wie weit es nach 8 Jahren Sinn macht.
Hat der Junge funktionelle Probleme durch Statikveränderung, Dysbalancen etc. oder hauptsächlich wegen der Ästhetik? Oder beides?
Wie sieht es aus mit Hilfsmittelversorgung und vorherigen Therapien?

mfg,
matthias

Geschrieben

PT Schiene zielt auf Dehnung, Dehnung und nochmals Dehnung, aber wirklich bewegen tut sich da nix mehr find ich.

Statik ist soweit im Eimer, dass er halt nicht auf einem Bein stehen kann, über die Treppe wackelt usw. Alles was ohne Ferse halt passiert. Ästhetik ist natürlich auch nen Aspekt, aber sekundär.

Bisherige Therapien - KG en masse. Hilfsmittel - keine, da offenbar kein neurologischer Hintergrund und orthopädisch macht halt nur Dehnen Sinn. Das jedoch ist bei so einer massiven Struktur wie der Achillessehne nicht mit ner Bandage oder Schiene möglich.

Mfg Stephan

  • 3 weeks later...
Geschrieben

Neuer Gedanke: Aufgrund der massiven Bindegewebsstrukturen der Wade wurde jetzt an eine Z-Plastik der Achillessehene überlegt, wenngleich ich von OP´s in dem Bereich absolut nix halte, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das postop wieder so gut wird wie vorher :-/

Meinungen oder Erfahrungen?

Mfg Stephan

Geschrieben

Hi, hab mir die Beiträge jetzt ein paar mal durchgelesen und Gedanken gemacht:

Wie ist er vor dem 4 Lj gelaufen? haben die Eltern Angaben gemacht, kam es plötzlich oder schleichend?

Z-Plastik halt ich nicht für gut, da ja nach der OP anfangs ruhiggestellt wird bzw. nur mit Teilbelastung gearbeitet wird (in den meisten Fällen) und dadurch wahrscheinlich das was du durch lange Arbeit beim Dehnen geschafft hast in der Wade mit Sicherheit für die Katz war.

Wie ist denn die Beweglichkeit im Fuß - D´Ext und P´Flex?

Mir ist da auch ne ganz dumme Idee gekommen (nur mal durch den Kopf gehen lassen und nicht unbedingt ernst nehmen): Dein Patient bekommt einen Schuh angepasst mit "Absatz" so dass die Sohle komplett aufsteht und die Fehlstellung durch den Absatz ausgeglichen ist - jetzt folgt Gangschule bis zum Umfallen --> Ferse zuerst - abrollen - etc. --> wenn das super klappt, wird der Absatz minimal verringert so dass ein leichter Zug in der Wade entsteht wenn sich dein Patient an den erlernten Gang hält (hier müssen vor der Gangschule unbedingt Weichteiltechniken evtl Heisse Rolle erfolgen um die Wade geschmeidig zu bekommen um Microtraumen in der Muskulatur vorzubeugen). Und das wird dann immer so weiter fortgesetzt. Problem: wahrscheinlich sehr kostenintensiv wegen der ständig neuen Schuhanfertigungen.


so das waren jetzt erstmal meine Gedanken.

MfG Doreen

Geschrieben

Gute Idee - ich grübel gerade, ob ein repetitiver Reiz mehr bringt als tägliche starke Dehnung.

Das lass ich mir mal durch den Kopf gehen, da es meines Wissens auch verstellbare Absätze gibt, die mit der Zeit durch Stellschrauben angepasst werden können. Damit wäre die Kostenfrage nicht so groß.

Mfg Stephan

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    • Hallo Freddy, puh, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie zermürbend so eine wirklich lange Leidensgeschichte ist – gerade, wenn man schon so viele Ansätze ausprobiert hat und einfach keine wirkliche Besserung eintritt. Das zieht nicht nur körperlich, sondern natürlich auch psychisch enorm runter. Damit bist du nicht alleine. Ich arbeite häufig mit Patient:innen, die ähnliche Beschwerden haben. Bei beidseitigen Fersenschmerzen, die über Monate bestehen, steckt oft ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren dahinter – nicht nur die lokale Struktur (wie z. B. Sehne oder Faszie), sondern auch Spannungsverhältnisse im gesamten Bewegungsapparat, Fehl- oder Überlastungen, aber auch systemische Einflüsse (Stoffwechsel, Hormone, Stressreaktionen etc.). Wenn das MRT „nur“ eine Reizung der Achillessehne gezeigt hat, heißt das nicht unbedingt, dass dort der Ursprung liegt – viele Patienten haben z. B. auch eine Beteiligung der Plantarfaszie, der Wadenmuskulatur oder sogar Blockaden und Fehlspannungen im Becken oder unteren Rücken, die sich bis in die Fersen fortsetzen können. Da wäre ein ganzheitlicher Blick wichtig (!), um wirklich die Ursache zu finden und nicht nur die Symptome zu behandeln. Die Stoßwellentherapie kann tatsächlich hilfreich sein, vor allem bei chronischen Reizzuständen der Plantarfaszie oder bei hartnäckigen Sehnenansatzbeschwerden. Sie regt die Durchblutung und Geweberegeneration an – ist aber am wirksamsten, wenn gleichzeitig auch an Beweglichkeit, Muskelspannung und Belastungsverhalten gearbeitet wird. Bedenke aber, dass es auch Menschen gibt, für die Stoßwellentherapie eher nicht in Frage kommt (du kannst auf Meditech den Artikel "Die Vorteile moderner Stoßwellentherapie dazu" dazu lesen).  Ergänzend können manualtherapeutische Behandlungen, gezielte Kräftigungsübungen (nicht nur Dehnung!), Faszienarbeit und gegebenenfalls Taping gute Effekte bringen. Was ich dir außerdem sehr ans Herz legen möchte: Schau, ob du jemanden findest, der auf funktionelle Zusammenhänge spezialisiert ist – also jemanden, der sich nicht nur die Ferse anschaut, sondern deinen ganzen Bewegungsablauf, Fußstellung, Hüft- und Rumpfkraft, eventuell auch deine Statik beim Sitzen oder Gehen. Oft liegt die Lösung genau da.
    • Hallo, Ich bin seit 2001 Masseur und med. Bademeister.  Seit ca 10 Jahren bin ich jetzt in eine Praxis tätig. Seit ein paar Monaten möchte ich doch gerne wissen wie manche Abläufe im Körper funktionieren. Und hatte überlegt umzuschulen.    Ich hatte eine Schule gefunden wo ich 2 Tage in die Schule gehen kann und dann arbeiten. Alles schien perfekt bis mir bewusst wurde das ich während den ganzen Pratikas gar nicht arbeiten kann. Weder ist das gut für mein Portmonaie, noch für meine Chefin.  Außerdem weiß ich nicht ob ich in der eigenen Praxis hospitieren soll, ob meine Chefin den Mehraufwand gut findet.   Gibt es hier Masseure die in Teilzeit umgeschult haben? Wie hat es geklappt mit arbeiten und Praktikum?   Lohnt es sich wirklich diese 2 Jahre Umschulung? Freue mich über Input  LG Beate 
    • Die Befragung ist abgeschlossen! Danke an alle, die mitgemacht haben!

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