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Leistenschmerzen, Unterbauchschmerzen

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Physios und Leidensgenossen,

 

seit einem Jahr plagen mich Leisten- und Unterbauchschmerzen auf der rechten Seite und ich weiß nicht mehr weiter...

Ausgangspunkt war vermutlich eine Überlastung beim Klettern bei einer starken Rumpfanspannung und gleichzeitigem stehen auf einem Mini-Tritt oder aber das viele Sitzen im Büro. Leider bin ich mir nicht sicher.

 

Die Schmerzen sind bei folgender Bewegung/ Dehnung am größten und treten in Form eines Stechens in der mittleren Leistengegend auf: 

1. Beim Schustersitz oder auch Butterfly beim Yoga. Also beim aufrechten Sitzen die Beine angewinkelt nach außen abspreizen. Dieses geht auf der linken Seite ohne Probleme. Auf der schmerzhaften rechten Seite geht diese schmerzfrei höchstens 60% so weit im Vergleich zu links. 

2. Gleiche Symptome im Stehen beim Bein anwinkeln und nach außen rotieren. Links öffnet die Hüfte/ das rotierte Bein bis fast 90° zum Ursprung. Auf der rechten Seite vllt nur 45° bis die Schmerzen auftreten und mein gesamter Oberkörper mitdreht.

 

Gehe ich dennoch (vorallem beim Schustersitz) in diese schmerzhafte Dehnung lässt der Schmerz nach jedoch habe ich dann stundenlang danach Schmerzen, welche bis in die Oberschenkelinnenseite (auch etwas im Bereich des Schambeines/Hodens) und in den unteren Bauch (seitliche Baumuskeln, Beckenkamm und rechts nebem dem Bauchnabel) ziehen.

 

Im Alltag schmerzen vorallem die Verspannung im gesamten rechten Becken und unteren Rückenbereich (vorallem rechte Seite). Diese bekomme ich halbwegs mit leichtem Training, Faszienrollen, Wärme und Dehnung in den Griff. Leider aber immer wiederkommend, sodass ich im vergangenen Jahr vllt 90% der Tage Schmerzen hatte.

 

Bisherige Untersuchungen: MRT LWS und Leiste/Becken -> kein Befund; Ultraschall Leiste-> kein Befund. 

 

Da ich Bewegung liebe schränken mich die oben genannten Beschwerden wirklich stark ein. An Klettern ist nicht zu denken, da die rechte Hüfte/ Leiste beim Abspreizen eigentlich nicht belastet werden kann. Da auch die Ärzte ratlos sind, wende ich mich an euch... 

PS: Niere, Darm wurden inzwischen ebenfalls abgeklärt.

 

Falls Bedarf besteht, lade ich auch gerne Fotos von den oben beschriebenen Übungen bei denen die Einschränkungen bestehen hoch.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!!!!!

 

Liebe Grüße

Chrissi

 

 

 

 

 

bearbeitet von Chrissi874
Geschrieben

Guten Abend Chrissy!!

Da kommen für mich eigentlich nur 2 Ursachen in Frage.😉

 

1.Eine Nervenirritation

2.Myofasciale Triggerpunkte (MTP)

 

zu 1. Einige Beinnerven könnten über die Leistenregion irritiert worden sein. Unter dem Leistenband ziehen Nerven hindurch die die Innseite, Vorderseite und Ausenseite des Beines versorgen sowie direkt entlang der Leiste laufen und bei Männern z.b. Hodenschmerzen verursachen. Nerven können hier auch direkt Leistenschmerzen verursachen. Dafür gibt es spezielle Techniken um die Nerven zu entlasten.

 

zu2. In jeder Muskulatur können sich sog. Triggerpunkte (MTP) entwickeln. Das sind Schmerzpunkte, auch Kontraktionsknötchen genannt die die Eigenschaft haben ausstrahlende Schmerzen in entfernte Regionen zu verursachen. Ursache dafür sind meistens Traumatas z.b. nach Sportverletzungen wie Zerrungen.

 

Natürlich könnte es sich auch um eine direkt Verletzung handeln, die dann ebenfalls physiotherapeutisch behandelt werden sollte. Durch den ausstrahlenden Charakter und die Art der Symptome tippe Ich eher auf MTP´s. Was dagegen z.b. spricht für eine Nervenproblematik, daß das Ausstrahlungsgebiet über das eines Nervs hinweggeht. D.h. es strahllt auch mal in den Bauchbereich aus und geht auch in den Rücken. Wäre noch ein brennender Schmerz, ein Taubheitsgefühl oder krippeln dabei hätte man klarere Gewissheit daß es tatsächlich auch ein Nervenproblem ist.  Aber die Option bleibt natürlich auch.

mein Bauchgefühl sagt mir aber irgendwie daß es sich eher um MTP´s handelt. Hier sollte ein Physiotherapeut die Muskulatur im Bereich des Oberschenkels, Bauchs und der Hüftmuskulatur mal auf TP abtasten. In der Behandlung hält man dann einen Triggerpunkt solange gedrückt bis der ausstrahlende Schmerz letztendlich nachlässt. Das ist i.d.R. nach40sec. bis 2 Minuten der Fall. Eine Normale Massage u.a.  auch mit massageutensilien würde in dem Fall nicht viel bringen da man gezielt diese MTP behandeln müsste. Ist noch eine Verletzung vorhanden dann würde der/die Therapeut/in die Struktur lokal behandeln mit einer massagetechnik und ggf. als Zusatzmaßnahme z.b. Strom anlegen.

Geschrieben

Hallo bbgphysio,

 

erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Also Triggerpunkte ist sicherlich eine Möglichkeit. Ich selber habe bisher keine finden können, aber das kann natürlich daran liegen, dass ich die einfach als Laie nicht entdecke. 

Ich werde deine Tipps oben einmal umsetzen und dann schauen wie es wird! 

Danke!

Grüße

Chrissi

  • 4 months later...
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

also um hier noch einmal meine Erfahrungen des letzten Jahres zu schildern.

 

Ich konnte die Schmerzen in den Griff bekommen indem ich meine Gesäß, Rumpf- und Beinmuskulatur gekräftigt habe und aufgehört habe die vordere Kette (Iliopsoas) zu dehnen. 

 

Ich muss sagen, dass die bei YT oft zu findenden Tipps zu dehnen nicht immer das Richtige sind. 

 

Mein Fazit: Auf den eigenen Körper hören. Alle Therapieformen gesondert ausprobieren über einen gewissen Zeitraum und dann den Weg einschlagen, welcher für einen am besten funktioniert. 

 

Ich fand auch die (möglicherweise laienhafte) Erkenntnis sehr gut, dass Verspannungen der Muskeln immer durch das ZNS gesteuert werden. Diese reagiert, um Schäden abzuwenden wenn bei einer Bewegung die muskuläre Kontrolle nicht mehr aktiv gegeben ist. 

Für mich war das hier die Lösung. Funktioneller Muskelaufbau im äußeren Bewegungsbereich. (Seitliche Ausfallschritte zum Beispiel).

 

Klingt jetzt vielleicht nach einer trivialen Lösung aber ich habe tatsächlich mehr als ein Jahr gebraucht um auf diese Lösung zu kommen.

 

Kopf hoch, Leidensgenossen. Nach Regen kommt die Sonne. 

 

Grüße

Chrissi

  • 10 months later...
Geschrieben

Hallo Experten,

wegen ISG-Problemen wurde mir von einer Physiotherapeutin eine schmerzhafte Massage im Bereich meines Leistenbruchs gemacht. Als ich auf den Leistenbruch hinwies, meinte sie, dass sie sonst mehr aufdrücken würde. Könnte ich da an eine sadistische Physiotherapeutin geraten sein? Gibt es dort einen empfindlichen Nerv? Wie heißt der?

Schöne Grüße

Geschrieben
Am 9.2.2023 um 11:08 schrieb Gast Wende:

Hallo Experten,

wegen ISG-Problemen wurde mir von einer Physiotherapeutin eine schmerzhafte Massage im Bereich meines Leistenbruchs gemacht. Als ich auf den Leistenbruch hinwies, meinte sie, dass sie sonst mehr aufdrücken würde. Könnte ich da an eine sadistische Physiotherapeutin geraten sein? Gibt es dort einen empfindlichen Nerv? Wie heißt der?

Schöne Grüße

 

Du bist sicher Erwachsen
wenn du etwas nicht möchtest - kannst du das kommunizieren und musst nichts einfach so mit dir machen lassen.
Meiner Meinung nach muss man nicht große Schmerzen zuführen um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Ist der Leistenbruch operiert? Dann könnte das Narbengewebe schmerzen.
Als Therapeut muss man in gewisser Weise sadistisch sein aber professionell.
 

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Gast
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    • Hallo Gast, soweit ich mich entsinnen kann, gibt es eine Klinik in Hamm, die sich auf ISG -Instabilitäten spezialisiert haben. https://kmt-hamm.de/therapie/leistungsspektrum#ruckenschmerzen-schmerzen-im-bereich-der-wirbelsaule   Da kannst du mal nachfragen.   Bis dahin könntest du einen Beckengurt tragen, um den Beckenring zu stabilisieren. Ich habe mit diesem hier gute Erfahrungen gemacht: https://mikros-medical.de/Serola-Iliosakral-Gurt/FBM62040    
    • Gast Autsch
      Hallo zusammen,   ich habe gerade große Schmerzen im ISG-Bereich und kann kaum laufen.   Zum Hintergrund: In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich (starke) Schmerzen, aber „nur“ im Illiosakralgelenk und nicht an der Symphyse selbst, so dass die vermutliche Lockerung nicht in Betracht gezogen wurde (und ich diese durch Dehnübungen lindern sollte, was natürlich kontraproduktiv war). Die Spontangeburt war wegen Sternguckerlage nicht einfach, es wurde mit einer Saugglocke gearbeitet und durch einen Gebärmutterhalsriss verlor ich viel Blut. Als dieser genäht werden sollte, gab es einen stechenden Schmerz. Ich konnte in der Folge nicht mehr laufen (die Beine anheben) und hatte starke Schmerzen. Im Krankenhaus wurde die Symphysenruptur nicht erkannt, erst ein niedergelassener Orthopäde diagnostizierte diese dann direkt nach Entlassung aus dem Krankenhaus.   Ich erhielt eine Orthese und Krücken, nach ca. sechs Wochen konnte ich wieder ohne Krücken laufen und die Schmerzen hatten sich reduziert. Später nach dem Abstillen verschwanden sie im Alltag nahezu ganz. Allerdings bekam ich jedes Mal wieder Probleme, wenn ich stärker belastete (Heben, steile An- und Abstiege u. ä.).   In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich von Beginn an starke Schmerzen, nach der Sectio verringerten sie sich zügig, aber nach stärkerer Anstrengung kommen sie nach wie vor immer wieder zurück. Normalerweise hilft etwas Schonung so, dass nach ein bis zwei Tagen wieder Ruhe einkehrt.   Ich habe dazu dieses Jahr erneut den Orthopäden aufgesucht. Dort erhielt ich Einlagen wegen eines Längenunterschieds meiner Beine und einen Zettel mit allgemeinen Übungen zur Stärkung des Rückens. Leider bringt dies nichts, im Gegenteil, aktuell habe ich extrem starke Schmerzen und eine deutliche Einschränkung meiner Beweglichkeit, schlimmer als jemals zuvor nach Ende der Schwangerschaften. Und dieses Mal weiß ich gar nicht so recht, warum. Die Schmerzen sind wieder nur, wie eigentlich immer, im Illiosakralgelenk, im Symphysenbereich spüre ich lediglich ein leichtes Ziehen. Aktuell liege ich hauptsächlich mit Kniekissen auf der Seite und habe einen Wärmegürtel an der schmerzenden Stelle, in der Badewanne war ich auch schon (mit Ach und Krach  ).   Was kann ich noch tun, damit es schnell wieder besser ist? Und sollte ich die Rückenlage bevorzugen?   Und wie finde ich jemanden, der sich damit gut auskennt? Nach der Ruptur wusste so gar keiner richtig, was das ist, der Orthopäde hat das nachschlagen müssen. In München gibt es wohl an der LMU Experten, ich wohne aber in NRW und das ist kaum machbar für mich.   Welche Übungen wären gut, um mittelfristig weniger Probleme zu haben?   Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!
    • Hallo. Ich habe einen Patienten, ca. 55 Jahre mit einem Insult re Nov. letzten Jahres mit Hemiplegie li. Wahrnehmung ist gegeben und eine leichte Ansatzfunktion in der Schulter auch. Distal hatte er vor ca.2,oder 3 Monaten eine Muskelzuckung Kleinfinger und Daumen. Das Hauptproblem sind die Schmerzen in der li Schulter (sublux). Er läuft den ganzen Tag mit einer Orthese herum. Wenn man diese auszieht, äußert er bei minimaler Abduktion Schmerzen. Was kann ich tun bzw. was wären die nächsten Schritte, hänge ein bisschen in der Luft... Bis jetzt, ich war zweimal dort, habe ich ihm gesagt, er soll ein warmes Kirschkernkissen auflegen, da er auch Omarthrose hat. Übungen zur Mobilisation punctum fixum, mobile Schulter/Rumpf. Die Schiene hat er aber dabei an. Wischübungen am Tisch Ri Anteversion und schräg nach rechts oben. Er soll die Lagerungsschiene für die Finger (spastik) eine Stunde am Tag mind.tragen und 1-2Std. am Tag ohne Orthese sein. Zusätzlich hab ich die Muskeln mit Novafon behandelt. Vl. geht er nächste Woche wieder zur Infiltration. Sind meine Behandlungswege so richtig, zuerst Schmerzmanagement dann alles weitere, oder andere Reihenfolge? Wie lange soll er die Orthese, wenn er so Schmerzen hat, tagsüber tragen, Gewohnheit - Eigenaktivitätförderung? Kann man Wischübungen in Richtung Abd. machen? Wäre Johnstonesplintschiene indiziert oder besser mit einer Spiegeltherapie (Bewegungsanbahnung) starten? Was kann man noch machen bei schmerzhafter Schulter? Vielleicht kann mir jemand helfen  Vielen Dank! LG

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