Ich denke man muss das Stretchen immer im Zusammenhang mit der ausgeübten Sportart sehen und dem verbundenen Ziel (Leistungsfähigkeit, vergrößern des ROM). Muskeln haben die Eigenschaft sich physiologisch (Sarcomerab - bzw. zunahme) an die Belastungen anzupassen.Ein Schlittschuläufer wird wahrscheinlich zu verkürzten Iliopsoasmuskeln neigen. D.h. verlängere ich einem Schlittschuhläufer die Iliopsoasmuskeln, so würde das negativen Einfluß auf seine Leistungsfähigkeit haben, weil er seine Bewegungen in einem kleinem Hüftwinkel ausführt. Ich wüsste auch nicht wofür man beim Laufen beispielsweise die Hacke ans Gesäß ziehen sollte. Das Knie wird beim Laufen in der Absetzphase und in der Schwebephase mehr gestreckt als gebogen. Bei Fussballern könnten zu lange Hamstrings die Belastung auf Kniestrukturen vergrößern bei Schussbewegungen....
Nach dem Sport ist dehnen eher schädlich. Fasern die nach Belastung noch nicht im stande dazu sind zu entspannen, könnten wenn sie bis dahin nocht nicht beschädigt waren, gerade durch stretchen beschädigt werden.
Generell würde ich beim Dehnen also darauf achten, welches Ziel ich verfolge. D.h. wie gebrauche ich welche Muskeln bei der betreffenden Sportart. Anschließendes Dehnen würde ich ganz weglassen. Ansonsten gut aufwärmen und ein cooling-down einbringen.
Literatur dazu kannst du auf holländisch bekommen, wobei da auch auf physiologische Prozesse expliziter eingegangen wird. Autoren die in Bezug auf das Dehnen andere Meinungen vertreten, als die lange propagierten wären z.B.:
Jan Jaap de Morree
Anette van Bolhuis
zum Dehnen generell:
J.P.K. Halbertsma
als Behandlung:
Het PNF-concept in de praktijk (Dominiek Beckers, Math Buck, Susan Adler)