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    Mehr Profit durch Privatversicherte: Studie legt Zahlen vor

    Heilmittelerbringer erwirtschaften mit der Behandlung privat Versicherter einen rechnerischen Mehrumsatz von 13.300 Euro pro Jahr. Das ergab die aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherer (WIP) aus Köln. Die Berechnung des Umsatzes bezieht sich auf die theoretische Zahl von insgesamt 70.360 Heilmittelerbringer in Deutschland. Davon sollen über 45.000 als Physiotherapeuten tätig sein.

    10% der Deutschen sind privat versichert

    Die Daten der Erhebung stammen aus dem Jahr 2013. Laut Studienleiterin Verena Finkenstädt gab die GKV in jenem Jahr rund 5,6 Milliarden Euro für Heilmittel aus. Dem gegenüber stehen die Ausgaben der Privaten Krankenversicherer (PKV) in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro. Etwa zehn Prozent der Deutschen sind privat versichert.

    Im Fokus der Studie stand der rechnerische Vergleich von PKV und GKV in puncto Heilmittelausgaben. Der kalkulierte Mehrumsatz stellt die jährlichen Gesamtausgaben der Privaten Versicherer einer fiktiven Summe gegenüber: Jene ist der Betrag, die die PKV für Heilmittel ausgäbe, wenn sie mit dem Budget der gesetzlichen Krankenkassen agierte.

    Private kassen geben 60% mehr für Physiotherapie aus

    Autorin Finkenstädt beziffert die Heilmittelauslagen der PKV im Jahr 2013 auf 1.554 Millionen Euro. Der hypothetische Betrag, der nach GKV-Richtlinien entstanden wäre, beläuft sich auf 618 Millionen Euro. Daraus ergibt sich für die Heilmittelerbringer ein rechnerischer Mehrumsatz in Höhe von 936 Millionen Euro. Sind die Zahlen korrekt, gaben die Privaten Versicherer mehr als doppelt so viel für Heilmittel aus wie die gesetzlichen Kassen.

    Aus dem Studienergebnis das durchschnittliche Umsatzplus für Physiotherapie-Praxen abzuleiten, ist nur eingeschränkt möglich. Es mangele an offiziellen Daten über die Gesamtanzahl der Heilmittelerbringer in Deutschland, so Finkenstädt. Die Autorin verweist auf die Erhebungen des Statistischen Bundesamts; jenes erfasst nur die Gesamtanzahl der zugelassenen Physiotherapeuten und schließt auch Therapeuten mit ein, die im stationären Sektor tätig sind.

    GKV Kürzungen vergrößern den Spalt

    Die verlässlichsten Zahlen liefern Statistiken, die auf das sogenannte Institutionskennzeichen (IK) Bezug nehmen. Ein IK erhält jeder Heilmittelerbringer für die Abrechnung mit der jeweiligen Krankenkasse. Die Studie beziffert daraus folgend die Anzahl der ambulant tätigen Physiotherapeuten im Jahr 2013 auf 45.190. Die Zahl der zugelassenen Heilmittelerbringer in Deutschland wird mit 70.360 angegeben. Der Vergleich schließt mit der Nennung des Umsatzplus von 13.300 Euro, den Heilmittel-Praxen durch die Behandlung privat Versicherter rein rechnerisch erwirtschaften. Dieses Ergebnis stellt den Effekt der Etatkürzungen bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) deutlich heraus.

    Die Daten über die Ausgaben der gesetzlichen Kassen entstammen der amtlichen Statistik des Bundesgesundheitsministeriums. Diese umfasst die finalen Rechnungsergebnisse der GKV. Die Höhe der PKV-Auslagen bezieht die Studie aus den Veröffentlichungen des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Die zitierten Ausgabenwerte für gesetzliche Kassen und private Krankenversicherer schließen Zuzahlungen beziehungsweise Selbstbehalte mit ein.


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