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    Stephan

    Die Antwort vom Physiotherapie Verband - wie geht es weiter?

    Endlich! Nach exakt 26 Tagen hat der Deutsche Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. auf unseren offenen Brief geantwortet, nachdem bereits am 03.04.2013 eine Zwischenmeldung auf die bevorstehende Sondersitzung bei uns einging, die jedoch keine relevante Antworten enthielt. Natürlich wollen wir euch dieses Schreiben nicht vorenthalten und ich bin mir sicher der ZVK ist mit der Veröffentlichung einverstanden. Angesichts der BILD.de Panne hat sich der Verband sicher auch jedes Wort gut überlegt. Inhaltlich liest sich alles super, so wurden die eigenen Grundsätze in der Sitzung nochmals bestätigt und festgelegt, dass der Verband "Die Arbeitsbedingungen der Physiotherapiepraxen in der gesetzlichen Krankenversicherung grundlegend verändern möchte". Als Ansatz werden kurze und unflexible Behandlungszeiten sowie unzureichende Bezahlung angeführt. Was gänzlich fehlt, ist ein Statement zum BILD Artikel oder auch eine Entschuldigung an die Physiotherapeuten. Wie viel Schaden unser Berufsstand wirklich genommen hat ist nicht messbar, vielleicht noch nicht einmal sehr hoch angesichts der Tatsache, dass es die BILD Zeitung veröffentlicht hat. Eigentlich gibt es für den kritischen Leser sogar ein recht objektives (jämmerliches) Bild der Situation in Deutschland. Soweit so gut, nehmen wir an, dass das Grundproblem tatsächlich erkannt wurde. Aber mal ganz ehrlich, das fällt dem Verband doch hoffentlich nicht erst jetzt ein? Immerhin wurde der VKZ e.V. bereits 1949 gegründet. Was konkret hat der Verband in den letzten Jahren für uns Therapeuten erreicht? Lt. eigenen Angaben hat der ZVK e.V. 33000 Mitglieder (Quelle: ZVK-Brandenburg). Nehmen wir vereinfacht an, dass alle Mitglieder Angestellte sind (Schüler zahlen weniger, Praxisinhaber deutlich mehr) müssten bei Jahresbeiträgen zwischen 100 und 120€ jährliche Beiträge von €3,3-3,9 Mio beim Verband ankommen!? Diese Zahl lasse ich einfach mal so stehen und jeder unserer Leser kann sich hier sein eigenes Urteil bilden.

    Wie geht es weiter?

    An das Schreiben möchten wir in den nächsten Tagen anknüpfen und Fakten in Erfahrung bringen. Wir wollen nicht mehr hören, was alles in den nächsten Jahren irgendwann geplant ist, sondern was der Verband konkret in den letzten Jahren erreicht hat und was konkret für wann geplant ist. Welche Aktionen, Gespräche, Lobbyarbeiten, Konferenzen usw. Nur so kann man am Ende die Fortschritte einschätzen. Da dies aber kein Problem des ZVK e.V. allein ist, sondern meiner persönlichen Meinung nach alle Verbände betrifft, werden wir dieses Schreiben auch allen anderen großen Verbänden zukommen lassen. Es wird sicher ein paar Tage Zeit benötigen dies vorzubereiten, aber die können die Verbände gern schon konstruktiv nutzen. Wir bleiben dran! Stephan Schmied

    Hier der komplette Brief vom 17.04.2013

    Sehr geehrter Herr Schmied, heute möchten wir auf unser Schreiben vom 03. April 2013 zurückkommen und Sie gerne über das Ergebnis der am 3. April 2013 mit unseren Landesverbänden durchgeführte Krisensitzung informieren. In der Sitzung wurde sowohl das Verfahren, das zur Veröffentlichung des Artikels auf bild.de geführt hat, besprochen als auch die politische Ausrichtung des Verbandes erneut in seinen Grundzügen bestätigt. Dort wurde auch nochmals eindeutig festgelegt, wofür der Deutsche Verband für Physiotherapie steht, nämlich: Die Arbeitsbedingungen der Physiotherapiepraxen in der gesetzlichen Krankenversicherung grundlegend zu verändern. Das gegenwärtige System kurzer und unflexibler Behandlungszeiten und einer damit völlig unzureichenden Bezahlung, dient weder den Patienten noch den Behandlern und basiert allein auf den ökonomischen Interessen der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Vertragsärzte haben in dieser Legislaturperiode des Bundestages deutliche Honorarverbesserungen erreicht. In der Legislaturperiode 2013 bis 2017 müssen vergleichbare Verbesserungen im Heilmittelbereich folgen. Für diese Forderung haben wir uns in der Vergangenheit mit der erst kürzlich durchgeführten Unterschriftenaktion „Wir verdienen mehr als wir verdienen“ eingesetzt und werden dies auch weiterhin mit allem Nachdruck tun. Welche weiteren konkreten Themen bei uns auf der Agenda stehen, hat Andrea Rädlein, stellvertretende Bundesvorsitzende, klar und unmissverständlich formuliert. Sollte Ihnen diese verbandspolitische Stellungnahme noch nicht bekannt sein, füge ich sie gerne zu Ihrer Kenntnisnahme bei. Dabei ist aber eines klar: Allein werden wir die Politik von unseren Forderungen nicht überzeugen können – hierzu brauchen wir jede Stimme - wir handeln im Interesse des gesamten Berufsstandes! Von daher möchten wir Sie herzlich bitten, sich kritisch mit diesen Sachthemen auseinanderzusetzen und mit uns zu diskutieren. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet der Hauptstadtkongress vom 05. bis 07. Juni 2013 in Berlin, zu dem wir Sie sehr herzlich einladen. Sollten Sie an einer Teilnahme Interesse haben, würden wir Ihnen eine kostenlose Kongresskarte zur Verfügung stellen. Mit freundlichen Grüßen Ursula Cüppers-Böhle stv. Geschäftsführerin

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    Rückmeldungen von Benutzern

    Recommended Comments

    Ich hätte mal einen konkreten Vorschlag: Man sollte sich m.E. dafür einsetzen, dass der Physiotherapeut auch bei der Behandlung von GKV-Patienten den Preis selber bestimmen darf. Wir sollten uns m.E. dem Wettbewerb stellen. Dafür ist es aber wichtig, dass der Therapeut den Preis selber bestimmt. Welcher Berufsstand lässt sich denn bitte vorschreiben, was er verdienen kann? Ich habe die Kosten, also sollte ich auch den Preis machen. Wenn die Vergütung durch die GKV meine Kosten nicht deckt, dann muss der Patient eben die Differenz zahlen.

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    Ohne offizielle Entschuldigung bin ich abgeneigt auch nur ein Wort aus diesem Brief zu glauben! Wo ist denn der Anstand? Wo ist die Reue? Wo die Konsequenz? Ich brauche keinen Berufsverband der seit 64 Jahren heuchelt er würde für seine Berufsgruppen einstehen und doch im Grunde bei erster Gelegenheit in den Rücken fallen! Ich will mich nicht zufrieden geben mit einer politisch sicherlich wohl überlegten Antwort! Wann springt man über den eigenen Schatten und stellt erstmal richtig was falsch ist! Wo ist die glaubwürdige Entschuldigung mit dem Versprechen es in Zukunft besser zu machen! Diese Antwort macht mich nur noch mehr sauer. Das ist enttäuschend. Das ist das Zeugnis eines handlungsunfähigen Unternehmens! Eine wahre Schande für alle Berufsverbände, das seid ihr! So. Ich geh jetzt schlafen in Gewissheit, dass man sich nur selbst helfen kann. Gute Nacht!

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    @ danielwegen:Super, genau das haben wir kürzlich auch diskutiert.
    Wieso sollte allein der Abnehmer, also die Kassen die Preise bestimmen!? Beim Zahnarzt beispielsweise läuft es doch ähnlich.Wenn ich ein Zahnimplantat brauche, kostet das Summe x, die Kasse übernimmt davon Summe y, die Differenz ist Eigenleistung des Patienten.Entschuldigung mal ganz doof gefragt, dürfte man das als Praxis -theoretisch- nicht einfach so machen ???

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    @ dakine: Die Unterschriftenaktion lief im Sommer letzten Jahres.
    Dazu folgender Erfahrungsbericht:
    Die Mitarbeiter unserer Praxis wollten natürlich alle mitmachen! Da wir sehr knapp am Einsendeschluss waren, rief eine Kollegin direkt beim ZVK an, um nachzufragen, ob eine Teilnahme noch möglich ist. Der Hit dann die Auskunft, dass nur Mitglieder der teilnehmenden Berufsverbände teilnehmen dürfen. Was in unserem Falle bedeutet hätte, dass von gut 20 Mitarbeitern, davon 13 Therapeuten nur einer überhaupt hätte mitmachen können. Dies hat sich dann wohl auch in der Gesamtzahlt der gesammelten Unterschriften niedergeschlagen, die ich, gemessen an der Gesamtzahl der Therapeuten, nicht besonders beeindruckend fand.
    ...Soviel zu der Aussage "wir brauchen jede Stimme"...

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    @miri01: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Wie @masteral schon berichtet hat, bewährt sich diese Vorgehensweise auch in anderen Ländern. In der Schweiz funktioniert es genau so. Bei uns ist es m.W. nicht möglich dem GKV-Patienten noch zusätzlich eine Rechnung zu stellen. Leider kann ich jetzt keinen Gesetzestext zitieren, aber ich werde mich mal darum kümmern.

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    Ich nehme an, dass die Einladung zu besagtem Kongress angenommen wird und der ganzen Thematik um die Arbeitsbedingungen und die Außendarstellung unseres Berufsstandes Nachdruck verliehen wird. In diesem Fall ist die Aussage jede Stimme zählt definitiv korrekt. Das positive an der Situation ist doch zunächst, dass von Seiten des ZVK.e.V. interveniert worden ist und ein Platz bei diesem Kongress angeboten wurde. Sollte dies eine Finte sein nur um die Gemüter zu besänftigen und Vorfälle, wie diesen beschämenden Artikel, in Vergessenheit geraten zu lassen sind wir alle gefragt uns dagegen zu wehren.
    Momentan sollten möglichst viele konstruktive Vorschläge gemacht werden, damit auch unser Vertreter mit einer soliden Grundlage an dem Kongress teilnehmen kann.

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