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    Stephan

    Borderline - Wenn der Druck zu groß wird

    Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leidet unter der Persönlichkeitsstörung Borderline. Borderline ist eine schwere psychische Krankheit, die sich durch negatives, zerstörerisches und extrem auffälliges Verhalten kennzeichnet. Borderline Patienten sind in ihrem Selbstbild, in ihren Stimmungen und im sozialen Umfeld absolut instabil, und in ihren Reaktionen unangemessen. Etwa 70% der Patienten sind Frauen. Da lange nicht klar war, ob diese Persönlichkeitsstörung in den neurotischen oder psychotischen Bereich der Medizin fällt, gab man ihr den Namen Borderline (deutsch= Grenzlinie). Auch herrscht jedoch die Meinung, Borderline Patienten hätten Schwierigkeiten, ihre eigenen Grenzen zu erkennen. Viele Patienten mit Borderline Symptomen haben in der Regel übermächtige Angst vor dem Verlassenwerden. Sie schätzen sich oft selbst als böse ein, fühlen sich nicht wert geliebt zu werden und empfinden ihr Selbstbild als äußerst negativ. Andere Patienten wechseln jedoch häufig und schnell die Partner, aufgrund der Annahme dieser könne die Erwartungen nicht erfüllen. Auch Berufswünsche, Zukunftspläne, Wertvorstellungen werden in rasantem Tempo immer wieder neu festgelegt und geändert. Die Einschätzung zur eigenen Person wird vielfach soweit hinunter geschraubt, dass von innerer Leere und vom Gefühl des -Nicht mehr existierens- gesprochen wird. Hinzu kommen oftmals selbstzerstörerisches Verhalten, extreme Wut und Selbstverletzungen als sogenannte Strafe für die eigene Unzulänglichkeit. Die Ursachen für das Ausbrechen einer Borderline Störung konnten bisher nicht ausreichend geklärt werden. Genetische Veranlagungen, traumatische Erlebnisse und ungünstige Umwelteinflüsse scheinen maßgebliche Gründe für diese Persönlichkeitsstörung zu sein. Viele Patienten sind in ihrer frühkindlichen Entwicklung stehengeblieben, sind nicht in der Lage objektiv zu reflektieren, unterscheiden nur schwarz und weiß und gut und böse. Auch empfinden sie im Übermaß Neid- und Hassgefühle. Etwa 80% aller Patienten wurden in ihrer Kindheit sexuell oder körperlich missbraucht. Da die Täter meist enge Bezugspersonen der Patienten waren, vermischen sich beim Borderline-Syndrom Wut und Liebe gleichermaßen. Eine Reflektion und Unterscheidung ist durch die Widersprüchlichkeit der Gefühle nicht mehr möglich. Mit fortschreitender Krankheit treten bei den Patienten meist weitere Krankheitsbilder auf. Depressionen, sozialer Rückzug, multiple Angstzustände und Phobien, sowie Zwangssymptome und Suchttendenzen. Als eine typische Zwangshandlung ist das "Ritzen" bekannt. Viele der Borderline Patienten unterliegen dem Zwang, sich bei Stress und psychisch hoher Anspannung selbst zu verletzen. Dies tun sie meist, indem sie sich mit Messern die Arme blutig einschneiden oder Rasierklingen schlucken. Durch den Schmerz der entstandenen körperlichen Wunde, wird seelischer Schmerz und Druck abgebaut, bzw. überlagert. Depressionen treten gehäuft auf, da den Patienten ihre eigene Unfähigkeit für ein glückliches Leben klar wird, und eine Heilung für sie aussichtslos erscheint. Durch den sozialen Rückzug und die daraus folgende Einsamkeit, fallen viele Patienten in ein tiefes Loch der Verzweiflung, welches nicht selten in einen Suizid oder Suizidversuch mündet. Angehörige von Patienten mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung stehen der Erkrankung meist hilflos gegenüber. Schuld, Angst, Verzweiflung, Vorwürfe und Fürsorge wechseln sich ab. Oft betrifft es Familien, die nie gelernt haben über seelische Probleme zu sprechen. Hier wird die Krankheit ignoriert, verschwiegen und verleumdet. Der Patient steht demzufolge weiterhin alleine mit seinen Schwierigkeiten und den Schuldgefühlen. Auch wenn Missbrauch ein Thema innerhalb der Familie ist, wird es sehr problematisch. Hier kann meist nur Hilfe von außerhalb der Familie erfolgen. Eine vollständige Heilung der Borderline Patienten ist nach heutigem medizinischem Stand schwierig. Vielfach wird durch spezielle Verhaltensweisen gelernt, das soziale Miteinander besser zu gestalten, Schwierigkeiten adäquat lösen zu können, Stress abzubauen und mit Probleme des täglichen Lebens besser fertig zu werden.

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    Rückmeldungen von Benutzern

    Recommended Comments

    Jan Westphal sagt:
    ist es normal das borderliner in einer beziehung meine damit meine freundin zimlich auf abstand gehen und einem das gefühl vermitteln das man ihr egal ist???

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    sagt:
    nein das glaube ich nicht das dies normal ist, meiner ansicht nach sollte es gerade dann genau umgekehrt sein! Aber auch wenn nicht gerade umgekehrt wird dies auf keinen fall normal sein!

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    sagt:
    Ja, ich selbst lebe mit BPS und erkenne mich darin wieder. Eigentlich ist es eine typische Schutzhaltung in Bezug auf eine für mich unvorhersehbare Verhaltensweise meines Partners, die mich sehr verletzt hat. Mit Gleichgültigkeit überspiele ich das, bin dem Schmerz nicht ausgeliefert und versuche ihm natürlich damit auch weh zu tun. Warum soll er denn nicht das gleiche fühlen wie ich? Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich am Ende meiner Therapie stehe u ich mit diesen Situationen besser umgehen kann. Jedenfalls reagiere ich nicht mehr spontan, sondern versuche eine rationale Lösung zu finden. Meistens hilft warten, auch wenn das nicht immer leicht ist. Das negative Gefühl klingt schließlich von selbst ab und ich habe nichts getan, was ich hinterher bereuen muss. ;)

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    sagt:
    Ja, ich selbst lebe mit BPS und erkenne mich darin wieder. Eigentlich ist es eine typische Schutzhaltung in Bezug auf eine für mich unvorhersehbare Verhaltensweise meines Partners, die mich sehr verletzt hat. Mit Gleichgültigkeit überspiele ich das, bin dem Schmerz nicht ausgeliefert und versuche ihm natürlich damit auch weh zu tun. Warum soll er denn nicht das gleiche fühlen wie ich? Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich am Ende meiner Therapie stehe u ich mit diesen Situationen besser umgehen kann. Jedenfalls reagiere ich nicht mehr spontan, sondern versuche eine rationale Lösung zu finden. Meistens hilft warten, auch wenn das nicht immer leicht ist. Das negative Gefühl klingt schließlich von selbst ab und ich habe nichts getan, was ich hinterher bereuen muss. ;)

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    sagt:
    Ja, ich selbst lebe mit BPS und erkenne mich darin wieder. Eigentlich ist es eine typische Schutzhaltung in Bezug auf eine für mich unvorhersehbare Verhaltensweise meines Partners, die mich sehr verletzt hat. Mit Gleichgültigkeit überspiele ich das, bin dem Schmerz nicht ausgeliefert und versuche ihm natürlich damit auch weh zu tun. Warum soll er denn nicht das gleiche fühlen wie ich? Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich am Ende meiner Therapie stehe u ich mit diesen Situationen besser umgehen kann. Jedenfalls reagiere ich nicht mehr spontan, sondern versuche eine rationale Lösung zu finden. Meistens hilft warten, auch wenn das nicht immer leicht ist. Das negative Gefühl klingt schließlich von selbst ab und ich habe nichts getan, was ich hinterher bereuen muss. ;)

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