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Osteopathie Weiterbildung ja/nein

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Hallo alle zusammen,
ich brauche euren Rat. Ich würde gerne noch etwas weiter machen in meinem Beruf. Mit "weiter" meine ich Fortbildung. Je mehr ich im Internet lese, je mehr bin ich verunsichert und verwirrt. Es geht zum Beispiel um das Thema Osteopathie. Mal lese ich den einen Artikel und bin total fasziniert davon und heute bin ich wieder auf einen anderen Artikel gestoßen der das ganze als "Placebo" verkauft.

Das ist echt im Moment sehr schwer für mich, da ich ja nun schlecht feststellen kann wer denn hier die besseren Argumente hat. Das Problem an der Sache ist, wenn ich mich für solch eine Ausbildung entscheide, möchte ich natürlich auch das das ganze funktioniert und kein Placeboeffekt ist. Um einen Placeboeffekt zu erzeugen brauche ich nicht 5 Jahre zu lernen :) Das kann man auch einfacher machen.

Was ich mich halt Frage ist, warum man nicht einfach mal ein paar Experimente machen kann und das ganze untersucht. Ich wusste auch gar nicht das Osteopathie den Kenntnissen der Anatomie, Physiologie und Pathologie widerspricht. Zitat:

"Die Theorien, auf denen die Osteopathie beruht, widersprechen den heutigen Kenntnissen über die Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Organismus."

Was haltet ihr von diesem Artikel?:
http://www.saez.ch/pdf_d/2007/2007-17/2007-17-039.PDF

Naja, ich hoffe ich konnte kurz und bündig meine Sorge formulieren. Vieleicht habt ihr ja noch ein paar anregende Ideen für mich :)

Grüße

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Hallo Eric!!!

Die Osteopathie ist eine eigenständige Ausbildung (in den meisten Ländern mittlerweile mit Hochschulabschluss) und sicher keine Weiterbildung.

Die Osteopathie ist in den USA entstanden und alle amerikanischen Osteopathen sind auch gleichzeitig Schulmediziner (Doktoratsstudium der Medizin).

Bin im vierten Ausbildungsjahr und der erste Jahrgang in Österreich, der verpflichtend das Masterstudium machen muss. Ich behandle mittlerweile zu 90% osteopathisch, weil ich damit:

*) schneller die Ursache erkenne
*) meistens viel weniger Behandlungen brauche
*) dadurch, dass meistens die Ursachen behoben werden, meine Klienten schmerzfreier bleiben
*) ich mich weniger körperlich anstrengen muss
*) ich viele Bereiche abdecke, an die ich als PT nicht mal gedacht hatte

Ich hatte jetzt keine Zeit den Artikel zu lesen, aber:

""Die Theorien, auf denen die Osteopathie beruht, widersprechen den heutigen Kenntnissen über die Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Organismus." "


nach dem was wir lernen halte ich diese Aussage für den größten Schwachsinn zwischen Scheibbs und Nebraska. Was du als PT an anatomischen Kenntnissen erwirbst ist nur ein minimaler Bruchteil von dem, was du als Osteopath brauchst.

Ohne exakte Kenntnisse der Anatomie (incl. Schädel und zwar jedes kleine Foramen durch welches irgend ein kleines Nebenästchen läuft), Physiologie und Pathologie brauchst du nicht mal an eine vernünftige Anamnese und schon gar nicht an eine erfolgreiche Behandlung denken. Und was noch ganz wichtig ist, was oben nicht erwähnt wurde ist die Embryologie, denn nur wenn du weißt wie wir entstehen, kannst du die durch die Entwicklung vorgegebenen Zusammenhänge begreifen.

Dementsprechend gibt es natürlich auch sehr viele Studien, welche die Wirkungsweise der Osteopathie belegen. Die Craniosacrale Osteopathie wird immer noch gerne ins esoterische Licht gerückt und auch da gibt es Gott sei Dank mittlerweile wissenschaftliche Studien, die das entzaubern.



Haltet euch immer vor Augen, dass wir keine Krankheiten behandeln, sondern Menschen. Und es gibt keine zwei gleichen Menschen, nicht mal eineiige Zwillinge sind gleich.

Freu mich schon auf eine anregende Diskussion.

Ich kann es nur jedem empfehlen, der daran interessiert ist erfolgreich Menschen zu behandeln und nicht deren Symptome.

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Habe gerade Artikel überflogen.

1) Die Tatsache WER diesen Artikel publiziert hat und WO sagt fast alles

2) Es handelt sich um eine Literaturstudie

3) Rate mal WER hinter dieser Lobby steckt

4) Frage: Heilt jedes Medikament?



Für die Zukunft Eric. Kritisches hinterfragen ist Voraussetzung für erfolgreiches arbeiten. Das gilt in allen Lebenslagen. Wir müssen uns alle ständig kritisch hinterfragen in dem was wir tun, sonst können wir nicht besser werden. Deswegen gibt es mittlerweile viele wissenschaftlich anerkannte Studien, die das Gegenteil belegen.

Geld regiert die Welt. Die die den größten Teil des Kuchens für sich beanspruchen werden ALLES daran setzten auch noch den Rest zu bekommen. Nur, die Menschen gehen mittlerweile lieber zum Osteopathen, der ihnen hilft, als zum Arzt, der sie mit Medikamenten vollstopft, die genauso Placebos sein können.

Ich kann meinen Klienten nicht immer verständlich erklären, was gerade in deren Körper passiert und noch passieren wird. Solange du ihnen hilfst, bist du ihr Held.

Warum wirkt PT?
Weil wir im Gegensatz zu den meisten Ärzten die Menschen angreifen. Sind diese Berührungen AUCH nur Placebo???



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"... Weil eigentlich ging ich auch davon aus, dass die Osteopathie den heutigen medizinischen Stand nicht widerspricht. "

Tut sie auch nicht. Ganz im Gegenteil.

Da die Osteopathie noch eine relativ junge Wissenschaft ist, wird natürlich sehr viel geforscht und diverse Studien angeregt, die die Fragen der Kritiker entkräften und dass was wir tun wissenschaftlich belegen.

Peter Sommerfeld hat mal zu mir gesagt: Hinterfrage ständig selbstkritisch deine Arbeit und du wirst stetig besser werden. Wenn du auf Grenzen stößt versuch sie zu formulieren. Möglicherweise formulierst du gerade deine Masterthese :))).

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  • 1 year later...

ich bin auch gerade dabei mir überall infos und hilfe zu holen bezüglich der osteopathieausbildung. Aber ein paar Fragen konnten mir nicht beantwortet werden!
Vielleicht ja hier:
Muss ich nach der Ausbildung nochmal 2Jahre meinen Heilpraktiker machen, kann ich das nicht integrieren nur die Prüfung machen?
Ist nach Abschluss auch Manuelle Therapie abrechenbar? höre mal ja, mal nein.
Vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung die Fragen beantworten?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

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Hallo,
an und für sich hat der Heilpraktiker mit dem Osteopathen erst mal nichts zu tun. Du kannst die Osteopathieausbildung machen und dannach als Physio auf Privatrezept Osteopathie abrechnen. Wenn du allerdings direkten Patientenzugang willst, musst du entweder Medizin studieren oder den HP machen. Soweit ich weiß gibt es mittlerweile auch den kleinen HP für Physios, da darfst du dann Osteopathie abrechnen.

Zur HP Prüfung an sich: du musst keine Schule oder irgendetwas besuchen, macht aber Sinn. Du kannst dich einfach für die HP Prüfung im Gesundheitsamt anmelden. Voraussetzung: älter als 25, Hauptschulabschluss und keine Vorstrafen.

Zur Manuellen bin ich mir zu 90% sicher dass das nicht stimmt. Am besten ruf mal beim ZVK an.

Ich habe wie oben geschrieben auch mit der Osteopathieausbildung angefangen und nach einem halben Jahr mit dem HP. Bin mittlerweile fertig mit dem HP, die Osteopathie dauertt noch 2 Jahre. Das ganze gleichzeitig zu machen ist allerdings echt sehr sehr hart. Da ist nix mit arbieten nebenher in der Schlußphase.
lg
tobermann

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  • 10 months later...

Dito, auch ganz frisch dabei. Und ich muss sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war, die ich treffen konnte. Trotz der nicht unerheblich finanziellen und zeitlichen Belastung.

Selbst mit den zwei Dritteln Wissen des ersten Jahres habe ich das Gefühl, passende Krankheitsbilder effektiver behandeln zu können und Primärläsionen besser zu erkennen. Das kann man auch von der MT oder Chiropraktik sagen, aber das war eben meine Entscheidung.

Da wird noch vieles auf mich zukommen und ich werde auch fluchen... aber ich bereue bisher nichts. Studien? Sind wir mal ehrlich: jeder Master-Absolvent muss seine wissenschaftliche Arbeit abgeben, die vor Jury bestehen muss - und allein bei der IAO sind das dieses Jahr locker 100 Anmeldung für den Masterstudiengang. Studien gibts also in Hülle und Fülle, die auch wissenschaftlichen Standarts entsprechen müssen, weil der Studiengang Bologne-anerkannt ist. Dass es hier in Deutschland keine Definition und damit Anerkennung für Osteopathen gibt ist eine andere Frage. Aber unter den 48 an Bologne teilnehmenden Ländern gibts einige, in denen das definitiv anders ist. Und das wäre nicht der Fall, wenn es sich bei dieser Therapieform nur um Scharlatanerie handelt.

Ansonsten bin froh über jeden, der sich gegen diese Ausbildung entscheidet - weil es einfach mal weniger Konkurrenz bedeutet. So sozial dieser Beruf ist: letztendlich ist jeder Mensch Egoist und muss es auch sein :)

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  • 2 years later...

Es gibt eindeutige Studien:

Vernichtende Kritik an der Osteopathie und Craniosacrale Therapie.

Im Jahr 1999 veröffentliche ein (finanziell- und interessen-) unabhängiges Untersuchungsteam der Universität von British Colombia in Vancouver (Kanada), das British Columbia Office of Health Technology Assessment, die bis 2012 weltweit einzige (!) Metastudie (= systematischer Überblick und Auswertung der qualitativ besten wissenschaftlichen Arbeiten) zur Craniosacralen Therapie.
Insbesondere wurde gerade der in den USA sehr verbreitete Upledger Ansatz untersucht und hinterfragt.
Die Studie ist kostenlos im Internet einsehbar.
Sie wurde 14 Jahre nach Ihrer Veröffentlichung leider immer noch nicht ins Deutsche übersetzt und ist deshalb nicht besonders in den deutschen Sprachraum eingedrungen.
Das Deutsche Ärzteblatt 2009 erwähnte diese Studie in Ihrem ausführlichen Bericht über die Bewertung von osteopathischen Verfahren in Deutschland (Literatur-Quelle dort Nr. 38).
Im Dezember 2012 kam die zweite Übersichtsarbeit zur Craniosacralen Therapie von einem englischen Forscherteam heraus.
Von den 235 recherchierten Studien kamen aufgrund ihrer schlechten Qualität nur 7 (!!) Studien in die Übersichtsarbeit und von denen waren nur 3 randomisierte, klinische Studien.
Die anderen 4 Studien waren Fallbeschreibungen (und die stehen in der wissenschaftlich Beweiskraftskala ganz unten).
Es wurden lediglich leichte Nutzen in der Schmerz-Behandlung von Fibromyalgie gefunden.
Im Wesentlichen unterscheidet sich das Ergebnis jedoch nicht von dem hier dargestellten aus der Studie von 1999.
Beide Übersichtsarbeiten fordern mehr qualitativ brauchbare Studien, um eine bessere Beurteilung der Craniosacralen Therapie vornehmen zu können. Und solange es die nicht gibt, kann man nur die bisherigen Ergebnisse heranziehen und aus denen ergeben sich keine Wirksamkeit der Craniosacralen Therapie.

Ich zitiere hier die vielleicht wichtigsten Passagen aus der Metastudie vom British Columbia Office of Health Technology Assessment von 1999:

1. Seite xi Executive Summary:
"OVERALL CONCLUSIONS

This systematic review and critical appraisal did not find valid scientific evidence that craniosacral therapy provides a benefit to patients.
Research methods are available which couldconclusively evaluate craniosacral therapy effectiveness.
They have not been used to date.
The available health outcome research consists of low grade of evidence derived from weak study designs."

Übersetzung:
"Gesamtbeurteilung

Dieser systematische Überblick und kritische Begutachtung fand keine wissenschaftlichen Hinweise, dass Craniosacrale Therapie einen Nutzen gegenüber Patienten gewähren würde.
Wissenschaftliche Untersuchungsmethoden, die eine überzeugende Wirksamkeit bewerten könnten, sind vorhanden.
Sie wurden aber bis dato nicht benutzt {... aus gutem Grund. Anmerk. des Übersetzers}.
Die verfügbaren Ergebnisse der Gesundheitsforschung bestehen aus einer niedrigen Stufe von Beweiskraft verursacht durch schwache Studienausgestaltung".

2.Seite 40 4.0 DISCUSSION & CONCLUSIONS:

"This systematic review found there is insufficient scientific evidence to recommend craniosacral therapy to patients, practitioners or third party payers for any clinical condition."

Übersetzung:

"Dieser systematische Überblick fand heraus, dass es ungenügende wissenschaftliche Beweise gibt, um Craniosacrale Therapie gegenüber Patienten, medizinischem Fachpersonal oder Dritten {gemeint sind hier die Krankenkassen. Anmerk. des Übersetzers} für jedwede klinische Bedingung zu empfehlen."

3.Seite 40 4.0 DISCUSSION & CONCLUSIONS:

"The authors of this review also note that, in accord with a basic tenet of craniosacral therapy, there is evidence for a craniosacral rhythm, impulse or “primary respiration” independent of other measurable body rhythms (heart rate, or respiration). Avezaat & Eijndhoven ’86 (40) and Feinberg & Mark ’87 (46) used sophisticated technology to gain an understanding of the phenomenon.
However, these and other studies do not provide any valid evidence that such a craniosacral “rhythm” or “pulse” can be reliably perceived by an examiner.
Our review does not suggest any reasonable data that would allow such a conclusion.
The influence of this craniosacral rhythm on health or disease states is completely unknown."

Übersetzung:

"Die Autoren dieser systematischen Arbeit bemerken, dass, in Übereinstimmung mit einem grundsätzlichen Lehrsatz der Craniosacralen Therapie, es Beweise für einen craniosacralen Rhythmus, Impuls oder eine "primäre Respiration" unabhängig von anderen messbaren Körperrhythmen gibt (Herzrate oder Atmung). Avezaat & Eijndhoven ’86 (40) and Feinberg& Mark ’87 (46) benutzen ausgeklügelte Techniken, um ein Verständnis für dieses Phänomen zu gewinnen.
Es zeigte sich jedoch, dass diese und andere Studien keine gültigen wissenschaftlichen Beweise lieferten, dass solch ein craniosacraler "Rhythmus" oder "Impuls" verlässlich durch Untersuchende wahrgenommen würde.
Unser Überblick zeigt keine vernünftigen Daten, die eine solche Schlussfolgerung erlauben würden.
Die Bedeutung dieses Craniosacralen Rhythmus auf Gesundheits- oder Krankheitszustände ist vollkommen unbekannt."

weitere Literatur / Medien:

http://www.crafta.org/e107_files/downloads/art14.pdf
http://www.amazon.de/Praxis-Naturheilverfahren-Komplementärmedizin-Wissenschaftliche-Entscheidungshilfen/dp/3540441700
http://www.carstens-stiftung.de/artikel/was-bringt-cranio-sacral-therapie.html
http://www.kstf.net/fileadmin/filer/06_-_Craniosacral_Therapy_-_A_systematic_review_to_evaluate_the_clinical_benefits__2012__02.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1564028/
http://www.quackwatch.com/01QuackeryRelatedTopics/cranial.html
http://www.cancer.org/treatment/treatmentsandsideeffects/complementaryandalternativemedicine/manualhealingandphysicaltouch/craniosacral-therapy
http://anaximperator.wordpress.com/2009/05/07/infant-dies-after-craniosacral-therapy/
http://edzardernst.com
http://edzardernst.com/2012/12/up-the-garden-path-craniosacral-therapy/
http://ptjournal.apta.org/content/82/11/1146.full
http://www.ebm-first.com/craniosacral-therapy.html
http://www.skepdic.com/craniosacral.html
http://adc.bmj.com/content/early/2011/02/23/adc.2010.199877.abstract

Eine gute, randomisierte (!) klinische Studie neueren Datums mit 142 Teilnehmern, in der als Ergebnis festgestellt wurde, dass craniale Osteopathie keine statische signifikante Verbesserung in den motorischen Funktionen, Schmerz, Schlaf oder Lebensqualität bei Kindern mit Cerebralparese zwischen 5-12 Jahren gefunden werden konnte.

("Conclusions This trial found no statistically significant evidence that cranial osteopathy leads to sustained improvement in motor function, pain, sleep or quality of life in children aged 5–12 years with cerebral palsy nor in quality of life of their carers").

Die Craniosacrale Therapie stützt sich bis heute nur auf Autoritätenmeinungen (in Deutschland zum Beispiel auf Gertie Groot Landeweer, dem Leiter des Upledger Instituts Deutschland) und nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse.
Auf der einen Seite hat sich also an der Beweislage seit 1999 nichts Wesentliches geändert.
Auf der anderen Seite treten aber immer mehr Anbieter auf den Fortbildungs-Markt und bieten Craniosacrale Therapie an.

Warum ist das so?

Wahrscheinlich liegen handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter, denn der Fortbildungsmarkt boomt und unter Physiotherapeuten herrscht ein regelrechter Fortbildungswahn.
Es ist halt leichter mit Kursen Geld zu verdienen und sich selbst zu profilieren, als sich kritisch mit der Materie auseinanderzusetzen.
Das Upledger Institut Deutschland z.B. hat seit dem Jahr 2000 angeblich eine Forschungsgruppe über Craniosacrale Therapie ins Leben gerufen, die bis heute jedoch nicht eine einzige Studie veröffentlich hat.
Was diese mysteriöse Forschungsgruppe macht, bleibt auch völlig im Dunkeln.
Die o.g. Internetseite ist seit Jahren unverändert und gibt nicht einen Hinweis auf Inhalte oder laufende Projekte oder daran beteiligte Personen. Das Upledger Institut Florida / USA hat daneben ein weltweites Netz von Dependancen aufgebaut und verkauft massenhaft Kurse in Craniosacraler Therapie, ebenfalls ohne beweiskräftige Studien hervorzubringen.
Das brauchen Sie auch nicht, denn zumindest in Deutschland kann jeder beliebige Anbieter Craniosacrale Therapie unterrichten und Zertifikate erstellen, weil es keinerlei (gesetzliche oder behördliche) Regularien hierzu gibt.
Einzig das Heilpraktikergesetz setzt hier eine Grenze - aber nur, was die Ausübung angeht.
Das haben mittlerweile einige deutsche Gerichte durch Urteile (2008, 2009) oder Beschlüsse (2012) festgestellt.

Rechtlicher Hinweis zur CST (ohne jegliche Gewähr):
Es gibt keine ärztlichen Verordnungen für Craniosacrale Therapie und somit gibt es auch kein Delegationsverfahren für CST.
Es gibt auch keine Craniosacralen Techniken, die auch nur annähernd einer physiotherapeutischen Technik entsprechen würde.
Bei der Osteopathie gibt es erhebliche Zweifel, ob ein sogenanntes Delegationsverfahren (Arzt / Heilpraktiker stellt Rezept aus) rechtmäßig ist.








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Wollte eigentlich noch weiterschreiben, aber hab´s aus Versehen abgeschickt. Die Osteopathie beruht auf simpler Biomechanik. Wo Spannungen auftauchen wird eine Bewegungsamplitude beeinflusst. Dazu muss man nicht gerade Ingeneur sein. Beeinflusst man die Spannung hat man logischerweise einen Effekt auf die Beweglichkeit. Auf diesem Konzept beruhen ALLE manuellen Therapien. Von der Physiotherapie bis zur Chirotherapie, die als ärztliche Fachrichtung ja wohl im Sinne unserer (Halb)Götter in weiß ist. ist. Die KG und MT wird trotz fehlender Beweise trotzdem anerkannt. Warum? Wir nehmen Ärzten keine Patienten weg, sondern erledigen eigentlich DEREN Arbeit. Mal ehrlich: ein Patient, der 5 Jahre wegen rezidivierender Bursitis alle 4 Monaten eine Injektion bekommt und nach einer Serie Physio fast problemfrei ist. Was war es? Beckenfehlstellung, die über Bewegung korrigiert wird. Was hat der Arzt dabei geleistet? Nichts. Was bekommt der Therapeut? ´n Witz als Stundensatz von der Kasse.

Und jetzt kommen Osteopathen, die im Gunde genau das Selbe machen. Mit einem Unterschied, wenn sie Heilpraktiker sind haben sie sogar das Recht zum Erstkontakt. Die Ärzte bangen, klar. Denn da sind jetzt wieder Leute, die u.U. Ahnung haben und eine geschäftliche Konkurrenz darstellen.

Großes Problem der Osteopathen: nicht jeder, der auf seinem Schild Osteo anbietet hat die Ausbildung sinnvoll und effektiv hinter sich gebracht. Man muss der Kasse gegenüber 1350 Stunden Ausbildung nachweisen, dann darf man abrechnen. Hat man in dieser Zeit keine Prüfung abgelegt dann hat man zwar die Stunden aber noch lange keinen DO oder gar Master-ABSCHLUSS. Das interessiert Kassen anscheinend nicht, obwohl sie auch diese Nappsülzen bezahlen.

Es gibt eine Studie (ich glaube, die müsste bei der FHG Insbruck zu finden sein), die mal untersucht hat, wieviele der Osteopathen in Berlin einen regelrechten Abschluss haben. Das Ergebnis war echt traurig. Aber die meisten können echt gut Cranio... da schließe ich ich deiner Meinung an. Nur, weil jemand sagt "ich spüre, dass da ne Menge passiert" muss das nichts heißen. Das macht den Berufsstand echt NUR kaputt.

Als letztes möchte ich aber noch sagen: es ist sovieles zwichen Himmel und Erde möglich, das wir noch nicht im Stande sind zu messen oder gar ganz zu verstehen. Die Quantenphysik ist so ein Beispiel. Es gibt die Studiengänge trotzdem. Wenn man ein Problem unserer Zeit mit den Mitteln unserer Zeit lösen könnte, wäre es kein Problem. Will sagen, ich schließe nicht aus, dass es energetische Prozesse gibt, die die Heilung beschleunigen oder initiieren können. Handauflegen hat es schon immer gegeben. In ALLEN Kulturen. Auch ohne "Wissenschaft" und Mathematik, die mit ihren linearen Denkstrukturen Exponentialprobleme erfassen will. Eine Technik X hat nicht bei allen Menschen die selbe Wirkung. Trotzdem versucht die Medizin alles darauf zu beschränken und wenn dem nicht so ist, ist es unwissenschaftlich. Unwissenschaftlich ist zu versuchen mit Newton´schen Gesetzen Lichtgeschwindigkeit zu begreifen.


Bin offen für Anregungen
Max (jetzt im 4. Jahr Osteo mit bestandenen Zwischenprüfungen (zwischen 80% und 96%) und immer noch der Überzeugung, dass es die Beste Entscheidung war, die ich beruflich getroffen habe). Wenn Ärzte nicht alle Probleme lösen können, warum erwartet man das dann von uns, um unseren Berufsstand zu rechtfertigen? Man bedenke die Bertelsmann Studie, die den Großteil der operativen Eingriffe am Kniegelenk als absoluten Humbug entlarvt ist. Wer musste sich dafür rechtfertigen? Es gibt keine Nachprüfung für Ärzte, kein neutrales Gremium (das nicht aus Ärzten besteht), die die Arbeit und Ergebnisse fair bewertet. Jeder, der sein schriftliches Einverständnis in eine Operation mit gibt, unterschreibt, dass wenn er drauf geht keinen Arzt eine Schuld trifft "weil das eben Risiko ist, ne?". Warum wird in solchen Fälen niemand belangt, sondern auf einem Beruf herumgetrampelt, bei dem in den meisten Fällen (Ausnahmen gibt es, genau wie die schwarzen Schafe der Branche IMMER) das schlimmste was passiert ist, dass Nichts passiert. Aber dafür wenigstens OHNE OP, Medikamente oder sonstige langzeitliche körperliche Belastung. Die meisten kommen doch zu uns, weil ihnen die Ärzte auch nicht helfen konnten. Mal darüber nachdenken...

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Diese ständige Studiensucherei kann einem echt nur noch zum Hals raushängen. Ich mache gerade meine Masterarbeit in Osteopathie nach Bolognakriterien und ehrlichgesagt wenn ich will, steht am Ende genau das da was ich gerne hätte. Habe letztens einen netten Statistikerwitz gelesen.
Ein Jäger schießt einmal links und einmal rechts am Hasen vorbei. Statistisch betrachtet hat er getroffen.
Soviel zu Wissenschaft, Statistik .....
lg
Tobias

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Was ich am traurigsten finde ist, dass sich hier (und in anderen Foren... OK, eher Da) die falschen Leute den Schädel einschlagen. Ich könnte kotzen, wenn ich höre, wie sich die Verbände (VOD, VWOD etc) gegenseitig in die Suppe spucken, sich die Schulen untereinander mies machen. Nicht erst jetzt, sondern auch schon zu Zeiten Stills und Littlejohn. Wir haben doch alle das Ziel, Menschen zu helfen, sonst hätten wir den Beruf nicht gewählt. Wer Geld verdienen will, soll Investment-Bankster werden. Oder Immobilien-Markler. Klar will man für seine Leistungen anerkannt und wenn mgl. finanziell gewürdigt werden. Aber das eigentliche Problem wird nie an der Wurzel gepackt. Nicht: Ist MT besser als Osteo, Chiro oder AK, PNF, NIS und LNB (klingt wie ein Song der Fanta4). Sondern: Wer zum Teufel hat eigentlich den großen Vorteil, wenn die ganzen therapeutischen Berufe nicht endlich mal an einem Strang ziehen und erkennen, was Phase ist? Schei*e fällt immer nach unten. Warum sollten wir uns denn nichtmal um den Allerwertesten kümmern, der da gemächlich über uns hockt und seinem Geschäft fröhnt, anstatt uns selbst die Fresse zu polieren, nur weil der andere so nach Faecis stinkt? Harte Worte, aber ist doch so.

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tobermann -wer heilt, hat Recht?

Von Ursachen und Täuschungen

„Wer heilt, hat Recht.“ Das ist ein Satz, der in der Alternativmedizin sehr beliebt ist.
In der Regel wird er verwendet, um das Unbehagen zu überbrücken, das angesichts ungeklärter Wirkzusammenhänge bei einer alternativmedizinischen Heilung gelegentlich aufkommt.
Was zählt, ist das Ergebnis. Ende gut, alles gut.

Da aber dieser Satz auch gern zum Beweis der Wirksamkeit verschiedenster alternativer Therapieverfahren eingesetzt wird, sind ein paar kritische Rückfragen angebracht.

Wer heilt wirklich?

Im Prinzip möchte man zustimmen: Wer heilt, hat ja ein positives Ergebnis hervorgebracht.
Aber wer oder was hat im konkreten Fall tatsächlich die Heilung bewirkt?
Das lässt sich oft nicht mit der gleichen Sicherheit sagen.
Auch ist es ein (zwar weit verbreiteter, weil anschaulicher) Trugschluss, dass eine zeitliche Abfolge zweier Ereignisse immer auch eine Ursache-Wirkung-Beziehung darstellen muss.

Wenn ich heute nicht ordentlich aufesse und es morgen regnet, weiß ich, dass kein wirklicher Zusammenhang zwischen beiden besteht.
Wenn ich an Bach-Blüten-Essenzen rieche und am nächsten Tag die Magenschmerzen weg sind, soll aber plötzlich zweifelsfrei das eine für das andere ursächlich sein. Vielleicht geht es mir auch besser, weil ich erfahren habe, dass die Prüfung verschoben wird oder dass die Bank den benötigten Kredit gewährt.

Das Komplizierte in der Medizin ist, dass es eben nicht so leicht zu sagen ist, ob ein bestimmtes Medikament oder Therapieverfahren, oder andere veränderte Rahmenbedingungen, oder einfach durch Zeitablauf eine einfache kleine Erkrankung/Missempfindung eine Zustandsänderung bewirkt haben.
Darum wird in langwierigen und teuren Studien versucht, an möglichst vielen Patienten unter möglichst gleichen Rahmenbedingungen zu testen, ob bei einem bestimmten Medikament in der Regel eine bestimmte Wirkung auftritt, oder nicht.

Irrtumswahrscheinlichkeit

Wo solche Studien nicht vorliegen oder aus therapiespezifischen Gründen nicht möglich sind, heißt dies nicht, dass diese Therapie aus Prinzip unwirksam sein muss. Aber es bedeutet, dass man mit einer viel höheren Rate an Irrtum rechnen muss.
Zum Beispiel gibt es etliche Krankheiten, bei denen die Beschwerden zyklisch verlaufen: es gibt akute Phasen, zwischen denen Zeiten ohne Probleme liegen.
Besucht man gegen Ende einer akuten Phase einen Quacksalber oder Therapeuten, kann dieser leicht die bald darauf eintretende Besserung für sich und seine Methode reklamieren.
Dabei hätte sie sich auch ergeben, wenn gar nichts passiert wäre.
Ob die Therapie beim nächsten mal wieder wirkt, hängt in solch einem Fall sehr vom Zeitpunkt des Besuchs beim Quacksalber oder Therapeuten ab.

Schließlich gibt es - auch in der Schulmedizin - eine nicht zu unterschätzende Quote von sogenannten Spontanheilungen.
Ohne dass man sagen könnte, woran es gelegen hat, verschwinden plötzlich die Beschwerden und der Patient kann als geheilt entlassen werden.
Manche Religionsgemeinschaften wie Christian Science oder der Bruno-Gröning-Freundeskreis sammeln systematisch solche Erlebnisberichte und reklamieren den Heilungserfolg für ihren Glauben.
Anderswo gehen die Patienten einfach so glücklich nach Hause, ohne dass dies irgendwo erfasst und registriert wurde.

Wer heilt, hat recht?
Christen können für jede Heilung Gott dankbar sein.
Vorschnellen und ungeprüften Zuordnungen auf eine bestimmte Methode darf man aber mit Recht skeptisch gegenüberstehen.
Quelle Harald Lamprecht




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Ein Beleg ist kein fundierter Beweis, es ist ein
Argumente bestehend aus 3 Teilen:

1. Behauptung
2. Begründung
3. Beispiel/Beleg

Erst durch ein Beispiel, einen Beleg, wird eine Behauptung mit Begründung zu einem Argument.
Laute Musik in Discos sollte verboten werden, = BEHAUPTUNG
weil sie schwere Ohrenschäden, die unheilbar sind, verursachen kann. = BEGRÜNDUNG
In einer Fernsehsendung wurde von einem jungen Mann berichtet, der als Folge extremer Beschallung während eines Rockkonzertes einen Gehörsturz erlitt. = BEISPIEL / BELEG

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Danke das du meine Behauptung belegt hast, wäre aber nicht zwingend nötig gewesen. Ein Beweis und eine unbestreitbare Tatsache. z.B.
wenn a>b und b>c ist a>c. Somit wird eine Studie nie Beweiskraft schaffen, weil du dazu alle Menschen dieses schönen Planeten einschließen müsstest.
Ich frage mich außerdem was du mit deinen Argumenten versuchst zu erreichen? Auf deiner Homepage bietest du 14 Therapiemethoden an, davon ist eine belegt. Machst du also ausschliesslich MLD in deiner Praxis?

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  • 9 months later...

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    • Hallo Bitte klick dich hier durchs Forum durch - es gibt etliche Schulterthreads. Du kannst durch Übungen für die Rotatorenmanschette - des Schultergürtels und der Brustwirbelsäule viel rausholen. Direkt eine OP halte ich für unnötig wenn man es auch konservativ probieren kann. Im besten Fall hast du auch einen Physiotherapeuten mit den du das machen kannst - damit der gucken kann wie die Übungen ausgeführt werden. L&B ist wirklich keine ordentlichen Therapie, die können nur gut verkaufen - da steckt aber nicht viel hinter.
    • Durchgeführt! Eine kleine Auswertung wenn du alles durchgearbeitet hast würde mich freuen. Klingt ja ganz spannend wie man die Befunde optimieren kann. Viel Erfolg bei deiner Arbeit.

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