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Oberschenkelschmerzen vorne und außen

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Gast Jennlam

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Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 10 Monaten gemerkt, dass mein rechte Oberschenkelaußenseite vor allem beim Joggen immer leicht oberflächlich taub wurde und sich dann im steifer anfühlte. Schmerzen hatte ich bis dato keine– nur diese begrenzte Sensibilitätsstörung ab und zu und vorallem beim Laufen. Dann im März bzw. April 2020 kamen beim Laufen plötzliche stechende peitschende Schmerzen hinzu, die bis jetzt immer wieder ab Kilometer 6–10 auftreten und bis nach vorne in den Oberschenkel ziehen.  Dieser ziemlich unangenehme in seiner Intensität schwankenden Schmerz verschwindet dann meist nach weiteren 3 Kilometern und es geht wieder mit dem Laufen. Vermehrt treten die Probleme beim langsamen Joggen (5.20/km) auf und bei schnellen Läufen oftmals weniger. Gehe ich Nüchtern laufen habe ich fast gar keine Beschwerden, ist der Darm voll wird’s sehr schmerzhaft.Ich hatte bereits im April ein MRT welches einen semizirkulären Muskelfaserriss mit 8 cm Länge aufgezeigt haben soll im Vastus intermedius ohne Blutung. Ein weiteres Mrt im Juli zeigte aber absolut keine Veränderung bzw Verletzung des Oberschenkels. Der Radiologe sagte mir, dass alles wunderbar stimmig aussehen würde. Kein Hämatom etc. meine Beinmuskulatur wurde auch auf Funktion getestet. Auch alles gleich gut auf beiden Seiten. 
Wenn ich liegende Bauchübungen mit gestreckten Beinen mache (jackknife) dann gibt das so ein Gefühl, als wenn sich ein Reißverschluss im Bein öffnet und manchmal elektrische Impulse gibt.  Nach dem laufen brennt die Haut manchmal noch oberflächlich und im geraden liegen merkt man auch ab und an leichte Befindlichkeitsstörungen im vorderen Oberschenkel. Mir wurde jetzt Krankengymnastik verschrieben, da mein Becken nicht grade wäre (letzte Diagnose). Ein anderer Arzt sagte mir, das irgendwas mit der Hüfte wäre, weswegen mein Rechtes bein etwas länger wäre. Ich selbe denke über einen gereizten Nerv nach. Wenn ich das Becken stretche (lunges) dann habe ich wieder diese Schmerzen, wie beim Laufen, die aber erträglich sind . Ich möchte endlich wieder Gas beim laufen geben ohne Schmerzen und weiß nicht mehr, was ich jetzt machen soll. Kein ein eingeklemmter Nerv die Ursache sein? Ich habe eher ein Kilo zu wenig als zu viel und bin 36 Jahre alt.

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Guten Abend Jennlamm!!

Von deiner Anamnese her bin Ich mir ziemlich sicher daß du ein Kompressionssyndrom des Plexus Lumbalis hast. Auf ein Nervenproblem weisen die Symptome oberflächige Taubheitsgefühle, Blitzartiger Schmerz und brennende Schmerzen hin. Weder deine Hüfte noch deine Oberschenkelmuskeln haben was, dafür sind die Hinweise zu eindeutig, und nicht nur das. Durch deine genaue Beschreibung wann der Schmerz auftritt und wo genau diese Symptome sich befinden ergibt sich für mich hier schonmal eine vielversprechende Hypothese. Die einzelnen Nerven kommen aus den Nervenkanälen der Wirbelsäule heraus und vereinen sich zu einem Nervenbündel dem Plexus, danach ziehen diese wieder vereinzelt in die Extremitäten. Leider kann man viele Sachen nicht in einer MRT aufnahmen sehen. Die Nerven werden also komprimiert. Nun kann man das ganze noch weiter eingrenzen. Man kann vom klinischen Bild her, also wie sich die Symptome äusern unterscheiden ob die Nerven in der Wirbelsäule komprimiert werden oder von anatomischen Engstellen wenn die Nerven bereits die Wirbelsäule verlassen haben. Bei dir fällt also schonmal weg daß direkt die Nervenwurzel in der Wirbelsäule betroffen ist.

Sensibiliätsstörungen an der Oberschenkelausenseite verursacht der N.cutaneus femoralis lateralis

Befindlichkeitsstörungen im vorderen Oberschenkelbereich verursacht der N.femoralis

Beide sind Teil des Plexus Lumbalis.

Verantwortlich scheint hier hauptsächlich der Hüftbeugemuskel, M.Iliopsoas zu sein. Durch Ihn laufen  alle Nerven des Plexus bevor sieh ins Bein ziehen. Ist dieser verklebt oder Verspannt werden die oben genannten Nerven direkt komprimiert

Wie erklären sich nun die Provokation deiner Symptome?

Am 8.10.2020 um 22:33 schrieb Gast Jennlam:

Gehe ich Nüchtern laufen habe ich fast gar keine Beschwerden, ist der Darm voll wird’s sehr schmerzhaft

Hier meinst du wahrscheinlich die Schmerzen ins Bein. Nach dem Essen wenn der Darm voll ist kommt es zur Druckerhöhung im Bauchraum. Der Darm ist mit dem Iliopsoas über Fascien verbunden und auserdem haben die Organe direkte Verbindung mit dem Plexus. Steigt der Druck im Bauch an kommt es zur Kompression der Nerven. Als Therapie könnten hier entstauende Griffe aus der sog. Manuellen Lymphdrainage für und das Behandeln der Organe mit ihren Fascien für Entlastung sorgen. hier wäre auch der Besuch bein einem/einer Osteopath(in) sinnvoll, da diese viel an den Organen und dessen Verklebungen arbeiten. Auch Physiotherapeuten mit Zusatzausbildungen können daran arbeiten. Am Schluss zeig Ich dir mal wie du den Bereich selbst zu Hause bearbeiten kannst.

Am 8.10.2020 um 22:33 schrieb Gast Jennlam:

Wenn ich liegende Bauchübungen mit gestreckten Beinen mache (jackknife) dann gibt das so ein Gefühl, als wenn sich ein Reißverschluss im Bein öffnet und manchmal elektrische Impulse gibt.

Da haben wir jetzt genau den Iliopsoas der bei dieser Übung die Beschwerden macht. Durch die gestreckten Beine und deren Gewicht kommt es zur zu großen Hebelwirkung. Der Hüftbeugemuskel  wird stark beansprucht um dem großen Lastearm der Beine entgegenzuwirken. Es kommt zur Spannungserhöhung im Muskel und somit zur Kompression der Nerven die durch Ihn hindurchlaufen.ich würde dir raten sit ups ersteinmal sein lassen. Selbst wenn du deine Beine anstellst wo weniger Hebelwirkung ist, Trainiert man dadurch den Hüftbeuger immer mit. Später wenn dein Problem besser ist und da bin Ich optimistisch daß man das hinbekommt kein Sit ups mehr machen wo die Beine in der Luft sind. Besser wäre es die Bauchmuskulatur über den Unterarmstüzt im Brückenbauch zu trainieren.

 

Am 8.10.2020 um 22:33 schrieb Gast Jennlam:

Wenn ich das Becken stretche (lunges) dann habe ich wieder diese Schmerzen,

Eigentlich wäre dies die richtige Übung um den M.Iliopsoas als Hauptverursacher zu entspannen.  Aber Nerven mögen keine Dehnung. Vermutlich kommen deine Schmerzen bei dieser Übung durch einen Dehnungsstreß des N.femoralis zu stande.

Physiotherapie ist bei dir aufjedenfall das Richtige. Aber dein Problem sollte auch richtig behandelt werden. Dehnungen des Iliopsoas z.b. mit lunges würde Ich ebenfalls sein lassen. (Nervenstreß) Der Iliopsoas muss von einem Therapeuten mit einer Zusatzausbildung zur Manuellen Therapie ersteinmal Lokal entspannt werden. Hier wäre  der Zugan des Therapeuten am Beckenkamm und unter dem Bauch. Es gibt auch sog. Nervenspannungstests, die zusätzlich  getestet werden sollten wie flexibel der Nerv ist und ob er z.b. verklebt ist. Dann sollte  die Therapie mit einer  Mobilisation der Nerven ergänzt werden. Auserdem wie oben erwähnt wäre eine organische Behandlung (um die Verklabungen zum Ilopsas zu lösen) und entstauende Maßnahmen am Bauch sicherlich hilfreich. Ich bin überzeugt wenn man an dem Bereich arbeitet daß du schon bald wieder Beschwerdefrei bist 😉

l.g. Thomas

Ach fast hätte Ich es vergessen. Du kannst folgendes mal versuchen. Probier die Übunge jeden Tag. Leg dich entspannt auf den Rücken, Beine mit einem großen Kissen oder mehrern Decken unterlagern. Nun angefangen auf einer seite unten am Bauch am Beckenkamm druch mit den Fingerbeeren (eine oder beide Hände)  in die Tiefe und beim Ausatmen ziehst du  deine Bauch nach oben richtung Rippen. Das ganz so 10 mal pro Seite

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  • 1 year later...

Hallo,

 

das klingt auch alles nach meinen Symptomen. ;)

 

Gibt es ein Youtube Video zu dieser von dir beschriebenen Übung? Habe das leider nicht wirklich verstanden wie die gehen soll.

 

Danke :)

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Gast
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    • Hallo Kerman, das freut mich sehr zu lesen das zeigt wieder eindrücklich wie ganzheitlich eine Therapie sein sollte. Darum mache ich auch soviele Fortbildungen um möglichst viel gesehen und gelernt zu haben. Aber zu dir: Wenn der Hüftbeuger zu verspannt ist, dann wird die Hüfte in eine Position gezwängt, wodurch der Rücken auch vermehrt Spannung bekommt. Daher super wenn du merkst, wie beim dehnen des Hüftbeugers alles passieren kann. Das ist auch wirklich ein Schlüsselmuskel des Körpers! Dann ist auch zu überprüfen wie es den Verdauungsorganen geht und ob die vielleicht strahlen. Lass es entspannt angehen, du hast da ja schon was schönes gefunden was dir sehr hilft. Wenn du da 3h im stehen arbeitest ist das super, versuche aber mal nicht nur auf der Stelle zu stehen, sondern ggf in Schrittposition gehen oder unter dem Vorfuß noch eine kleine Erhöhung hast, dass du von der Hüfte her deutlich mobiler bist. Und kannst auch 1h stehen, 1h sitzen, 1h stehen ... du musst auch keine 3h am Stück stehen Hauptsache du wechselt die Position regelmäßig Da wartet noch viel interessantes auf dich und bleib einfach am Ball! LG
    • Moin Moin,   nochmal danke für eure ganzen Hilfen.   Das Thema ist noch aktuell und etwas besser geworden. Mittlerweile ist das Ganze (auch ohne Diagnose vom Arzt) etwas klarer geworden.   Es existiert ein Ziehen im Leistenbereich, in der Hüfte. Der Oberkörper will nach vorne. Eigenrecherche nach deutet alles auf den mächtigen Hüftbeuger hin.   "Recherchen zufolge verspannt der untere Rücken reflexartig um den Körper aufrecht zu halten. Würde zu 100% passen. Auch die Rückenverspannung ist weg wenn der Hüftbeuger gedehnt wird."   Mache ich Übungen, so wird es besser. Es gibt dann sogar befreiendes Knacken und befreiende Gefühle, vor allem im Nacken. Das sind echt starke positive und nervöse Gefühle, die auf einmal kommen. Ich bin kein Esoteriker, aber ich habe von "Stresshormonen" gelesen. Und leider stimmt es. Sogar der Nacken wird dann den ganzen Hüftübungen wieder mobiler,was ja anfangs mein Hauptziel war. Es wird immer besser. Diese Stresshormone sind schon extrem. Dazu (ich hoffe es kommt daher) auch mal missempfindungen wie ein klein wenig übelkeit oder ziehen im Kiefer. Alles aber eher angenehm.   Als Sport mache ich auch noch Klettern (Bouldern) Dort springt man vom oben oft ab und streckt das Knie beim Absprung nicht durch, sodass die Hüften viel abfangen.   Es kann gut sein, dass dieser Hüftbeuger durch falsches Sitzen (jahrelang) verkürzt ist. Probleme mit Beinanhebung gibt es ja auch. Seitliches Beinanheben ist schwergängig. Karatekick gar nicht möglich.   Derzeit stehe ich (ca. 3 Stunden) beim Arbeiten am PC: Das geht, man merkt aber schon, dass Oberschenkel und Hüfte arbeiten, sich am Liebsten wieder setzen würden.   Hatte jemand von den Therapeuten hier schon einmal Kontakt zu Leuten,die das gleiche Problem hatten?   Ich schaue mir alle möglichen Übungen auf Youtube ab. Gerade Ausfallschritt (und dann nach hinten lehnen) hilft enorm,ist hardcore. Aber schwer zu halten. Für zusätzliche Übungs-Tipps wäre ich dankbar.   Auch gibt es so wenig Lesestoff zum Thema "Nacken" und die Verbindung zur Hüfte und mögliche Beschwerden. Lediglich im englischsprachigen Yoga-Internet "Your Neck is your Psoas". Aber es muss stimmen. Ich würde abe rgerne die Mechanismen des Körpers durchblicken.   Gelesen habe ich mal, dass es ein Ungleichgewicht gibt und der Nacken Reflexartig verspannt um Auszugleichen.   Hochspannendes Thema, ich finde aber wenig darüber.
    • Hallo bbgphysio und vielen Dank für die schnelle Antwort,   ich hatte mich nur erschreckt, weil dieses komische Gefühl dazu kam. Das kenne ich so nicht. So, als wenn ein Muskel oder eine Sehne über irgendetwas drüberrollt. Deswegen hatte ich mich wohl reingesteigert, dass das ein Fremdkörper ist, der da gewachsen ist. Ist dieses Gefühl denn auch typisch, für meine Beschwerden? Sind das verspannte Muskeln? Das komische ist, dass, wenn ich es provoziere, dieses Schnappgefühl dazu beiträgt, dass es besser oder auch schlechter wird. Also, wenn ich eine Bewegung mache und merke, jetzt kommt der Schmerz, dann ist nach diesem Schnappen auch gut. Und andersherum, wenn ich merke, es ist alles in Ordnung und setze mich langsam hin kommt das Schnappen und der Schmerz ist da. Aber nie lange. Nach ein paar Sekunden ist auch wieder gut.

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